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09/02/2025
https://www.facebook.com/share/1HJrsh1q4e/
Und genau wegen dieser Einstellung und der Philosophie bin ich froh, dass Eva meine Mentorin und Ausbilderin ist.
❤️
Wie definiert man Gewalt?
Was Du nicht willst, was man Dir tu, das füg’ auch keinem and’ren zu.
So lernte ich es (Jahrgang 1967) schon als Kind. Und das bedarf keiner Erklärung, das verstand einst selbst ein kleines Kind wie ich. Respekt vor Tieren war für mich immer eine Selbstverständlichkeit.
Gewalt fängt da an, wo Wissen aufhört.
Gewalt ist die Sprache der Schwachen.
Das sind die Definitionen der Intellektuelleren für die Menschen, die wissen was Empathie ist.
Gerade im Zusammenhang mit dem Umgang mit dem besten Freund des Menschen scheiden sich aber plötzlich wieder die (Definitions-) Geister. Im Anbetracht dessen, dass dieser benannte beste Freund vier Beine hat und zu einer anderen Spezies (Caniden/ kennen keine Hierarchien) als wir Menschen (Primaten/ in Hierarchien lebend) gehört, erklären viele diese Regel als ungültig – mit den abstrusesten Begründungen. Zum einen denken wirklich immer noch Hundehalter, dass Hunde andere Gefühle als Menschen hätten, was jedoch längst wissenschaftlich widerlegt wurde. Trauer, Freude, Liebe, Freundschaft, Eifersucht, Fürsorge, Wut, Angst, aber auch Empathie. Alle Säugetiere haben die gleichen Emotionen wie Menschen, und alle empfinden Schmerzen. Körperliche wie auch psychische. Und gerade bei den psychischen Schmerzen hört man oft als Argument: „Ein Hund ist schließlich nur ein Hund.“ Hakt man nach, wird eine sachliche Diskussion oft unmöglich. Doch stellt sich dann die Frage, warum man Hunden so gerne psychisch bestraft, wenn sie diese Form von Strafen angeblich nicht empfinden.
Körperliche Züchtigungen sind nach wie vor sehr beliebt, wird es doch im TV immer wieder vorgemacht. Wo der Bauer, der dem Hund früher mal kurzerhand die Leine übergezogen hatte und dadurch in der Nachbarschaft für Empörung gesorgt hatte, so wird heute nach amerikanischem Vorbild gewürgt, getreten, geschlagen, mit Stachel- und Stromhalsband gequält, da hier schnellere Erfolge eintreten als mit positiver Verstärkung. Schnellere Erfolge JA. Aber Erfolge mit Folgen: Ein gebrochener Hund, der weiß, das jegliches eigenständiges Handeln bestraft wird.
Und auch das psychischen Strafen für die etwas empfindlicheren (Menschen-) Seelen gilt immer wieder als angebliches gewaltfreies Allheilmittel. Auch wenn es nicht klappt – es wird immer und immer wieder praktiziert. Da wird erschreckt durch Wurfketten, Rappelboxen, Discs, Wassersprühflaschen, Sprühhalsbänder, Vibrationshalsbänder, und nicht zu vergessen das bedrohliche Blockieren, Anzischen und Aufstampfen. "Das macht ihm doch nichts!" - "Warum machst Du es dann? Um ihm etwas Gutes zu tun?". Doch wie geht es den erschreckten und bedrohten Hunden in so einem Moment? Lernen Sie daraus? Ja, nämlich, dass Sie - ihr einziger Sozialpartner in ihrem kurzen Hundeleben - unberechenbar sind und aus heiterem Himmel strafen. Er zeigt ergo ein Meideverhalten.
Stellen Sie sich vor, wir zwei würde zusammen spazieren gehen, und ich würde immer mal wieder aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung BUH! machen – mitten in Ihr Gesicht. Sie würden kurz erschrecken, vielleicht sogar lachen, doch ich würde es immer und immer wieder tun. Anfangs würden Sie immer noch erschrecken, später vielleicht nicht mehr so sehr – aber der Spaziergang hätte für sie keine Qualität mehr, Sie wären angespannt, weil Sie nicht wüssten, wann mein nächstes BUH! kommen würde. Sie könnten sich auf gar nichts mehr konzentrieren, gar nichts mehr genießen, weil Sie total angespannt wären. Und dann würde ich Sie fragen, ob Ihnen aufgefallen ist, warum ich das gemacht habe. Und Sie wären ratlos, denn ich habe es immer gemacht, wenn Sie beispielsweise zu intensiv nach rechts geschaut hätten. Nur so als Beispiel. Genau so ginge es Ihrem Hund. Das was wir für bestrafungswürdig halten, zum Beispiel das Überholen an der Leine, das Schnüffeln, das Markieren, das Bellen...alles Dinge, die für unsere Hunde belanglos und normal sind, die zum Hundedasein gehören, die zum normalen Hundeverhaltensrepertoire gehören, genau die halten wir in unserer Menschenwelt für falsch, für „Fehlverhalten“. Unsere Interpretation von Fehlverhalten ist aber für einen Hund normales Hundeverhalten. Und so wird er von uns Menschen ständig für sein Hund sein, ja für sein perfektes und richtiges Verhalten in seiner Welt ständig bestraft, erschreckt, gemaßregelt und bekommt dazu unsere schlechte Laune ab. Wir streben tagtäglich danach, ihn zu einem perfekten Menschen zu machen, der wir ja selber nicht sind, und niemals sein werden. Wie würde es uns gehen, würde unser Partner von früh bis spät an uns rumkritisieren, immer alles besser wissen, alles was wir machen maßregeln würde? Wie würde sich das auf unsere Lebensqualität auswirken?
Liebe Leser, bitte streben Sie nie an, Ihren Hund zum funktionierenden, angeblich so „gut erzogenen“ Hund zu machen. Das geht nicht. Ein Hund kann kein perfekter Mensch werden. Zumal es keinen perfekten Menschen gibt. Und SIE sind mit Sicherheit kein perfekter Mensch, oder? Fragen Sie doch mal Ihr soziales Umfeld, da werden Sie sicher Antworten zu hören bekommen, die Ihnen vielleicht gar nicht so gut gefallen.
Seien SIE Ihrem Hunde ein gutes Vorbild, zeigen Sie ihm, was Sie für ein Verhalten SIE von ihm wünschen, anstatt ihn ständig zu strafen, zu maßregeln für etwas, was er nicht versteht, bzw. sowieso fehlinterpretieren würde.
Loben und bestätigen Sie ihn für das, was Sie toll an ihm finden, und bieten Sie ihm zu jedem angeblichen Fehlverhalten ein Alternativverhalten an, welches Sie dann feiern. Das ist für ihn wesentlich schlüssiger, verständlicher und effektiver als dieses ewige Genörgle.
Ich garantiere Ihnen, dass das wirklich das Einfachste der Welt ist. Dazu brauchen Sie kein ständiges Training, keine Wiederholungen und kein Üben. Machen Sie es einfach, und Sie werden sehen, wie sich Probleme in Luft auflösen, und Ihre Bindung und Freundschaft täglich wachsen wird, und Ihr Hund Ihnen immer mehr vertrauen wird. Und Ihnen selber tut dies auch gut.
Und denken Sie immer daran: Man bekommt nichts geschenkt im Leben, außer der Liebe Ihres Hundes. Nur das Vertrauen – das müssen Sie sich täglich aufs Neue erarbeiten.
Eva Windisch
Hundetrainerin, Hundeverhaltensberaterin, Hundepsychologin, Hund-Mensch-Coach
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