
06/12/2024
Von wegen im Zoo sind die Tiere sicher! Wieder stirbt ein Zootier an einem Fremdkörper. Bekanntestes Beispiel ist Eisbär ANTON, der zahlreiche Fremdkörper wie Taschen und Jacken im Magen hatte.
FREMDKÖRPER im Gehege
und illegales FÜTTERN:
Eine HERAUSFORDERUNG an die ZOOTIERHALTUNG!
Dieses Thema hat uns schon oft umgetrieben und wir haben in der Vergangenheit dazu oftmals dazu Stellung genommen. :-(
Es ist für uns immer sehr traurig, wenn wir Nachrichten aus den Zoos veröffentlichen müssen, die durch das Fehlverhalten der Besucher zum Tod oder schweren Erkrankungen der Tiere führen.
Leichtsinnigkeit und falsch verstandene “Tierliebe“ haben oft fatale Folgen für die Tiere, die wir in unseren zoologischen Gärten halten und für die wir oftmals wertvolle Erhaltungszuchtarbeit leisten. :-(
Das Füttern von Zootieren durch die Besucher sollte eigentlich „out“ sein, denn die Tiere werden nach guten und artgemäßen Futterplänen versorgt. Es bedarf daher keiner “Zufütterung“ durch die Besucher, dies kann u. U. fatale Folgen haben.👍
Auch Fremdkörper, die durch Leichtsinn oder Unachtsamkeit in die Gehege gelangen, können schreckliche Folgen haben, wie wir dem beigefügten Bericht aus dem Zoom Gelsenkirchen entnehmen können.
Welche Folgen das Füttern von Zootieren mit ungeeignetem Material haben kann, zeigen wir anhand des Beispiels aus dem Zoo Karlsruhe, bzw. seiner Zweigstelle im Tierpark Oberwald. (siehe untenstehenden Link vom Zoo Karlsruhe. (Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe)
Wir sehen mit traurigen Gedanken auf die verschiedenen Ereignisse in den zoologischen Gärten und unsere Einschätzung ist, dass sich solche Vorgänge leider verstärken. Keine gute Entwicklung!🤔
Aber jeder von uns als ZOOFREUND und ZOOBESUCHER ist gefordert, das Fehlverhalten anzumahnen und solche Vorgänge schnellstmöglich an die jeweiligen Tierpfleger weiterzugeben, um schlimme Erkrankungen oder Todesfälle auszuschließen. (y)
Das ProZoo-Team
Foto und Copyright: ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen
Bericht aus der ZOOM Erlebniswelt Gelsenkirchen:
Abschied von Seelöwe Teun
Wir trauern um den Kalifornischen Seelöwen Teun, der gestern eingeschläfert werden musste. Grund war ein Fremdkörper, der zu einer akuten und hochgradigen Magenentzündung geführt hatte.
Den Tierpflegern der Erlebniswelt Alaska war bereits eine Woche zuvor aufgefallen, dass der Bulle sich unwohl fühlte.
Untersuchungen ergaben: Teun hatte etwas gefressen, das durch Fremdeinwirkung in die Seelöwenanlage gelangt ist. Durch den hohen Kunststoffanteil des Fremdkörpers entzündete sich der Magen des Seelöwen trotz schnellstmöglich eingeleiteter tiermedizinischer Maßnahmen so stark, dass der Bulle nach einer Woche intensiver Behandlungen nicht mehr gerettet werden konnte.
Immer wieder gelangen unterschiedliche Gegenstände absichtlich oder versehentlich in die Gehege der Tiere. Derartige Fremdkörper können – wie im Fall von Teun – unbemerkt von den Tieren aufgenommen werden.
Um die Gesundheit der Tiere zu schützen, der Appell an alle Besucherinnen und Besucher: Sollte etwas in die Anlagen der Tiere fallen oder geworfen werden, bitten wir dies den Mitarbeitern der ZOOM Erlebniswelt oder dem Service Center schnellstmöglich zu melden.
Teun wurde am 19.06.2015 im Tiergarten Nürnberg geboren. Im März 2021 kam er als Zuchtbulle aus dem Aquazoo Leeuwarden zu uns in die ZOOM Erlebniswelt. Er hat in den vergangenen zwei Jahren die Jungtiere Leon, Jack und Triss gezeugt und war den Besucherinnen und Besuchern unter anderem durch die täglichen Fütterungen gut bekannt.
Wir sind über Teuns Tod tief bestürzt.
https://www.facebook.com/zoo.stadtgarten.karlsruhe/videos/599740999172830/