24/02/2023
Das Schicksal der Flaschenlämmer
Es gibt wohl kaum einen Menschen, der nicht beim Anblick eines Flaschenlamms, dahin schmelzt. Lämmer sind nicht nur unglaublich niedlich, sie sind in der künstlichen Aufzucht auch sehr Menschenbezogen.
Doch in Wahrheit steckt hinter den bezaubernden kleinen Wesen eine Menge Leid!
Warum Lämmer überhaupt ohne ihre Mama aufgezogen werden müssen, wird jedoch viel zu wenig hinterfragt und thematisiert.
Während es vorkommen kann, dass ein Muttertier bei der Geburt verstirbt oder keine bzw. zu wenig Milch hat, ist es zumeist so, dass die Aue das Lamm verstößt.
Wie viele andere Tiere sind, auch Schafe und Ziegen, mit der Zeit zu immer mehr Leistung gezüchtet, mehr Fleisch, mehr Milch, mehr Wolle,
Mehrlingsgeburten sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Das Muttertier nimmt dann oft eins der Lämmer nicht an. Bei Drillingsgeburten wird dann oft das schwächste Lamm entnommen, damit die anderen Beiden bessere Chancen habe, so wird Nummer drei zum Flaschenlamm.
Nicht selten sind die Muttertiere, aber auch oft selbst noch Kinder und mit den Babys schlichtweg überfordert.
Auch Krankheiten wie die s.g. Mastitis, eine schmerzhafte Euterenetzündung führt dazu, dass die Mutter ihr Lamm nicht annimmt. Oft landen diese Mütter dann direkt beim Schlachter, denn einzelne Tiere tierärztlich behandeln zu lassen rentiert sich nicht.
In der Milchindustrie, in der auch Schafe und Ziegen gemolken werden, werden die Lämmer zwischen dem 1. und dem 10. Lebenstag von den Müttern getrennt, und in Mastbetriebe verkauft oder vor Ort gemästet.
Da die Nachfrage, an Flaschenlämmern gestiegen ist, werden solche Tiere aber mittlerweile auch schon für kleines Geld an Privatpersonen (Selbstversorger) verkauft.
In mehr als einem Betrieb habe ich gesehen, dass Lämmer einfach zum Sterben liegen gelassen werden und anschließend den Hunden verfüttert werden.
Schafe haben keinen Wert, auf Einzeltiere kann selten Rücksicht genommen werden. Überschüssige, verstoßene Lämmer sind die Regel und einkalkuliert!
Verantwortungsbewusste Schäfer sind leider immer seltener die Ausnahme.
Als Hauptverursacher steht natürlich, wie sollte es auch anders sein, der Mensch!