03/01/2023
Was vertritt Natur-Hund-Mensch?
Wir orientieren uns am natürlichen Umgang und Zusammenleben mit Hund, denn nur dadurch entsteht eine echte Beziehung in der Mensch und Hund tatsächlich im Vordergrund stehen.
Im klassischen Hundetraining geht es vielfach um die Abfrage von Kommandos wie «Sitz», «Platz» oder «Bleib». Darauf folgt entweder ein weiteres Kommando, die Arbeit geht noch weiter, oder das «Okay», was für den Hund bedeutet die angesammelte Anspannung endlich mit einem explosionsartigen Sprint loszuwerden. Vielleicht kriegt unser überspannter kleiner Piranha auch ein Guetzli (achtung Finger) oder den Ball. Irgendwas folgt auf diese Kommandos immer, das Ganze soll sich für den Hund schliesslich lohnen.
Nun hat das alles seine Richtigkeit am richtigen Ort, in der richtigen Situation und sinnvoll ausgeführt. Es ist eine von vielen Möglichkeiten den Hund auszulasten und zu beschäftigen. Immens wichtig! Ein unausgelasteter Hund wird nie zufrieden sein und legt früher oder später destruktive Verhaltensweisen an den Tag!
Alltagstauglich ist die Vorgehensweise aber nicht. Stell dir vor beim Spaziergang rennt ein Reh am Waldrand entlang. Falls du das zuerst mitkriegst kannst du immer noch ein «Platz» oder «Bleib» einfordern – vielleicht funktioniert das sogar. Wenn der nicht angeleinte Vierbeiner allerdings, und davon ist auszugehen, das Reh als Erster riecht oder sieht ist er vermutlich schon weg. Da kannst du ihm nachrufen wie du möchtest.
Nun hat er nie gelernt wie man sich in solchen Situationen verhält oder damit umgeht. Das Selbe gilt für «Leinenaggression», forderndes Verhalten beim füttern, exzessives Anspringen oder verbellen von Besuchern und für ganz viel mehr.
In der Hundeerziehung und der Beziehung Mensch-Hund soll es genau darum gehen. Als Team die Welt erkunden und lernen wie wir uns darin bewegen. Wir fordern vom Hund nichts Aussergewöhnliches, nur eine Etiquette und Respekt den anderen gegenüber. Gemeinsam spazieren gehen, Besuch bekommen, anderen Hunden begegnen, alles das Normalste auf der Welt. Ich möchte das jedes Mensch-Hund Team das versteht und aus diesen Alltagssituationen nichts spezielles macht.
Solange es für uns stressige Situationen sind, sind sie das für den Hund ganz bestimmt auch.
