17/01/2024
Feine Kommunikation mit Pferden
Durch mein traumatisiertes Pony "Cuba Libre", welches ich im August 2022, bei mir aufgenommen habe, konnte ich nochmal sehr viel über die Kommunikation der Pferde lernen.
Cubi zeigt ein sehr starkes Fluchtverhalten und „steigt schnell aus der gemeinsamen Kommunikation aus“. Nach einem Jahr Training war ich mit meinem Latein am Ende und habe mir Hilfe gesucht, mit dem Ziel, dass Cubi sich überhaupt für die Kommunikation mit dem Menschen öffnet. Ich habe diese Hilfe bei Ian und Anke Benson und bei Dr. Tamina Pinent vom Reithaus in Bad Sooden-Allendorf gefunden.
Mit meinem Beitrag heute, möchte ich euch meine Arbeitsweise vorstellen und euch motivieren, die Signale eures Pferdes sehen und beachten zu lernen.
Wenn ein Pferd sich der Kommunikation verschließt, ist das ein Zustand des „Einfrierens und Aushaltens“. Die Signale und Verhaltensweisen in diesem Zustand sind bei jedem Pferd individuell und jeder Besitzer/Trainer sollte sehen lernen, wann sein Pferd kommunikativ mit dem Trainer/Reiter verbunden ist und wann es sich innerlich abkapselt.
Wenn Cubi aus der Kommunikation aussteigt, bekommt er z. B. einen leicht wahnsinnigen Ausdruck in den Augen, biegt sich eher nach außen, verspannt Hals und Gesicht. Mein Berittpferd Rory wird hektisch und „schubsig“ oder bekommt einen starren Gesichtsausdruck, verspannt den Hals und reckt diesen eher nach oben. Wenn diese Pferde in Kommunikation sind, sind sie fein, aufmerksam und sanft. Der Gesichtsausdruck ist entspannt und freundlich.
Da viele Reiter/Pferdebesitzer die Kommunikation eines Pferdes, welche über Gestik, Mimik, Körpersprache und Verhalten passiert, nicht richtig verstehen bzw. auch ihrerseits nicht über Mimik, Gestik, Körpersprache und Verhalten mit dem Pferd kommunizieren, lernen Pferde oft schon in jungen Jahren, dass sie gar keinen Versuch unternehmen müssen mit dem Menschen zu kommunizieren.
So treffe ich leider oft eher „stumme Pferde“, die das Training über sich ergehen lassen anstatt aktiv daran teilzunehmen.
Da ich davon ausgehe, dass jeder Pferdebesitzer sein Tier über alles liebt, finde ich es schade, dass Pferde teilweise so unterdrückt werden und oft ihrem Besitzer „dienen müssen“. Nach wie vor ist im Pferdetraining oft Zwang die Lösung. Und selbst im Horsemanship heißt es oft, dass sich das Pferd dem Menschen unterordnen muss.
Ich finde es viel schöner, dass ich mich mit meinen Pferden förmlich unterhalten kann und sie mir durch ihr Verhalten und ihre Reaktionen ihren Gemütszustand mitteilen.
Für mich ist es ein Geschenk, wenn das Pferd seine Ideen in die Arbeit einbringt, denn wer sagt, dass nur ich und nicht auch mein Pferd gute Ideen hat. Wahre Partnerschaft entsteht nur, wenn beide Parteien etwas mit in die Beziehung einbringen und nicht wenn einer Befehlsgeber und der andere Befehlsempfänger ist.
Für uns Menschen ist wichtig zu verstehen, dass kein Pferdeverhalten zufällig passiert und Mimik, Gestik und Verhalten die Kommunikation unseres Pferdes darstellen. Die Pferdekommunikation ist hauptsächlich nonverbal und deshalb müssen wir genau hinschauen und uns auch über unser eigenes Verhalten, unsere Körpersprache, Mimik, Gestik und unsere Körperenergie bewusst werden.
In meinen Kursen und Unterrichtsstunden lernt ihr, auf die Signale eures Pferdes zu achten und sie zu verstehen. Wir arbeiten daran, dass ihr eure Körpersprache verbessert und eure Körperenergie steuern lernt. Außerdem zeige ich euch einen Weg, wie ihr euer Pferd, ohne Druck, dazu motivieren könnt, öfter Verhalten zu zeigen, was ihr euch wünscht anstatt was euch stört.
Kurse gebe ich bei euch am Stall ab 5 Teilnehmern. Für Einzelstunden bin ich im Raum Hannover/Garbsen/Seelze und Barsinghausen unterwegs.
Schreibt mir einfach eine PN, wenn ihr Fragen habt.