11/11/2023
Die Bauern toben
Seit längerer Zeit begeistert die VEGETARISCHE INITIATIVE e.V. mit tollen Plakaten, die an ausgewählten Plätzen hängen.
Die Bauern toben, besonders auch bei diesem Plakat:
Natürlich versuchen sie Kritik zu finden und behalten, Rinder würden nur unter tierärztlicher Betreuung und unter Narkose enthornt, doch stimmt das?
Ein Blick in Internet reicht aus, um zu sehen, wie leicht die Folterinstrumente zur Enthornung, inklusive Gebrauchsanleitung, online zu erwerben sind. Wie ist das möglich?
Laut deutschem Tierschutzgesetz (TierSchG) sind Eingriffe an Tieren ohne Betäubung nicht zulässig. Abweichend davon dürfen Kälber bis zum Alter von sechs Wochen ohne Betäubung enthornt werden. Die Unfallverhütungsvorschrift der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft "VSG 4.1 Tierhaltung" verlangt in § 10 (16), dass Kälber von Rinderrassen, von denen aufgrund ihrer Hörnerbildung und der Art der Tierhaltung eine zusätzliche Gefahr ausgeht, gegen Hörnerbildung zu behandeln sind. Die Durchführungsanweisung zu diesem Punkt beschreibt, dass diese zusätzliche Gefahr z. B. bei der Mastbullenhaltung oder der Haltung in Laufställen auftreten könne. Diese Vorschrift ist für alle bei der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaftversicherten Betriebe bindend. Auch Bio-Betriebe dürfen enthornen.
Sicher gibt es einige wenige Betriebe, die einen Tierarzt holen, wahrscheinlich jedoch eher, weil die Tiere schon zu alt sind.
Der nächste Protest setzt an, weil darüber berichtet wird, das Babys getötet werden.
Da Bullenkälber in der Milchindustrie unrentabel sind und nur langsam Fleisch ansetzen, werden sie gerne ins Ausland verkauft - auch Drittländer - oder früh getötet. Vielen verweigert man das notwendige Eisen im Futter, damit das Fleisch, mangels roter Blutkörperchen, schön hell bleibt und sich so als Kalbsfleisch besser vermarkten lässt.
Bullenkälber, die im Alter von teilweise unter 6 Monaten getötet werden, bei einer Lebenserwartung von 25 Jahren, sind für mich Babys.
Ebenso leugnen die Bauern den Trennungsschmerz zwischen Kalb und Kuh, was jedoch wirklich keiner Kommentierung mehr bedarf.
So behaupten auch einige Bauern, die Kälber würden ja die Muttermilch bekommen, was nur bedingt stimmt.
Sie bekommen anfänglich Biestmilch - jedoch nicht zwingend von der eigenen Mutter und auch meistens nicht direkt vom Euter. Sehr früh werden sie mit Milchtauschern, also Abfallprodukten der Molkereien gefüttert.
Fazit:
Der Ärger der Bauern ist berechtigt, denn dieses Plakat zeigt die Gefühlskälte und Brutalität einer Branche, die sich gerne als Liebende Tierhalter präsentieren, in Wahrheit jedoch auf das Wohl der Tiere pfeifen, solange sie nicht gesetzlich zur Einhaltung gezwungen werden. Sie sind monetär ausgerichtete Wirtschaftsbetriebe.