Tierärztin Christine Dertnig

Tierärztin Christine Dertnig Tierärztin für Groß- und Kleintiere im Salzburger Pongau

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Blauzungenkrankheit hat Österreich erreichtLeider hat das seit 2023 bestehende Seuchengeschehen der Blauzungenkrankheit ...
12/09/2024

Blauzungenkrankheit hat Österreich erreicht

Leider hat das seit 2023 bestehende Seuchengeschehen der Blauzungenkrankheit in den letzten Wochen massiv an Ausbreitung gewonnen und nun auch Österreich erreicht. Es sind zwei Fälle (Vorarlberg und Steiermark) bestätigt worden, auch in Rosenheim wurde ein Fall bestätigt.

Die rasante Ausbreitung zwingt uns nun schnell zu handeln, um unsere Tiere vor schwerer Krankheit und Tod, und den Betrieb vor wirtschaftlichen Einbußen zu schützen. Von der Krankheit betroffen sind alle Wiederkäuer. Am schlimmsten trifft es Schafe, über 70 % erkranken und an die 50 % versterben, bei Rindern erkranken ca 25 % und versterben ca 10 %. Der Krankheitsverlauf bei Ziegen, Kameliden und wiederkäuenden Farmwild wird dem der Rinder ähneln.
Eine rechtzeitige Impfung mildert die Symptome und verringert die Anzahl der Todesfälle. Eine Impfung ALLER empfänglicher Tierarten ist dringend empfohlen.

Bitte an alle Halter von Wiederkäuern:
- informiert euch über die Symptome der Blauzungenkrankheit und seid sensibilisiert, falls eines eurer Tiere erkrankt
o hohes Fieber
o Fressunlust
o Geschwollene, gerötete teilweise offene Schleim-/Häute (Nase, Maul, Kehle, Zunge, Euter/Zitzen)
o Lahmheiten bis hin zum Ausschuhen
- lasst eure Tiere JETZT impfen, denn nur so haben wir noch die Möglichkeit einen Schutz aufzubauen, bevor uns die Krankheit trifft
- schützt eure Tiere zusätzlich: effektive Mückenabwehr (=Repellents), Austrieb in Dämmerungszeiten vermeiden, adäquate Versorgung mit Mineralstoffen
- stallt die Tiere bei Erkrankung auf – Herdenbeobachtung und Behandlung und damit auch Chance auf einen glimpflichen Ausgang steigen damit enorm

Aufgrund der geltenden Seuchenverordnung ist mit Handelseinschränkungen innerhalb Österreichs und mit massiven Auflagen bzw. Handelsverbote im Export zu rechnen.

Der Impfstoff wird voraussichtlich ab Ende September/Anfang Oktober verfügbar sein.
Für Infos oder Voranmeldung eines Impfinteresses – bitte um eine kurze Nachricht, im Idealfall als Textnachricht (ich werde trotz Urlaub so schnell wie möglich antworten)

🏞️🌄☀️🌳🧘💪🐴🐮🐱🐶
09/09/2024

🏞️🌄☀️🌳🧘💪🐴🐮🐱🐶

UPDATE: Joey ist gerade fröhlich und unversehrt zum Frühstück aufgetaucht 🎉🎉. Danke für die Unterstützung und das zahlre...
12/08/2024

UPDATE: Joey ist gerade fröhlich und unversehrt zum Frühstück aufgetaucht 🎉🎉. Danke für die Unterstützung und das zahlreiche Teilen 🙏🙏🥰🥰

Wir vermissen unseren Kater Joey!

Joey ist ein silbergrauer Tiger und trägt ein graues Seresto-Halsband. Er ist gechipt und ist in der Heimtierdatenbank registriert.
Zuhause ist er in Wagrain, Höllensteinweg 8

Vielleicht hat ihn jemand in der Umgebung gesehen, oder ist vl sogar wo eingesperrt. Es wäre zwar untypisch, aber er könnte auch mit jemanden im Auto mitgefahren sein 🤔

FUNDKATZESt. Johann, Mühlgassediese weibliche, erwachsene Katze ist heute Abend bei einer Familie auf der Terasse aufges...
12/08/2023

FUNDKATZE
St. Johann, Mühlgasse

diese weibliche, erwachsene Katze ist heute Abend bei einer Familie auf der Terasse aufgeschlagen.
Leider ist sie blind und findet möglicherweise einfach nicht Heim.
Befindet sich aktuell bei mir in stationärer Pflege

22/07/2023
08/05/2023

⚠️Kater Boidi wird schmerzlich in 5602 Wagrain, Spannberg vermisst!!⚠️

Hat ihn jemand gesehen?
Bei sicht oder Fund bitte bei uns melden.
06644564167

28/04/2023

Achtung, Totfund Katze in 5600 St. Johann im Pongau.
Bei der Palfner Tankstelle liegt eine eher junge getigerte Katze auf der Straße , leider tot. 😔

Bild haben wir keines, es ist zu gefährlich dort zu halten.
Wir posten es im Falle das dort jemand seine Katze vermisst 😔

Die Tage werden länger, alles beginnt zu sprießen – der Frühling kommt und damit beginnt auch die Weidesaison für unsere...
11/03/2023

Die Tage werden länger, alles beginnt zu sprießen – der Frühling kommt und damit beginnt auch die Weidesaison für unsere Tiere
Passend dazu geht’s heute um das Anweiden von Pferden.

Pferde haben, evolutionär bedingt, einen sehr spezialisierten Magen-Darm-Trakt – spezialisiert auf: den ganzen Tag lang sich grasend durch die Steppe zu bewegen. Das heißt also, stetig aber in kleinen Mengen faserreiches Futter aufzunehmen und daraus ergibt sich ein Magen-Darm-Trakt mit einem relativ kleinen Magen (CAVE: Magenüberladung) und einem großen Teil mit kleinen Helferlein, um auch das karge Futter in Energie verwandeln zu können.

Die Verdauung beim Pferd ist grob in 2 Schritten unterteilt:
Zuerst wird durch Kauen zerkleinert, mit Magensaft vermischt und somit enzymatisch (= mithilfe von Enzymen, also chemischer Aufspaltung) verdaut – Das passiert im vorderen Teil des Verdauungstraktes.
Nun kommt der wichtige 2. Schritt, die bakterielle Verdauung (=mithilfe von Bakterien, welche die Nahrung vorverdauen und für das Tier nutzbar wird) – diese findet beim Pferd, wie auch z.B. beim Kaninchen, im Blinddarm statt.
Stichwort Mikrobiom:
Als Darm-Mikrobiom bezeichnet man die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm – zum größten Teil sind das die oben genannten Bakterien.
Das Mikrobiom ist ein sehr individuelles und sensibles Gefüge, denn es lebt. Es ernährt sich zum größten Teil von faserreichem Futter. Es kann aus, für uns Menschen unverdaulichen, Ballaststoffen noch Energie gewinnen und darum sind unsere Pflanzenfresser auch darauf angewiesen.

Warum ist aber jetzt ein Anweiden so wichtig?
Es geht um die Veränderung des Mikrobioms.
Über den Winter werden unsere Pferde fast ausschließlich mit Heu gefüttert, das Mikrobiom hat sich darauf ausgerichtet und optimiert. Das heißt, die Bakterien sind in ihrer Art und Anzahl so konzipiert, dass sie ideal Heu verwerten können.
Wird nun in größeren Mengen frisches Gras gefüttert – welches wesentlich weniger Faseranteile und viel mehr Zucker, Eiweiß und allgemein mehr Energie enthält – sind zu viele faserverdauende und zu wenig zucker- und eiweißverdauende Bakterien vorhanden. Jedes vorhandene Bakterium kann nur seinen Job machen und wird dies auch tun, egal ob nun das passende Futter da ist oder nicht. Kann sich nun ein Teil der Bakterien nicht mehr ernähren, werden diese sterben und scheiden dabei teilweise Toxine aus. Die Überreste der toten Bakterien stellen Futter für andere Bakterien dar oder bleiben für unsere Pferde als unverwertbarer Rest übrig. Die Folgen daraus können Blähungen über Kotwasser und Durchfall bis hin zu schwerwiegende Koliken oder gar Hufrehe sein.

Worauf ist beim Anweiden zu achten?
Als erster und wichtigster Punkt – Zeit lassen! Sowohl mit dem Beginn der Weidesaison als auch mit der Steigerung der Weidezeit.
Jeder Grashalm enthält beim ersten Sprießen bereits die selben Nährstoffe wie er es als ausgewachsener Halm auch haben wird – mit jedem Millimeter, welcher der Halm wächst, werden Zucker, Eiweiß und Energie quasi mit Fasergehalt verdünnt. Also je länger der Halm, umso leichter wird’s beim Anweiden.
Auch Gras hat einen Stoffwechsel – ihr kennt ihn bestimmt: Photosynthese – dabei wird mithilfe von Sonnenlicht Zucker produziert. Zur selben Zeit wird der Zucker entweder für Wachstum und Atmung verbraucht und/oder für später als Fruktan eingelagert. Hat die Pflanze kein Licht atmet/arbeitet sie mit gespeichertem Fruktan weiter. Nun kommt noch hinzu, dass die Pflanze erst ab einer Temperatur von ca. +8°C wachsen und somit Zucker oder Fruktan verbrauchen wird. Daraus ergibt sich jetzt ein geringer Gehalt an Fruktan an warmen trüben Tagen und ein hoher Gehalt an kühlen sonnigen Tagen. (ACHTUNG! Im Herbst ist der Fruktangehalt oft sehr hoch). Daraus schließt sich, eher in Phasen mit warmen trüben Tagen mit dem Anweiden beginnen oder die Weidezeiten ausdehnen als an kalten sonnigen Tagen – da kann man gerne auch nochmal in der Weidezeit zurückgehen.
Daneben braucht das Mikrobiom Zeit, um sich anzupassen – langsame Änderungen in der Futterzusammensetzung können nämlich abgefangen werden und die Population kann sich dahingehend verändern. Vor allem aber endet es nicht in dem oben genannten massiven Bakteriensterben. Darum startet am besten mit ein paar Spaziergängen zum Knabbern, oder mit 5-15min Weide am Tag und steigert nach ein, zwei, drei Tagen das erste Mal um 5-15min. So geht’s weiter mit täglichem Steigern über 3-4 Wochen.
Um ein zu hastiges Fressen auf dem verlockenden Grün zu vermeiden, am besten eine gute Portion Heu füttern und erst danach auf die Wiese.

Anweiden ist ein sehr individueller Prozess, der auf das jeweilige Pferd, dessen aktuelle Fütterung, sowie den Witterungsbedingungen angepasst werden soll.
Die Zeitangaben kann man somit nur als Richtwerte sehen, die für das eine Pferd bereits zu lang und das andere zu kurz sein können, wobei zweiteres weniger dramatisch ist. Auch ist ein tägliches Steigern für den Einen oder Anderen zu viel – dann kann man auch mal einige Tage bei er aktuellen Zeit verbleiben oder wieder kürzer weiden lassen.

Achtet genau auf eure Pferde und greift aktiv ein, sollte es zu schnell gehen!

27/02/2023
Drenchen ist ein wertvolles und wichtiges Hilfsmittel, ABER nur wenn es richtig gemacht wird!
11/02/2023

Drenchen ist ein wertvolles und wichtiges Hilfsmittel, ABER nur wenn es richtig gemacht wird!

Wenn die Katzen wieder raunzen …Mit den länger und wärmer werdenden Tagen, beginnt auch die Paarungszeit der Katze. Bevo...
02/02/2023

Wenn die Katzen wieder raunzen …

Mit den länger und wärmer werdenden Tagen, beginnt auch die Paarungszeit der Katze.

Bevor ich euch etwas über das Verhalten und die schönen Seiten erzähle, möchte ich euch die, in diesem Fall sehr wichtigen, rechtlichen Details zum Thema Kastration näherbringen.
In Österreich gilt eine Kastrationspflicht für ALLE Katzen mit Freigang, sowohl männliche als auch weibliche Tiere. Davon ausgenommen sind nur jene Tiere, die zur kontrollierten Zucht vorgesehen sind, d.h. das sind gechipte und registrierte Zuchtkatzen – im Interesse des Züchters, und somit seinem Zuchterfolg, wird er seinen Zuchttieren den Freigang, wenn überhaupt, nur kontrolliert zur Verfügung zu stellen
Diese gesetzlich vorgeschriebene Kastrationspflicht soll keine Willkür oder Schikane darstellen, sondern aktiv den Tierschutz fördern. Denn leider sehen wir Tierärzte und Tierschutzvereine viele leidende Tiere, welche aus unkontrollierten Vermehrungen stammen. Verwahrlosung, unbehandelter Katzenschnupfen, tödliche Infektionskrankheiten, schwerste Verletzungen sind nur ein paar Schlagworte, welche den Alltag mit streunenden oder halbwilden Katzen beschreiben.

Aber nun zum spannenden Teil:
Die Geschlechtsreife bei Katzen setzt in der Regel mit 7-8 Monaten ein. Stark abhängig ist das aber vom Jahresverlauf – so kann sein, dass ein spätes Frühjahrskätzchen erst mit 9 Monaten geschlechtsreif wird, im Gegensatz aber ein spät geborenes Herbstkätzchen bereits mit 4 Monaten.
Beim Kater erkennt man die Geschlechtsreife meist nur daran, dass er beginnt mit Urin zu markieren und mit steigendem Testosteronspiegel wird der Geruch seines Urins immer penetranter.
Wie bei den meisten Tieren ist auch der Zyklus der Katze saisonal so angelegt, dass die Jungtiere nicht im Winter geboren werden. Die erste fruchtbare Phase im Jahr liegt bei uns im Zeitraum Februar/März – diese kann sich aber witterungsbedingt durchaus verschieben!
In diesem Zeitraum wird eine Katze alle 2-3 Wochen rollig. Rollig – woher kommts? Wer eine rollige Katze einmal gesehen hat, weiß warum. Die weibliche Katze zeigt ihre Paarungsbereitschaft durch unruhiges Verhalten, sie schmiegt sich ausgiebig an Gegenständen, rollt intensiv am Boden herum und das wohl eindrucksvollste Verhalten ist das klägliche Schreien, welches auch die ganze Nacht über hörbar sein kann – daher auch oft der Ausdruck der Raunze statt Rolligkeit.
Wird die Katze nun in der Rolligkeit gedeckt und tragend, dauert es 60 ±3Tage bis zur Geburt der Kitten. 2-3 Wochen nach der Geburt kann die Katze das nächste Mal rollig werden.
Rechnet man diese Zeitangaben auf kommt es zu 2-3 Würfen im Jahr, bei einer Wurfgröße von 2-5 Kitten, können somit bis zu 15 Jungtiere in einem Jahr geboren worden! 50% davon sind weiblich, welche im nächsten Jahr wieder bis zu 15 Jungtiere bringen können – das wären dann bereits über 100!!! Tiere.
Neben dem verhindern der unkontrollierten Fortpflanzung hat die Kastration noch mehr Vorteile:
Beim Kater wird das typisch männliche Verhalten, durch den fehlenden Einfluss von Testosteron, verhindert. Er wird weniger oder gar nicht Urinmarkieren, er wird nicht tagelang abgängig sein und der Uringeruch wird fast nicht wahrnehmbar sein.
Bei der Katze gibt es eine Rolligkeit mehr, somit kein nächtelanges Schreien und auch hier kein tagelanges Abgängig sein mehr.
Mit dem fehlenden Einfluss von Geschlechtshormonen wird das Zusammenleben einfacher, die Tiere haben mehr Bezug zum Menschen und die Gefahr von gewissen Krebsarten wird enorm minimiert!
Einziger Nachteil ist die vermehrte Anfälligkeit für Übergewicht.
Was sich bestimmt nicht ändern wird, ist das Jagdverhalten – auch kastrierte Tiere jagen Mäuse, genauso wie Unkastrierte.

Die Kastration kann viel Leiden verhindern! Nehmt aktiv am Tierschutz teil und lasst eure Katzen kastrieren!

29/01/2023

Kaum sind Hercules, Nala und Elvis ausgezogen meldet sich schon die nächste Fundkatze an.
Dieser nette Kater ist in 5602 Wagrain, Öbristweg zugelaufen.
Wir haben ihn gerade abgeholt und waren noch schnell beim Tierarzt. Er hat die Ohren voller Milben, eine Ohrenentzündung, unzählige kleine Wunden vom raufen. Kastriert ist er auch nicht und gechipt leider auch nicht.
Vermisst ihn vielleicht jemand?
Er ist äußerst lieb und zutraulich. Ein richtiger Schmusekater.
Er hat jetzt erstmal alles bekommen. Ohrenreinigung, Parasitenmittel und Antibiotikum. Dann wird es ihm bald wieder besser gehen hoffentlich ❤️🙌

Winterzeit ist Rinder-Grippezeit, aber warum?Rindergrippe, Rindergrippe-Komplex oder auch enzootische Bronchopneumonie g...
14/01/2023

Winterzeit ist Rinder-Grippezeit, aber warum?

Rindergrippe, Rindergrippe-Komplex oder auch enzootische Bronchopneumonie genannt, ist eine sogenannte Faktorenkrankheit. Neben einer Reihe von Keimen (=belebte Faktoren), spielen auch die vorherrschenden Umweltbedingungen (=unbelebte Faktoren) eine entscheidende Rolle. Fällt ein Faktor, oder Teile davon weg, kann die Krankheit nicht ausbrechen.

First things first - die krankmachenden Faktoren:
Meist sind Viren der Wegbereiter für einen schwerwiegenden Verlauf. Es sind mehr als 20 Virusarten hierfür bekannt, unter anderem BRSV (bovines respiratorisches Synzitialvirus) oder BPI3V (bovines Parainfluenza3-Virus). Die Infektion mit den viralen Erregern verläuft meist mild oder gar unbeobachtet, aber sie hinterlässt ihre Spuren in den Atemwegen des Rindes. Das Flimmerepithel, also die feinen Härchen, die für die Reinigung zuständig sind, wird regelrecht abrasiert. Kommt nun einer, oder mehrere, der bakteriellen Erreger hinzu, kann der Körper diese, an den bereits geschädigten Atemwegen, nicht mehr effizient abwehren. Die wichtigsten Vertreter der Bakterien sind Pasteurellen (Mannheimia haemolytica, Pasteurella multocida und Histophilus somni), der Eitererreger Trueperella pyogenes und auch Mykoplasmen.
Die meisten dieser Erreger findet man immer und überall, in jedem Stall, also nichts Ungewöhnliches oder nur Saisonales.
Nun kommen noch die Umweltbedingungen dazu. Starke Temperaturschwankungen oder Zugluft, eventuell gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit durch Kondenswasser im Stall, beanspruchen das Immunsystem enorm. In warmer, feuchter Luft können Keime leichter überleben und sich vermehren. Hohe Besatzdichte und damit wenig Ausweichmöglichkeiten sorgen für zusätzlichen Stress, welcher auch die Abwehrkraft schwächt.
Nun kann man schon erkennen, Rindergrippe ist keinesfalls ein reines Winterphänomen. In allen Situationen welche Stress verursachen – Transport, Umgruppieren, neue Tiere im Bestand – oder wenn die Umweltbedingungen das Immunsystem belasten, kann Rindergrippe ausbrechen und das tut sie auch regelmäßig.

Wie erkennt man die Erkrankung?
Meist fällt ein Tier auf, welches von der Gruppe zurücktritt, weniger Futter aufnimmt oder schlecht trinkt, vielleicht kann man bereits eine erhöhte Atemfrequenz feststellen. Spätestens jetzt sollte man den Fieberthermometer in die Hand nehmen und messen! Das Tier, welches bereits aufgefallen ist, hat vermutlich über 40°C Körpertemperatur. Der nächste Handgriff sollte zum Telefon gehen, um die Nummer des Tierarztes zu wählen - denn je früher im Infektionsgeschehen man behandelt, umso besser die Heilungschancen. Bis der Tierarzt eintrifft ist Zeit um den gesamten Bestand, vorrangig Kälber, Jungtiere und Tiere in der näheren Umgebung zum erkrankten Tier, genauestens zu beobachten. Ist die Atemfrequenz bereits erhöht? Haben die Tiere bei den letzten Mahlzeiten unauffällig gefressen/getrunken? Ist die Milchleistung zurückgegangen? Alles Auffällige sollte notiert werden. Zusätzlich sollte bei den genannten Tieren Fieber gemessen und die Körpertemperatur notiert werden - euer Tierarzt freut sich bestimmt über die Arbeitserleichterung.
Wird dieser Zeitpunkt übersehen oder durch Selbstbehandlung verpasst, ist die Therapie um einiges schwieriger und die Heilungschancen sinken damit enorm.
Ein unbehandeltes Tier kann zwar spontan Heilen, die Krankheit kann aber auch fortschreiten und zu massiven Husten, Nasenausfluss, extremen Atemschwierigkeiten (gestreckte Kopf-Hals-Haltung), chronischen Schäden und dem Tod des Tieres führen.
Je nachdem welcher Erreger nun die Krankheit dominiert, kann der Verlauf von eher unspektakulär bis Tod durch Ersticken (am produzierten Eiter) binnen weniger Stunden reichen.

Was macht der Tierarzt?
Nach einer gründlichen Untersuchung des erkrankten Tieres/den erkrankten Tieren, wird erfragt ob bei anderen Tieren etwas aufgefallen ist und wenn nicht bereits geschehen, bei gefährdeten Tieren, Fieber gemessen und ggf. werden einzelne Tiere auch genauer untersucht.
Das erkrankte Tier wird mit einem Antibiotikum, einem Entzündungshemmer und einem Schleimlöser versorgt, in einigen Tagen kontrolliert und hoffentlich nach ca. 7-10 Tagen Behandlung gesund entlassen.
Für die gefährdeten Tiere in der Umgebung gibt es nun mehrere Vorgehensweisen:
- man findet bereits erkrankte Tiere: diese werden natürlich sofort, wie oben beschrieben, behandelt
- ungeimpfte und noch gesunde Tiere kann man Notimpfen oder metaphylaktisch mit einem Antibiotikum versorgen
- geimpften und noch gesunde Tiere kann man, ohne direktem Handeln, weiter beobachten
Für alle Tiere gilt: sorgfältig beobachten und ggf. Fieber messen. Sollte etwas nicht normal sein, bitte den Tierarzt rufen.

Wie kann man vorbeugen?
Eigentlich ist die Vermeidung von Faktorenkrankheiten sehr einfach, man muss versuchen die krankmachenden Faktoren zu eliminieren.
Ich bin mir sicher, ihr seid alle stets bemüht die besten Haltungsbedingungen für eure Tiere zu ermöglichen. Doch wird es immer Situationen geben, in denen die Umweltbedingungen das Immunsystem belasten. Damit können wir diesen Faktor bereits nicht vollkommen verhindern. Ebenso wird mal ein Transport notwendig sein und es müssen Gruppen neu zusammengestellt werden, also für absolute Stressfreiheit können wir auch nicht garantieren.
Nun bleiben noch die Viren und Bakterien. Wie bereits erwähnt, sind diese immer und überall, also auch nicht zu vermeiden – ABER gegen einige der wichtigsten Erreger gibt es Impfungen!
Die Impfung kann zwar einen Ausbruch der Krankheit nicht zu 100% verhindern, aber die Todesfälle können nahezu ausgeschlossen werden.

Lange rede kurzer Sinn: lasst eure Tiere impfen!
Impft Jungtiere im Herbst und gefährdete Tiere bzw. Gruppen in Stresssituationen (z.B. Masttiere beim Einstallen)

Ich hoffe Ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen! Hier gibts den neuen Notdienstplan bis März 2023!An den Wochenenden ...
02/01/2023

Ich hoffe Ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen!
Hier gibts den neuen Notdienstplan bis März 2023!
An den Wochenenden 14./15.01. und18./19.02 bin ich für Eure Tiere im Dienst!

Heute möchte ich Euch über die Nebenwirkungen der Silvesterknallerei informieren und Lösungsansätze geben.Neben den beka...
11/12/2022

Heute möchte ich Euch über die Nebenwirkungen der Silvesterknallerei informieren und Lösungsansätze geben.

Neben den bekannten Themen wie Feinstaub, Müll oder Verletzungsgefahr, ist für mich die Angst der Tiere die wohl bedeutendste Nebenwirkung.
Nicht nur unsere Haustiere, Pferde und Nutztiere leiden, vor allem Wildtiere sind ganz besonders von diesem unnatürlichen und unvorhersehbaren Ereignis betroffen. Was für uns als das Highlight des Jahres gesehen wird, bedeutet für viele unserer Tiere Todesangst. Nicht nur, dass der Beginn des Feuerwerks für die Tiere unvorhersehbar ist und der Lärmpegel plötzlich enorm zunimmt, versetzt sie in Angst. Es kommen noch mehr instinktive und auch erlernte Trigger (=in diesem Fall angstauslösende Situationen) dazu.
Als Beispiel der Duft von Verbranntem, der sich nach einiger Zeit einstellt, bedeutet für unsere Tiere Gefahr – natürlich, denn ein herannahender Waldbrand könnte den Tod bedeuten. Aber auch der Knall eines Feuerwerks ist sehr ähnlich dem Büchsenschuss - dass dieser Gefahr und möglichen Tod bedeutet, haben unsere Tiere gelernt.

Nun geht ein jedes Individuum mit der Angst unterschiedlich um. Neben dem bewussten Einordnen von erlernten und erlebten Situationen, sieht das „Krokodilhirn“, wie ich es gerne nenne, also jener Teil des Hirns der mit sehr alten und instinktiven Mustern arbeitet, hier verschiedene Strategien vor. Alle diese Strategien haben in unterschiedlichen Situationen ihre Richtigkeit – jedoch gibt es Situationen, welche das „Krokodilhirn“ nicht so recht einordnen kann, und wählt dann vielleicht eine nicht so passende Strategie. Die großen 3 daraus sind: Flucht, Angriff und Erstarren (oder Tod stellen). Zeigt ein Tier also eine solche Verhaltensweise, ist es bereits im „ich muss jetzt sterben“-Modus und vollgepumpt mit Stresshormonen – Versuche jetzt zu erziehen, schimpfen, beruhigen, usw. wird alles vergebene Mühe sein, denn das Gehirn ist dafür nicht mehr aufnahmefähig.

Was kann man nun machen, um Tiere in unserer Obhut, vor dieser Angst zu schützen?
Der beste Weg ist, ein Training, welches den Tieren die Situation angstfrei näherbringt und alternative angstfreie Verhaltensmuster anbietet. Ein solches Training soll bereits mit dem jungen Tier absolviert werden, damit erst gar keine Angst mit dem Feuerwerk verbunden wird. Je öfter ein Individuum schlechte Erfahrungen mit einer Situation gemacht hat, umso schwieriger wird es neue Verhaltensmuster zu erlernen. Ein schönes Bild dazu habe ich von einer Mentaltrainerin gehört: Übliche Verhaltensmuster sind wie Autobahnen – breit, eben, frei von Hindernissen. Versucht man nun ein neues Verhalten einzuführen, muss man sich erst einen Pfad durch das Gebüsch schlagen, aber je öfter man diesen Weg geht umso breiter wird dieser. Nimmt man den neuen Pfad statt der Autobahn, wird der neue Pfad größer und breiter, die Autobahn wird langsam wieder zuwachsen – aber solange die Autobahn des alten Verhaltensmusters leichter zu gehen ist als der Pfad des neuen Verhaltensmusters, wird man sich aktiv gegen sein Unterbewusstsein entscheiden und den neuen Pfad gehen! Gibt es im Hirn des jungen Tier nun nur Gebüsch für die Situation „Feuerwerk“ und man beginnt den Pfad eines angstfreien Verhaltens freizuschlagen, wird es im Ernstfall auch diesen wählen und nicht das „Krokodilhirn“ eine schnelle Lösung finden lassen. Ihr werdet bereits erkennen, dass es Zeit und ein gutes Training braucht, um das zu erreichen – leider haben wir diese bis zum 31.12. nicht mehr.

Was können wir jetzt noch für unsere Tiere tun?
Abhängig davon, wie stark die Angstreaktion vom einzelnen Individuum ist, gibt es ein paar Möglichkeiten. Hier möchte ich nochmal kurz das Erstarren erwähnen, auch wenn ein Tier vermeintlich ruhig und bewegungslos herumsteht, liegt oder sitzt kann es Todesangst verspüren – achtet bitte genau darauf, ob das Tier sich in anderen Situationen, ohne Trigger, auch so verhalten würde. Für Tiere, die nur wenig Angst haben, reicht oft ein Abschotten oder Ablenken – Licht anmachen, Musik lautstellen, spielen, Futter anbieten oder vielleicht in einem Raum ohne Fenster aufhalten.
Reicht das nicht aus, um angstfrei über die Nacht zu kommen, gibt es verschiedenste Produkte die entweder mit den natürlichen, beruhigenden Pheromonen arbeiten oder auf pflanzlicher Basis für Entspannung sorgen. Bei allen diesen Produkten, ist es aber notwendig, dass bereits einige Zeit (Wochen bis Tage) vor dem Ereignis mit der Anwendung begonnen wird.

Sollte nun immer noch Angst bestehen, gibt es auch Medikamente die angstlösend wirken. Je nach Stärke des Medikamentes, nehmen Tiere angstfrei am Geschehen teil oder verschlafen es – aber die Angst ist weg! Der wichtigste Schritt in der Therapie von bereits bestehender Angst.

Gerne berate ich Euch und wir werden gemeinsam die beste Lösung für Eure Tiere finden.
Jetzt vorsorgen! – oder noch wichtiger: auch heuer wird es, in allen Pongauer Gemeinden, keine Ausnahmeregelung, zum generellen Verbot für private Feuerwerke im Ortsgebiet, geben! Bitte nehmt das Ernst und verzichtet auf ein privates Feuerwerk.

10/12/2022
Und wia si es ghert, dua i beim Notdienst a mit.Des Joah bin i am 17. und 18.12. für eichane Notfälle do.
27/11/2022

Und wia si es ghert, dua i beim Notdienst a mit.
Des Joah bin i am 17. und 18.12. für eichane Notfälle do.

Griaß eich!I derf mi kuaz ois die neie Tierärztin in Wagrain vorstöhn.Ob sofort bin i imma am Montog, Mittwoch und Freit...
27/11/2022

Griaß eich!

I derf mi kuaz ois die neie Tierärztin in Wagrain vorstöhn.
Ob sofort bin i imma am Montog, Mittwoch und Freitog für Eich und eichane Viechal do.
Dienstog und Donnerstog bleib i dawei no im Angestelltenverhältnis, owa i werd mi bemühen, trotzdem in da Friah und auf D'Nocht no wichtige Termine woahznemma.

I bitt Eich um a vorherige Terminvereinbarung

Fia Kleintiere bin i do:
Montog: 10 - 15 Uhr
Mittwoch: 10 -12 und 18 - 20 Uhr
Freitog: 10 - 15 Uhr

Fia Großtiere davor, dazwischen und danoch

Erreichen kennts mi telefonisch, üwa WhatsApp oder a glei üwa Facebook. Soid i moi nid glei ontworten, bitte nid nervös wean - i ruaf/schreib soboid i ko zruck.

Adresse

Höllensteinweg 8
Wagrain
5602

Telefon

+4367761329273

Webseite

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