Tuffy wurde in Italien ausgesetzt und schwer verletzt im Gebüsch gefunden. Er weinte und schrie vor Schmerzen, da eines seiner Pfötchen nach hinten gedreht war. Eine gezielte Antibiotika-Behandlung hatte leider keinen Erfolg, die Infektion hätte ihn fast sein Leben gekostet. Daher entschieden sich die Tierärzte für eine Amputation. Er läuft, rennt, springt und spielt, als wäre es nie anders gewese
n. Ein kleiner Kämpfer, der es geschafft hat zu überleben. Nun fehlte ihm zu seinem Glück nur mehr eine Familie, die ihn so akzeptiert wie er ist. Was sich in seinem Heimatland leider als sehr schwierig herausstellte. Seine Retterinnen sahen trotz großer Bemühungen keine Hoffnung für Tuffy, von einer liebevollen Familie in Italien aufgenommen zu werden. Daher blieb nur eines über, Tuffy musste auswandern. Sie wandten sich an den österreichischen Verband „Behinderter Hund, na und?“ und hofften, dass sich jemand für Tuffy finden würde. An dem Punkt kommen mein Mann und ich ins Spiel. Wir sahen Tuffy auf den Fotos und verliebten uns sofort in ihn. Als wir jedoch erfuhren, dass Tuffy sich in Italien befindet, machten wir uns natürlich Gedanken, ob eine Aufnahme aus dem Ausland funktionieren würde und welche Hindernisse auf uns zukommen könnten. Da Tuffy in Italien war, konnten wir ihn vorher nicht persönlich kennenlernen. Wir kannten ihn nur von Fotos, Videos und Erzählungen. Aber mit jedem weiteren Foto und mit jedem weiteren Video und den Erzählungen verliebten wir uns immer mehr in Tuffy und wir wussten, dass wir Tuffy gerne ein Zuhause geben würden. Also flog ich Anfang Dezember 2013 mit meiner 12 jährigen Cousine nach Neapel. Anschließend mussten wir noch mit einem Bus nach Sorrento fahren, um Tuffy nach Österreich zu holen. Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf „Wird er sich bei uns wohl fühlen?“, „Wie wird er auf mich reagieren?“, „Wird bei der Heimreise alles gut verlaufen?“ etc., etc., etc. Und dann war es endlich soweit. Ich durfte Tuffy endlich persönlich kennenlernen. Mir schlug das Herz bis zum Hals. Ich kniete mich hin, um kleiner zu sein, falls Tuffy sich irgendwie fürchten würde. Ich war so nervös…
Tuffy sah mich, ich sah ihn und er rannte auf mich zu. Wir begrüßten uns. Ich war erleichtert. Er hatte zumindest mal keine Angst vor mir und hat mich irrsinnig freundlich begrüßt. Ich nahm ihn in die Arme und setze mich, mit ihm auf meinem Schoss, nieder. Er schlief in meinen Armen ein und ich war noch mehr verliebt als am Anfang. Wir blieben eine Nacht in Italien und waren in einem Apartment untergekommen, welches einer seiner Retterinnen gehörte. Am Abend, im Apartment, probierte ich aus, ob Tuffy in seiner Heimreisetasche auch genügend Platz haben würde. Aber Tuffy hatte in dieser Tasche Angst. Das Problem war aber, dass wir schon am nächsten Tag mit dem Flugzeug zurück nach Österreich reisen würden und er keine Zeit hatte sich, langsam an die Tasche zu gewöhnen. Tuffy durfte in der Kabine mitreisen und musste daher in einer speziellen Reisetasche untergebracht werden, die eine gewissen Größe und Gewicht nicht überschreiten durfte. Da Tuffy aber Angst in dieser Tasche hatte und nicht wirklich viel Zeit zum Üben blieb, hatte ich ein kleines Problem. Tuffy hatte von seinen Retterinnen eine eigene Decke und ein Kuscheltier geschenkt bekommen. Diese beiden Dinge liebt er sehr und besitzt sie noch heute. Ich beschloss also, Tuffy für die Nacht sein Bettchen in dieser Tasche einzurichten. Daher legte ich die Decke, die nach ihm roch, und sein Entchen (Kuscheltier) hinein und hoffte, dass er darin schlafen würde, um am nächsten Tag dann vielleicht etwas weniger Angst vor dieser Tasche zu haben. In der Früh gingen wir mit Tuffy noch einmal an den Strand und versuchten ihn für die Reise etwas auszupowern. Dann ging es auch schon zum Flughafen. Tuffy musste am Flughafen zum Glück noch nicht gleich in die Tasche. Wir machten also den Check-In, der zum Glück ohne Probleme verlief und gingen durch die Sicherheitskontrolle. Beim Metalldetektor nahm der Sicherheitsbeamte Tuffy an der Leine und ich musste alleine durchgehen. Auch Tuffy musste alleine durch den Metalldetektor gehen, was ich irgendwie lustig fand. Dann ging es auch schon Richtung Wartezone für den Flug. Dort angekommen, legte ich Tuffy bereits in die Tasche zu seiner Decke und seinem Kuscheltier. Die große Überraschung: Tuffy blieb ruhig darin liegen. Jetzt folgte das nächste Hindernis, da die Tasche lt. Flughafenverordnung geschlossen sein musste. Ich ließ jedoch einen kleinen Spalt offen, damit Tuffy seinen Kopf hinausstrecken konnte. Außerdem hoffte ich, dass Tuffy auch ruhig bleiben würde, wenn die Tasche angehoben wird. Als die Durchsage zum Einsteigen in das Flugzeug kam, blieb ich noch sitzen und ließ die erste Menschentraube einsteigen. Dann der große Moment: Ich stand auf und hob die Tasche an und zu meiner Überraschung blieb er ganz entspannt liegen!!!!!! Ich war überglücklich und konnte also ohne Probleme in das Flugzeug einsteigen. Mir fiel ein riesiger STEIN vom Herzen!!!!! Auch der Flug verlief ohne Probleme. Tuffy schlief die meiste Zeit. Aber leider war es kein Direktflug und wir mussten einen Zwischenstopp in München einlegen, um in den Anschlussflieger Richtung Wien umzusteigen. Wir hatten leider nicht viel Zeit, um den Flieger zu erreichen und konnten nur einen kleinen Stopp auf der Toilette machen, um Tuffy mal kurz aus der Tasche zu nehmen. Er bekam zu trinken und durfte ein Stück Richtung Abfluggate gehen, um etwas Bewegung zu bekommen. Während wir durch die Menschenreihen gingen wurden uns viele neugierige Blicke zugeworfen und ich hörte immer wieder: „Oh, guck mal, der Hund hat nur ein Bein“. Ich habe darüber nur geschmunzelt. Oder: „Oh, der ist aber arm“. Manche bewunderten Tuffy auch: „Schau mal, wie gut der gehen kann“ etc., etc. Bei der Wartezone angekommen, begann auch gleich wieder der Check-In und Tuffy musste zurück in die Tasche. Diesmal wurden wir mit dem Bus zum Flugzeug gebracht und Tuffy hat im Bus begonnen aus der Tasche zu wollen. Er hat sich wild bewegt und war nicht mehr so entspannt wie beim ersten Flug. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und hab versucht Tuffy zu beruhigen. Doch er wollte unbedingt aus der Tasche, was aber leider nicht möglich war, da wir bereits vor dem Flieger standen. Ich bin dann mit Tuffy als erste in den Flieger gestiegen. Wir setzen uns sofort hin, um die Tasche ein wenig zu öffnen, damit der kleine Mann beruhigt werden konnte. Allerdings war auch gleich die Stewardess da, um mir zu sagen, dass ich den Hund doch bitte in der Tasche lassen sollte und diese eigentlich verschlossen sein muss. Ich habe ihr erklärt, dass ich den Hund in der Tasche lasse, aber nur kurz nachsehen will, warum er auf einmal so unruhig ist. Und in diesem Moment wusste ich, warum Tuffy so unruhig war. Er hatte auf die kleine Seite gemusst. Zum Glück lag eine Windeldecke in der Tasche, über seiner Decke, die alles aufgenommen hatte. Diese drückte ich dann gleich der Stewardess in die Hand, mit der Bitte sie zu entsorgen. Klar, der kleine Lauser hatte beim Zwischenstopp aufgrund von Zeitmangel leider keine Möglichkeit gehabt, sich irgendwo zu entleeren und er wollte nicht in seine Tasche machen. Nachdem Tuffy sich gelöst hatte, die feuchte Windeldecke entfernt und eine neue in der Tasche war, fühlte er sich gleich wieder viel wohler und konnte wieder gemütlich einschlafen. Auch dieser Flug verlief anschließend entspannt. Endlich in Wien angekommen, wollte ich nur mehr raus und Tuffy meinen Mann vorstellen, der aus beruflichen Gründen leider nicht mit nach Italien kommen konnte. Was ich nicht erwartet hatte, dass so viele aus meiner Familie gekommen waren, um Tuffy bei uns willkommen zu heißen. Papa, Tante, Cousine, Oma – alle waren sie da, um Tuffy kennenzulernen. Tuffy hatte auch sofort einen sehr guten Draht zu meinen Mann und sie haben sich gleich von Anfang an super verstanden. Eine Woche nachdem Tuffy bei uns eingetroffen war im Dezember 2013, ging ich mit Tuffy spazieren. Da sprach mich eine ältere Dame auf Tuffy an. Sie fragte mich, was Tuffy passiert sei und warum er nur 3-Beine hätte. Ich erzählte ihr unsere Geschichte und sie hörte mir ganz gespannt zu und war fasziniert davon, dass wir uns bewusst für einen behinderten Hund entschieden haben. Sie meinte dann, mit Tränen in den Augen, dass dies ein Weihnachtswunder sei. Tuffy wurde ausgesetzt im Gebüsch gefunden. Er weinte und schrie vor Schmerzen, da sein Pfötchen nach hinten gedreht war. Die Ärzte entschieden sich für eine Amputation. Er läuft, rennt und spielt als wäre es nie anders gewesen. Er hat einen wunderbaren Charakter. Ein kleiner Kämpfer der es geschafft hat zu überleben. Tuffy ist zwischen Ende Juni und Anfang August 2013 geboren. Wir feiern seinen Geburtstag jedoch am 20.