30/11/2024
Tja, traurig aber meiner Meinung nach leider wahr 😌
- persönliche Meinung zum “modernen” Dressursport, der uns, meiner Meinung nach, seit über 40 Jahren den Blick vernebelt.
Wir sehen auf diesem Bild rechts (rot) das Beispiel für einen sogenannten „Schenkelgänger“.
Für die Reitmeister vergangener Jahrhunderte war das nur ein Schimpfwort für Pferde, die beim Reiten nicht! über den Rücken gingen.
Pferde, die über den Rücken gehen, nennt man „Rückengänger“.
Mit dem Rückengänger meint man immer das positiv, schwingende und über den Rücken gehende Pferd.
Ein Schenkelgänger ist ein Pferd, welches durch nicht korrekte! Ausbildung zwar exaltierte Spanntritte (wie in der heutigen „Dressur“ gewünscht und in diesem Video zu sehen) zeigt, aber nicht durch den ganzen Körper schwingt.
Ein Schenkelgänger ist nie ausbalanciert und neigt dazu, sehr ängstlich zu sein, aus Angst davor, hinzufallen (die größte Angst des Fluchtieres Pferd). Das zutiefst verunsicherte Pferd, welches noch nicht gebrochen ist, versucht zu fliehen, den Reiter los zu werden, oder verweigert sich komplett - aus der blanken Angst heraus, hinzufallen. Würde das in der freien Natur passieren, wäre dieses Pferd ein leichtes Opfer.
Dass der schwingende Rücken eine enorm große Rolle für die Gesunderhaltung des Pferdes spielt, war für die Entwicklung der Reitkunst die bedeutendste Entdeckung des 19. Jahrhunderts.
Um ein Pferd also gesunderhaltend zu reiten, ist es unabdingbar, dass es über den Rücken geritten wird und eine korrekte, tragfähige Muskulatur aufbaut - es also zum Rückengänger wird.
Beim Schenkelgänger scheinen sich nur die unteren Gelenke der Hinterhand zu bewegen, während die Hüft- und Kniegelenke eher unbeteiligt bleiben.
Die Bewegungen der Hinterbeine erscheinen entweder krampfhaft zuckend oder auch schleppend. Die Hinterhand tritt nicht reell unter den Schwerpunkt - geht nach hinten raus.
Im hohen Dressursport werden die Pferde häufig mit perfiden Methoden „elektrisch“ gemacht und wir sehen hier die krampfhaft zuckenden Hinterbeine, oft mit einem „kreisenden“
Hinterbein in der Bewegung. Warum? Würde das Pferd hinten nicht künstlich elektrisch gemacht, würde die Hinterhand kraftlos hinterherschleifen (das sieht man häufiger beim Schenkelgänger - Freizeitpferd).
Die Bewegungen sind, wie im Zirkus, also antrainiert und nicht im Sinne der Skala der Ausbildung erritten!
Der Schritt dieser so “gerittenen” Pferde ist meist Passartig und kein sauberer Viertakt mehr. Schaut euch auch das bei den Ritten in Paris 2024 und aktuell diskutierten Videos in Ruhe an.
Nach unseren Regeln ist ein solches Reiten dementsprechend nicht! richtlinienkonform.
Ich sehe zum Beispiel bei unseren Pferden im Dressur Kader, ausschließlich Schenkelgänger, ohne Ausnahme.
Die moderne Dressur, die Pferde, meist in den „hohen Klassen“ bewusst durch das reiten hinter der Senkrechten, in allen Formen, zu Schenkelgängern macht,
versündigt sich in meinen Augen am wunderbaren Lebewesen und Partner: dem Pferd.
Durch diese Art und Weise des Trainings wird BEWUSST die Vorhand von der Hinterhand quasi „getrennt“, der Rücken ist fest, das Pferd hat Schmerzen (deshalb wird auch gerade im Dressursport Pferden häufig und regelmäßig, vorbeugend der Rücken „unterspritzt“, damit diese überhaupt halbwegs schmerzfrei dieses „Training“ überstehen können.)
Auch psychisch wird das Pferd so zur Marionette gemacht, welches auf Knopfdruck zu funktionieren hat. Ein Pferd möchte meist gerne gefallen und ist sehr anfälligfür die sogenannte “erlernte Hilflosigkeit”.
Das wird brutal ausgenutzt! Ergebnis sind Pferde, die seelisch gebrochen wie Marionetten ihre Lektionen abspulen.
Nur wenige wagen es sich noch zu wehren. Meist ist die Angst vor den Schmerzen, welche das Pferd während der “Ausbildung” erlebt, größer als die natürliche Reaktion, auszubrechen oder sich komplett zu verweigern.
Der Schenkelgänger mag vielleicht auch einen runden Hals haben, aber er ist eher verkürzt und eingerollt als gedehnt.
Der Widerrist ist abgesackt, sodass der Hals an seiner Basis am schmalsten ist.
Man sieht ein großes klaffendes Loch in der Halsmuskulatur ❌vor dem Schulterblatt und dem Widerrist❌.
Der dickste Teil der Halsmuskulatur liegt bei diesen Pferden meistens in der Mitte.
Die so trainierten Pferde haben häufig auch einen sogenannten „falschen Knick“ (den erkennt man daran, dass das Genick nicht der höchste Punkt des Pferdes ist).
Die Kruppe eines Schenkelgängers bleibt unbeweglich oder ist sogar in die entgegengesetzte Richtung gekippt, sodass die Lendenwirbelsäule nach unten durchhängt (❌Stichwort Badewannenpferd) - schaut euch die Rücken der Dressurpferde in den höchsten Klassen an - fast alle zeigen Anzeichen in der Muskulatur.
Es wird heutzutage jedoch tunlichst vermieden, diese Pferde ohne Sattel zu zeigen.
Natürlich gibt es Pferde, die versuchen, gegen diese vetachtenswerte Trainingsmethode aufzubegehren - meist leider ohne Erfolg. Man sagt auch: nur die leidensfähigsten Pferde schaffen es heute ganz nach oben 😢.
Ein Schenkelgänger wird meines Erachtens psychisch und physisch misshandelt.
Man nimmt, dem BEWUSST hinter der Senkrechten trainierten Pferden, den so wichtigen Hals, als Balancierstange, das Pferd versucht krampfhaft nicht hinzufallen.
Neben diesem psychischen Stress nimmt man ihm die Sicht und beschädigt durch den steifen und verkrampften Rücken seine Gesundheit.
PS: es gibt übrigens keine harten Sättel.
Wenn der Sattel hart und unbequem erscheint, dann liegt das an der Steifheit der Hinterhand und des Rückens seines Schenkelgängers.
Immer weicher und dicker gepolsterte Sättel zu kaufen, löst nicht das Problem, sondern verdeckt nur das Symptom - dein Pferd geht nicht über den Rücken.
Auf einem Rückengänger fühlt sich jeder Sattel weich und bequem an
Ein Schenkelgänger, wie er m.E. auch in dem viel diskutierten Video und vorherigen Prüfungen zu sehen war, ist nicht ausbalanciert. Nur (meist für das Publikum unsichtbar) Kraftreiter schaffen es diese Pferde, durch Prüfungen zu schrubben.
Es gibt einen Satz, der sehr gut dazu passt: Nicht die besten Pferde gehen ganz oben, sondern die leidensfähigsten!
Persönliche Meinung
(Das wertvolle Bild von Dressurstudien, kann hier in A3 als Poster herunterladen werden, ❌es gehört in jeden Stall❌: https://dressur-studien.de/wp-content/uploads/Poster_Auge_schulen.pdf)