06/10/2022
«Das Fell schützt meinen Hund im Sommer vor der Wärme….»
Das ist eine gängige Begründung von Hundehaltern mit langhaarigen und/oder unterwolleüberladenen Hunden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Hundehalter an die Richtigkeit dieser Aussage glauben, aber es ist eine Begründung, den eigenen Gefallen an bestimmten Fellbeschaffenheiten bestehen zu lassen.
Es ist ein Irrglaube, dass ein dickes, langes Fell vor Wärme schützen soll. Diese Felltypen schützen ein Tier vor Kälte, haltet aber die Wärme nicht fern und reguliert sie auch nicht. Auch dann nicht, wenn ein ganzer Berg Unterwolle herausgebürstet wurde. Physikalisch ist es nicht möglich, dass die Wärme der Körpertemperatur des Hundes an die heissere Aussentemperatur an der Sonne abgegeben wird. Wärme kann nur an kühlere Stellen weitergeleitet werden, nicht umgekehrt. Die Hitze staut sich also unter dem Fell. Ähnlich wie dich eine Daunenjacke im Winter vor der Kälte schützt, wird diese dich im Sommer nicht vor der Wärme bewahren. Ganz im Gegenteil. Das wird sogar gefährlich. Wieso binden eigentlich Menschen mit längeren Haaren diese bei warmen Temperaturen hoch….??
Das Fell vieler Hunderassen hat seit langem nichts mehr mit natürlicher Beschaffenheit zu tun. Die Menschen greifen seit langer Zeit zuchtbedingt in die Fellbeschaffenheiten des Hundes ein. Der Hund muss ein bestimmtes Erscheinungsbild haben, damit er in den Rassenstandard passt. So sind äusserst unnatürliche Felltypen bei Hunden entstanden, die es in der Natur nirgendwo gibt. Beispiele dafür sind Collies, Spitz etc. Einzig die nordischen Hunde wie Huskys, Alaskan Malamute usw. haben Felle, die ihnen ermöglichen, auch bei tiefen Minustemperaturen der Kälte zu trotzen. Ab 15 Grad Aussentemperatur beginnen diese Hunde aufgrund von Wärmestress zu leiden. Hitzeprobleme können u.a. zu Hitzeerschöpfung, Hitzeschlag, Dehydration, Stress (Erschöpfung, schnelle Reizbarkeit, starke Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Angstgefühle, Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Hyperventilation (übermäßige Steigerung der Atmung), Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen, Übelkeit, Tachykardie (Herzrasen) usw.) führen.
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