05/07/2024
Good To Know 💡
Im Februar 2021 musste im spanischen Valencia ein Turnier abgebrochen werden, weil viele Pferde am Equine Pferdevirus erkrankt waren. Seither ist «Pferdeherpes» ein viel diskutiertes Thema. Doch was genau ist der EHV, und wie wird dieser erkannt? Insgesamt gibt es neun Typen des Equine Herpesvirus. Pferde erkranken in den meisten Fällen an EHV1 und EHV4. 🦠
Das Equine Herpesvirus (EHV) ist eine Infektion der oberen Atemwege, welche in der Regel rasch von selbst abheilt. In einigen Fällen kommt es jedoch zu einer Ausbreitung des Virus durch die Blutbahnen im Körper und zu weiteren Verlaufsformen führen. Dazu gehören beispielsweise der Abort bei einer Stute im letzten Trächtigkeitsdrittel oder neurologische Symptome.
Experten gehen davon aus, dass in der Schweiz rund 80% der Pferde mit EHV-1 sowie auch EHV-4 infiziert sind, jedoch keine Symptome zeigen. In Stresssituationen, beispielsweise beim Transport, auf Turnieren oder bei unpassender Haltung, können diese Pferde den EHV ausscheiden und andere Pferde anstecken.
Die Erregungsausscheidung erfolgt über die Sekrete der Maul- und Nasenschleimhaut, beziehungsweise über die Fruchthülle im Falle eines Aborts. Diese Erreger überleben durchschnittlich rund sieben Tage, können aber unter idealen Bedingungen bis zu vier Wochen überdauern. Die Ansteckung kann mittels direkten Kontakts der Pferde erfolgen aber auch indirekt durch verunreinigte Futtergeschirre oder Tränkeeimer. Deswegen ist es sehr wichtig, Material, Transporter und Ställe, welche von potenziell infizierten Pferden benutzt wurden, gründlich zu reinigen und zu desinfizieren.
In seltenen Fällen können die Erreger auch über unsere Hände oder Kleidung übertragen werden.
Die ersten Anzeichen einer Herpesviruserkrankung sind:
Fieber (bis 41°C)
Reduzierter Allgemeinzustand
Appetitlosigkeit
Schluckbeschwerden
Augen- und Nasenausfluss
Husten
Bei einige Pferde können auch neurologische Symptome auftreten:
Mangel an Koordination
Schwierigkeiten beim Wasserlassen und beim Absetzen des Stuhlgangs
Lähmungserscheinungen
schwankender Gang
Bei Verdacht auf das Equine Herpesvirus wird beim Pferd eine Probe aus der Nase entnommen und mittels PCR-Test analysiert. Falls das Pferd hohes Fieber zeigt, kann auch eine Blutprobe auf EHV-1 untersucht werden.
Beim EHV können unterstützende Massnahmen ergriffen werden, um beispielsweise das Immunsystem zu stärken oder das Fiber zu senken. Spezifische Medikamente gegen die Virenvermehrung und Steroide werden ebenfalls eingesetzt. Eine direkte Behandlung zur Bekämpfung des Virus gibt es nicht, meist heilt die Erkrankung bei milden bis mittelschweren Verläufen dennoch vollständig aus. Bei komplizierteren Fällen mit neurologischen Symptomen ist die Prognose schwieriger zu stellen.
Beitrag: https://www.npz.ch/good-to-know-equine-herpesvirus/