Souldogz

Souldogz Die Hundeschule mit Herz und Verstand für unsere Souldogz.

15/08/2024

Ein wunderbarer Text, den ich gerne teile. Ich glaube, das ist vielen Hundehaltern nicht bewusst.
Wasser kann durchaus Suchtverhalten hervorrufen, was überaus ungesund ist für unsere Vierbeiner. Einfach mal genau hinschauen lohnt sich da.

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23/07/2024

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Bestes Hundetrainerinnen-Team ever 💚💚💚💚💚💚💚💚
Vielen Dank Anna Fürderer dass du trotz miesen Wetterverhältnissen so tolle Fotos machen konntest 🫶
https://www.gooddog.ch/team/

09/06/2024

Hat in meiner Freundesliste jemand einen guten Tipp für langlebige WASSERDICHTE Schuhe zum arbeiten mit den Hunden?

Meine sind nach kürzester Zeit undicht egal wie teuer und egal wie gut ich sie pflege.

31/05/2024

Da geht mir das Herz auf.❤️
Erkennen wo das Problem liegt und dann ohne grosses TamTam und ohne sich profilieren zu wollen dem Hund wohlwollend beibringen was die Bessere Alternative ist.
Das nenne ich Verhaltenstherapie mit Herz und Verstand. 🥰

Hochaktuell und wichtig.Schnelles Kühlen hilft!
18/05/2024

Hochaktuell und wichtig.
Schnelles Kühlen hilft!

Hitzschlag beim Hund: Zwei tödliche Fehler, die es zu vermeiden gilt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Wie immer um diese Jahreszeit wird es nun schnell sommerlich warm werden. Damit wird es auch unweigerlich wieder zu Hitzeschäden bei Hunden kommen, meist natürlich deshalb, weil sie versehentlich oder in Verkennung der Risiken im Auto zurückgelassen werden, aber auch durch Überlastung.

Viele Hundebesitzer sind wahrscheinlich der Meinung, dass ein Hund, der einen Hitzschlag erlitten hat, nach der noch vor Ort durchgeführten notfallmäßigen Kühlung gerettet und aus dem Schneider wäre. Dem ist nicht so, denn das dicke Ende kommt leider mehr als häufig nach.

In der Fachzeitschrift "kleintier.konkret" hat meine Kollegin Jenny McIntosh (Universitätsklinik Leipzig) vor ein paar Jahren einen Artikel zum Hitzschlag beim Hund veröffentlicht, der sich natürlich in Formulierung und Ausdrucksweise an Tiermediziner richtet. Ich hangel mich mal an diesem Artikel entlang und bringe die darin enthaltenen und für Hundehalter relevanten Informationen in eine auch für medizinische Laien gut verdauliche Form.

Wann reden wir von einem Hitzschlag? Kurz und bündig: Wenn eine Körpertemperatur von 41° C überschritten wird! Unglücklicherweise kann sich das aber bis zum Eintreffen in der Tierarztpraxis so stark verändern, dass dann sogar eine Hypothermie (Untertemperatur) festgestellt wird, was - wie wir später noch lesen werden - einen ungünstigen prognostischen Hinweis für das Überleben des Patienten darstellt. Noch eine Anmerkung zur Körpertemperatur: Bei Hunden, die unter sommerlichen Bedingungen belastet werden, kann es sehr schnell zu mehr als 40° C Körpertemperatur kommen, ohne dass deswegen schon von einem Hitzschlag geredet werden müsste. Wird die Belastung bei entsprechenden körperlichen Anzeichen (in erster Linie heftiges und andauerndes Hecheln) beendet, regelt sich die Körpertemperatur schnell wieder auf Normalwerte ein.

Man unterscheidet den klassischen Hitzschlag, der nur durch die Umgebungstemperaturen verursacht wird, und den anstrengungsinduzierten Hitzschlag durch körperliche Belastung bei gleichzeitig hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Meist wird mit einer Kombination beider Formen zu rechnen sein. Beispielsweise wird ein im sich erhitzenden Auto eingesperrter Hund eine Zeit lang verzweifelte Versuche unternehmen, sich aus seiner Lage zu befreien, was die Körpertemperatur noch weiter in die Höhe treibt.

Inwiefern spielt da die Luftfeuchtigkeit eine Rolle? Wenn die Außentemperatur unterhalb der Körpertemperatur liegt, kann der Organismus mehrere Mechanismen für die Wärmeabgabe nützen (Konduktion, Konvektion, Radiation und Verdunstung), steigt aber die Außentemperatur auf das Niveau der Körpertemperatur, funktioniert nur noch die Verdunstung über die Schleimhaut der Nasenmuscheln und durch Hecheln. Dann wird es eng, und das natürlich ganz besonders bei den Hunderassen, die eine deutlich verringerte Nasenschleimhautoberfläche haben, also bei allen Plattnasen. Furchtbar eng wird es, wenn schwüle Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit herrscht, denn dann funktioniert auch der Verdunstungsmechanismus nicht mehr ordentlich.

Aus diesen Fakten geht klar hervor, warum speziell ein im Auto eingesperrter Hund so überraschend schnell Opfer eines Hitzschlags werden kann:

1. Am Körper des Hundes - z. B. zwischen den Vorderbeinen, an der Brust und in der Lendenregion - finden sich sogenannte "Thermische Fenster", über die besonders viel Wärme abgegeben werden kann. Je nach Bewegungseinschränkung (Hundebox, etc.) und daraus resultierender Körperhaltung können diese Fenster zum Teil geschlossen sein.

2. In einem Auto kann der Hund keine kühlen Flächen (Steinböden, etc.) finden bzw. sich schaffen (Erdkuhle), die er für die Notkühlung nutzen könnte.

3. Die Temperatur im Innenraum steigt sehr schnell in Bereiche über 35° C, was dazu führt, dass nur noch Atmen und Hecheln für Abkühlung sorgen können.

4. Durch das anfänglich hohe Niveau an körperlicher Aktivität (Unruhe, Scharren und Kratzen) und das unablässige Hecheln steigt dann letztendlich auch die Luftfeuchtigkeit im Innenraum des Autos stark an, was die letzte Möglichkeit der Körpertemperaturregulation zunichte und das Unglück perfekt macht.

Kollegin McIntosh geht in ihrem Artikel auf die eigentlich erstaunliche Tatsache ein, dass der Säugetierorganismus sich an veränderte Außentemperaturen anpassen kann. Diese Akklimatisation dauert aber irgendwas zwischen 10 und 60 Tagen, was unter anderem erklärt, warum wir Hitzschläge vorwiegend im Frühling und Frühsommer zu sehen bekommen. Es ist also sehr wichtig, dass in der kühlen Jahreszeit problemlos mögliche körperliche Belastungen des Hundes nicht ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen werden, sobald die Außentemperaturen im Frühling nach oben schnellen. Das kann sonst ganz unvermutet ins Auge gehen.

Jetzt lassen Sie uns mal davon ausgehen, dass es doch irgendwie passiert ist: Sie haben den eigenen oder einen fremden Hund vor sich, der offensichtlich extrem überhitzt ist oder gar einen Hitzschlag hat. Was tun? Sie müssen den Hund sofort abkühlen, und zwar noch vor der Fahrt zum Tierarzt. Jenny McIntosh nennt das aktive Kühlung und empfiehlt die Verwendung von kaltem, aber nicht eiskaltem Wasser. Im Gegensatz zu dieser so häufig zu lesenden Empfehlung gibt es aber sehr eindeutige Untersuchungen aus der Humanmedizin, die die besten Erfolge bei Eintauchen der Hitzschlag-Patienten in Eiswasser sehen. Auch auf näheres Nachfragen kann einem eigentlich niemand erklären, warum sich dieser potenziell tödliche Mythos vom „vorsichtigen Abkühlen“ speziell in der Tiermedizin so enorm hartnäckig hält. Nach allem, was wir inzwischen wissen, ist die Notabkühlung um so effektiver, je radikaler und zackiger sie durchgeführt wird. Aber egal, eine Wanne mit Eiswasser wird uns so oder so in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Der Hund sollte also idealerweise mit so kaltem Wasser wie möglich bis auf die Haut durchnässt werden, was bei Tieren mit richtig dickem Fell gar nicht so einfach ist und große Wassermengen erfordert. Also um Himmels Willen kein Rumgekleckere von wegen „vorsichtiger Kühlung“, sondern rein in den Bach, den Fluss, den See, oder eben Übergießen mit allem, was kalt und flüssig ist; das könnte in der Not ruhig auch ein Kasten Cola oder Zitronenlimonade aus dem Kühlschrank sein. Um die Beseitigung der dabei entstehenden Sauerei kann man sich immer noch kümmern, wenn alles überstanden ist.

Die Abkühlung mittels Durchnässung kann durch einen der Verdunstung Vorschub leistenden Luftstrom weiter verstärkt werden. Bei der Fahrt zum Tierarzt sollten also entweder die Autofenster geöffnet oder die Klimaanlage auf volle Leistung gedreht werden. Nasse Tücher, in die der Hund eventuell gewickelt wird, behindern den Verdunstungseffekt und sind deshalb nicht sinnvoll.

Bei der Fahrt zum Tierarzt? Muss das sein? Der Hund ist doch schon erfolgreich abgekühlt worden! Lassen Sie es mich mal so ausdrücken: Nach der aktiven Kühlung eines Hundes mit Hitzeschaden nicht den Tierarzt aufzusuchen, kann unter Umständen gut gehen. Aber (großes Aber mit dickem Ausrufezeichen!): Retrospektive Studien zeigen, dass wegen Hitzschlags vorgestellte Hunde trotz tiermedizinischer Intervention zu über 50 Prozent sterben! Das Überleben des Hundes ist also nach der aktiven Notkühlung keineswegs in trockenen Tüchern.

Ein Hitzschlag richtet im Körper ein beträchtliches Chaos und unter Umständen irreparable Schäden an. Nur in einer Tierarztpraxis hat man die Chance, entsprechend zu reagieren. Beispielhaft seien ein paar Notmaßnahmen genannt: Weitere Kühlung bis auf eine Körpertemperatur von 39,5 Grad, eventuell großflächiges Scheren dick bepelzter Hunde, Massagen zur Förderung der peripheren Durchblutung, Infusionsbehandlung, Sauerstoffzufuhr, Ausgleich der oft vorliegenden Übersäuerung (metabolische Azidose), Verhinderung oder Behebung einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) durch Glukose-Infusionen oder eines Hirnödems durch die Verabreichung von Mannitol, antibiotische Abdeckung, die Bekämpfung von Krampfanfällen und so weiter und so fort.

Bezüglich der Prognose führt Kollegin McIntosh eine israelische Studie an, die sich eingehend mit den Risikofaktoren für das Überleben von Hitzschlagopfern beschäftig hat. Je mehr dieser Faktoren vorliegen, desto unwahrscheinlicher ist das Überleben des Tieres. Es werden genannt:

- Verzögerter Beginn der aktiven Kühlung bzw. verzögerte Vorstellung beim Tierarzt (mehr als 90 Minuten vergangen)

- Adipositas (Fettleibigkeit)

- Hypothermie (Untertemperatur) bei Vorstellung

- Verzögerte Gerinnungswerte und Entwicklung einer DIC (Disseminierte Intravasale Gerinnung)

- Akutes Nierenversagen

- Hochgradige Hypoglykämie (Unterzuckerung) unter 47 mg/dl

- Auftreten von Krampfanfällen

- Komatöser Zustand bei Vorstellung

Ziehen wir also unser Fazit:

1. Ein Auto, das bei von uns Menschen als angenehm und keineswegs heiß empfundenen 24° C in der Sonne abgestellt wird, kann für einen darin befindlichen Hund innerhalb einer Stunde zur Todesfalle werden. Ich verstehe es, wenn Ihnen diese Information banal vorkommt, denn ich empfinde das auch so, aber es passiert halt leider jedes Jahr mit schöner Regelmäßigkeit, dass Hunde oder gar Kinder auf diese grässliche Weise ums Leben kommen.

2. Selbst gut trainierte Hunde können - speziell im Frühling und Frühsommer - bei warmer Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit ganz unerwartet einen anstrengungsinduzierten Hitzschlag erleiden, wenn die körperliche Aktivität nicht entsprechend angepasst wird. Es gibt Hunde bzw. ganze Rassegruppen, die NICHT von selber aufhören, wenn es zu viel wird.

3. Wir privaten Hundehalter können uns bezüglich der Spiel- und Sportaktivitäten unserer Vierbeiner ja gut und gerne ein Beispiel an den Regeln für die Profis nehmen: Die Einsatzzeiten von Such- und Rettungshunden sind entsprechend der Richtlinien der "Urban Search and Rescue Veterinary Group" (USAR) bei Temperaturen über 30 Grad auf 15 Minuten zu beschränken. Zwischen den Suchperioden sind ausreichend lange Pausen mit Zugang zu Wasser einzuhalten. Die Körpertemperatur sollte regelmäßig kontrolliert und die Hunde sollten vor dem Einsatz eventuell komplett durchnässt werden.

4. Brachycephale Hunde (Plattnasen) sollten in Bezug auf Wärmeexposition wie ein rohes Ei behandelt werden. Selbst ruhige Spaziergänge in der Mittagsh*tze können bei solchen Tieren dazu führen, dass es sie einfach umhaut. Eine Tierklinik hat vor einiger Zeit einen Fall öffentlich gemacht, bei dem ein Mops einen im weiteren Verlauf tödlichen Hitzschlag erlitten hat, und zwar bei einer Temperatur von gerade mal 19° C im Schatten!

5. Hat ein Hund einen Hitzschlag erlitten, dann wären die beiden tödlichen Fehler aus der Überschrift a) irgendwelche Halbherzigkeiten bei der aktiven Notfallkühlung und b) nach erst mal erfolgreicher Kühlung in dem Glauben, dass es das schon gewesen wäre, NICHT sofort eine tiermedizinische Einrichtung zur Weiterbehandlung aufzusuchen.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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Aus der Werkstatt von Fibs-4dogs gibts wieder was Neues ❤️
17/05/2024

Aus der Werkstatt von Fibs-4dogs gibts wieder was Neues ❤️

Nun ist es endlich soweit!!
Unsere X-Geschirre sind nun in unserem Shop erhältlich 🥳
Durch das X auf dem Rücken und dem Y am Bauch bleibt das Geschirr auch bei seitlichem Zug wo es hingehört. Kein Verrutschen oder Verdrehen mehr.

Standesgemäss schenken wir euch bis zum 30. Juni 2024 20% Einführungsrabatt.

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Eine tolle Übung mit wunderbarer Erklärung dazu warum sie so wichtig und wirksam sein kann. Danke Start ins - neue - Leb...
11/05/2024

Eine tolle Übung mit wunderbarer Erklärung dazu warum sie so wichtig und wirksam sein kann. Danke Start ins - neue - Leben

Wir wurden nach dem Begriff "Lalapanzi" gefragt und möchten nochmal ein bisschen was erklären. Wir machen das immer wieder mit den Tierheimhunden, aber auch im Training mit Privathunden halten wir es für unerlässlich.

Lalapanzi ist Shangaan und meint: schlafen gehen, ausruhen, zur Ruhe kommen.
Weshalb spielt dieser Begriff im Umgang mit Hunden eine Rolle – ja, sogar eine ganz wesentliche?

Viele Hunde kommen schnell in Wallungen. Das passiert teilweise bei Hunden, die in eine Erwartungshaltung geraten (z.B. Autofahrt zum Hundeplatz bzw. Agility-Training) oder beim Anblick eines fremden Hundes, der entgegenkommt, beim Klingeln an der Tür, beim Erblicken eines Tennisballs. Beispiele gibt es genug.

Viel, viel schwerer fällt es Hunden oftmals hingegen, sich herunterzufahren, zu entspannen, sich fallen zu lassen.

Gründe hierfür gibt es zahlreiche. Es ist natürlich ein Stück weit Typ-Sache und hängt vom jeweiligen Charakter ab, inwieweit ein Hund sich im Erregungslevel hochfährt. Selbstverständlich spielt jedoch auch der Umgang mit dem Hund, und damit der Mensch eine entscheidende Rolle.

Ist der Hund permanent „on Tour“, fühlt er sich häufig zuständig, Entscheidungen zu treffen, wird er außergewöhnlich viel „entertaint“ und beschäftigt, hat jedoch wenig Möglichkeiten zu schlafen und wird dadurch immer ruheloser, dann ist es kein Wunder, wenn er insgesamt schnell erregbar ist und auch bezüglich anderer Emotionen „übertreibt“ (z.B. hinsichtlich Aggressionsverhalten, aber auch in Hinblick auf Unsicherheiten). Ähnliches kann passieren, wenn es einem Hund an Regeln fehlt.
Dabei kann man als Mensch durchaus für die nötige Entspannung sorgen, zum Beispiel indem wir gewisse Richtlinien vorgeben, indem wir Verantwortung abnehmen und damit für ein Gefühl der Sicherheit sorgen.

Wir können aber auch ganz praktisch unterstützen – nun kommt Lalapanzi ins Spiel. Es handelt sich dabei um eine Halte-Übung.

Gemeint ist folgendes: Der Mensch kniet, der Hund ist seitlich neben ihm (rechts oder links, wie es angenehmer ist). Ein Arm ist über den Rücken des Hundes gelegt und die Hand ruht zwischen Brustkorb und Oberarm. Die andere Hand liegt vorne auf der Brust. Der Hund wird dadurch also eingerahmt.

Und dann?
Dann passiert nichts, also nicht viel – und für den, der sich darauf einlassen kann, ist es eine Menge. Es braucht nun vor allem Bauchgefühl. Die Kunst ist es, da zu sein – bei sich, aber auch beim Hund, ohne etwas Bestimmtes zu wollen. Es gilt, nichts zu erwarten und stattdessen hinein zu fühlen in die eigene Atmung und in die des Hundes. Nähe zu geben und die Nähe des anderen zu spüren. Da sein und Halt geben. Dafür braucht es die eigene innere Ruhe und Entspanntheit und eine entsprechende Atmung. Und das Ausblenden des Umfeldes – Unterhaltungen sind in diesen innigen Momenten fehl am Platz.
Auch eigenes Streichelbedürfnis sollte in diesem Moment hinten angestellt werden. Das bringt oft eher Unruhe rein.

Die Haut ist ein ausgesprochen sensibles Organ und so kann hierüber besonders gut für Entspannung gesorgt werden. Unterstützt wird dieser Prozess durch das Bindungshormon Oxytocin, welches dabei ausgeschüttet wird. Es kann dadurch ein angenehmes Gefühl entstehen, in der Nähe des Menschen zu sein, und der Hund kann besser mit schwierigen Situationen umgehen.
Der Kontrolletti kann lernen loszulassen, der Ängstliche findet Halt beim Menschen, psychische Belastungen werden schneller wieder aufgelöst.

Es lohnt sich, das Lalapanzi erst einmal in ruhigen Momenten durchzuführen.
Mit der Zeit ist es dann so vertraut, dass der Hund es in schwierigen Momenten umso besser annehmen kann.

Tipp:
Bei manchen Hunden ist es ratsam, dass sie einen Maulkorb tragen, zum Beispiel, wenn Mensch und Hund noch nicht so vertraut miteinander sind.

Eure Wirs - mit Dewulana

Love it ❤️🫶🏻
07/05/2024

Love it ❤️🫶🏻

Dieser Gürtel durfte ich für eine Freundin fertigen 🥰 zum Gürtel hat sie sich noch zwei Leinen aus Fettleder mit Handschlaufen am Leinenende ausgesucht.

̈rshop

30/04/2024

Heute scheint Tag der wichtigen und aus meiner Sicht richtigen Infos zu sein.
Gabriela Frei-Gees von edogcation.ch spricht mir aus tiefster Seele.
Dankeschön, das teile ich gerne.

Und hier gleich nochmal was ganz ganz Wichtiges. Danke Maren Grote Hundetraining für den Denkanstoss.
30/04/2024

Und hier gleich nochmal was ganz ganz Wichtiges. Danke Maren Grote Hundetraining für den Denkanstoss.

Sauerstoff hilft beim Denken 🤔! Schnipsel lernt sich gegen übergriffige Jungs durchzusetzen und bekommt eine Pause bei mir mit Schutz und Ruhe zum Verarbeiten. Nach kurzem Überlegen sprang sie wieder mutig ins Geschehen und hat den Kontakt aufgenommen, um dann deutlich Bescheid zu sagen, wenn es zu viel wurde. Ja, Mädels dürfen lernen sich zu positionieren und sind dann eben NICHT zickig! Und sie dürfen Schutz bekommen, wenn sie ihn wollen. Schnipsel weiß, dass sie zu mir kommen kann und ich sie dann verteidige. Geht sie selbstständig wieder, muss sie sich auch selbständig wehren. Dadurch bekommt sie Sicherheit ohne dass ich ihr alles abnehme und sie wird stark ohne dass ich wie ein Helikopter um sie herumdüse. Und sie macht das toll! Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, was und warum ich im Alltag mit ihr mache, dann magst Du bestimmt die Schnipsel App Live of Schnipsel. Die gibt es in allen App Stores. Darin bekommst Du im Abo jeden Tag ein neues Video und beobachtest uns von Welpenzeit bis heute beim Zusammenleben und Lernen. Schau doch mal im App Store Deines Handys!

Super Text. Es gibt kein „Rezept“ für Alle. Man muss alles immer differenziert anschauen.
30/04/2024

Super Text. Es gibt kein „Rezept“ für Alle. Man muss alles immer differenziert anschauen.

Kürzlich hatten wir einen Text gepostet, in dem es darum ging, dass so viele bzw. zu viele Regeln für Hunde gar nicht unbedingt notwendig sind.
Wir möchten dazu ermuntern, hinter die Kulissen zu schauen und zu hinterfragen, weshalb was sinnvoll ist.

Nehmen wir einen Klassiker: Der Hund soll hinter dem Menschen durch die Haustür gehen.
Bei Hunden, die sich in der Verantwortung fühlen, die immer die Lage checken und absichern, die bei Hundebegegnungen nach vorne gehen, da kann es durchaus Sinn machen. Denn lässt man ihn vorlaufen, gerade an unübersichtlichen Stellen, dann läuft er womöglich direkt in Nachbars Sam hinein oder in den Paketboten. Ungünstig...

Wenn der Hund nun aus der Verantwortung genommen wird, dann braucht es kein "Ich-bin-der-Boss"-Denken dahinter. Womöglich hilft fürs Miteinander viel mehr, dass der Hund sich nicht zuständig zu fühlen braucht und dass sich der Mensch kümmert. Es steckt eine andere Aussage dahinter. Vielen Hunden hilft genau das, um sich mehr zu entspannen und gelassener zu sein.

Es gibt Hunde bzw. Mensch-Hund-Konstellationen, da ist es auf gut deutsch "Wurscht", wer vorgeht. Man gibt nicht automatisch Sicherheit, in dem man sich vorneweg bewegt. Dazu gehört mehr, vor allem geht es dabei nicht um Techniken, sondern um die grundsätzliche Einstellung dahinter.

Und dazu ist es notwendig zu wissen, was wann Sinn macht und nicht einfach nur etwas zu tun, weil es laut anderer Hundemenschen so gemacht werden muss.

Erläuterungen "wieso, weshalb, warum" gehören unseres Erachtens ins Hundetraining mit dazu. Umso mehr wächst Verständnis für hündisches Verhalten und es entwickelt sich ein Bewusstsein für Zusammenhänge.

Eure Wirs - mit Seelefant

Es gibt tolle Neuigkeiten 🥳Herzlich Willkommen SAM 🥳🎊Du darfst mit uns in unser neues Heim ziehen 🎉Wir freuen uns riesig...
12/04/2024

Es gibt tolle Neuigkeiten 🥳
Herzlich Willkommen SAM 🥳
🎊Du darfst mit uns in unser neues Heim ziehen 🎉
Wir freuen uns riesig auf dich🥰

Wunderbarer Text mal wieder
14/03/2024

Wunderbarer Text mal wieder

Wo sind sie geblieben?
Wo sind sie geblieben? All die Selbstverständlichkeiten?

Die Selbstverständlichkeit, meinen Hund überall anfassen zu können. Zu jeder Zeit. Auch an einem Mittwoch. Auch bei Regen. Auch nach 19Uhr.

Die Selbstverständlichkeit, auch einem Welpen bereits gewisse Dinge zu verbieten. Einfach so. Total klar und ruhig und konsequent. Ohne ihn abzulenken. Ohne ihn wegzufüttern. Ohne mich dabei schlecht zu fühlen. Es einfach tun. Körperlich.

Die Selbstverständlichkeit, meinem Hund die Pfoten waschen zu können. Ihm einen Maulkorb aufsetzen kann. Ihn bürsten kann. Eine Zecke rausdrehen kann. Dass er einfach stillhält. Ohne es über Monate «aufkonditioniert» zu haben. Ohne Medical Training. Einfach so. Selbstverständlich eben.

Die Selbstverständlichkeit, mich mit meinem Hund auf dem Boden wälzen zu können, ihn ins Fell zu packen, ihn nach meinen Händen und Armen greifen zu lassen. Alles zu vergessen. Nur rumzublödeln. Lustig, doof, körperlich. Drunter und drüber. Ohne irgendwelches Dominanzgedöns im Hinterkopf zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde knurren. Dass sie Zähne haben. Dass sie beissen. Dass sie Beutegreifer sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund körperlich blockieren kann. Und dass er es versteht. Weil Hunde das verstehen. Und entspannt damit umgehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass es viel braucht, bis ein Hund traumatisiert ist. Und dass Hunde lernfähig und veränderbar sind. Auch wenn wir glauben, dass sie traumatisiert sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich um meinen schlafenden Hund, der sich auf dem Wohnzimmerteppich breit macht, herumgehen kann. Ohne dass mir ein Stein aus meiner FühranspruchKrone rausfällt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Weg gehe und davon ausgehe, dass mir mein Hund aus dem Weg geht.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich auf meinen Hund und er auf mich Rücksicht nimmt. Bereits als Welpe und Junghund. Ich bin nicht sein Kratzbaum oder sein Anspringbock, ich lasse mir weder die Arme zerkauen, noch die Hosen zerfetzen.

Die Selbstverständlichkeit, dass man sich Führung nicht erlieben kann. Und auch nicht erzwingen. Nur erarbeiten. Und verdienen.

Die Selbstverständlichkeit, dass der Hund nicht mein Kind, mein Baby, mein*e Partner*in ist. Sondern mein Hund. Der Führung und Klarheit braucht, um Hund sein zu können, um sich entspannten zu können.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde blöd, doof, mühsam, anstrengend und nervraubend sind. Dass sie bis gut dreijährig sich immer mal wie durchgeknallte, hormongesteuerte Punks benehmen werden. Dass man sie deswegen weder sofort kastrieren, weg geben oder einfach ignorieren soll. Sondern erziehen. Dranbleiben. Und die Entwicklung geniessen.

Die Selbstverständlichkeit, dass Rüden mal schlecht fressen oder heulen wegen läufigen Hündinnen. Dass sie aber sehr wohl lernen können, mit Frust und und ihren Hormonen umzugehen. Dass sie dafür aber Klarheit, Erziehung und ZEIT brauchen, um erwachsen zu werden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hündinnen sich während ihrer Läufigkeiten und überhaupt in ihren Zyklen unterschiedlich verhalten. Dass sie scheinträchtig werden. Dass sie mal anhänglich, mal abweisend, mal überschäumend, mal etwas mehr zurückgezogen sind.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hormone nicht nur da sind, um für Nachwuchs zu sorgen. Sondern dass sie auch für die Persönlichkeitsentwicklung und die körperliche Gesundheit zuständig sind. Hunde werden nach der Pubertät dank den Hormonen ruhiger, gelassen, fair und gechillter. Dafür müssen sie aber durch das pubertäre Chaos hindurch dürfen. Ohne Kastration. Ohne Hormonchip. Sondern mit Erziehung, Grenzen, einem klaren Menschen, der auch mal über sich selbst lachen kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich mich nicht rechtfertigen brauche, weil ich für gewisse Dinge mit Futter als Belohnung arbeite. Und dass ich deswegen weder locke, noch ablenke, noch besteche. Und dass ich deshalb genauso kompetent und klar sein kann.

Die Selbstverständlichkeit, dass ich meinen Hund anleine, wenn mir Mensch, Pferd, Kuh, Kind, angeleinter Hund – ob mit oder ohne gelbe, grüne, pinke Schleife – entgegenkommt.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund lernen kann, an lockerer Leine zu gehen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Terrier ziemlich sicher weniger gechillt ist als ein Bernhardiner. Und ein Deutscher Schäfer schneller auf Bewegungsreize reagiert als ein als ein Labrador aus ShowLinie. Dass ein Spaniel die Nase am Boden hat. Und dass sie trotzdem alle ansprechbar bleiben können im Alltag. Mit mehr oder weniger Aufwand seitens uns Menschen.

Die Selbstverständlichkeit, dass ein Hund, der nicht zuverlässig zurückkommt, an die Leine gehört.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde auch mal streiten. Dass es auch mal knallt. Dass sie auch mal unfair sind. Und dass sie deswegen noch lange nicht für ihr restliches Leben traumatisiert sind und deswegen für immer an der Leine pöbeln oder nie wieder in Kontakt sollten mit anderen Hunden.

Die Selbstverständlichkeit, dass Junghunde versuchen, sich an der Leine aufzuregen, zu pöbeln, sich gross zu fühlen. Egal, ob sie mit 8,34 Monaten von einem freilaufenden Hund angegangen wurden oder nicht. Und dass es unser Job ist, dies zu regeln und nicht einfach damit zu leben und irgendwelche lebenslangen Ausreden dafür zu haben.

Die Selbstverständlichkeit, dass Angsthunde nicht über Jahre in ihrer Angst gefangen bleiben müssen, nur weil wir Menschen ihnen das Tempo überlassen wollen (und sich dabei gut fühlen), statt sie klar und zielgerichtet aus ihrer Komfortzone in und dadurch durch die Angst zu führen. Und in ein lebenswertes Leben. Und das nicht nach Jahren.

Die Selbstverständlichkeit, dass viele gerettete Hunde nicht dankbar sind. Dass sie genetisch vielleicht seit Generationen «wild» lebten und sich auch so selektiert haben, dass sie sich hier zwischen Gartenzwergen, Leinen und menschlichen Ansprüchen fühlen wie der Bär im Betonbunker: Fettgefüttert, unverletzt, keinen Gefahren ausgesetzt, aber innerlich tot, leer und mit dieser verdammten Sehnsucht nach Selbstbestimmung.

Die Selbstverständlichkeit, dass Hunde unglaublich hochsoziale Wesen sind. Dass es kein immer und kein nie gibt.

Wo sind sie geblieben? Ich werd’ es nie verstehn, ich werd’ es nie verstehn.

Nina Miodragovic
so-denkt-ihr-Hund-mit.ch

Dieser Post darf gerne geteilt werden. Alle Rechte der Texte verbleiben bei der Autorin Nina Miodragovic.

Es darf gerne sachlich diskutiert und gefragt werden. Menschen, die alles besser wissen, alles hier schrecklich und böse finden, sollen einfach weitersollen. Entsprechend diffamierende und respektlosen Beiträge werden kommentarlos gelöscht. Meine Seiten, meine Regeln.

Leuuuute es gibt was neues bei Fibs-4dogs und ich liiiiiebs ❤️
04/03/2024

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Bald ist wieder Amphibien-Wanderungs Zeit.Wichtig zu wissen! ☠️☠️☠️☠️☠️https://www.petdoctors.at/hund/symptome-krankheit...
28/02/2024

Bald ist wieder Amphibien-Wanderungs Zeit.
Wichtig zu wissen! ☠️☠️☠️☠️☠️

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Sie leben in Misch- und Laubwäldern und lieben das Wasser. Die Begegnung mit Kröte und Salamander kann schwere Folgen für Hund und Katze haben. Sie sind...

Ist es nicht schön geworden? Das neue Maulkorbpolster von Ares 🤩
22/02/2024

Ist es nicht schön geworden? Das neue Maulkorbpolster von Ares 🤩

Heute mal wieder etwas schlau werden 🤓Mit Gerd Leder.3 Abende lang Rassekunde.Ich freu mich 🥳
21/02/2024

Heute mal wieder etwas schlau werden 🤓
Mit Gerd Leder.
3 Abende lang Rassekunde.
Ich freu mich 🥳

Wieder einmal mehr super verständlich erklärt. Danke Maren
09/01/2024

Wieder einmal mehr super verständlich erklärt. Danke Maren

Der Unterschied zwischen Demut und Angst

Im Internet sind viele Videos zu sehen. Videos auf denen Hunde etwas machen und dann bewertet wird, ob das wohl ok ist.
Das Problem bei der Bewertung ist oft, dass sie daran bemessen wird, was die Kommentierenden finden und denken und sich nicht an sichtbare Fakten gehalten wird.
Das liegt nicht etwa daran, dass alle blöd sind. Es liegt daran, dass es zu wenig Aufklärung darüber gibt, dass man Hundeverhalten einschätzen und bemessen kann.

Körpersprache und Ausdrucksverhalten sind gut erforscht und wissenschaftlich fundiert auf- und beschrieben. Es muss also niemand eine persönliche Meinung dazu haben, ob ein Hund sich grade ängstigt, man kann das ganz exakt an der Körpersprache und dem Ausdrucksverhalten sehen!
Wie man sich selber fühlen würde, was man denkt was Hunde hier fühlen müssten oder welche Einstellung man zu der Situation hat ist also egal, solange man hinsieht.
Man kann faktenbasiert sagen, ob ein Hund Angst hat, oder eben nicht.
Das Ausdrucksverhalten und Körpersprache sowie das Ethogramm (wissenschaftlicher Verhaltenskatalog der Hunde) sind unangefochten wissenschaftlich erforscht. (*Buchtipp siehe unten.)

Ich möchte also die gängigen Forschungen dazu mal bemühen ein paar Eckdaten zu beschreiben, an denen man bemessen kann, wenn man ein Video im Internet sieht und es bewerten möchte.
Ich mache das, weil ich grade selbst auf zwei Videos gestoßen bin, die sehr unterschiedliche Reaktionen hervorriefen und das Problem ziemlich gut aufgezeigt haben.

In einem Video steht ein Hund auf einem Speedboot, dass sehr schnell übers Wasser fährt.
Er kackt auf das fahrende Boot und dazu spielt eine lustige Musik. Die Überschrift dazu ist sowas wie „ich, wenn ich zu viel getrunken habe..“ oder so ähnlich.
Darunter tausende Kommentare, alle lachen sich schlapp und freuen sich über den „frechen“ Hund, der den reichen Leuten auf die das teure Motorboot kackt.
Leider ist dieser Hund nicht frech und auch nicht fröhlich. Er hat Todesangst und sch.. sich sprichwörtlich vor Angst in die Hose.

Zum Glück sehen wir alle aber selten Hunde die wirkliche Angst haben und können die Körpersprache gar nicht zuordnen. Weil alle denken, dass der Ausdruck, den Hunde in Demut zeigen gleichzusetzen wäre mit Angst.
Dazu aber später.

Ein Hund der Angst hat will weg.
In echter Angst würde er niemals dahin gehen, wo das sitzt, was ihm Angst macht. Das wäre ja auch nicht nur dumm, sondern biologisch ein ziemlicher Nachteil, denn so wären Hunde schon lange ausgestorben.
Angst soll schützen vor Gefahren, das ist der Sinn dieses Gefühls. Die Natur hat es nicht erfunden, um jemanden zu ärgern, sondern um am Leben zu erhalten. Angst ist eine Emotion.
Ein ängstlicher Hund würde den angstauslösenden Reiz nicht aus den Augen lassen und erst recht würde er sich niemals hinlegen, auf den Rücken drehen, oder setzen. Denn im Liegen kann man nicht fliehen.
Wer Angst hat will nur weg, weg, weg, koste es was es wolle!
Kommt er nicht weg, so erstarrt er zu Stein und nur wenn er massiv bedrängt wird, kann es auch zu einer aggressiven Abwehr aus Angst kommen.

Sprüche wie „Angriff ist die beste Verteidigung“ sind menschgemachtes Denken und keine natürliche umgangsweise. Bei „Angriffen“ und „Verteidigung“ geht es nämlich um Aggression, nicht um Angst.

Ein Hund in Angst ist extrem angespannt am ganzen Körper.
Alles ist fest und hart und eingeklemmt. Der Kopf wird angezogen, der Hals ist ganz kurz, die Rute eingeklemmt und fest, die Beine angezogen und die Ohren an den Kopf gedrückt.
Ein Hund in Angst sieht am ganzen Körper aus, als würde er sich in sich selbst zusammenziehen und implodieren.
Er zittert, hechelt, hat riesige Glubschaugen, die heraustreten aus den Augenhöhlen.
Sein Blick flackert umher, scannt alles ab und der Hund ist nicht mehr ansprechbar, verliert seine Kompetenz sozial zu interagieren.
Er kann nicht mehr auf das angemessen reagieren, was ihm gegenübersteht, sondern reagiert, egal was der andere tut nur mit Angst und dem Versuch weg zu kommen. Er frisst nichts, trinkt nichts, nimmt keinen Kontakt auf, weder freundlich noch aggressiv. Er tippelt hektisch umher und verweigert Kontakt.
Er ist im wahrsten Sinne des Wortes in sich zusammengezogen, körperlich und auch in seiner Aufmerksamkeit und Interaktion nach außen.
So sieht Angst aus.

Angst ist ein Gefühl, auf das man keinen Zugriff hat. Es entsteht durch Ohnmacht und fehlende Handlungsmöglichkeiten.
Angst ist das Gegenteil von Handlungsfähigkeit.
Der Hund auf dem Boot hat mich fertig gemacht. Er tat mir unendlich leid.

Und dann gibt es noch Demut.
Demut hat absolut NICHTS mit Angst zu tun.
Demut ist Sozialverhalten und gehört zum normalen Verhaltenskatalog und Ausdruckverhalten der Kommunikation.
Sie ist Höflichkeit und Deeskalation.
Der Hund kann sie bewusst steuern und ist ihr im Gegensatz zu Angst nicht ausgeliefert. Demut zu zeigen ist eine der wichtigsten sozialen Fähigkeiten, eine große Kompetenz und macht den Hund handlungsfähig.
Mit Demut lässt sich gezielt das Verhalten des Gegenübers beeinflussen. Demut kann und sollte jedes soziale Lebewesen ständig zeigen und ist die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben in der Gruppe.
Demut löst keinen Stress aus, denn Demut ist bereits eine sinnvolle Lösung für eine Herausforderung und Stress entsteht dann, wenn es noch keine Lösung für ein Problem gibt und das Gehirn noch auf der Suche nach Möglichkeiten ist.

Das Wort „Demut“ wird bei uns umgangssprachlich oft negativ bewertet, im verhaltensbiologischen Sinne ist hat es nichts mit den emotionalisierten Bewertungen unserer Umgangssprache zu tun.
Demut wird nicht erzwungen, sondern freiwillig geschenkt und zum eigenen Nutzen eingesetzt.

Ein freundliches Lächeln bei Menschen ist Demutsverhalten.
In einem angemessenen Abstand zu jemanden stehen zu bleiben, um ihn zu begrüßen auch.
Jemanden nicht anzustarren, um ihn nicht zu beleidigen auch.
Sich zu entschuldigen, einen Schritt rückwärtszugehen, um jemanden durchzulassen, zu nicken als Begrüßung….
alles Demutssignale in der Körpersprache.
Demut ist Höflichkeit und das Kommunizieren, dass man verstanden hat und gewillt ist sich zurückzunehmen.

Hunde zeigen Demut durch Einrollen des Rückens, Rute einklemmen und nur unten mit der Schwanzspitze wedeln, Ohren anlegen und ein Baby Face mit hoher Stirn machen.
Ein Hund, der in einem Bogen näherkommt und langsamer wird, sich über die Schnauze schleckt, den Blick abwendet und den Kopf und Rute senkt hat keine Angst, sondern verhält sich demütig und damit höflich. Er zeigt, dass er sich Mühe gibt und keinen Ärger haben möchte.
Sich auf den Rücken rollen (manchmal auch dabei pi***ln), aufpiepsen und mit den Augen plinkern ist Demutsverhalten.

Das sind nur die ganz oberflächigen Ausdrücke zum Erkennen von Demut und Angst. Hier kann man noch wesentlich detaillierter erklären, aber fürs Verständnis soll es reichen.

In dem zweiten Video, dass ich sah, war eine Frau, die mit mehreren Hunden spazieren ging und einforderte, dass alle kurz nah bei ihr bleiben sollten, um eine Engstelle zu passieren. Die Hunde kamen zu ihr und liefen eng neben ihr, alle mit leichten Demutssignalen.
Ohren angelegt, konzentrierter Blick, Rute tief unten getragen. Einer schleckte sich über die eigene Nase.
Angepasst und höflich, so wie wir in der engen Bahn andere Menschen nicht anstarren, wenn wir so nah kommen müssen, sondern den Blick senken und uns Mühe geben nicht so viel Raum einzunehmen. Auch da versuchen wir die Arme eng am Körper zu lassen und eher leise zu sein. Wenn wir aus Versehen rempeln, weil die Bahn wackelt, entschuldigen wird uns.
Es muss grade sein so eng zu stehen, oder im Falle der Hunde so eng zu laufen und dafür braucht es ein bisschen Achtsamkeit und Demut von allen, damit sich niemand bedrängt fühlt.
Alles super, alle richtig und normal reagiert, niemand hatte Stress und alles war fein.

Unter dem Video explodierte die Kommentarspalte allerdings vor Hass.
Den Hunden wurden diverse Traumata unterstellt, weil einige in der Sonne hechelten. Untragbarer Stress und Angst vor der Frau wurde da hineingedeutet.
Fachlich falsch, egal welcher Meinung man ist. Keiner der Hunde zeigte Angst.
Es wurde gemutmaßt und aus tiefster Überzeugung behauptet, wie es den armen Hunden nun gehen müsste und wie unterdrückt sich fühlten, aber niemand hat hingesehen.
Schade drum, denn das Video war toll und zeigte, wie gut die Dogwalkerin die Hunde durch schwierige Situationen führen konnte, um sie danach wieder frei laufen zu lassen. Durch ihre hohe Kontrolle hatten die Hunde die Möglichkeit in der Gruppe frei zu rennen und zu spielen, sobald sie die unübersichtliche Engstelle passiert hatten.

Es geht mir hier nicht um die Videos an sich. Es geht mir darum ein Beispiel zu finden für die Aussage dieses Artikels:
Lernt Angst und Demut voneinander zu unterscheiden!
Das eine ist ein unangenehmes und überwältigendes Gefühl, das andere ist ein Kommunikationsausdruck der Deeskalation und Höflichkeit.

Schaut auf die Hunde und bewertet deren Gefühle an ihren Reaktionen und nicht daran, was ihr denkt wie sich ein Hund jetzt fühlen muss, was Ihr fühlen würdet oder was Euer Hund fühlen würde.
Jeder Hund ist anders. Jede Situation ist anders. Und wann ein Hund Angst hat oder wann er sich demütig zeigt sieht man ausschließlich an seiner Körpersprache und seinem Verhalten, man kann es nicht pauschal vorhersagen, dass diese Situation Angst macht oder nicht.

Wenn ein Hund Angst hat, dann ist das fies und einem Hund absichtlich Angst zu machen, oder sich noch darüber zu amüsieren, dass er Angst hat, ist ekelhaft und unempathisch.
Wenn ein Hund auch mal kurz Demut zeigt, dann ist das eine normale und gesunde Form der Kommunikation und man braucht sich keine Sorgen um den Hund zu machen, sondern darf sich erfreuen, dass er normales und angebrachtes Sozialverhalten zeigt.

Wer das voneinander unterscheiden kann, der sieht welche Videos im Netz ok sind und welche nicht.

Buchtipps:

Wer die volle Packung Wissenschaft möchte:
Dr. Dorit Feddersen-Petersen („Ausdrucksverhalten beim Hund“). DIE Bibel für alle Hundeprofis.

Wer es etwas flockiger mag, nimmt mein Buch: „Hunde lesen lernen“. Darin habe ich die Erkenntnisse etwas leichter verdaulich zusammengefasst.
Hier gibt es das Buch:
https://www.hundefreuden.de/hunde-lesen-lernen-maren-grote?gad_source=1&gclid=CjwKCAiA7t6sBhAiEiwAsaieYnVNFe81Ig3qqYx7IAz1BIuREEjoWYrHTpZfNhUoHnfiRiBnZCafrxoCYtIQAvD_BwE

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