Richtig reiten reicht nicht

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Der laterale Typ wird auch als Schrittform bezeichnet. Pferde, die diesen Typ verkörpern, sind vor allem Kaltblüter, abe...
20/11/2023

Der laterale Typ wird auch als Schrittform bezeichnet. Pferde, die diesen Typ verkörpern, sind vor allem Kaltblüter, aber auch viele Nordpferderassen wie Tinker. Bei diesen Pferden steht nicht die Geschwindigkeit und Ausdauer im Vordergrund sondern die Muskelkraft. Nicht umsonst werden Kaltblutrassen in Zugleistungsprüfungen bewertet. Der laterale Typ steht eher bodenweit, hat viel Kruppenmuskulatur, einen starken Rücken und kurze Fesseln. Die Pferde sind nicht nur größer sondern auch schwerer, weil sie dickere Muskelfasern als der lineare Typ haben. Als Mensch entsprechen sie dem Typ Gewichtsheber. Die Schrittform hat weniger Faszienspannung als die Galoppform und läuft sich deswegen auch nicht in Rage. Dafür schwitzen die Pferde mehr und ermüden schneller. Für einen Kaltblüter ist es eine große Leistung anzutraben oder anzugaloppieren. Im Vergleich zur Muskelmasse ist das Herz bei lateralen Pferden kleiner. Ein Noriker kann den ganzen Tag in gemächlichem Schritt unterwegs sein oder im Wald arbeiten, aber nicht lange galoppieren. Durchparieren fällt dem Schrittyp leicht, weil er „froh“ ist, sich nicht mehr in der anstrengenden höheren Gangart zu bewegen. Die Pferde sind nicht faul. Es bietet sich für sie lediglich an.

Unabhängig von ihrer Rasse lassen sich Pferde in lineare und laterale Typen einteilen. Diese Bezeichnungen sind aus der ...
17/11/2023

Unabhängig von ihrer Rasse lassen sich Pferde in lineare und laterale Typen einteilen. Diese Bezeichnungen sind aus der Hundezucht entlehnt, in der sich ebenfalls über Jahrhunderte hinweg eine große Rassevielfalt entwickelt hat.

Beim Pferd verkörpert das Vollblut den linearen Typ. Dieser Typ wird auch als „Galoppform“ bezeichnet. Übertragen auf den Menschen stellen wir uns einen Marathonläufer vor. Die Pferde stehen schmal, haben lange Röhren und Fesseln. Sie sind „trocken“, Rücken und Hals sind gerade, die Bauchmuskulatur ist ausgeprägt und die Kruppe schräg. Bei einem Pferd vom linearen Typ kann man gefühlt jede Sehne und ganz besonders gut den Fesselträger sehen. Die Gelenke sind schlank und jeder Muskel ist deutlich sichtbar. Oft haben solche Pferde auch einen Axthieb. Aufgrund ihres Verwendungszweckes hat die Galoppform viel Faszienspannung, wodurch sich der Axthieb ganz automatisch ausprägt. Die hohe Faszienspannung aber auch dafür verantwortlich, warum diese Pferde so schnell und ermüdungsfrei laufen können. Das Geheimnis dahinter ist der Katapult-Effekt. Während andere Pferde dabei so richtig in Wallung kommen, trocknet ein verschwitztes Distanzpferd im gemütlichen Galopp. Für sie ist das nicht anstrengend. Wenn sie in ihrer Haltung nicht beeinflusst werden, können Vollblüter Distanzritte von 160 Kilometern absolvieren. Das wird kein Haflinger und auch kein Dressur-Warmblut schaffen. Diese Pferde können auch in der Startbox nicht so losstarten wie ein Englisches Vollblut. Dass Pferde vom linearen Typ explosiver als andere sind, liegt weniger an ihren Charakter, sondern vor allem an ihrem Körperbau.

Etwa 200 Pferderassen gibt es auf der Welt und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Zucht hat kleine plüschige ...
13/11/2023

Etwa 200 Pferderassen gibt es auf der Welt und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Zucht hat kleine plüschige Ponys herausgebracht, aber auch feingliedrige Arabische Vollblüter, kräftige Schwarzwälder Füchse und trittsichere Islandpferde. Sie alle haben eines gemein: sie sind Pferde. Trotzdem haben sie sie unterschiedliche Körper und unterschiedliche Charaktere. Das Exterieur einer Pferderasse wird in erster Linie durch sein Zuchtziel und damit verbunden den vorgesehenen Zweck beeinflusst. Zur Arbeit im Wald brauche ich ein kräftiges Pferd mit vielen Muskeln und gutmütigem Charakter. Ein Rennpferd muss schnell beschleunigen können und vor allem schnell laufen. Fleischige Muskeln sind hier nicht von Vorteil. Ein Gewichtheber wird auch keinen Marathon laufen. Trotzdem gibt es auch innerhalb einer Rasse verschiedene Neigungen. Weil sich das Zuchtziel ändert oder erweitert, entstehen innerhalb einer Rasse unterschiedliche Typen. Das sieht man gut in der Warmblutzucht oder auch bei den Friesen, wo es neben der klassischen Fahrpferde-Linie mittlerweile auch sportlichere Pferde mit quadratischerem Körperbau gibt.

Das Exterieur und Interieur eines Pferdes wird aber nicht nur vom Zuchtziel, sondern auch von seinem ursprünglichen Herkunftsort bestimmt. Nicht umsonst unterscheidet man zwischen Nord- und Südpferdetypen. Ein Pferd, dessen natürliche Heimat eine flache, karge Landschaft mit harten Böden ist, muss wachsam gegenüber Gefahren sein und flieht im Ernstfall lieber einmal zu oft als gefressen zu werden. Legt ein Pferd, dass im Gebirge oder im Wald lebt, das gleiche Verhalten an den Tag und flieht unüberlegt, bricht es sich wahrscheinlich die Füße, bevor es gefressen wird. Solche Umgebungen bringen bedachtere Pferde hervor, die nicht ganz so reaktionsschnell sind und im Ernstfall statt einer Flucht auch den Kampf in Erwägung ziehen.

Anders als im Schritt macht sich im Trab ein blockierter Rückenmuskel durch Verzögern oder Verkürzen der Vorführphase de...
06/11/2023

Anders als im Schritt macht sich im Trab ein blockierter Rückenmuskel durch Verzögern oder Verkürzen der Vorführphase des Hinterbeins bemerkbar. Die diagonale Fußfolge wird gebrochen.

Im Trab ist der Reiter für das Pferd am leichtesten zu Tragen. Das liegt vor allem am Rumpftrageapparat, der im Trab am aktivsten ist. Er besteht aus mehreren Muskeln und stellt die Verbindung zwischen Brustkorb und den Vorderbeinen her.

Arbeitet der M. longissimus dorsi nicht entspannt, geht der Galopp im Dreitakt verloren. Bei sogenannten „Schenkelgängern“ sieht man oft kein diagonales Vorfußen und einen dadurch verursachen Viertakt. Wird der Kopf zu tief eingestellt, kann der lumbosakrale Übergang nicht aufmachen, die Hinterbeine können nicht unter den Körper springen und es kommt zu einem gelaufenen Galopp. Der Dressurreiter wünscht sich im versammelten Galopp keine Nickbewegung mehr. Erst durch entsprechendes Training der Rumpfträger und Bauchmuskeln kann das Pferd das Genick als höchsten Punkt behalten, dabei schön weitergaloppieren und auch noch ordentlich durchspringen.

Pferdetraining erfolgt traditionell mit Hilfe von negativer Verstärkung (negative reinforcement). In den letzten Jahren ...
02/11/2023

Pferdetraining erfolgt traditionell mit Hilfe von negativer Verstärkung (negative reinforcement). In den letzten Jahren hat sich der Einsatz von positiver Verstärkung (positive reinfocement) immer mehr durchgesetzt. Um die Effektivität und den möglichen Stressfaktor der beiden Trainingsmethoden zu vergleichen wurden in der Studie von Hendriksen et al. 12 Pferde ausgewählt, die größere Probleme beim Verladen zeigten. Nach dem Zufallsprinzip wurden sie einer der beiden Methoden zugeteilt.

Die Gruppe mit klassischer negativer Verstärkung wurde mit Zug am Führstrick und Gerteneinsatz in verschiedenen Druckstufen trainiert. Sobald das Pferd gehorchte, wurde der Druck weggenommen. Die andere Gruppe lernte mithilfe von Clicker-Training, einem Target in den Anhänger zu folgen. Das Training war beendet, wenn das Pferd auf ein Signal in den Anhänger ging, oder nach maximal 15 Einheiten abgebrochen.

Bei beiden Gruppen wurde die Herzfrequenz alle 5 Sekunden und Verhalten, das auf Unwohlsein hinweist, alle 10 Sekunden ermittelt. Die Ergebnisse zeigten, dass die mit negativer Verstärkung trainierten Pferde signifikant mehr Unbehaglichkeit anzeigendes Verhalten an den Tag legten, als die Pferde, die mit positiver Verstärkung trainiert wurden. Zudem benötigten die mit positiver Verstärkung trainierten Pferde weniger Zeit pro Sitzung, um das Ziel zu erreichen. Ob sich die Herzfrequenz der Pferde während des Trainings im Vergleich zur Ausgangssituation unterschied konnte allerdings nicht ausreichend belegt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Pferde, die mit positiver Verstärkung trainiert wurden nicht nur den schnellsten Trainingserfolg vorweisen konnten, sondern auch weniger Stressreaktionen zeigten. Positive Verstärkung scheint also in potentiell stressigen Situationen wie dem Verladen die zu bevorzugende Trainingsmethode zu sein - sagt auch die Wissenschaft.

Die Studie ist zwar nicht ganz neu, aber es gibt immer noch zu viele Pferdebesitzer und Trainer(!), die meinen Pferde mit Druck in den Hänger zwingen zu müssen.

Folgt der Reiter im Schritt in nicht ausreichendem Maße mit dem Hand der Bewegung des Mauls oder wirkt mit dem Zügel gar...
30/10/2023

Folgt der Reiter im Schritt in nicht ausreichendem Maße mit dem Hand der Bewegung des Mauls oder wirkt mit dem Zügel gar rückwärts ein, geht die Nickbewegung des Pferdes verloren. Damit geht das wechselseitige An- und Abspannen des M. longissimus dorsi und damit der Takt verloren. Der Schritt wird passig. Darf das Pferd die Kopf-Hals-Achse nicht senken, so Zug auf die Dornfortsätze des Widerrists ausüben, das Nacken-Rücken-Band spannen und dadurch den M. longissimus dorsi freigeben, kann es keinen taktmäßigen Schritt gehen. Wird das Pferd mechanisch beigezäumt, muss das Pferd den Reiter mit dem Langen Rückenmuskel tragen und kann die Bewegung nicht mehr durch den Körper lassen. Es entsteht ein passiger und gebundener Schritt. Nicht umsonst besagt die klassisch deutsche Reitlehre, dass man Pferde im Schritt mit langem oder hingegebenen Zügel reiten soll. Ohne Nickbewegung und mit verkürztem Hals wird der Pferderücken instabiler und das Pferd muss den Reiter vermehrt mit Muskelkraft tragen.

Die Länge des Halses und die Nickbewegung hängt physiologisch auch mit der Größe der Schrittbewegung zusammen. In einem kleinen, versammelten Schritt hat das Pferd wenig bis keine Nickbewegung, einen aufgerichteten Hals und macht demzufolge auch kürzere Schritte. Im starken Schritt hat das Pferd hingegen viel Nickbewegung einen langen Hals und macht große Schritte. Weder das eine noch das andere ist für das Pferd ein Problem. Idiotisch und maximal verschleißend wird es dann, wenn beide Formen gemischt werden und bei durch Beizäumung oder Ausbinder kurzem, engen Hals große, raumgreifende Bewegungen verlangt werden. Darf sich der Hals nicht entsprechend der Schrittlänge verlängern, ist das maximal verschleißend!

Die Längsbiegung hat Auswirkungen auf die ausgeklügelte Bewegungsökonomie des Pferdes. Durch sie wird auf der Innenseite...
27/10/2023

Die Längsbiegung hat Auswirkungen auf die ausgeklügelte Bewegungsökonomie des Pferdes. Durch sie wird auf der Innenseite das Fasziennetz aufgebrochen. Der Pferdekörper verliert seine passive Stabilität und was normal die Faszien leisten, muss aktiv durch die Muskulatur übernommen werden. Das auseinandergefallene Herumlaufen funktioniert nicht mehr.

Man kann Pferden sehr leicht Dinge beibringen. Der Pferdekörper muss aber für diese Dinge entsprechend trainiert werden - andernfalls wird es Schaden nehmen. Reiten besteht also nicht nur daraus, oben sitzen zu bleiben und dem Pferd verständlich zu machen, was es tun soll, sondern auch, es durch körperliches Training in die Lage zu versetzen, das gewünschte umzusetzen ohne dabei kaputt zu gehen.

In der Natur bewegt sich das Pferd vor allem im Schritt vorwärts. Eigentlich geht es nicht mal wirklich Schritt. Es geht...
24/10/2023

In der Natur bewegt sich das Pferd vor allem im Schritt vorwärts. Eigentlich geht es nicht mal wirklich Schritt. Es geht ein paar Schritte, frisst etwas Gras und geht dann nochmal ein paar Schritte. So bringen Wildpferde aber täglich bis zu 30 Kilometer auf den Tacho.

👉 Auseinandergefallenes Herumgelatsche ist die physiologische Bewegung des Pferdes und für die Gesundheit von Bedeutung.

Beim Reiten haben wir andere Anforderungen an das Pferd. Wir wünschen uns eine aktive Hinterhand, naturgemäß ist diese aber tatsächlich eher passiv. Natürlich können sich Pferde auch schneller bewegen - aber für nur kurze Zeit. Je nach Herkunft liegt eine durchschnittliche Fluchtdistanz bei 200 bis 400 Metern. Bei einem Ausritt oder einer Dressurstunde auf dem Platz soll sich das Pferd mehrere Kilometer mit höherer Geschwindigkeit fortbewegen und dabei auch noch einen Reiter tragen. Im Viereck kommt noch dazu, dass es nicht nur geradeaus geht. Längsbiegung, wie wir Reiter sie auf gebogenen Linien vom Pferd verlangen, ist nichts natürliches. Pferde können sich biegen - das ist klar-, aber sie tun es vielleicht kurz um eine Fliege wegzuschnippen oder sich zu kratzen, aber niemals in Bewegung. Auch sich auf einem Kreis zu Bewegen ist für das Pferd nicht natürlich. Man sieht Hengste durchaus mal Kreise um die Stuten drehen, passagieren oder übertreten, aber hier handelt es sich um Sekunden und diese Bewegungen werden nur ausgeführt, wenn sie nötig sind.

Der Trab ist ein Zweitakt mit vier Phasen und hat einen Moment der Schwebe. Naturgemäß ist der Trab eine etwas stessbeha...
20/10/2023

Der Trab ist ein Zweitakt mit vier Phasen und hat einen Moment der Schwebe. Naturgemäß ist der Trab eine etwas stessbehaftetere Gangart, die das Pferd wählt um eine längere Distanz zu überwinden. Auch für Meideverhalten (sich von einer unangenehmen Situation wegbewegen) wird der Trab gewählt. Die Gangart hat einen höheren Muskeltonus und die dorsale Kette (Muskeln der Oberlinie) ist angespannter. Hals, Kopf und Rumpf werden dadurch stabiler. Die erhöhte Körperspannung braucht das Pferd aufgrund des durch die Schwebephase schlechteren Gleichgewichts. Im Trab gibt es keine Nickbewegung. Anders als im Schritt, in dem immer mindestens zwei Beine am Boden sind und das Pferd dadurch weniger leicht umkippen kann, wechseln sich im Trab Zweibeinstützen und Schwebephasen ab. Wenn im Trab eine Nickbewegung auftritt, ist das Pferd lahm!

Der Galopp ist eine schwungvolle Gangart im Dreitakt mit sechs Phasen und Schwebephase. Der Dreitakt ergibt sich durch das gleichzeitige Auffußen des inneren Hinterbeins und des äußeren Vorderbeins. Genau wie im Schritt gibt es auch im Galopp eine Nickbewegung, die einem Seilzugsystem zu Grunde liegt. Der Kopf ist im Galopp automatisch höher als im Schritt und auch im Trab. Der Galopp weist noch mehr Aktivität des Sympathikus (Fluchtnerv) als der Trab auf. Die Kopfposition ist aber auch für einen physiologischen Galopp relevant, da das Pferd sonst nicht durchspringen kann. Um für den nächsten Absprung Schwung zu holen, muss der Hals aber auch wieder Länge gewinnen können. Durch das Verlängern des Halses wird der Rücken wieder stabil.

Pferde sind Lauftiere und Energiesparer. Etwas anderes erlaubte ihnen ihr natürlicher Lebensraum, in dem sie täglich vie...
17/10/2023

Pferde sind Lauftiere und Energiesparer. Etwas anderes erlaubte ihnen ihr natürlicher Lebensraum, in dem sie täglich viele viele Kilometer auf der Suche nach spärlicher Nahrung und Wasserstellen unterwegs sind, nicht. Dafür hat die Evolution dem Pferd ein überaus effizientes Bewegungssystem gegeben, in dem Muskeln, Faszien und Knochen perfekt zusammenarbeiten.

Der Schritt ist eine schreitende Bewegung im Viertakt in acht Phasen. Durch die Nickbewegung kann sich jeweils ein Strang des M. longissimus dorsi (Langer Rückenmuskel) entspannen. Zusammen mit dem Auftreten des Hinterbeins kontrahiert der Muskel und beim nach vorne Schwingen entspannt er sich wieder. Eine Nickbewegung mit lang getragenem Hals und einer Nasenlinie deutlich vor der Senkrechten ist für das Pferd physiologisch und ermöglicht ihm langsame, energiesparende Fortbewegung. Aus der Reiterperspektive gesehen, bewegen sich dabei die Ohren und der Mähnenkamm vom Betrachter weg. Durch das Vorverlagern des Körperschwerpunktes im Rahmen der Nickbewegung, „fällt“ jeweils ein Vorderbein dem Hals hinterher. Dank der Nickbewegung kann sich das Pferd ohne großen Kraftaufwand fortbewegen. Studien zufolge können Pferde durch diesen Mechanismus bis zu 66% an Energie sparen.

Im Schritt bewegt sich der Hals nicht nur auf und ab, sondern auch vom jeweils vorschwingenden Vorderbein weg. Die Größe der Schritte wird durch den Hals und die Nickbewegung vorgegeben. Ein langer Hals mit starker Nickbewegung sorgt für große Schritte. Schließlich muss bei einer großen Schwerpunktverlagerung durch den Hals das Vorderbein einen ebenso großen Schritt machen. Die Hinterbeine müssen im physiologischen Schritt fast keine Arbeit leisten - unvorstellbar für uns Reiter.

Vor ein paar Jahren verschlechterte sich Mausis Equines Asthma. Sie lief immer schlechter und konnte nicht mehr taktmäßi...
12/10/2023

Vor ein paar Jahren verschlechterte sich Mausis Equines Asthma. Sie lief immer schlechter und konnte nicht mehr taktmäßig galoppieren. Nach zwei hustenbedingten Stallwechseln baute sie bei eigentlich gutem Zustand der Lunge über den Winter stark ab. Nachdem der Wohlstandsspeck aufgebraucht war, verschwanden auch die Muskeln und Mausis Rücken wurde immer schlechter. Die Schulterblätter begannen deutlicher hervorzustehen und hinter ihnen bildeten sich Kuhlen. Die Rückenlinie fiel deutlich nach vorne ab. Mausi zeigte typische Symptome einer Trageerschöpfung. Nach zwei weiteren, verzweifelten Stallwechseln haben wir endlich einen Stall gefunden, in dem es Mausi einfach nur gut geht. Ihr Husten verschwand und sie nahm wieder zu. Die Trageerschöpfung blieb jedoch.

Während meiner Corona-Quarantäne habe ich begonnen, mich sehr intensiv zum Thema biomechanisch korrektes Training, Schiefenkorrektur und Tragfähigkeit weiter zu bilden. Ich konnte das gelernte gut umsetzen, habe mein Training umgestellt und an ein paar Stellschrauben gedreht. Innerhalb eines guten halben Jahres konnte ich mein Pferd nicht nur aus der Trageerschöpfung holen, sondern ihren schon immer ausbaufähigen Rücken noch weiter verbessern. Mit 22 Jahren steht sie heute muskulär besser da denn je und ihr etwas kantiges, blutgeprägtes Exterieur ist harmonischer geworden.

Seit dem bin ich davon fasziniert, wie man einerseits Pferden mit Exterieurdefiziten durch passendes Training helfen und andererseits anhand des Exterieurs Rückschlüsse auf das Training ziehen kann.

Als Mausi und ich zueinander gefunden haben, hatte ich eher rudimentäre Fähigkeiten was Dressurreiten anging und sie war...
10/10/2023

Als Mausi und ich zueinander gefunden haben, hatte ich eher rudimentäre Fähigkeiten was Dressurreiten anging und sie war zwar brav, aber schwierig korrekt zu reiten. Sie kam aus einer turniergeprägten, sehr handbetonten Reiterei und hielt davon genau gar nichts. Dementsprechend hatte sie einen deutlichen Unterhals und von Dehnungshaltung auch noch nie etwas gehört. Nach meinem Umzug habe ich endlich einen Reitlehrer gefunden, der sich meiner Giraffe und mir angenommen hat.

Weil mein Pferd überhaupt keine richtige Reitpferdemuskulatur besessen hatte und auch einfach mangelhaft ausgebildet worden ist, haben wir begonnen, sie wie ein Jungpferd neu anzutrainieren. Das bedeutete mehrere Wochen Longenarbeit, bevor ich mich langsam wieder auf ihren Rücken setzen konnte. Anschließend entlastendes Reiten auf großen Linien. Es dauerte einige mühsame Monate, bis sich Mausis muskulärer Zustand verbessert hatte, aber sie entwickelte eine immer schönere Oberlinie und der Unterhals verschwand. Ab da an lief das Training super und wir konnten gute Fortschritte zusammen machen.

Mausi war da übrigens 15.

"Form Follows Function"Den Designleitsatz kennt mancher vielleicht noch aus dem Kunstunterricht. Der Grundgedanke dieser...
06/10/2023

"Form Follows Function"

Den Designleitsatz kennt mancher vielleicht noch aus dem Kunstunterricht. Der Grundgedanke dieser Strömung ist, dass die Form eines Gegenstandes von seinem Zweck bestimmt wird und man andersherum anhand der Form auf die Verwendung schließen kann.

Dieses Prinzip liegt auch der Osteopathie zu Grunde. Wie ein Knochen geformt ist, wird durch seine Funktion bestimmt und lässt sich dem zu Folge auch in seiner Struktur durch seine Funktion beeinflussen. Alle Knochen, Gelenke, Sehnen und Muskeln sind veränder-bar und reagieren auf die Art, wie der Körper sie benutzt. Erkennen kann man dies sehr gut an den unterschiedlich geneigten Dornfortsätze der Wirbel-säule des Pferdes. Je nach Zugrichtung neigen sie sich nach vorne oder hinten. Innerhalb gewisser genetischer Grenzen kann man die Struktur und dadurch das Exterieur des Pferdes tatsächlich einiges zum guten aber auch zum schlechten verändern.

Jeder Körper existiert im Spannungsfeld zwischen Stabilität und Mobilität. Zuchtbedingt gibt es Pferde, bei denen die Mobilität oder die Stabilität vorwiegt. Ein Ungleichgewicht sorgt für ineffiziente Bewegungs-muster und Kompensationen, die verschleißend sind und mehr Energie verbrauchen, weshalb im Training eines jeden Pferdes darauf geachtet werden sollte, dieses Gleichgewicht wiederherzustellen.

Dieser Satz des Begründers der Osteopathie ist wesentlich für die Beurteilung des Exterieurs. Zuchtziel und geographische Herkunft der Rasse bestimmen seinen Körperbau. Aber auch das tägliche Training hat Auswirkungen auf das Exterieur. Ausgehend von obiger Grundannahme, können wir Reiter das Exterieur des Pferdes sowohl positiv als auch negativ beeinflussen.

Bereits im Späthneolithikum spielten Pferde für die Menschen ein wichtige Rolle. Während sie zu dieser Zeit hauptsächlic...
03/10/2023

Bereits im Späthneolithikum spielten Pferde für die Menschen ein wichtige Rolle. Während sie zu dieser Zeit hauptsächlich als Rohstoffquelle und für rituelle Handlungen genutzt wurden, begann der Mensch etwa 3500 v. Chr. damit, Pferde zu Reiten, was Archäologen an für Trensen typischen Abnutzungsspuren erkannten. In den folgenden Jahrtausenden wurde das Pferd für den Menschen als Reit- und Zugtier unentbehrlich.

Egal ob im Krieg, in der Heimat oder beim Entdecken neuer Kontinente. Pferde trugen den Menschen in fast jeden Teil der Welt. Durch die Zucht wurden die Vorfahren der heutigen Pferde zu idealen Reit- oder Arbeitspferden verfeinert.

Bei aller Selektion darf man aber nicht vergessen, dass das Pferd nicht zum Tragen von Gewicht gemacht ist. Daran haben auch 5000 Jahre Selektion nichts geändert. Der Pferdekörper und seine Bewegung funktionieren perfekt. Nicht umsonst können Pferde täglich 50 Kilometer und mehr zurücklegen. Wie das bei perfekten Konstruktionen nun mal ist, sind sie auch sehr störanfällig was äußere Faktoren angeht. Pferde haben anders als wir Menschen keine knöcherne Struktur, die die Vordergliedmaßen mit dem Rumpf verbindet. Letzterer ist durch Muskeln und Bindegewebe an den Vorderbeinen aufgehängt. Diese Verbindung kann durch zusätzliches Gewicht oder Einschränkungen im Bewegungsablauf massiv gestört werden. Weil in jedem Körper alles mit allem verbunden ist, wirken sich Dysbalancen in diesem Bereich auf den gesamten Organismus aus und sorgen für erheblichen Verschleiß.

Im Zeitalter von Auto und Co. sind wir nicht mehr auf das Pferd als Transportmittel oder Kriegsgerät angewiesen. Pferde müssen nicht mehr von Menschen geritten werden und dennoch tun wir es, weil es uns Freude bereitet. Anders als unsere Vorfahren haben wir weitreichende Kenntnisse über die Anatomie und das Zusammenspiel der Knochen, Faszien und Muskeln. Dieses Wissen ermöglicht es uns, unseren Partner Pferd bestmöglich zu verstehen und dafür zu sorgen, dass es jene Muskulatur ausbildet, die es ihm ermöglicht, das zusätzliche Gewicht des Reiters zu tragen ohne Schaden zu nehmen.

Dyson et al. zufolge gibt es Hinweise darauf, dass mehr als 47% der Sportpferde in ihrem normalen Training lahm sein kön...
29/09/2023

Dyson et al. zufolge gibt es Hinweise darauf, dass mehr als 47% der Sportpferde in ihrem normalen Training lahm sein könnten, diese Lahmheit von Besitzern und Trainern aber nicht erkannt wird.

Es wurde bereits nachgewiesen, dass lahme und nicht lahme Pferde eine unterschiedliche Mimik aufweisen (Schmerzgesicht). Das Ziel der Studie war, die Entwicklung eines Kataloges an Verhaltensweisen von gerittenen Pferden mit besonderem Augenmerk auf schmerzanzeigendes Verhalten. Die Forscher nahmen an, dass es eine gewisse Überschneidung des gezeigten Verhaltens von lahmen und nicht lahmen Pferden gibt, lahme Pferde aber insgesamt einen höhere Anzahl an schmerzanzeigendem Verhalten äußern.

Innerhalb der Studie wurde eine starke Korrelation zwischen 20 Verhaltensweisen und dem Vorhandensein einer Lahmheit festgestellt. Das Ethogramm wurde von 117 auf 24 Verhaltensmuster reduziert. Dabei wurde ähnlich bewertetes Verhalten zusammengefasst und Verhalten, das in Bezug zu einer möglichen Lahmheit nicht aussagekräftig war, weggelassen. Im Versuch zeigten lahme Pferde maximal 14 der 24 Verhaltensweisen (Mittelwert der lahmen Pferde: 9). Nicht lahme Pferde zeigten maximal 6 der Verhaltensweisen (Mittelwert der nicht lahmen Pferde: 2).

Die 24 Verhaltensweisen findet ihr in der Story und ich werde ein Reel dazu machen. Leider erlaubt Instagram nur 10 Slides.

Dyson hat das 2017 herausgearbeitete Ethogramm in weiteren Studien angewendet und verifiziert.

🥼TitelblattAuf dem Titelblatt steht, wer was wo und wann veröffentlicht hat. Es enthält den Titel der Arbeit in der Spra...
27/09/2023

🥼Titelblatt

Auf dem Titelblatt steht, wer was wo und wann veröffentlicht hat. Es enthält den Titel der Arbeit in der Sprache des Textes, immer aber auch auf Englisch, die an der Arbeit beteiligten Personen, das Institut, in dessen Rahmen die Arbeit angefertigt wurde, und das Erscheindungsdatum.

🥼Abstract

Der Abstract steht normalerweise am Beginn des eigentlichen Textes, kann aber auch ans Ende gesetzt werden. Er enthält eine kurze Zusammenfassung, aus der die zentrale Fragestellung und das Ergebnis hervorgehen.

🥼Einleitung und Forschungsüberblick

Es folgt eine Einleitung in das Thema, sowie ein Überblick über die für die für das bearbeitete Thema relevante Forschungslage. Auf dieser Basis wird die These oder Forschungsfrage, die die Arbeit beantworten soll, herausgearbeitet.

🥼Material und Methoden

Hier wird beschrieben, wie das Experiment oder die Studie durchgeführt wurde. Dies muss so genau und detailreich sein, dass die Ergebnisse exakt reproduziert werden können. Da ich als privater Leser nicht vorhabe, das Experiment nachzustellen, ist dieser Teil nicht so relevant und könnte theoretisch auch übersprungen werden. Manchmal ist es aber wirklich interessant, wie die Ergebnisse erzielt wurden.

🥼Ergebnisse

Die Ergebnisse des Experimentes oder der Studie werden wertungsfrei mit Bezug auf die Forschungsfrage wiedergegeben.

🥼Diskussion

Die Ergebnisse werden interpretiert. Dabei wird die bisherige Forschungslage mit einbezogen und die Forschungsfrage aus der Einleitung beantwortet. Zudem wird ein Ausblick darauf gegeben, welche Fragen sich beispielsweise aus den gewonnenen Erkenntnissen ergeben und wie man diese bearbeiten könnte.

🥼Literaturverzeichnis

Hier wird alle direkt oder indirekt für den Text hinzugezogene Literatur vermerkt. In der Regel wird im Fließtext nur Autor und Jahr angegeben. Mittels dieser zwei Faktoren kann im Literaturverzeichnis der Text ermittelt werden. Ich vermerke mir interessante Arbeiten gerne für eine spätere Lektüre.

Wenn ich einen Text vor mir habe, gibt es einige Kennzeichen dafür, dass es sich um einen wissenschaftlichen Text handel...
21/09/2023

Wenn ich einen Text vor mir habe, gibt es einige Kennzeichen dafür, dass es sich um einen wissenschaftlichen Text handelt.

Stammt der Text von einer der bereits beschriebenen Datenbanken, kann ich davon ausgehen, dass es sich um eine wissenschaftliche Arbeit handelt, weil hier keine populären oder trivialen Texte veröffentlicht werden. Genauso verhält es sich, wenn der Artikel in einer Fachzeitschrift wie dem „Journal of Veterinary Behavior“ erschienen ist.

In jeder wissenschaftlichen Publikation müssen Thesen entweder mit Quellenangaben oder eigener Forschung belegt werden. Wenn etwas behauptet wird, muss nachgewiesen werden, woher dieses Wissen kommt, oder durch ein im Rahmen des Textes beschriebenes Experiment bzw. einer Studie bewiesen werden, dass das Geschriebene zutrifft.

Wissenschaftliche Arbeiten folgen immer einem strikten Aufbau. Ein naturwissenschaftlicher Text gliedert sich immer in Abstract, Einleitung mit Forschungsüberblick, Material und Methoden, Ergebnisse, Diskussion und Literaturverzeichnis.

Wissenschaftliche Texte lassen sich ganz klassisch in Bibliotheken finden. Fündig wirst du hier allerdings nicht in der ...
18/09/2023

Wissenschaftliche Texte lassen sich ganz klassisch in Bibliotheken finden. Fündig wirst du hier allerdings nicht in der lokalen Stadtbibliothek, sondern eher in Universitäts- und Staatsbibliotheken. Während zu den Staatsbibliotheken jeder Zugang hat, sind Universitätsbibliotheken oft nur für Studierende und Mitarbeiter zugänglich. An manchen Universitäten, wie beispielsweise der Ludwigs-Maximilians-Universität München kann man auch aus Außenstehender einen Ausweis beantragen und damit Zugriff auf den Bibliothekskatalog, die Ausleihe und das Online-Angebot erhalten. Zu erklären, wie das alles funktioniert, würde hier den Rahmen sprengen.

Wenn du jetzt nicht gerade studierst oder Zugang zu einer entsprechenden Bibliothek hast, kannst du auch über Online-Recherche zu deinen Texten gelangen. Dafür gibt es einige gute Portale wie PubMed oder GoogleScholar, von wo du teilweise zu anderen Datenbanken weitergeleitet wirst. Während manche Texte kostenfrei sind, sind andere hinter einer Bezahlschranke versteckt. Mit Hilfe der Datenbanken kannst du dich per Schneeballsystem von einem Text zum nächsten Arbeiten, weil zitierte Texte entweder im Dokument selbst oder bereits in der Übersicht einsehbar sind.

Wenn du den Namen, das Jahr und idealerweise sogar den Titel eines Textes hast, kannst du ihn einfach auch in der Suchmaschine deiner Wahl eingeben und kommst so schnell zu dem Dokument. Die Arbeiten der letzten Jahre sind tatsächlich fast ausnahmslos im Internet zu finden.

Der Vorteil beim Lesen von Forschungsarbeiten und Studien ist nicht nur, dass ich Wissen aus erster Hand konsumiere, ich...
15/09/2023

Der Vorteil beim Lesen von Forschungsarbeiten und Studien ist nicht nur, dass ich Wissen aus erster Hand konsumiere, ich kann auch selbst beurteilen, wie aktuell der Wissensstand ist. Wissenschaftliche Texte stehen immer in Bezug zum jeweils aktuellsten Forschungsstand und nehmen dieses Wissen mit auf. Es kommen ständig neue Arbeiten und damit neue Aspekte hinzu.

Neue Erkenntnisse setzen sich leider – auch bei Fachrezipienten wie Tierärzten – teilweise nur sehr langsam durch. Ich muss die Tierärzte aber wirklich in Schutz nehmen: sie haben nur sehr wenige vorgesehe Weiterbildungsstunden pro Jahr und meist einfach keine Zeit, sich in allen Themen rund ums Pferd auf dem Laufenden zu halten.

Das wichtigste an naturwissenschaftlichen Arbeiten, sofern sie keine reine Literataurrecherche sind, ist, dass die darin aufgestellten Thesen durch Experimente bzw. Studien bewiesen werden müssen.

Ich habe mich bereits durch mein Studium mit wissenschaftlichen Texten befassen müssen, auch wenn diese selten naturwiss...
12/09/2023

Ich habe mich bereits durch mein Studium mit wissenschaftlichen Texten befassen müssen, auch wenn diese selten naturwissenschaftlich waren. Mittlerweile lese ich keine Arbeiten aus der Literaturwissenschaft mehr, sondern hauptsächlich Forschungsarbeiten zum Thema Pferd. Diese Texte sind nicht gerade eine Lektüre für vor dem Einschlafen und mühsam zu Lesen – schließlich sind sie für Tierärzte und Wissenschaftler geschrieben. Mittlerweile sind viele Arbeiten im Internet frei zugänglich und können zum Teil sogar kostenlos heruntergeladen oder online gelesen werden.

Warum mache ich mir überhaupt die Mühe, mich durch diese komplizierten Texte zu arbeiten? Zum einen interessiert es mich einfach, zum anderen kann im Internet und den Sozialen Medien praktisch jeder Wissen verbreiten. Aber woher weiß ich, ob das was ich lese richtig ist, ob die Informationen fundiert sind und der Autor über die notwendigen Kompetenzen verfügt? Prinzipiell kann man aufgrund der Qualifikation der Autoren Rückschlüsse darüber ziehen, wie korrekt das publizierte Wissen ist. Dabei gilt, wer selbst wissenschaftliche Texte liest, wie Tierärzte oder Wissenschaftler, kann so weit weg nicht sein, sollte man meinen. Ist man sich unsicher, greift man am besten selbst auf die Orginalquelle zu. In diesem Fall sind das Forschungsarbeiten.

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