30/05/2024
Reitkurs mit Christina Wunderlich
Wie jedes Jahr, habe ich auch heuer einen Kurs mit Christina Wunderlich organisiert. Und wie jedes Jahr waren wir zu Gast im Reitstall Gut Miesenbach bei Katharina Pospisil und Patrick.
Diese Jahr hatte ich wirklich viele Anmeldungen und wusste erst gar nicht wie ich alle unter bekomme. Gar nicht so leicht zu entscheiden wer einen Platz bekommt. Zum Glück ist sich aber alles gut ausgegangen.
Es gab Teilnehmerinnen die waren noch nie dabei und einige die sind schon jeden Kurs mitgeritten, begeistert waren alle!
Die Organisation war nicht ganz einfach, von kurzfristigen Absagen, zu plötzlichen Boxen Umbuchungen, über kaputte Mikrofone bis hin zu Unwetter und Überschwemmung war alles dabei. An dieser Stelle möchte ich mich wirklich von Herzen bei Kathi und Patrick bedanken, die nicht nur eine fantastische Verpflegung bieten, sondern auch auf alle Probleme gelassen und konstruktiv reagieren!!!
Es macht wirklich Freude mit euch gemeinsam zu arbeiten!
Aber lasst mich nicht von den Problemen erzählen, an einem Tag mussten wir über die Paddocks und Boxen in den Stall zum WC gehen, weil der Hof überschwemmt war, sondern vom Unterricht.
Ich kenne Christina jetzt schon etwas länger und habe sie sowohl in der Arbeit mit ihren (Beritt)Pferden als auch im Unterricht erlebt. Ich bewundere ihre Hingabe so sehr! Sie ist wirklich jeden Tag (7 Tage die Woche!) zu 100 Prozent fokussiert. Im Unterricht legt sie so viel Wert auf eine exakte Ausführung und lässt einen eine Übung so lange wiederholen, bis man wirklich den gewünschten Effekt erzielt. Das ist zum einen sehr effektiv für die Gymnastik, gibt einen zum anderen aber auch das Gefühl, dass man es kann und nicht aufgeben soll wenn es nicht sofort klappt.
Dabei schaut sie nicht auf die Uhr, was für die Organisatorin nicht immer so leicht ist 😉, sondern beendet die Einheit erst dann, wenn Pferd und Reiterinn wirklich alles verstanden haben.
Es spielt keine Rolle ob es sich bei der Arbeit um ein Schulterherein im Schritt, einfach nur angaloppieren, Schlangenbögen im Trab, das Reiten einer korrekten Zirkellinie im Galopp oder Lektionen der Hohen Schule handelt. Jede dieser Übungen werden von Christina mit der gleichen Bedeutung unterrichtet. Es geht nicht um die Lektion an sich, sondern immer darum was das Pferd braucht um in Balance zu sein.
Abgesehen davon, haben wir viel über Sitzhilfen gelernt, über Definitionen (was ist Kadenz), über Extreme und warum diese alleine nie gut sind, darüber, dass wir Pferde vom groben zum feinen hin ausbilden und Fehler auch mal zulassen dürfen, was wir bei Pferden die hinterm Schenkel sind in der Wendung beachten müssen natürlich über die Schiefe der Pferde und dass die leider nicht immer wie aus dem Lehrbuch ist.
Takt - Linie - Position
Wer beim Kurs war, weiß was gemeint ist 🙂
Noch kurz zu mir und Lino. Ich hatte das Glück vier Einheiten reiten zu dürfen und hatte seit langem wieder mal meinen Oldenburger Lino dabei (15 Jahre). Lino, habe ich selbst ausgebildet und war mit ihm fast von beginn an bei Manuel Jorge de Oliveira im Unterricht. Er ist ein eher steifes Warmblut mit wenig Flexibilität in der Hinterhand, daher fallen ihm Fliegende Wechsel, Piaffe und Passage auch etwas schwer. Die Wechsel springt er häufig hinten nach, und vor allem im Übergang von der Piaffe zur Passage stockt er entweder oder schiebt sich raus. Wir haben vor allem an dem Schließe von je einer Seite, über Travers und Renvers im Wechsel gearbeitet und siehe da die Fliegenden Wechsel wurden deutlich besser. Durch das Diagonalisieren und der Passage im Travers konnten wir die jeweilige Diagonale kräftigen, so dass wir am dritten Tag einen wirklich schönen und vor allem leichten Übergang von der Piaffe zur Passage geschafft haben. Lino ist ein wirklich tolles Pferd, weil er immer alles gibt und obwohl er nicht gerne von seinem besten Freund getrennt ist, sich sehr konzentriert und bemüht hat. Ich hatte so viel Freude mit seiner Entwicklung in den vier Tagen und hoffe diese zu Hause erhalten zu können. ❤️
Fotos: VKdesign