Richtig reiten reicht nicht

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� Mein Lehrmeister: Ungarisches Warmblut „Klein aber Mein“

Es gab Zeiten, da war der Rücken meiner Stute alles andere als perfekt. Mir wurde in den Sozialen Medien geraten, auf ke...
11/01/2025

Es gab Zeiten, da war der Rücken meiner Stute alles andere als perfekt. Mir wurde in den Sozialen Medien geraten, auf keinen Fall mehr zu reiten, weil mein Pferd trageerschöpft ist und ich das nur vom Boden aufbauen kann.

Habe ich das gemacht? Nein. Ich habe mich zwar weitergebildet und vieles im Training umgestellt. Geritten bin ich immer noch - zwar weniger, aber ich bin geritten. Reiten war mir einfach wichtig. Heute würde ich wirklich einige Monate auf das Reiten verzichten, weil ich durch die Umstellung auf barhuf und die damit verbundene Pause erkannt habe, dass es meiner Stute zum einen nicht fehlt und sich die bis dahin schon deutlich verbesserte Rückenlinie nochmal besser entwickelt hat. Wahrscheinlich hätte sich der Rücken deutlich schneller verbessert, wenn ich erstmal auf das Reiten verzichtet hätte.

Was ist, wenn dein Pferd einen leichten Senkrücken hat, es aber liebt, geritten zu werden und du liebst es auch? Dann reite! Reite einfach weniger, nur noch jeden zweiten oder dritten Tag, möglichst wenig Schritt und wenn am langen Zügel, um den Rücken zu schonen. An den anderen Tagen kannst du vom Boden den Rücken aufbauen.

Was ist, wenn dein Pferd Dressurarbeit einfach hasst, aber zu wenig Bauchmuskeln hat? Dann reite im Gelände viel im Galopp und mit Blick im die Ferne fällt der ein oder andere Seitengang viel leichter.

Was ich sagen will:

Bei allem Optimierungswillen, darf die Individualität deines Pferdes und die Freude an eurem gemeinsamen Tun nie verloren gehen. Macht eure Hausaufgaben, aber macht auch, was ihr liebt 🤍

In letzter Zeit sind viele neue Leute dazu gekommen. Habt ihr Lust etwas mehr über mich zu erfahren?Ich komme weder aus ...
08/01/2025

In letzter Zeit sind viele neue Leute dazu gekommen. Habt ihr Lust etwas mehr über mich zu erfahren?

Ich komme weder aus einer Pferdefamilie, noch blicke ich auf duzende Turniererfolge zurück. Warum bin ich trotzdem heute an dem Punkt, an dem ich bin?

Weil ich ein wissensdurstiges Pferdemädchen bin. Diesen Wissensdurst hat meine Stute Klein aber Mein in mir geweckt, weil sie aus jedem konventionellen Muster gefallen ist und mir klar gemacht hat, dass es einen anderen Weg braucht. Ausgestattet mit einem nicht ganz so einfachen Exterieur und körperlichen Baustellen, zudem verritten und von der Sportreiterei geprägt, hat sie mich zum Umdenken gebracht.

Mittlerweile sind wir 12 Jahre ein Team und zusammen durch allerhand Höhen und Tiefen gegangen.

Gibt es etwas, dass du über mich wissen willst?

Das wunderschöne Foto von mir und meiner Prinzessin ist übrigens von 🤍

An dieser Stelle ist mir, auch wenn ich in den letzten Wochen und Monaten verschiedenste Erscheinungen am Exterieur des ...
04/01/2025

An dieser Stelle ist mir, auch wenn ich in den letzten Wochen und Monaten verschiedenste Erscheinungen am Exterieur des Pferdes beschrieben habe und es mir ein Herzensthema ist, sehr wichtig erneut darauf hinzuweisen, dass jedes Pferd einzigartig ist. Je nach Rasse und Pferdetyp können Kruppenstellungen ect. absolut normal und sogar zuchtbedingt sein, während es bei einem anderen Pferd Grund ist, das Training etwas zu modifizieren.

Bei allem Optimierungswillen werde ich mir aus einem Araber keinen Spanier trainieren und es wäre dem Araber auch nicht fair gegenüber, seine Hinterhandwinkelung mit dem eines Spaniers zu messen. Schließlich sind beide Pferdetypen für unterschiedliche Zwecke gezüchtet.

Gleichzeitig gibt es allerdings Exterieurannomalien, die mir unabhängig von Rasse und Pferdetyp Aufschluss über unausbalanciertes Training oder unpassendes Equipment gibt. Verpannte kurze Nackenstrecker, Senkrücken, steiler Sprunggelenkswinkel u. Co. sind immer ein Zeichen dafür, dass Handlungsbedarf besteht.

Und trotzdem: unsere Pferde sind immer noch Individuen wie wir Menschen auch. Wie würdest du dich fühlen, wenn dein Partner nur mehr dein Personal Trainier ist, dich kritisch beäugt, wenn du etwas zu krumm auf der Couch sitzt oder ihr vor lauter Körperkult keinen gemütlichen Abend mit Snacks vor dem Fernsehr mehr machen könnt? Wahrscheinlich nicht sonderlich gut.

Der erste Schritt ist getan 🍾Es fehlt noch der letzte Schliff und ich werde im Hintergrund immer weiter optimieren und n...
01/01/2025

Der erste Schritt ist getan 🍾

Es fehlt noch der letzte Schliff und ich werde im Hintergrund immer weiter optimieren und neue Inhalte hinzufügen.

Aber jetzt ist die Webssite wirklich online!

Unter

www.richtig-reiten-reicht-nicht.at

findest du ab sofort Informationen über mich und mein Angebot. Seit September bin ich für euch als mobiler Pferdertrainer im Inn- und Hausruckviertel unterwegs. In den nächsten Wochen werde ich euch auch hier mehr dazu erzählen.

Ein Teil, der mir fast der wichtigste aber gleichzeitig der aufwändigste ist, kommt aber noch. Ich habe ja bereits öfter angemerkt, dass mir als Vielschreiber der Raum für längere Texte fehlt. Deshalb wird auch ein Blog auf der Webseite einziehen. Im Laufe der Zeit werde ich die Beitagsserien von hier - sofern noch nicht passiert - in Blogbeiträge umwandeln, so dass sie besser, zusammenhängender und vorallem dauerhafter Wissen vermitteln können. Natürlich wird es hier weiterhin Beiträge und vor allem Beitragsreihen mit ganz viel Pferdewissen geben. Diese werden dann anschließend auch im Blog zu lesen sein.

Den Link zur Webseite findest du ab sofort in meinem Profil 👀

Der Sprunggelenkswinkel kann auch durch einen unpassenden Sattel zu gerade werden. Hier muss unbedingt die Thoracolumbal...
28/12/2024

Der Sprunggelenkswinkel kann auch durch einen unpassenden Sattel zu gerade werden. Hier muss unbedingt die Thoracolumbale Faszie entspannt und der Störfaktor (Sattel, Reiter) ausgeschaltet werden.

Unabhängig davon, was den steilen Sprunggelenkswinkel ausgelöst hat, muss das Pferd sofort anders trainiert werden, da sich aufgrund der unphysiologischen Gelenksstellung schnell irrreparable Verschleißerscheinungen zeigen. Auch hier ist Anti-Hosen-Training durch entsammelndes Reiten und Schubkrafttraining angesagt. Ist das Pferd bereits an Spat erkrankt, kann man trotzdem in Absprache mit dem Tierarzt in entzündungsfreien Phasen versuchen, die Gelenksstellung zu verbessern. Ist das Pferd bereits bärentatzig, sollte die Hinterhand allerdings auf keinen Fall durch Schubkrafttraining noch zusätzlich strapaziert werden. Die Sehnen können keine Energie mehr speichern und der ökonomische Bewegungsablauf des Pferdes ist stark behindert. Eine Entwicklung von reeler Schub- und Tragkraft ist nicht mehr möglich. Also lieber frühzeitig reagieren!

24/12/2024
Mit der Hosenmuskulatur hängt nicht nur die Kruppenstellung zusammen, sondern auch die von Knie und Sprunggelenk. Im Spr...
23/12/2024

Mit der Hosenmuskulatur hängt nicht nur die Kruppenstellung zusammen, sondern auch die von Knie und Sprunggelenk. Im Sprunggelenk ist eine Winkelung von 135° optimal. Wird die Hosenmuskulatur durch viel versammelnde Arbeit zu sehr trainiert, werden auch die zugehörigen Faszien stärker. Die Facia curis wird fester und zieht das Sprunggelenk gerade.

Warum ist das so problematisch? Nimmt das Pferd das Bein nach vorne, stemmen die Hosen durch ihren Zug die Tibia gegen das Fersenbein. Bei einem normalen Sprunggelenkswinkel von annähernd 135° ist das absolut physiologisch und die Strukturen von der Natur dafür ausgelegt dieser Belastung standzuhalten. Richtet sich der Sprunggelenkswinkel mehr auf, geht der Druck jedoch nicht mehr in Richtung des stabilen Fersenbeins, sondern Richtung Os tarsi centrale. Letzteres reagiert auf diese Belastung mit arthrotischen Veränderungen - Spat. Durch den veränderten Winkel kann auch der Fesselkopf vermehrt belastet werden. Der Fesselträger wird fest und ermöglicht keinen Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus mehr. Das Pferd wird bärentatzig und ist demzufolge nur noch äußerst eingeschränkt nutzbar.

Einem zu steilen Sprunggelenkwinkel sollte SOFORT durch das Training entgegengewirkt werden.

Während die gerade Kruppe eher aussieht wie ein Tisch (gerade halt), fällt die schräge Kruppe deutlich nach hinten ab. B...
20/12/2024

Während die gerade Kruppe eher aussieht wie ein Tisch (gerade halt), fällt die schräge Kruppe deutlich nach hinten ab. Bei einer besonders schrägen Kruppe, wird von einer „abgeschlagenen Kruppe“ gesprochen. Die Kruppe wirkt dabei nicht rund sondern dreieckig. Man sieht sie rassetypisch beim Friesen aber auch bei einigen Isländern oder Quater Horses. Eine steile Kruppe kann rassetypisch sein. Sie kann aber auch durch hypertone Hosenmuskulatur entstehen. Zusammen mit M. biceps femoris ist M. semitendinosus für die steile Winkelung verantwortlich. Die sogenannten Hosen verbinden Hüfte, Knie und Sprunggelenk miteinander und beeinflussen so die Winkelung dieser Gelenke. Die Kruppe kommt dadurch höher und das Pferd sieht überbaut aus. Eine weitere mögliche Ursache für eine abgeschlagene Kruppe ist ein hypertoner M. re**us abdominis.

Je nach Rasse kann eine abgeschlagene Kruppe absolut physiologisch sein. Durch den hoch aufgerichteten Hals hat der Friese wenig Zug auf dem Supraspinalen Band. Der Rücken wird also nicht passiv stabilisiert. Dafür hat er aber eine abgeschlagene Kruppe, durch die die Lendenwirbelsäule stabil gehalten wird.

Auffällig ist auch, dass Pferde mit dem Shivering-Syndrom häufig eine abgeschlagene Kruppe haben. Der Zusammenhang konnte bisher aber noch nicht geklärt werden.

Auch bei der abgeschlagenen Kruppe ist lockeres Geradeaus, Trabarbeit und vor allem Schubkrafttraining angesagt. Das Pferd soll die Hinterbeine nicht noch weiter unter den Körper ziehen sondern mindestens genauso weit nach hinten heraus schieben. Weil sich die Kruppenstellung durch den Trainingszustand bestimmter Muskelgruppen verändert, kann sie auch ein guter Marker für das aktuelle Training sein. Wird die Kruppe steiler, sollte ich das Dressurtraining vielleicht etwas herunter schrauben oder zumindest nicht weiter forcieren. Wird die Kruppe bei einem Distanzpferd zu flach, darf es ruhig auch im Geländetraining mal ein paar Seitengänge machen.

Ein Pferd mit einer geraden Kruppe profitiert genauso wie jenes mit Senkrücken von dressurmäßiger Arbeit und Bauchmuskel...
15/12/2024

Ein Pferd mit einer geraden Kruppe profitiert genauso wie jenes mit Senkrücken von dressurmäßiger Arbeit und Bauchmuskeltraining. Extreme sollten aber immer vermieden werden. Natürlich darf ein Pferd mit gerader Kruppe genauso ins Gelände oder mal einen Springparcous gehen. Es darf aber auch gut und gerne zwei Dressureinheiten pro Woche haben und sich in Rückwärtsrichten, Schulterherein und Travers sowie gebogenen Linien und Galopp üben.

Bei all dem muss man immer das rassespezifische Exterieur mit einfließen lassen. Ist mein Pferd vielleicht ein Araber und hat Zuchtbedingt eine gerade Kruppe oder habe ich ein Pferd vor mir, dass eigentlich eine steilere Kruppe haben könnte? Die selbe Kruppenform kann bei dem einen Pferd pathologisch sein, während sie für das andere schlichtweg rassetypisch ist. Problematisch wird es, wenn es nicht bei der geraden Kruppe bleibt, sondern Hüfte, Knie und Sprunggelenk gestreckt sind. Durch die veränderte Winkelung entsteht eine unphysiologische Belastung der Sprunggelenks (Spatgefahr) und des Fesselgelenks (Fesselträger). Durch diese Stellung ist zudem die Vorführphase und damit die Schubentwicklung der Hinterhand eingeschränkt.

Viele Pferde des linearen Typs haben eine gerade Kruppe. Sie kommt aber auch bei Kutschpferden oder beispielsweise dem L...
09/12/2024

Viele Pferde des linearen Typs haben eine gerade Kruppe. Sie kommt aber auch bei Kutschpferden oder beispielsweise dem Lipizzaner oder einigen PREs vor. In der Warmblutzucht wird ein Winkel von etwa 15° angestrebt. Ist die Kruppe schräger, spricht man von einer schrägen oder sogar abgeschlagenen Kruppe. Ist sie gerader ist eben von einer geraden Kruppe die Rede. Die gerade Kruppe entsteht, wenn M. glutaeus medius viel Tonus hat. Zusammen mit der entsprechenden Aktivität der doralen Kette (M. glutaeus medius arbeitet immer gemeinsam mit M. longissimus) können diese Pferde viel Schub aus der Hinterhand entwickeln. Das ist nicht nur für den Vollblüter und das Fahrpferd wichtig, sondern auch für den Lipizzaner bei den Schulen über der Erde. Auf auf die Passage wirkt sich eine gerade Kruppe positiv aus. Auch ein hypotoner M. re**us abdominis kann neben einem Senkrücken eine gerade Kruppe verursachen.

Bei dieser Kruppenform stehen Kreuzbein und Lendenwirbelsäule im Lumbosakralen Übergang (LSÜ) relativ gerade zueinander. Sowohl bei einem zu offenen als auch zu geschlossenen LSÜ kann es zu sensorischen Problemen an der Hinterhand kommen. Aus diesem Grund ist immer eine harmonische Kruppenstellung anzustreben.

Genau wie das Pferd mit Karpfenrücken sollte auch ein Pferd mit einem hochgeschürzten Bauch entsammelnd geritten werden....
02/12/2024

Genau wie das Pferd mit Karpfenrücken sollte auch ein Pferd mit einem hochgeschürzten Bauch entsammelnd geritten werden. Der windhundartig hochgeschürzte Bauch entsteht wie der Karpfenrücken durch zu starke Bauchmuskulatur und vor allem auch durch Stress. Man findet diese Bauchform eher weniger bei Freizeitpferden, dafür umso häufiger bei Sport- und Rennpferden, die viel unterwegs sind, viel Leistung bringen müssen und entsprechend gefüttert werden (wenig Heu, viel Kraftfutter). Auch hier sollte der Fokus nicht auf versammelnden Lektionen liegen, sondern häufiger mal eine Verstärkung geritten und das ein oder andere Dressurtraining durch einen Ausritt ersetzt werden. Durch das verringerte Volumen im hinteren Bereich des Rumpfes steigt das Risiko für Koliken, die Pferde können schlechter Atmen und neigen zu diversen Verhaltensauffälligkeiten. Pferde mit hochgeschürztem Bauch stehen massiv im Sympathikus. Deshalb sollte man neben dem Training immer auch an die Haltung, die Fütterung und gegebenenfalls gesundheitliche Probleme denken.

An dieser Stelle ist es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Karpfenrücken unbedingt von einer „strammen Lende“, ve...
27/11/2024

An dieser Stelle ist es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass der Karpfenrücken unbedingt von einer „strammen Lende“, verursacht durch einen hypertrophen M. glutaeus medius, zu unterscheiden ist. Während beim Karpfenrücken die Dornfortstätze der Lendenwirbelsäule deutlicher heraustreten (daher auch der Name) ist bei einem hypertonen und hypertrophen Glutaeus die gesamte Lende fest und leicht nach oben gewölbt. Während beim Karpfenrücken die Aktivität von M. glutaues medius sogar förderlich ist, ist er bei einer strammen Lende verspannt und übertrainiert. Pferde mit einem hypertrophen Glutaeus haben häufig Probleme im ISG, Knie oder auch dem Fesselgelenk, weshalb sie das Hinterbein mit Hilfe des Glutaeus nach vorne führen, um die Winkelung der Gelenke zu vermeiden.

Sind orthopädische Probleme durch den Therapeuten oder Tierarzt ausgeschlossen, ist Hinterhandtraining angesagt. Durch Stangentraining, Körperbandagen und dressurmäßige Arbeit sollte das Pferd dazu angeregt werden, die Beine anzuwinkeln, weit unter den Schwerpunkt zu führen und weniger weit nach hinten heraus zu schieben - eigentlich genau anders herum, wie bei einem Pferd mit Karpfenrücken. Deswegen ist es so wichtig, hier genau zu prüfen, um welches Problem es sich handelt.

Unabhängig davon, wie die konvexe Lendenwirbelsäule entstanden ist, ist es wichtig, die Bauchmuskeln jetzt nicht noch me...
22/11/2024

Unabhängig davon, wie die konvexe Lendenwirbelsäule entstanden ist, ist es wichtig, die Bauchmuskeln jetzt nicht noch mehr zu trainieren. Nicht unbedingt angesagt ist Galopptraining und sämtliche versammelnde Lektionen. Was für das Pferd mit Senkrücken super ist, sollte das Pferd mit Karpenrücken lieber bleiben lassen. Da das Problem häufiger bei sehr gut trainierten Pferden auftritt, wird es oftmals nicht möglich sein, diese erstmal nur noch geradeaus ins Gelände zu reiten. Man kann jedoch die Anzahl der Dressur- oder Springtrainings reduzieren und stattdessen mehr Einheiten mit lockerer entsammelnder Arbeit einplanen.

Hat ein Pferd erstmal einen massiven Karpfenrücken entwickelt, geht dieser meist nicht mehr wieder weg. Man kann trotzdem versuchen, die Spannung aus der Lendenwirbelsäule heraus zu nehmen, indem man die Pferde wie oben beschrieben entsammelnd reitet, den Rücken warm hält und beachtet, dass durch diese Rückenform die Übertragung der Schubkraft aus der Hinterhand etwas erschwert ist.

Das genau gegenteilige Problem ist der sogenannte „Karpfenrücken“. Bei Pferden mit dieser Rückenform ist die Lende mehr ...
19/11/2024

Das genau gegenteilige Problem ist der sogenannte „Karpfenrücken“. Bei Pferden mit dieser Rückenform ist die Lende mehr oder weniger stark nach oben gewölbt. Die pathologische Wölbung der Lendenwirbelsäule entsteht unter anderem durch eine starke Bauchmuskulatur. Bei Pferden mit einem windhundartig hochgeschürzten Bauch ist die Lendenwirbelsäule häufig zudem aufgewölbt.

Auch bei dieser Rückenform sollte man unbedingt auf Ursachenforschung gehen. Der Karpfenrücken entsteht durch einen Hypertonus von M. re**us abdominis. Auch ein verspannter M. Iliopsoas kann diese Symptomatik verursachen. Probleme im Darm oder chronische Atemwegserkrankungen können zu einer gewölbten Lendenwirbelsäule führen, weil die Bauchmuskeln beim Ausatmen zur Hilfe gezogen werden und demzufolge übermäßig trainiert sind.

Hat der Reiter durch zu viel gut gemeintes Dressurtraining (eventuell auch mit viel Sporeneinsatz) oder Training mit dem Horse Body Former die Bauchmuskeln so gut trainiert, dass sie die Lende krum ziehen, ist er definitiv über das Ziel hinaus geschossen. Der Impuls mit den Sporen veranlasst das Pferd dazu, das Becken mehr zu beugen und die Hinterbeine weiter unter den Körper zu führen. Setzt man den Sporen zu häufig (z.B. wie man oft sieht bei jedem Schritt) ein, kommt das Becken aus der Beugung nicht mehr heraus und die Lende weicht nach oben aus.

Ähnliches, was bei übertriebenem Sporeneinsatz passiert, findet auch bei Fahrpferden statt, wenn sie zu früh zu schwere Wagen ziehen müssen oder in zu steilem Gelände gefahren werden. Zudem kann zu frühes, zu hohes Springen zu einem Karpfenrücken führen.

Förderlich für die Bauchmuskeln ist primär dressurmäßige und versammelnde Arbeit. Vor allem Seitengänge, Reiten von gebo...
16/11/2024

Förderlich für die Bauchmuskeln ist primär dressurmäßige und versammelnde Arbeit. Vor allem Seitengänge, Reiten von gebogenen Linien und Galopp sind angesagt. Der Rücken eines Pferdes mit Senkrücken sollte nicht noch zusätzlich in Extension gebracht werden (z.B. durch Springen oder Reiten in absoluter Aufrichtung).

Problematisch wird es, wenn das Pferd zusätzlich zum Senkrücken auch noch ein Gewichtsproblem hat. Dies ist häufig der Fall, denn die erhöhte Leibesfülle sorgt für zusätzliche Belastung des Rückens und zieht diesen noch mehr nach unten. Es liegt auf der Hand, dass man ein Pferd, dessen Rücken mit seinem eigenen Gewicht schon überfordert ist, nicht auch noch mit dem Reiter belasten, geschweige denn ausschweifendes Galopptraining durchführen sollte. Die Gliedmaße werden bereits durch das erhöhte Gewicht in Mitleidenschaft gezogen und sollten nicht noch durch das Training belastet werden. Im Zweifel ist die Erhöhung der Trainingsdauer der Erhöhung der Trainingsintensität vorzuziehen, da ersteres verschleißärmer ist. An der Hand kann man trotzdem durch Seitengänge und Biegung die Bauchmuskeln schonend kräftigen. Gleichzeitig sollte das Pferd auf Diät gesetzt werden, um eine uneingeschränkte Trainierbarkeit zu gewährleisten. An den trainingsfreien Tagen sollten übergewichtige Pferde auf keinen Fall stehen gelassen werden, sondern vielmehr ausgiebige Spaziergänge in sportlichem Tempo (5 km/h) machen und (wenn vorhanden) täglich zusätzlich die Führmaschine besuchen.

Ebenso gefürchtet wie die ansteigende Rückenlinie ist der Senkrücken. Die Brust- und Lendenwirbelsäule befindet sich dab...
13/11/2024

Ebenso gefürchtet wie die ansteigende Rückenlinie ist der Senkrücken. Die Brust- und Lendenwirbelsäule befindet sich dabei in einer Extension. Die Folgen davon können Kissing Spines und die Verknöcherung des ventralen Längsbandes sein. Bei letzterer bekommt das Band, welches unterhalb der Wirbelsäule verläuft zu viel Druck ab und reagiert mit knöchernen Zubau. Der Rücken wird dadurch zwar stabil, die Beweglichkeit aber eingeschränkt und die Haltung zementiert. Auch der Senkrücken steht häufig in Verbindung mit beidseitiger Rückständigkeit und einer hohen Aufrichtung des Halses. Durch den aufgerichteten Hals geht die meist eh mäßige Spannung des Supraspinalen Bandes verloren und der Rücken wird nicht mehr von oben stabilisiert.

Immer wieder sieht man Pferde mit einem massivem Senkrücken, aber auch schon der Tendenz sollte trainingstechnisch entgegengewirkt werden. Meist hängt nicht nur der Rücken durch sondern auch der Bauch, weshalb primär Bauchmuskeltraining angesagt ist. Meist sehen die Pferde fast schon trächtig aus. Von vorne betrachtet steht der Bauch deutlich zur Seite ab und im Schritt ist ein starkes pendeln des Bauches von einer Seite zur anderen erkennbar. Man kann sich gut vorstellen, dass die Biegung hierdurch erschwert wird, weil der Bauch schlichtweg im Weg ist.

Entgegenwirken kann man dieser unbeliebten und doch so häufig anzutreffenden Exterieuranomalie durch simples Training im...
10/11/2024

Entgegenwirken kann man dieser unbeliebten und doch so häufig anzutreffenden Exterieuranomalie durch simples Training im Trab in der Dauermethode. Dabei werden die Rumpfträger ganz automatisch gekräftigt. Gearbeitet wird zunächst in Dehnungshaltung über einen Zeitraum von mind. 20 Minuten in gleichmäßigem Trabtempo. Durch die diagonalen Tritte mit Schwebephase entsteht im Trab eine rhythmische Be- und Entlastung. M. Serratus ventralis wird im Takt des Trabs gedehnt und verkürzt sich anschließend wieder um erneut gedehnt zu werden. Der hohe Faszienanteil des Muskels reagiert darauf mit Verkürzung. Durch das Nacken-Rückenband-System wird Hals- und Brustwirbelsäule von oben stabilisiert, so dass der Rumpfträger entlastet wird und ungehindert arbeiten kann.

Ein großes Problem bei Pferden mit einer ansteigenden Rückenlinie ist die Ausrüstung. Bei dieser Rückenform kommt es nämlich selbst bei einem noch so gut angepassten Sattel dazu, dass dieser auf die Schulter rutscht. Das ist ein Teufelskreis, denn wenn das Kopfeisen des Sattels direkt hinter dem Schulterblatt drückt, wird M. Serratus den Rücken nicht hochheben. Man kann dann noch so viel im Trab trainieren, wird aber keinen Erfolg erzielen, solange der Sattel die Entwicklung behindert. Stell dir vor, du müsstest Trampolin springen, die Deckenhöhe ist aber zu gering, so dass du dir bei jedem Sprung den Kopf anhaust. So geht es auch dem Rumpfträger, wenn der Sattel im Weg ist. Deswegen macht es absolut Sinn, erstmal über einen Zeitraum (8 Wochen sind normal ausreichend, um erste Ergebnisse zu sehen) ohne Equipment zu trainieren, und anschließend den Sattel an die neue - verbesserte - Rückenlinie anzupassen. Der gekräftigte Rumpfträger kann dann mit Reitergewicht belastet und dadurch weiter gekräftigt werden. Wichtig ist es, hierbei in Dehnungshaltung gearbeitet wird. Durch das Supraspinale Band wird der Rumpf in dieser Haltung passiv stabilisiert, die Vordergliedmaße geschont und der Rumpfträger entlastet.

Anders als beim vorständigen Vorderbein knickt das vorbiegig stehende Pferd mit dem Karpalgelenk nach vorne ein. Das Kar...
17/10/2024

Anders als beim vorständigen Vorderbein knickt das vorbiegig stehende Pferd mit dem Karpalgelenk nach vorne ein. Das Karpalgelenk wird nicht mehr ganz durchgestreckt oder „wackelt“ immer wieder vor und zurück. Entdeckt man dieses Verhalten nach einem starken Training, weiß man, dass man definitiv eine deutliche Belastung verursacht hat. Es muss noch nichts kaputt sein, aber man sollte auf jeden Fall so lange spazieren gehen, bis die Vorbiegigkeit vollständig verschwunden ist.

Vorbiegigkeit ist eine Schonhaltung zur Entlastung von oberflächlicher und tiefer Beugesehne, Fesselträger, Gleichbeinen und Strahlbein. Eine beidseitige Vorbiegigkeit kann durch eine zu frühe Beizäumung oder zu frühes Springen bei mangelhafter Stabilität des Fesseltrageapparates entstehen. Ein einseitig vorbiegiges Vorderbein kann auch auf eine Schwäche im kontralateralen Hinterbein hindeuten. In diesem Fall gilt es das schwache Hinterbein aufzutrainieren. Ist ein Pferd dauerhaft vorbiegig und das Karapalgelenk wird auch im Stützbein nicht mehr voll durchgedrückt, hat vermutlich bereits eine Fibroisierung der Unterstüzungsbänder stattgefunden.

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