Hunde begleiten mich seit frühester Kindheit, 1981 habe ich meinen ersten eigenen Hund ‚Janko‘ (Hovawart) bekommen und diesen in einem Hundeverein selbst ausgebildet. Leider wurde damals noch ohne Belohnung und mit Zwangsmaßnahmen ausgebildet. Aber das Interesse am Hund und an der Hundeausbildung war geweckt. Schon damals war ich kreativ und verwendete bereits Futter als Belohnung und auch Spiel, was von vielen Ausbildern nicht ernstgenommen und belächelt wurde. Ich übernahm zur Ausbildung einen zweiten Hovawart Rüden ‚Attila‘ und konnte nicht nur im Training weitere Erfahrungen sammeln, sondern auch im Zusammenleben mit zwei intakten Rüden, welche erst im erwachsenen Alter vergesellschaftet wurden. Aus Ihrem Verhalten und den Interaktionen habe ich viel erfahren und gelernt.
Mit beiden Hunden nahm ich an zahlreichen hundesportlichen Wettkämpfen teil. Auch beobachtete ich andere Teams und versuchte von verschiedenen Ausbildern zu lernen.
Meinen nächsten Hund ‚Enno‘ (Hovawart) übernahm ich als Nothund mit 15 Monaten im Jahr 1992. Dieser hatte aufgrund von fehlenden Prägungen in der Welpen- und Junghundezeit mit verschiedenen Umweltdefiziten, Unsicherheiten und daraus resultierend eine Angstaggression zu tun. Durch die Mitnahme zu meinem Studienort, konnte er sehr gut resozialisiert werden, ein gewisses Vordenken und umsichtiges Handeln in Bezug auf fremde Menschen war trotzdem notwendig. Durch die sportliche Auslastung wurde der Hund immer selbstsicherer, der Versuch in der Ausbildung viel über Motivation zu trainieren, brachte sehr gute Ergebnisse vor allem in den Unterordnungswettkämpfen.
Im Jahr 1995 bekam ich meine Schäferhündin Anka. Als ich mit Ihr in der Ausbildung war, wollte ich gerade beim Apportieren einen anderen Weg einschlagen, da mir alle Ausbilder beibringen wollten, dass das Apportieren nur über eine Zwangsausbildung sicher und richtig sei. In diesem Zuge kam ich mit dem Artikel von Ekard Lind über das Apportieren in Berührung. Ich lehrte Anka komplett nach dieser Anleitung das Apportieren, was zu ihren besten und sichersten Übungen gehörte. Mich faszinierte dieser Umgang mit dem Hund, ich kaufte mir alle Bücher von Ekard Lind las sie mehrmals durch und versuchte bei Anka so viel wie möglich in der Praxis umzusetzen. Ebenfalls arbeitete ich mit Anka nach den Anleitungen von Gottfried Dildei und durfte ihn auch persönlich kennen lernen. Anka zeigte eine sehr schöne freudige Arbeit. Mit Ihr habe ich viele sportliche Wettkämpfe bestritten und wir waren mehrfach Teilnehmer bei IPO und Fährtenmeisterschaften.
In dieser Zeit lebten in unserem Haushalt mein Hovawart, meine Schäferhündin und zwei Rottweiler Rüden meines damaligen Partners. Ein Rottweiler war aus vierter Hand und dieser hatte sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, sodass er sich nur noch von seinem Besitzer in bestimmten Situationen anfassen ließ. An und durch diesen Hund lerne ich sehr viel Respekt und Zurückhaltung und er lehrte mich eine andere Art der Kommunikation, wir beide verstanden uns sehr gut und ich habe an seiner Körpersprache erkennen können, in welcher Stimmung er sich gerade befand. Ein wunderbarer Hund, ich bin dankbar dafür, dass ich mit ihm einige Zeit zusammenleben durfte.
Im Jahr 2003 nach meinem Umzug nach Österreich bekam ich wieder einen Rüden ‚Cooper‘ (Hovawart). Mit ihm wollte ich meinen ‚Traum‘ wahrmachen, wirklich über Motivation zu trainieren. Ich wusste vieles, was ich nicht wollte, nur das Richtige für uns zu finden, war erst nicht ganz einfach. Seit meinem Training mit Anka stand der Wunsch nach einem Besuch mit Hund auf Seminaren bei Prof. Ekard Lind auf meiner Wunschliste. Wir waren auf einem 6 Tage Seminar und ich entschloss mich sofort, dort eine Trainerausbildung zu machen. Denn DAS war genau der Umgang mit dem Hund, welchen ich mir vorstellte. Im Herbst 2004 legten wir die Team Balance Prüfung mit einer Note von 1,28 ab. Ebenfalls im Herbst 2004 bestand ich meine Trainerprüfung. Durch diese Ausbildung eröffneten sich mir ganz andere Möglichkeiten in der Zusammenarbeit und im Zusammenleben mit meinen Hunden. Mit Cooper legte ich viele Prüfungen ab und war Teilnehmer von Meisterschaften unter anderem zwei Weltmeisterschaften in Obedience und Fährtenarbeit. Wir waren ein tolles Team und er strahlte beim Trainieren mit mir um die Wette. Bis zum Jahr 2006 habe ich bei Intensivseminaren Team Balance und Mensch – Hund – Harmonie als Organisatorin und Co Trainerin fungiert und somit mein Wissen weiter gefestigt und ausgebaut. Ab dem Jahr 2006 habe ich angefangen, Team Balance Kurse zu geben. Im Jahr 2007 wurde ich Tutorin bei Ekard Lind. Mit dieser Berechtigung hatte ich die Möglichkeit, Praxisseminare abzuhalten. In vielen Seminaren habe ich unterschiedliche Mensch – Hund Teams kennen gelernt und durfte mit diesen arbeiten. Meine Seminare waren hauptsächlich in Deutschland und in Österreich. Zweimal wurde ich nach Kanada eingeladen für eine Seminarreihe, einmal in die USA und einmal nach Schweden. Durch meine berufliche Tätigkeit als Schulungsleiterin fällt es mir leicht, Menschen durch einen Kurs oder Seminar zu führen und es ist mir ein Anliegen, Sie als Team zusammen zu führen. Im Jahr 2014 bekam ich den Dozentenstatus von Ekard Lind und bildete im Jahr 2015 neue Trainer in den Praxisbereichen aus. Im Jahr 2016 endete meine Zusammenarbeit mit Prof. Ekard Lind aus verschiedenen Gründen.
Mit einigen engagierten ehemaligen Lind Trainern und langjährigen Sympathisanten dieser Ausrichtung im Umgang mit dem Hund, wurde die Gesellschaft CreaCanis www.creacanis.net am 01.01.2017 gegründet. Wir sehen uns verantwortlich die Grundidee, welche uns damals zur Lindart führe, wieder zu leben und zu vermitteln, erweitert mit all den neuesten Erkenntnissen aus der Wissenschaft und von den zahlreichen Fortbildungen, welche in den letzten 15 Jahren besucht wurden. Ich bin bei CreaCanis Geschäftsführerin und verantwortlich unter anderem für die Trainerausbildung und Fortbildung und gebe Seminare unserer Themen in Deutschland und Österreich. Unsere Schwerpunkte sind die Teambildung, das richtige Kommunizieren und Motivieren, ein naturnahes Spielen mit dem Hund und eine angepasste Autoritätsvermittlung im Team Mensch – Hund.
Seit dem Jahr 2011 bin ich Obfrau der Hundeschule Saalfelden www.hundeschule-saalfelden.at und leite dort bereits seit 2002 die Welpen-Gruppe und die Basisausbildung.
Im Jahr 2011 habe ich beim SVÖ Österreich den Welpen- und Kursleiter abgelegt und ab dem Jahr 2004 sind wir Mitglied der Fressnapf Welpen-Schulen, wo jährlich Fortbildungen mit namhaften Referenten stattfinden. Seit vielen Jahren bilde ich mich ausgiebig weiter und habe diverse Seminare, Trainingswochenenden und Fortbildungen besucht. So zum Beispiel bei Günther Bloch und Dr. Udo Ganslosser, Thomas Baumann, Kurt Kotschal, Friederike Range, Yvonne Adler, Imke Niewöhner, Edgar Scherkl, Lotta Linusson um nur einige zu nennen. Ich sehe meine Arbeit in der Praxis am Team Mensch – Hund und in der Fortbildung, um Trainer dazu zu befähigen, genauer und feiner hinzusehen, zu erkennen und angepasst handeln zu können.
Im Moment habe ich einen jungen Hund ‚Denzel‘ Hovawart, der voll in der Ausbildung steht und neben einer guten Alltagserziehung trainieren wir in den Sportarten Obedience und IPO. Mittlerweile haben wir schon einige Erfolge aufzuweisen. So haben wir bereits die IPO1/2/3 abgelegt mit 289/282/288 Punkten und sind 2018 bei der deutschen Meisterschaft des RZV in der Obedience 1 Klassensieger geworden mit 278,5 Punkten Vorzüglich. Im Jahr 2019 haben wir einiges vor - es bleibt spannend!