17/04/2025
Auch wenn uns das Aprilwetter momentan Schnee beschert, die sonnigen Tage kommen bald zurück!
Was nicht alle wissen, auch in unserer Region gibt es Giftschlangen. Wir hatten in den vergangenen warmen Tagen bereits mehrere Sichtmeldungen erhalten. Jedes Jahr behandeln wir Bissvorfälle, in den meisten Fällen bei Hunden. Dabei handelt es sich nicht um eine Bagatelle, sondern kann für die Hunde tödlich enden!
Die bei uns vorkommenden Giftschlangenarten sind die Kreuzotter und Aspisviper. Beide sind durch ihre schlitzartigen Pupillen zu erkennen, während die heimischen, ungiftigen Schlangen runde Pupillen haben.
Schlangen sind nicht per se aggressiv. Ein Biss kostet sie viel Energie, welche sie nicht unnötig verschwenden möchten. Schlangen sind wechselwarme Tiere und können sich nicht selbst aufwärmen. Daher suchen sie geeignete, warme Plätzchen, wie Steinplatten, Trockenmauern, sonnenexponierte Hänge oder auch sonnige Wiesen.
Die Hunde ihrerseits sind neugierig und schrecken die Schlangen beim Schnüffeln auf.
Bei uns sind die Wege rund um den sonnenexponierten Harder, Beatenberg, in Bönigen oder im Neuhaus bekannte Schlangengebiete.
Am besten können sie ihren Hund schützen, indem Sie die Hunde in Schlangengebieten an die Leine nehmen, auf dem Weg bleiben und die Augen offenhalten. Denn wer die Schlange in Ruhe lässt, wird nicht aktiv von ihr angegriffen oder gebissen.
Im Fall, dass es trotzdem zu einem Unfall/Biss mit einer Schlange kommt, gilt es so schnell wie möglich einen Tierarzt aufzusuchen!
Allenfalls kann man die Stelle kühlen, wenn es möglich ist und sich die Bissstelle merken. Viel Bewegung kann das Gift von der Wunde verteilen. Wer kann, soll den Hund besser tragen.
Die Giftwirkung kann zu einem Schock führen und braucht intensivmedizinische Betreuung. Es ist individuell, wie stark gefährdet ein Hund durch den Biss ist und hängt von Hundegrösse, Immunsystem, Giftmenge/Konzentration, Bissstelle und Zeitpunkt des Behandlungsstarts ab.
Eine Behandlung mit Antiserum ist nur in ausgewählten Fällen sinnvoll und in unserer Region nur im Tierspital Bern verfügbar.
Dieser Artikel soll keine Angst schüren, sondern vielmehr ein Hinweis sein, aufmerksam zu sein, wenn man sich in der Natur aufhält. So schützt man sich und den Hund nicht nur vor potenziellen Gefahren, sondern nimmt die Tier-, Pflanzen- und Bergwelt auch viel intensiver wahr.
Wir wünschen euch schöne Erlebnisse in der Natur und sind auch in Notfällen wie immer für euch da.