18/06/2025
Wissenswertes über die Berner Störche
Bei einer Exkursion ins NPZ erfuhren die Teilnehmenden viele spannende Fakten über Weissstörche in der Schweiz und die Berner Störche im Besonderen. Wusstest Du zum Beispiel schon, dass Störche Frösche gar nicht gerne fressen-obwohl sie zum Beispiel in Kinderbüchern häufig so dargestellt werden? Neben ihres schlechten Geschmacks, ist auch die Jagd nach ihnen für die Störche viel zu unökonomisch. Stattdessen fressen sie hauptsächlich Regenwürmer, aber auch Kleinsäuger wie zum Beispiel Mäuse. Das Nahrungsangebot in Bern ist für die Störche begrenzt. Statt den üblichen 1-2km, fliegen die Berner Störche bis zu 15km weit, um Nahrung zu beschaffen. Um zu verhindern, dass die Küken wegen Nahrungsknappheit sterben, haben die Störche einen ganz besonderen Mechanismus entwickelt. Das Storchenweibchen legt ca. 5 Eier pro Jahr, jeweils im Abstand von 48h. Mit dem Brüten beginnt sie aber schon beim zweiten Ei, sodass die Küken versetzt schlüpfen. So soll sichergestellt werden, dass wenigstens ein oder zwei Küken überleben, wenn die ersten aus Nahrungsmangel oder wegen schlechter Witterung sterben. Das hat allerdings den Nachteil, dass auch, bei eigentlich gutem Futterangebot, die jüngeren Küken nicht überleben, weil die Jungen mit mehreren Tagen Vorsprung alle Nahrung für sich beanspruchen. Zusätzlich sind die Küken durch regnerisches Wetter, Parasiten oder auch fremde Altvögel bedroht. Darum ist es völlig normal, dass nur ein bis zwei Küken pro Jahrgang überleben. Hat ein junger Storch allerdings den ersten Herbst überlebt, hat er gute Chancen, 10 bis 15 Jahre, manchmal auch 30 Jahre alt zu werden. Storchenweibchen können sogar bis ins Alter von 39 Jahren Eier legen!
Die Altvögel müssen sich mit der Aufzucht der Jungen beeilen: Während sie früher erst im September nach Afrika flogen, machen sie sich aufgrund des besseren Futterangebots inzwischen schon im Juli auf den Weg. Die meisten Störche überwintern heute in Spanien, nicht in Afrika.
Wir danken Dr. Külling und Dr. Heer ganz herzlich für diese und viele weitere Informationen und ihre Betreuung unserer Störche, sowie den Teilnehmenden der Storchenexkursion für ihr grosses Interesse!