Hundum-wohl

Hundum-wohl Coaching von Mensch-Hund-Teams

28/11/2025

Eines der größten Rätsel beim Thema Rückruf für mich ist, weshalb so viele HundehalterInnen keine Hundepfeife nutzen. Meiner Erfahrung nach garantiert sie bei richtigem Aufbau einen bombenfesten Rückruf, der auch unter Ablenkung bestens sitzt und wirkungsvoller ist, als ein Rückrufwort.

Was bringt eine Hundepfeife?

Naja, die Pfeife allein bringt gar nüscht. Sie muss schon richtig eingesetzt werden, damit der Rückruf mit Pfeife klappt. Dabei machen wir uns die Klassische Konditionierung zunutze. Hier wird ein neutrales Signal (Pfiff) mit einem Reiz (Futterbelohnung, Spielzeug, Mega-Belohnungen) verknüpft, so dass der Hund nach vielen, vielen Wiederholungen ohne zu überlegen oder abzuwägen die konditionierte Reaktion (Herankommen) zeigt. Bei entsprechend kleinschrittigem Aufbau fungiert die Pfeife später auch als Abbruchsignal, wenn der Abruf sehr schwierig ist.

Weitere Vorteile einer Hundepfeife sind:
✔ Sie ist auch über weite Strecken hörbar und
✔ sie ist ein neutrales Signal. Das heißt, sie vermittelt keine Emotion wie Ärger oder Ungeduld.
✔ Und: Sie kann ganz bequem parallel zum normalen Rückruf trainiert und eingeführt werden.

Welche Hundepfeife und welches Pfiffsignal soll man wählen?

❗Bitte immer eine hörbare Pfeife wählen, keine Hochfrequenzpfeife.
❗Der Ton muss immer gleich sein, auch bei verschiedener Witterung; am besten schafft man gleich mehrere Pfeifen eines gängigen Modells an.
❗Vorab überlegen, wie man pfeifen möchte: zum Beispiel Doppelton, Doppelton unterschiedlicher Länge oder langer Einzelton.
❗Das Signal muss immer gleich bleiben!

Jetzt geht's los!

▪️Ihr pfeift erst einmal, wenn Euer Hund ohnehin gerade bei Euch steht.
▪️Ihr belohnt Euren Hund SOFORT, sobald er sich Euch zuwendet mit einer sehr guten Belohnung.
▪️ACHTUNG! Welche Belohnung Euer Hund als hochwertig erachtet, entscheidet Euer Hund! Wenn er gerade in Spiellaune ist, solltet Ihr eine Spielbelohnung wählen: Ball, Zergelspiel, Rennspiel, ein Leckerchen werfen, nicht aus der Hand geben ...

Das Rückrufsignal übt Ihr mehrmals wöchentlich in zu Beginn möglichst reizarmer Umgebung und mit wechselnden, hochwertigen Belohnungen. Diese sollten Euren Hund wirklich überraschen, denn je größer die „Überwältigung“ und je passender die Belohnung für die jeweilige Motivationslage, desto bombenfester sitzt später Euer Rückruf.

Übt an kurzer und langer Leine, im Freilauf nur, wenn Ihr sicher seid, dass Euer Hund aufmerksam ist oder wenn er sowieso gerade auf Euch zuläuft. Auch wenn der Rückruf oder die Pfeife gut funktionieren, müsst Ihr sie immer wieder auffrischen, wenn keine Ablenkung ist.

Geübt wird, wenn der Hund erwünschtes Verhalten zeigt, nicht, wenn er zu weit weg ist, jagt oder Jogger verfolgt!

Für Hunde, die sich durch Futter kaum oder gar nicht motivieren lassen, sollte die Pfeife von Beginn an mit anderen Belohnungen gekoppelt werden, etwa mit einem Zergelspiel oder einem Ballwurf. Man kann auch unterschiedliche Pfiffe (Arbeitspfiffe) nutzen und so dem Hund ankündigen, dass als Belohnung eine Arbeit folgt, die ihm Spaß macht (z.B. eine Verlorensuche, Flächensuche, Dummysuche, oder ein Apportierspiel).

Wenn Ihr noch mehr Tricks und Tipps zum bombenfesten Rückruf erfahren möchtet, dann seid dabei bei "Pimp your Rückruf" und erfahrt, was es außer dem Rückruf noch braucht, um sich sicher in der Umwelt zu bewegen.

▪️28.11. um 15 Uhr
▪️max. 4 Hunde
▪️35 Euro

Ich freu mich auf Euch!

25/11/2025
09/10/2025

Zur Zeit ist in meinem Leben leider kein Platz für einen eigenen Hund. Stattdessen darf ich die Hunde von Freund:innen sitten und/oder spazieren führen! Von diesen Hunden mag ich erzählen. Einer von ihnen – der Gustav nämlich – ist ein erwachsener Rüde und hat ein Problem mit Hundebegegnung...

16/09/2025

Edit:
Ihr Lieben. Wir denken: Es ist alles gesagt, nur nicht von jedem ;)
Der Beitrag ist so groß geworden, dass wir kaum mit dem Moderieren hinterherkommen.
Daher schränken wir die Kommentarfunktion erstmal ein, damit wir auch mal Feierabend machen können ;)
Wir sagen euch aber "Danke" für die in weiten Teilen sehr konstruktive Diskussion und eure Beiträge.
Und wo ihr schon mal hier seid: Schaut euch doch gerne noch ein wenig um, vor allem unsere Hundetrainingsvideos. Da würden wir uns sehr freuen :)

Originalbeitrag:

Neulich während unserer Drehtour im Straßencafé.

Die Menschen sitzen und schlürfen ihren Kaffee, essen ein Eis. Der dazugehörige Hund stand immer wieder auf, bewegte sich, fühlte sich sichtlich unwohl auf den Pflastersteinen und mochte nicht liegenbleiben. Er musste aber. Er wurde immer wieder ins "Platz!!!" bugsiert und als er nicht im Platz bleiben wollte, hat die Halterin irgendwann die Leine derart um den Fuß gewickelt, dass dem Hund nichts andere übrig blieb.

Aber warum?

Macht es euren Hunden doch nicht so schwer! Ihr hättet doch auch keinen Bock auf kalten, harten, unebenen Pflastersteinen zu liegen! Nehmt doch einfach eine dicke, gepolsterte Decke mit, auf der sich euer Hund wohlfühlt, so dass er entspannt liegenbleiben kann. Oder lasst ihn sich bewegen. Oder holt euch ein Eis auf die Hand und sucht euch einen bequemeren Platz. Oderoderoder...

Macht es eurem Hund doch leichter, sich so zu benehmen, wie ihr das möchtet, indem ihr nicht nur eure eigenen, sondern auch die Bedürfnisse eures Hundes beachtet. 🙂

Danke an alle die, die das eh schon ganz selbstverständlich tun. 😍

20/07/2025

Der Begriff Co-Regulation geht nicht auf eine bestimmte Person oder Forschungsgruppe zurück. Bei der Co-Regulation handelt es sich um ein Konzept, das in der Psychologie, in der Pädagogik und auch der Hirnforschung genutzt wird. 🤓

Einfach ausgedrückt beschreibt Co-Regulation den Prozess, wenn eine emotional stabile Person einer anderen Person (damit ist selbstverständlich auch ein Hund gemeint), die sich gerade in einer emotionalen Schieflage befindet, dabei hilft, ihr inneres Gleichgewicht wiederzugewinnen. 🫂
Wichtig: Es geht hier NICHT um Gegenseitigkeit! Die Person, die co-reguliert ist in der jeweiligen Situation stabil und bedarf selbst KEINER Co-Regulation. ☝️

Wirksame Co-Regulation zeigt sich sowohl beim Menschen als auch beim Hund in einem sich beruhigenden Nervensystem: Messbar beispielsweise in einer sich absenkenden Pulsrate, einer Verlangsamung und Vertiefung der Atmung und einer nachlassenden Muskelspannung.

Co-Regulation ist sinnvoll bei
👉 Stress, Angst, Unsicherheit, Hektik,
👉 starken Gefühlszuständen wie heftiger Wut, Frustration, Furcht, Aufregung, Freude,
👉 potentiell traumatischen Erlebnissen,
👉allen Situationen, in denen der Hund überfordert erscheint,
sofern der Hund nicht in der Lage ist, sich selbst zu regulieren.

Co-Regulation ist aktiv gezeigtes Fürsorgeverhalten gegenüber dem Hund, das eine präsente und aufmerksame Haltung erfordert. Jede Form der liebevollen Zuwendung kann als Co-Regulation gewertet werden, sofern die zugrundeliegende Absicht ist, dass der Hund sich besser ‼️fühlt‼️, nicht dass er sich besser verhält. 🙄
Gute Beispiele sind u.a. das Anbieten von Körperkontakt und gutes Zureden.

Ein unbeteiligtes, “gelassenes” Danebenstehen, wenn der Hund ausflippt, ist keine Co-Regulation, sondern im Wortsinn a-sozial! 😬 Es ist ein Hängenlassen des Hundes, der in der Regel keine Möglichkeit hat sich der Situation zu entziehen, so dass er irgendwann erschöpft aufgeben muss. 😞 Das als Co-Regulation verkaufen zu wollen, ist aus meiner Sicht einfach pervers. 🤷‍♀️
Mit positivem Training oder gar bindungsorientiertem Umgang hat das genau gar nichts zu tun.

Adresse

Kiesen
3612

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