14/10/2024
🌈 Toni. Oder Rigatonio Antonio Bernd Macchiato. 🌈
Viel zu früh müssen wir uns auch von Dir verabschieden.
Geboren wurdest Du wahrscheinlich im Frühjahr 2017 auf dem Camping. Im Sommer konntest Du Dich wahrscheinlich gut durchfüttern bei den Campinggästen. Aber im Herbst Winter wurde es dann schwierig. Aber Du hast Deine Chance genutzt und Du hast Dich uns ausgesucht - kurz vor Weihnachten 2017 sind wir wie üblich nach Elba gefahren.
Angekommen auf dem Camping “Orti di Mare” machen wir gerne den üblichen Rundgang über den Platz. Und auf einmal ein Miauen aus einem Busch. Wir natürlich gleich geschaut und “psss psss” gerufen. Schlauer Toni - er hat erstmal geguckt, ob das freundliche Menschen sind. Dann kam er aus dem Versteck heraus und hat uns zum Wohnmobil begleitet. Dort ist er rein und als erstes aufs Katzenklo (er hatte wahrscheinlich noch nie vorher eins gesehen!), hat reingepieselt und uns angeschaut: “schaut, das kann ich, nehmt Ihr mich jetzt mit?”. Er war von Anfang an extrem zutraulich und verschmust. Er hatte die Eigenheit, zu “schnuckeln”, wie wir es nannten. Besonders am Hals, wenn man ihn auf dem Arm gehalten hat. Dein Name kommt übrigens von Deinem weissen Fleck auf dem Rücken - wir mussten irgendwie "Anton und Pünktchen" denken und dann war es Toni.
Wir waren völlig überrannt und überfordert, hatten ja schon zwei Katzen (Lorenzo war ein Jahr vorher zu uns gekommen). Also haben wir Dich erst mal versucht, draussen zu füttern und ihm einen kuscheligen Schlafplatz gebastelt. Direkt mitnehmen ging auch nicht, da Emil sich noch verletzt hatte und ihn schon der erste Zuwachs extrem gestresst hatte. Zum Glück aber waren noch Freunde von uns mit auf Elba (ebenfalls mit Katze), die sich bereit erklärt haben, Dich aufzunehmen. Wir haben ihnen aber von Anfang an versprochen, wenn es nicht geht, nehmen wir ihn auf jeden Fall.
Es kam, wie es kommen musste und nach zwei Wochen zogst Du dann endgültig bei uns ein. Mit Lorenzo kamst Du von Anfang an klar, Emil war “not amused”.
Du warst ein Befreiungskünstler, schon ganz am Anfang im Gästezimmer, in dem Du untergebracht wurdest, hast Du angefangen, den Türrahmen anzunagen wie ein Biber… Verriegelte Katzenklappen oder nicht abgeschlossene Türen haben Dich auch nie aufgehalten. Ein offenes Fenster im Wohnmobil, auch wenn das Fliegengitter davor war - kein Problem.
Du warst sehr verfressen und bei Katzen eher untypisch, dein Napf immer leer und fein ausgeschleckt. Am ersten Tag, an dem wir alle drei Kater gemeinsam zuhause gelassen haben, kamen wir abends nach Hause und wurden von zwei hungrigen Roten erwartet. Grundsätzlich gab es bis dahin bei uns immer Trockenfutter “à discretion” für alle. Nur dass Du die Schüssel (i.d.R. für mehrer Tage ausreichend) auf einmal verputzt hat. Das hat sich bei Dir auch nie gegeben, Du hast immer ALLES aufgegessen, was da war. Also wurden eben für die beiden anderen Futterautomaten angeschafft..
Du warst ein ausgezeichneter Jäger, oft genug waren die Reste im Wohnzimmer zu finden. Deine Dosine hast Du mehr als einmal vor 8beinigen Monstern gerettet, Du warst ein wahrer Held!
Du warst ein Bild von einem Kater - gross, hochbeinig und 7 Kilo schwer. Ein freundlicher und liebevoller Riese.
Das Reisen hat Dir gut gefallen, wenn Du zu Beginn auch noch Probleme mit dem Fahren hattest. Deine Dosis und Deine Katzenbrüder hast Du über alles geliebt.
Man konnte die Uhr nach Dir stellen - morgens um 6.00 und abends um 18.00 war die Essenszeit, die Du lautstark eingefordert hast. Wer hätte gedacht, dass es uns einmal Fehlen würde, morgens um 6.00 Uhr geweckt zu werden?
Und auf einmal, ab Ende Juli ging es los: was mit stellenweisem Haarausfall angefangen hat, mit 40 Grad Fieber weiter ging, eine Woche stationärer Klinikaufenthalt führte dann zuhause in 24h-Dauerpflege mit Verbandswechseln, Medikamentengaben und sogar tägliches Pflegebad. Es war zunächst eine Autoimmunerkrankung (Erythema multiforme, Steven-Johnson-Syndrom) unbekannter Ursache, dann kam aber noch eine Herpesinfektion hinzu und das Problem war, dass diese beiden Sachen völlig konträr zu behandeln sind, sprich nicht einmal ein solch tapferer Kämpfer wie Du hatte eine Chance.
Ach Toni, was warst Du für ein wunderschöner, stolzer Kater. Wir vermissen Dich so sehr!
Wir möchten uns bei der Unterstützung durch unsere Freunde bedanken und der Betreuung durch die Tierklinik Rhenus (insbes. Frau Germann und Frau Steinmetz) und die Tierklinik Aarau West - mit Kompetenz und Herz (insbes. Frau Rüfenacht) sowie den einfühlsamen Empfang im Tierkrematorium Schweiz durch Frau Hauenstein bedanken.