
13/12/2024
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🤔 BIN ICH RADIKAL UND IDEOLOGISCH? 🤔
Ich stehe für den Umgang (nicht nur Training) mit Hund, der auf Basis positiver Verstärkung beruht, das ist nichts Neues. Das bedeutet automatisch auch, dass ich den Einsatz aversiver Maßnahmen ablehne. Gewalt, Unterdrucksetzung, Hemmung, Ängstigung und Bedrohung kommen in meinen Interaktionen mit ALLEN Hunden nicht vor. Auch das ist nichts Neues.
Trotzdem oder gerade deswegen entstehen immer wieder Diskussionen unter bestimmten Beiträgen, ob diese „radikale“ Einstellung die Gräben nicht noch tiefer werden lassen würde. Immer wieder wird angeführt, dass es doch nicht nur schwarz und weiß gäbe, dass man doch auf allen Seiten etwas herausziehen könne, man müsse nur „offen“ bleiben.
Hört sich gut an. Doch wie kann ich offenbleiben, wenn mir jemand erzählt, dass er einen groben Umgang bzw. positive Strafe (das Hinzufügen von ängstigenden Reizen) einsetzt, um seinen Hund von etwas abzuhalten, obwohl ich weiß, welche Nebenwirkungen positive Strafe hat und vor allem weiß, dass ich sie wirklich nicht brauche, wenn ich einen Hund von bestimmten Verhalten abhalten will oder muss. WIE soll ich da offenbleiben? Ich frage ehrlich. Soll ich, nur um es anderen recht zu machen, einfach mal draufhauen? Herumrucken? Anschreien? Piksen? Angst machen? Blockieren? Oder nur mal böse gucken?
Ich bin offen. Solange Hunde respektvoll, fair und liebevoll behandelt werden. Solange keine veralteten Mythen und Ammenmärchen einen groben Umgang rechtfertigen. Ich lerne gerne von anderen, denn selbstverständlich gibt es noch viel, das ich nicht weiß.
Eine Ausbilderin sagte mal: „Es gibt 1000 Wege zum Ziel. 500 davon sind tierschutzrelevant, die anderen 500 sollte man kennen.“ Genau so. Für die ersten 500 Wege aber kann und will ich niemals offen sein.
Und das bedeutet natürlich automatisch auch, dass meine Beiträge kritisch sein müssen. Ich sehe meine Aufgabe darin, Menschen, die nach Lösungen suchen, zu sensibilisieren, ihnen bewusst zu machen, wo die Fußfallen lauern. Fakten benennen, Vor- und Nachteile aufzeigen, Gefahren erläutern, Wege zum Erfolg aufzeigen. Ich werde niemals müde werden, nachvollziehbare Erklärungen zu liefern und aufzuklären. DAS sehe ich als meine Aufgaben. Gräben überwinden? Nicht um jeden Preis. Denn der Graben beginnt dort, wo aversive Maßnahmen eingesetzt werden.
Wer das „ideologisch“ oder „radikal“ nennen möchte: Ok. Ich nenne es ethisch. Ein bisschen Haue geht für mich eben nicht, da geht eben nur schwarz oder weiß.