29/04/2023
SBH - Farben Part 1
Die Schweden sind Freunde knapper Worte! 😉
Deshalb lässt sich auch wenig informatives Wissen in schriftlicher Form finden.
Eine der wenigen niedergeschriebenen Rassebeschreibungen findet sich auf Bild 1.
Es handelt sich dabei um eine Examensarbeit aus Schweden. Wie was genau gemeint ist, war wie immer mit persönlichen Gesprächen und Recherchen verbunden. Die Telekom dankt. 😆😉
Die Farben werden darin (grob übersetzt) als mehr oder weniger mit den charakteristischen blumigen, gesprenkelten Federspitzen erläutert. Siehe Farben Part 2, die Mottelung.
Die Tatsache, dass die "Zeichnung" vor den eigentlichen Farben benannt wird, sagt deutlich aus, dass ein Blumenhuhn gemotteled zu sein HAT.
Anders ausgedrückt: ein Huhn ohne sichtbare Mottelung ist, aus schwedischer Sicht, kein Blumenhuhn, und wenn es auch 100% rein ist. Es fehlt die sichtbare Mottelung, daher hat ein solches Tier nichts in der Zucht verloren.
Zu den Grundfarben heißt es weiterhin, sie variieren, wobei schwarz als dominant gilt. Bild 2.
Je nach Menge der Mottelung können die Tiere heller oder dunkler wirken, wobei die Mottelung ohnehin von Ma**er zu Ma**er zunimmt. Ein SBH, das als Jungtier noch sehr dunkel war, wird mit den Jahren immer heller wirken.
Dazu der Vergleich der beiden schwarzen Hennen. Das Mädel links ist noch kein Jahr alt und hat noch keine Ma**er hinter sich.
Das Mädel in der Mitte ist drei Jahre alt und hat 3x gemausert. Der Weißanteil ist schon deutlich erhöht.
Als weitere Farben werden wildfarbig, graublau, doppelt blau und manchmal hellgelb genannt.
Und das war der Punkt, der einige Gespräche erfordert hat. 😉
Unter den Begriff "wildfarbig" fallen braun, wildfarbig und rot.
Auf Bild 3 ist das typische Braun zu sehen. Rot ist bei der Henne ganz außen rechts auf Bild 2 erkennbar. Und wildfarbig bei dem Hahn auf Bild 4 im Halsbereich und am unteren Rücken.
Graublau bezeichnet im Grunde genommen ein Huhn, wie es in "Farben Part 2" als "simple" erläutert wird. Ein einziger Farbton, der sich über Kopf und Körper zieht, in einem mittleren blau bzw grau.
Ich habe leider keine "simple" Henne in blau, daher kann ich nur als bildliche Erklärung Bild 5 anbieten.
Die Henne ist auch schon ein wenig älter und hat bereits einige Ma**ern hinter sich. Zudem hatte sie vorm Foto ein kleines Bad im Schlamm, was die Farben etwas verwischt. 😆🙈
Der Grauton auf ihrem Rücken ist, wie aus Schweden gesagt wurde, das dortige Graublau. Ein mittleres Grau.
Doppelt blau bezeichnet ein Tier mit der Zeichnung "double", also zweifarbig, in der Farbfamilie grau.
Als Beispiel taugt Bild 5 in diesem Fall perfekt. Der Kopf und Hals sind dunkelgrau, der Körper mittelgrau.
Bild 6 zeigt Marla, die mit ihren fast 11 Jahren schon äußerst viele Ma**ern hinter sich hat. Sie wirkt inzwischen am Körper sehr hell, als jüngere Dame entsprach sie aber auch der Kombination Kopf und Hals dunkelgrau, Körper mittelgrau.
(In jüngster Zeit haben einige "Spezis" begonnen, doppelt blau anders auszulegen als bei Genbankzüchtern gemeint. Diese "Spezis" legen den Begriff als "splash" aus, entstanden aus der Verpaarung blau an blau, die bekanntlich weiß ergibt. Splash hat eine sehr klare Definition in der internationalen Sprache der Geflügelzucht und bedeutet immer schwarze oder graue Flecken auf weißem Gefieder. Niemals findet sich bei splash auch nur ein Hauch von rot, braun, orange, gelb oder irgendwas!
Da SBH immer mehrere Farben genetisch tragen, kann bei einer anständigen Zucht splash als "schwarze oder graue Flecken auf weißem Gefieder" OHNE weitere Farben nicht fallen!!!
Also ist es kein splash, sondern einfach nur ein "schlechtes Blumenhuhn, das nicht in die Zucht sollte".)
Hellgelb wiederum bezeichnet das, was in Deutschland als citron gilt.
Jones, Bild 7 (der jeden Wassernapf mit sauberem Wasser für eine Pfütze links liegen lässt 🤣), ist mein hellster Hahn von gesamt fünfen. Man sieht bei ihm an Hals und unteren Rücken das Hellgelbe sehr deutlich. Gerade im Vergleich zu Bild 4, gleiche Stellen in wildfarbig, kann man den Unterschied gut erkennen.
Als Grundfarbe ist weiterhin orange zu nennen, dazu Bild 8. Auch dieser Farbton fällt in der Examensarbeit unter "wildfarbig". Ich sag es immer wieder, die Schweden sind wirklich äußerst sparsam mit Worten! 😆😉
Deshalb hier noch einmal mit der großzügigen deutschen Art des Sprachgebrauchs. 😉
Die Grundfarben sind:
Schwarz
Braun
Rot
Orange
Wildfarbig
Gelb
Grau in verschiedenen Abstufungen.
Da schwarz dominant vererbt, sollte bei der Verpaarung unbedingt stark darauf geachtet werden, dass der Anteil der Küken nicht schwarzlastig ausfällt, um so die gesamte Farbvielfalt zu erhalten.