20/06/2022
Wenn man schätzt was man hat Teil 2: Dienstleister
Babypferd lief so langsam auf Stelzen, sprich es war an der Zeit für den ersten Hufpflegetermin. Nachdem wir beim Hufegeben die Karottenbelohnung eingeführt hatten, war das auch ratzfatz vom "ich lass mich auch fallen, wenn du nicht loslässt" zu "hier bitte, hier hast du meinen Huf" mutiert. Fühlte mich also gut gerüstet.
Ich kannte vor Ort im Sommerdomizil ja niemanden, daher verließ ich mich auf den Rat einer lieben Miteinstellerin. Die "weltbeste" Hufbearbeiterin kam also zu uns. Und schnitt in einer Mörderaktion den kompletten Fohlenschnabel am Huf bis ca 2cm IN die Sohle hin ab😱. Ohne Witz!!! Ich übertreibe nicht. Das kleine Pferd wusste gar nicht mehr, wie es sich hinstellen sollte, und lief keinen Meter mehr. Ich war bedient!!! Zum Glück hatte es keine Entzündung zur Folge, sondern nur ein paar sehr langsame Tage. Übrigens gilt das Entfernen des Fohlenschnabels als Kunstfehler, wie ich nun weiß.... ich habe wirklich viel gelernt...
Ich bekniete also meinen alten Hufbearbeiter, doch bitte bitte so weit zu fahren (für das große Pferd, dem hatte sie nämlich nur die Vorderhufe zu kurz geschnitten, hinten hat sie die gar nicht erst rangelassen, und auf einen Folgetermin habe ich dankend verzichtet). Und das kleine Pferd sah ihn, wollte ihn begrüßen, roch das Leder der Schürze und packte ihr Fohlenkauen aus "Bitte bitte tu mir nichts".😭 Ich hätte heulen können. Hufe aufheben ging gerade noch, aber als sie das Metall vom Messer spürte (nur ein Test, nicht bearbeitet) flog sie förmlich in die Luft. Toll, ganz ganz ganz toll!!😡
Ich konnte übrigens immer an ihre Hufe, egal mit was, wobei sie bei der Kneifzange immer noch, nach über einem Jahr, etwas skeptisch ist. Hufbearbeiter geht mittlerweile natürlich auch wieder. Hat uns aber einiges an Übung und viele viele Möhrchenstücke gekostet...
Mir hat es wieder mal vor Augen geführt, wie unheimlich wichtig ein gutes Netzwerk an fähigen "Pferdeleuten" ist, und wie sehr man ohne aufgeschmissen ist 💕