02/04/2024
Da es unter dem Originalposting einige Diskussionen zum Thema "der Hund darf mitbestimmen und nein sagen" gibt, möchte ich dazu meinen Standpunkt darlegen.
Dem Hund erlauben "Nein" zu sagen bedeutet nicht, dass der Hund machen darf, was und wie er will.
Es geht vielmehr darum, die Grenzen des Hundes zu erkennen und zu akzeptieren, anstatt ihm seine Kommunikation und seine Grenzen zu verbieten. Ein einfaches Beispiel: Früher war es normal, einen Hund sofort zu korrigieren, zu beschimpfen oder wegzusperren, wenn er jemandem die Zähne zeigte. So lernt der Hund, dass er nichts zu sagen hat, kann aber nicht lernen, wie er stattdessen mit seinem Stress umgehen soll.
Also muss der Hund seine Bedürfnisse/Ängste/Grenzen ignorieren und ignorieren, bis er irgendwann explodiert. Und dann heisst es: Er war immer so lieb und plötzlich hat er einfach zugebissen.
Ich verstehe nicht, warum ein Tier nicht Nein sagen darf? Warum ist es für den Menschen normal, ein Tier immer wieder in Situationen zu drängen, die es nicht ertragen kann?
Wir müssen nicht jedes "Nein" durchgehen lassen, aber wir haben die Verantwortung, uns zu fragen, warum ein Tier "Nein" sagt und wie wir dem Tier helfen können, dass aus dem "Nein" ein "ich vertrau dir" oder "wow cool, ich bin voll dabei" wird.
Der Unterschied zwischen klassischem Hundetraining und modernem Hundetraining
…und es steckt noch so viel mehr dahinter!
Diese Art des Trainings ist eine Einstellung - wie man mit einem Lebewesen umgehen möchte. Nämlich es nicht als Befehlsempfänger besitzen möchte sondern als Lebewesen mit eigenständigen Bedürfnissen, Motivationen und individuellen Eigenschaft wahrzunehmen.
Und nein, das ist kein Aprilscherz. Das ist unser voller Ernst!