Hundum-wohl

Hundum-wohl Coaching von Mensch-Hund-Teams
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23/11/2024

✨Heute ein ❤️- Impuls ✨

Weil ich das immer wieder so erlebe:
Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie Gewalt am Hund ausüben

Die meisten Hundehalter die zu mir kommen, haben mich ausgesucht, weil sie nett mit ihrem Hund umgehen möchten. Das macht einfach schon meine Werbung und dass dies gelingt, darüber bin ich sehr froh ❤️

Und obwohl der Wunsch da ist mit dem Hund freundschaftlich umzugehen, sehe ich bei vielen leider eine andere Realität:

- Laut werden
- ohne Ankündigung mit der Leine von etwas wegrucken
- den Hund körperlich abblocken, den Weg abschneiden

Das alles IST Gewalt. Ja sicher nicht so heftig wie wenn ich dem Hund eins auf die Mütze gebe, aber wenn diese Sachen funktionieren, dann weil der Hund sie als bedrohlich wahrnimmt.

Ich weiß, hier denken einige “das ist übertrieben”

Doch betrachten wir mal die Sache aus Sicht des Hundes:

👉Es gibt viele Hundetypen, die sich von oben genanntem nicht beeindruckt zeigen. Bei diesen Hunden bringt es dann aber auch nichts 🤷‍♀️
Diese Maßnahmen bewirken dann nur, dass der Hund immer mehr sein eigenes Ding macht, weil sein Mensch seine Bedürfnisse missachtet. Das wiederum führt oft dazu, dass der Mensch noch deutlich wird indem er heftigere Maßnahmen ergreift 😕

👉 Dann gibt es noch solche Hundetypen, die sehr sensibel reagieren und sobald man die Stimme erhebt zusammenzucken und plötzlich nicht mehr das tun was sie eigentlich vor hatten. Ja weil diese Hunde sich schnell bedroht fühlen!

❗Was ein Hund als bedrohlich empfindet, das ist individuell.

‼️Wenden wir diese Methoden an, üben wir Gewalt am Hund aus!



Bedeutet nicht, dass ich nie laut werde. Das tue ich auch, ich bin ein Mensch mit guten und schlechten Tagen. Es aber gezielt als Werkzeug einzusetzen um einen sensiblen Hund zum Funktionieren zu bringen, das lehne ich ab, dafür gibt es bessere Methoden 😉

Trainieren statt dominieren

18/11/2024

🎆 Wir unterstützen deine Silvestervorbereitung 🎇
👉 Nutz den Rabatt und starte so schnell wie möglich mit deinem Training.

⚡️ Mit dem Webinar lernt dein Hund Geräuschangst zu bewältigen – durch praktische und schnell umsetzbare Management-Maßnahmen und ein kleinschrittiges Training.

💻 ZUM INHALT ⤵️
⚡️Silvester ist für dich und deinen Hund der reine Horror und die Angst und Panik deines Hundes scheint jedes Jahr schlimmer zu werden? Die gute Nachricht ist: Du kannst sehr viel dagegen tun!

⚡️Carolin Hoffmann erläutert dir fachkundige Hintergründe zum Thema Geräuschangst, wie du ein kleinschrittiges Training aufbaust, um langfristig etwas gegen die Angst zu tun sowie praktische und schnell umsetzbare Management-Maßnahmen, um Silvester so sicher und angenehm wie möglich für deinen Hund zu gestalten.

LERNE IN DIESEM WEBINAR
💡Was Geräuschangst so tückisch macht und wie sie sich entwickeln kann.
💡Wie du Geräuschangst vorbeugen, sie mindern oder sogar beseitigen kannst.
💡Schnell umsetzbare Management-Maßnahmen, um Silvester so sicher und angenehm wie möglich für deinen Hund zu gestalten.
💡Kleinschrittig aufgebaute Übungen, die langfristig gegen Geräuschangst helfen.
💡Wie dein Hund Strategien gegen die Angst entwickeln kann.
💡Und wie du selbst mit der Angst deines Hundes umgehen kannst.

UNSERE AUTORIN
Carolin Hoffmann arbeitet als Hundetrainerin und hundepsychologische Verhaltensberaterin. Sie betreibt die Hundeschule „nicht nur hund“ in Konstanz und ist Hey-Fiffi-Trainerin auf der erfolgreichen Trainingsvideoplattform.

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Das Thema hat an Aktualität leider nicht verloren.
25/10/2024

Das Thema hat an Aktualität leider nicht verloren.

Hundeerziehung im Fernsehen – Nachahmung nicht zu empfehlen! Immer öfter zeigen uns sogenannte Hundeflüsterer ihre Erziehungserfolge auf der Mattscheibe. Erstaunt und vielleicht sogar beeindruckt sehen wir, wie innert kürzester Zeit ein verhaltensauffälliger Hund sich zum braven, folgsamen ....

10/10/2024
05/10/2024

Hundesitter - Das Gegenteil von "gut" ist "gut gemeint"!

Ein Plädoyer für die lange Leine:
27/09/2024

Ein Plädoyer für die lange Leine:

DIE MACHT DER LANGEN LEINE

Ich möchte mal ein Plädoyer für eine lange Leine am Hund halten.
Sie hilft so extrem bei so vielen Problemen.

Und bevor alle brüllen:
Eine lange Leine geht auch an der Straße. ☝️

Was macht die lange Leine?

Sie gibt Raum. Und das gibt mehr Sicherheit. Und das wirkt sich auf das Erregungslevel aus.

Nehmen wir mal die Leinenpöbelei.
Statt mit kurzer Leine zu nah an anderen Hunden vorbei zu laufen, probiert es mal umgekehrt:
Lange Leine und dafür mehr Abstand.
Und dann schaut mal aufs Erregungslevel und die Ansprechbarkeit.

Gestern war ich bei einer ängstlichen Hündin, die große Probleme hat, durch einen Ort zu laufen. Sie ist enorm gestresst, zieht wie verrückt und ist kaum ansprechbar.
Wir haben statt der 2 m Leine eine 10 m Leine benutzt.
Und siehe da, die Hündin war deutlich entspannter, ansprechbarer und weniger ängstlich.

Hibbelige, zu Übersprungsverhalten neigenden Hunden hilft eine lange Leine ebenfalls enorm.
Man schafft es nie, einen solchen Hund über das führen an kurzer Leine zu entspannen oder zu entschleunigen.
Auch wenn das immer wieder erzählt wird.

Wie mache ich es an der Straße?
Ich habe immer das Ende ums linke Handgelenk, in der Hand die Schlaufen der Leine.
Diese Schlaufen lass ich einfach fallen, wenn der Hund vorwärts geht.
Und nehme sie mit der rechten Hand wieder auf, wenn ich zum Hund aufschließe.
Ganz easy.

Probiert es mal aus. 😊

18/09/2024

,Man kann nicht nicht konditionieren.'

26/08/2024

Heute zeige dir, wie du ein Kinntarget, welches dein Hund auf deiner Hand gelernt hat, auf einen Lappen übertragen kannst.Damit kannst du später wiederum wei...

22/08/2024

Warum der schnelle Erfolg so gefährlich ist.

Strafe funktioniert. Das ist reichlich und genügend bewiesen. Unangenehme Konsequenzen auf ein Verhalten einzusetzen, kann wirken.

Wenn das Verhalten dann tatsächlich aufhört oder weniger wird, dann haben wir erfolgreich eine Strafe im lerntheoretischen Sinn eingesetzt. Wie auch immer diese unangenehme Konsequenz nun im Detail aussehen mag.
Den Erfolg der Strafe kann man oft auch sehr bald sehen.

Sehr praktisch, oder? Warum also den scheinbar umständlicheren Weg über das Anbieten und Training von alternativen Verhaltensweisen gehen?
Einmal den Hund in den Senkel stellen kann doch denselben Erfolg haben.
Und einmal kann doch nicht so schlimm sein… wenn er es dann begriffen hat, ist es doch gut!

Glaubt man vielleicht. Und so wird es leider immer wieder den Hundehaltern verkauft.
Einmal richtig zeigen, wo der Pfeffer wächst, das verkraftet der schon…

Aber die Regeln der wirksam angewendeten positiven Strafe sind in Wirklichkeit nicht ganz so einfach:

• Das Verhalten muss idealerweise beim ersten Mal gestraft werden. (Eieiei… wie oft hat Fiffi das nun vorher schon erfolgreich gemacht?)

• Ich muss das auftretende Verhalten sofort und immer strafen! Immer! Jedesmal! Tue ich das nicht, lernt der Hund sehr schnell, dass man es doch mal ab und zu probieren kann. Einmal in den Senkel stellen reicht langfristig (meistens), nicht aus.

• Die Strafe muss heftig genug sein. Nämlich so heftig, dass das Bedürfnis nach Sicherheit größer ist als die Motivation zu dem ursprünglichen Verhalten (und ihr wisst, manche Motivationen können schon wirklich sehr hoch sein. Der Umkehrschluss, dass dann heftiger gestraft werden muss, damit der Hund auch wirklich „genügend“ Angst vor der Strafe bekommt… eieiei… Und wer weiß nun genau die richtige Dosierung?😳)

• Strafe kann nur unter Laborbedingungen ohne unkontrollierte Nebenwirkunggen eingesetzt werden (aber wie bitte soll man das machen?)

Also vielleicht doch nicht ganz einfach, oder? Die Chancen, dass das unerwünschte Verhalten doch wieder auftritt, sind ziemlich groß. Wenn man dann auch noch darüber nachdenkt, wie schwer es so manch einem Hundehalter fällt, mit gutem Timing und rechtzeitiger Belohnung zu arbeiten? Wie oft wird da zu spät oder gar nicht reagiert? Kann ein normaler Hundemensch das eigentlich leisten? Rein technisch gesehen? Da habe ich meine Zweifel.

Wenn der wirksame, und damit meine ich auch dauerhafte Lernerfolg durch den Einsatz von positiver Strafe also ziemlich schwierig ist, warum hält sie sich dann so wacker in der Hundeszene und verkauft sich dennoch immer noch hervorragend an die bemühten Hundehaltender?

Weil ein ganz wichtiger Aspekt bei den Menschen mit reinspielt:

Der sofortige Erfolg einer Maßnahme spricht das Belohnungszentrum des Menschen maximal an!
Denn Strafe wirkt nunmal. Einen schnellen, sichtbaren Erfolg für den Hundehalter zu erzielen ist meistens relativ einfach! Und das reicht bereits! Hier wird also mit positiver Verstärkung beim Mensch gearbeitet.

Und ich möchte hier explizit niemandem unterstellen, dass der Mensch zu faul oder zu bequem ist, anders zu trainieren. Aber das Belohnungszentrum der Menschen funktioniert nunmal tupfengleich wie das des Hundes! Das Verhalten, was Erfolg bringt, wird eben öfter gezeigt 🤷‍♀️

Den Hund zu bestrafen wird also öfter gezeigt.😟

Für wie lange oder mit welchem Nebenwirkungen das passiert, wird dann meistens erstmal nicht mehr hinterfragt.
Hauptsache jetzt hat es gefluppt. Und das sitzt dann beim Menschen auch ganz tief im Gehirn.

Was dann passiert, wenn das Verhalten doch wieder auftritt oder nicht mehr so stabil ist, liegt auf der Hand. Man erinnert sich an den tollen, schnellen Erfolg von damals. (Nur dass man jetzt leider noch etwas heftiger werden muss, damit’s diesmal klappt.)
Aber ja, einmal oder zweimal in den Senkel stellen, das schadet ihm schon nicht…

Der lernt ja schnell. Und muss nochmal leiden.

Es geht auch anders. Wir haben die Wahl☺️

Bild nur, weil‘s schön ist.

Trainieren statt dominieren



Knurren ist Kommunikation!
19/08/2024

Knurren ist Kommunikation!

KNURREN
… oder die Höflichkeit unserer Hunde

Wenn mein Hund mich anknurrt, dann ist das nichts anderes, als eine Bitte um Distanz:
„Bitte komm mir nicht so nah!“
„Bitte lass mich in Ruhe essen!“
„Bitte fass mich da nicht an!“

Wenn das passiert, habe ich bereits eine ganze Reihe subtilerer Signale übersehen:
Die Körperspannung hat sich erhöht, der Blick ist weniger weich, seine Mimik weicht zurück ... oder aber, mein Hund hat schon gelernt, dass ich dezente Hinweise nicht verstehe, und wird sofort deutlicher.

Was geschieht nun, wenn ich empört reagiere und ihm das Knurren verbiete?
Mein Hund lernt, dass auch sein Knurren mich nicht dazu bewegt, seine Bitten, seine Bedürfnisse zu erfüllen.
Jetzt können zwei Dinge passieren:
Mein Hund schließt aus dieser Erfahrung, dass er noch deutlicher werden muss und beißt mich bei der nächsten Gelegenheit. Ohne Vorwarnung!
Denn er hat gelernt, dass ich freundliche Bitten nicht wahrnehme und deutlichere verbiete.
Oder aber, es ist mir gelungen, ihn mit meinem Verbot so sehr einzuschüchtern, dass er es nicht mehr wagt, seine Bedürfnisse zu äußern.
Ich für mein Teil möchte das nicht.

Was ich stattdessen tue:
Ich weiche auf sein Knurren hin sofort zurück!
Ja, dann lernt er, dass er mit Knurren seinen Willen durchsetzen kann.
Und genau das darf er auch ruhig lernen. Er darf lernen „spätestens wenn ich laut werde, versteht sie, was ich möchte“.
Zukünftig werde ich in ähnliches Situationen aufmerksamer sein, auf feinere Signale achten und mich früher entsprechend verhalten.
Auch dadurch lernt mein Hund etwas: „Ich darf knurren, aber ich muss nicht – sie versteht mich auch so“.

Und jetzt wird es spannend!
Hunde (und andere Tiere), die gelernt haben, dass ihre Signale verstanden und ihre Bedürfnisse respektiert werden, lassen sich auf Kompromisse ein!
Sie halten eine unangenehme Situation länger aus, weil sie wissen, dass sie diese jederzeit auflösen können. Bei uns Menschen ist das übrigens nicht anders. ;-)

Wenn ich möchte – und wenn es überhaupt noch notwendig ist – kann ich nun beginnen, diesen Lernprozess weiterzuführen, indem ich die unangenehme Situation angenehmer gestalte (und zum Beispiel dem Hund hochwertige Futterbröckchen zuwerfe, wenn ich mich ihm beim Fressen nähern muss) und/oder Kooperationssignale trainiere.

Iris

Foto © jonnysek via canva

Trainieren statt dominieren

Die Sache mit dem ,Auspowern'...
17/08/2024

Die Sache mit dem ,Auspowern'...

Der „ausgepowerte“ Hund! Sinnvolle Zielsetzung oder eher ein Missverständnis?

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin

Die sozialen Medien fließen über von Postings, in denen Hundebesitzer:innen höchst befriedigt Fotos ihrer von irgendeiner stundenlangen oder hochintensiven Aktivität völlig erschlagenen – eben „ausgepowerten“ - Vierbeiner präsentieren, als ob sie damit eine persönliche Heldentat vollbracht hätten. Das färbt natürlich ab, so dass andere, die es nicht so richtig schaffen, ihre Tiere „auszupowern“, sich fragen, ob sie am Ende vielleicht keine guten Hundehalter:innen sind, so im Sinne dieses Zitats:

„Ich hab zwei Mischlinge, die draußen am liebsten nur rennen möchten und nicht müde zu bekommen sind. Ich geh viermal am Tag Gassi und wir gehen regelmäßig in den Dog Park, damit sie ihre Energie los werden können. Manchmal frage ich mich aber, ob sie es bei aktiveren Hundeeltern besser hätten. Leute, die lange Wanderungen machen und mit ihnen joggen gehen.“

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir halten das für einen Fehlschluss! Man ist keine „schlechte Hundehalterin“, wenn man seinen Vierbeiner nicht jeden Tag an den Rand der Erschöpfung bringt! Ganz im Gegenteil sind wir der Überzeugung, dass die heutzutage auf breiter Front praktizierte Überauslastung, das „Auspowern“, das Fördern eigentlich nicht artgerechter Hyperaktivität von Hunden mehr Probleme verursacht, als man meinen würde.

Aus unseren Erfahrungen in der täglichen Praxis schätzen wir die Lage so ein, dass heutzutage zahlreiche Hundehalter:innen extrem darum bemüht sind, sehr viel mit ihrem Hund / ihren Hunden zu unternehmen, eben wie oben in dem Zitat: Viermal am Tag Spazierengehen, und zwar nicht nur einmal um den Block, und zusätzlich (!) noch diverse Bespaßungs- oder Erziehungsaktivitäten wie Spielwiese, Mantrailing, Longieren, Agilitiy, usw. und so fort. Gleichzeitig sehe ich mit meiner über 30jährigen Erfahrung immer mehr Hunde, die wenig stressresistent, nervös, überängstlich und irgendwas zwischen gereizt und aggressiv, also alles andere als ausgeglichen rüberkommen.

Ein Hund ist ein hauptberuflicher Beutegreifer und ein nebenberuflicher Abstauber von allem Essbaren, was sich auftreiben lässt. Wir wissen, dass Raubtiere einerseits zwar zu explosiver und sehr anstrengender Aktivität in der Lage sind bzw. in der Lage sein müssen, dass sie aber andererseits keine Kralle krumm machen, wenn das für den Lebensunterhalt oder die Fortpflanzung nicht nötig ist. Bei Straßenhunden, die ihren Tag selbst einteilen können, wurde beobachtet, dass erwachsene Tiere bis zu 18 Stunden ruhen bzw. schlafen, dass sie territoriale Kontrollgänge und Nahrungssuche mit so wenig Aufwand wie möglich betreiben und dass sie – einmal dem Jugendalter entwachsen – so gut wie nie spielen.

Wir alle – sowohl Hunde als auch Menschen – sind von der Natur eigentlich dafür konstruiert, unter den Bedingungen eines knappen Nahrungsangebots klar zu kommen. Da ist tägliches „Auspowern“ natürlich keine sinnvolle Sache, wenn nicht gar gefährlich, weil schlicht zu kalorienraubend. Man könnte sogar sagen, dass einmal tägliches Belasten bis zur Erschöpfungsgrenze oder gar darüber hinaus ganz sicher nichts mehr mit artgerechter Haltung zu tun hat.

Ja, man kann mit einem Hund auch zu wenig machen, ihm zu wenig Auslauf und Betätigung anbieten, definitiv. Natürlich hat der Hund als geborener Hetzjäger ein gewisses Bewegungsbedürfnis, schon allein, um in Form zu bleiben. Aber das wird heutzutage allgemein weit überschätzt, mit der Folge, dass der Hund nicht mehr genug Ruhe bzw. Schlaf bekommt und sich entsprechend aufführt. Die Eltern unter uns wissen das ja von den Kindern: Nach müde kommt blöd!

Fazit: Wenn Sie einen Hund haben, der Ihnen zu hibbelig, zu schnell gestresst, zu ängstlich oder zu aggressiv vorkommt, dann eskalieren Sie entgegen des aktuellen Trends nicht in Richtung noch mehr „Auspowern“, sondern bringen mal versuchsweise deutlich mehr Ruhe rein. Könnte eventuell Wunder wirken!

Denken Sie dran: 18 Stunden Chillen und Schlafen pro Tag! Das gilt von Anfang an, also auch für naturgemäß noch überaktive Jungtiere, die man zur Ruhe fast zwingen muss. Wenn Sie aber einen Welpen oder Junghund buchstäblich in die Hyperaktivität reinerziehen, müssen Sie sich später nicht wundern, wenn es zu sehr unangenehmen und schwer therapierbaren Verhaltensauffälligkeiten kommt.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald,

Ihr Ralph Rückert, Ihre Johanne Bernick

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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Weniger ist oft mehr...
13/08/2024

Weniger ist oft mehr...

Immer wieder rufen mich verzweifelte Welpenbesitzer mit überdrehten Hundchen an, die überall rein beissen.
Auch in den Welpenstunden ist es ein häufiges Problem.
Viele Welpenbesitzer unterschätzen die Umwelteinflüsse, die auf so einen kleinen Hund einprasseln und unbewusst überfordern sie ihn.
Oft ist die Aussage, in den ganzen Hundebüchern steht geschrieben, man soll den Welpen möglichst viel in der sensiblen Phase an Eindrücken mitgeben. Da werden schon beim Züchter zig tausend Sachen zu Verfügung gestellt, um die Welpen möglichst gut zu sozialisieren.

Doch braucht man das wirklich? Waren unsere Hunde früher so schlecht sozialisiert? Vor Welpenspielgruppe und CO? Ich finde das Gegenteil ist eher der Fall.

Der Ganze Hype der heutzutage um den Hund veranstaltet wird, ist stressig.

Vor allem für den Hund.

Jeden Schritt wird er beobachtet, jedes Verhalten wird analysiert und interpretiert, ja nicht mal in Ruhe ka**en kann er, ohne dass der Mensch schon wartend mit der Tüte daneben steht.
Hundehaltung ist kompliziert geworden, für Hund und Halter.
Noch nie stellte die Gesellschaft so hohe Ansprüche an das Verhalten des Hundes wie heute.

Das Ergebnis sind verunsicherte Besitzer, die ständig unter Druck stehen, denn sie wollen ja alles richtig machen.

Doch im Dschungel der Meinungen und Angebote ist es nicht einfach, seinen Weg zu finden. Und oft stellt sich heraus, was gut gemeint war, ist dann doch nicht immer gut gemacht.
Ich wunder mich nicht, dass aus niedlichen Welpen hibbelige, nervöse Hunde werden, die noch dazu nie normales Sozialverhalten gelernt haben.

Eine Kundin erzählte mir neulich, dass der Welpe einer Bekannten den ganzen Tag Programm hat. Morgens bis mittags ins Büro, danach geht es in Stall. Dort „spielen“ mit den anwesenden Hunden, Abends geht es ins Restaurant essen , danach wieder Pippi auf die Hundewiese. Abends ist der Hund dann so „drüber“, dass er nur noch um sich schnappt und man versteht gar nicht, warum der so „aggressiv“ plötzlich ist.

Nun ist man frustriert und verzweifelt, denn so richtig Spaß macht die Welpenzeit mit so einem überdrehten Hulk dann wohl doch nicht. Also holt man sich Rat auf Social Media was man den machen kann, wenn der kleine Welpe in die Hände tackert.

Von im Genick packen, mit Wasser besprühen, aufstehen und gehen oder ignorieren ist alles mit dabei. Oder noch besser, es wird der Besitzerin geraten den Welpen noch MEHR auszulasten, damit er richtig müde wird. Aber kaum einer fragt WARUM dieser Welpe dieses Verhalten überhaupt zeigt.
Doch wer sich mit Welpen auskennt, weiß nach müde kommt blöd. Ist nicht anders wie bei vielen Kindern.

Wenn der Welpe dann “drüber” ist und gar nicht mehr anders kann als abzudrehen, wird er dann auf social Media Rat hin auch noch angespritzt oder damit alleine gelassen….

Meistens ist weniger doch mehr. Das gilt für alle Hunde, aber besonders für Welpen. Man sollte mal drüber nachdenken.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Start in die neue Woche.

Macht was draus ;)

Herzlichst eure Katharina.

Adresse

Kiesen
3612

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