11/11/2023
So wahr !!!
Samstags mit Julie von Bismarck: Digital.
Dieses Bild (istock und egal aus welchem Land - findet man überall auf der Welt in ähnlicher Weise!) ist ein gutes Beispiel für die negativen Folgen, die es haben kann, wenn sich das Leben überwiegend in der digitalen Welt abspielt. Einer Welt, in der es in erster Linie darum geht, sich selbst besonders gut darzustellen, egal um welchen Preis, in der man sich die Zeit damit vertreibt, anderen dabei zuzusehen, wie sie ihr Leben leben und sich permanent mit ihnen vergleicht, oder in Computerspielen abtaucht. (Das Wort „spielen“ ist bezogen auf die, bei denen es darum geht, auf andere zu schießen, übrigens irgendwie auch immer wieder krass…)
Nichts davon macht jemanden zu einem schlechten Menschen. Aber es scheint so, als führe dieses Leben außerhalb der realen Welt eben doch vermehrt zum Verdrängen elementarer Eigenschaften, Emotionen und Werte.
Eines ist ganz klar: Bilder wie dieses und so viele andere könnten in Anwesenheit von Respekt, Wertschätzung, Rücksicht, Selbstreflektion, Verantwortungsbewusstsein, Interesse an anderen Lebewesen und Achtsamkeit, weder enststehen, noch Likes generieren.
Echte Empathie entwickelt sich aus echtem Erleben, Anfassen und Tun. Und es ist daher irgendwie gruselig, sich vorzustellen, für wie viele Menschen es normal zu sein scheint, den weitaus größten Teil ihres Lebens in dieser Parallelwelt zu verbringen, in der es auf die obengenannten Eigenschaften und Emotionen einfach nicht ankommt.
Ich weiß, dass dies auf meine Leser hier wenig zutreffen wird, sind wir doch allein durch die Pferde, das Stallleben und draußen sein alle etwas mehr in der Wirklichkeit verankert und durch das Reiten durchaus mit den obengenannten Werten vertraut. Aber vielleicht bedeutet das eben auch die Möglichkeit, das vorzuleben und andere Menschen dabei unterstützen zu können, sich wieder mehr in der realen Welt zu engagieren - oder überhaupt erst einmal wieder dort hin zurückzufinden. ©Julie von Bismarck