21/04/2024
https://www.20min.ch/story/haustiere-warum-du-die-scheie-deines-hundes-immer-aufsammeln-solltest-103088297
Vorweg...Hundekot gehört grundsätzlich aufgehoben und entsorgt, egal wo. Aber einmal mehr verbreitet ein Medium Behauptungen, welche wissenschaftliche Grundlagen vermissen lassen. Dabei müsste man nur mal kurz im Internet nach dem Begriff Neospora Caninum browsen, um auf die wissenschaftliche Studie des Friedrich Löffler Instituts (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) zu stoßen. Daraus ist zu entnehmen, dass zu über 90 Prozent der Ansteckungsfälle von Neospora Caninum im Stall, von der Kuh quer auf das Kalb, stattfinden. Im Vorfeld der Studie wurden ca. 24000 Hunde auf den Parasiten untersucht. Bei lediglich einer Hand voll bestand der Verdacht. Bei keinem konnte der Parasit klar nachgewiesen werden. Ebenfalls wird das Risiko einer Übertragung durch Hundekot auf das Rind als sehr gering bis unwahrscheinlich eingeschätzt. Das ist auch aus folgendem Grund nachvollziehbar. Damit der Hund den Parasiten übertragen kann, muss er ihn zuerst selbst aufnehmen und das würde in den meisten Fällen über kontaminiertes Frischfleisch geschehen. Die meisten "Wohnungshunde" aber werden mit Nass- oder Trockenfutter gefüttert. Erreger in kontaminiertem Fleisch würden durch die Verarbeitung bzw. abkochen abgetötet werden. Barfer, die ihre Hunde mit Frischfleisch füttern, beziehen das Fleisch überwiegend beim Hundefachhändler und zwar tiefgekühlt. Durch die Tiefkühlung würden mögliche Erreger ebenfalls abgetötet. Es gibt aber eine gefährdete Hundegruppe und zwar die Hofhunde, die Zugang zum Stall und somit zu kontaminierten Frischfleisch sprich Nachgeburt infizierter Kühe haben. Ferner ist erwiesen, dass Kühe einen sensiblen Geruchs- und Geschmackssinn haben. Der Geruch von Hundekot stösst sie ab, weshalb sie auf den Wiesen um den Haufen herum fressen. Ihre Kuhfläden meiden sie ja schließlich auch. Das Problem der Landwirte besteht wohl eher darin, dass Kühe die Aufnahme von mit Hundekot kontaminierten Futters verweigern. Das Futter ist verdorben und muss deshalb entsorgt werde, manchmal eine grössere Menge. Für den Landwirt bedeutet das ein finanzieller Verlust. Verständlicherweise verärgert ihn das. Aber genau da liegt doch der tatsächliche Hund begraben. Die Behauptung, Hundekot mache die Nutztiere krank, lässt sich halt spektakulärer verbreiten. Auf den Warnschildern, welche die Bauern jeweils zu Vegetationsbeginn auf den Feldern positionieren, wird im Konjunktiv auf eine "mögliche" Ansteckungsgefahr hingewiesen. Ein Schelm, wer Böses denkt. Die Gefahr einer Übertragung von Keimen im Hundekot auf Nutztiere ist gering. Übrigens; nur weil sich Rinder sowie Pferde vegetarisch ernähren heisst das noch lange nicht, dass sie keine Endoparasiten in sich tragen können. Die Erreger scheiden sie ebenfalls mit dem Kot aus und die Gefahr einer Übertragung besteht genau so. Anderst als beim Landwirt und Rösseler steht hinter dem Hündeler keine Lobby. So wird er halt gerne immer wieder mal als Übeltäter für alles und jeden ins Diskussionsfeld geführt