16/05/2025
Ein gefürchteter Notfall bei Hunden ist die Magendrehung.
Dabei verdreht sich der Magen um seine Achse und gast dann stark auf. Dadurch wird die Blutzufuhr zu Organen abgeschnürt und es kommt sehr schnell zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufkollaps. Ohne rasche Operation endet eine Magendrehung tödlich.
Die Symptome können anfänglich unspezifisch sein. Der Hund zeigt Unwohlsein, Hecheln, Schmerzanzeichen, wie zum Beispiel einen aufgekrümmten Rücken, Speicheln, oder er versucht wiederholt erfolglos zu erbrechen. Manchmal sieht man bereits von Aussen, dass der Bauch stark gebläht ist.
Die sichere Diagnose wird mittels Röntgen gestellt, wo die typischen Zeichen des aufgeblähten und verdrehten Magens als ‚Doppelblase‘ erkannt wird. Die Tiere sind meistens in einem schlechten Allgemeinzustand und müssen umgehend intensiv medizinisch stabilisiert und eine rasche Notoperation eingeleitet werden. Dabei wird nach Eröffnung des Abdomens der Magen wieder in seine normale Lage gebracht. In manchen Fällen können bereits Teile des Magens oder der Milz abgestorben sein, welche dann entfernt werden müssen. Der Magen wird anschliessend an der Bauchwand fixiert, damit er sich in Zukunft nicht mehr verdrehen kann.
Auch mit Operation überleben leider nicht alle Hunde, je nachdem wie lange der Magen verdreht war, wie der Allgemeinzustand des Hundes ist und sich der Herz-Kreislauf erholt.
Die genaue Ursache der Magendrehung ist bis heute unklar. Es gibt aber Faktoren, welche eine Magendrehung begünstigen können. Vor allem die Grösse und Rasse, respektive Anatomie des Hundes sind sehr relevant. Die Magendrehung kann alle Hunde betreffen, allerdings sind grosse, tiefbrüstige Hunde wie beispielsweise Doggen, Schäferhunde, Boxer, Sennenhunde, Rottweiler oder ähnliche Hunde weitaus häufiger betroffen. Es wird auch vermutet, dass eine genetische Veranlagung eine Rolle spielt, also wenn z.B verwandte Tiere bereits eine Magendrehung hatten.
Auch kann das Füttern von einer grossen Mahlzeit am Tag anstelle von 2-3 kleineren einen Faktor spielen, aber die Fütterung per se kann eine Magendrehung nicht verhindern oder direkt auslösen.
Die einzige mögliche Prävention ist eine Fixierung des Magens an der Bauchwand (Gastropexie), so dass er sich nicht mehr drehen kann. Dieser chirurgische Eingriff kann auch im Rahmen einer anderen Operation (z.B bei der Kastration) gemacht werden und kann bei sehr grossen, tiefbrüstigen Hunden oder in Fällen, wo eine familiäre Häufung bekannt ist, durchaus sinnvoll sein.