25/10/2017
Jener sonnige Tag, an welchem wir gemeinsam vor der laufenden Gondelbahn im sommerlich-warmen Österreich zusammen feststellen haben müssen:
Du konntest nicht mehr selbstständig in die langsam fahrende Bahnkabine aufsteigen, obgleich Deine Erkrankung damals nach aussen noch gut „überdeckt war“ und Du Dich im Alltag gut nach dem frühen Tod Deines Ehemannes „eingespielt“ hattest...
So konntest Du es nicht benennen und wir als Familie hatten damals weder die Erfahrung (nach nunmehr 7 Jahren liegen diese uns vor) noch das nun zwischenzeitlich angehäufte Wissen, um dies damals richtig einordnen zu können.
Vieles ging ganz oder anderes nur fast vergessen und so wollen wir uns nun gemeinsam mit Dir erinnern, aug. 08th 2017/thp
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Geboren wurdest Du weit vor dem WW II ganz nord-nord-westlich im Deutschen Reich, kurz nachdem die Weimarer Republik untergegangen war. An der Ems wurdest Du als Tochter eines Diplom-Ingenieurs (Schiffbau) und einer aus der Grossstadt Berlin - der 1920-er-Jahren - stammenden Mutter geboren, wobei Dein Vater in einer damals bekannten Schiffswerft an der Ems tätig war. Als Familie wohntet ihr allesamt an der heute einzig erhaltenen wie funktionsfähigen Kesselschleuse in der Nähe des Wattenmeeres.
Die See, die Emdener Zeppelin-Straße mit Deinem Elternhaus neben der Kesselschleuse und Ostfriedland hat Dich für Dein gesamtes Leben tief geprägt und vorallem der Umstand, daß diese Örtlichkeit unter dem mittleren Wasserstand von Ebbe & Flut - Tidenhub - lag bzw. auch immer noch liegt, hast Du uns allen in vielen Erzählungen sowie bei Besuchen in Deiner Heimat näher gebracht (Meinen drei Kindern, welche Dich zusammen mit unserer damals noch jungen Irish Terrier-Hündin in Deiner Alterswohung besucht hatten, wissen auch von diesem Umstand).
Später durften wir dann gemeinsam Deine Zeppelin-Straße mitsamt Deiner Heimatstadt Emden, die grossartige Nordsee mit dem Tidenhub, die besagte Kesselschleuse und die Inseln Norderney & Borkum eins zu eins gemeinsam kennenlernen.
Die Zeit bis zum Beginn der braunen NSDAP-Herrschaft scheint ein toller Lebensabschnitt für Dich wie Deine Eltern gewesen zu sein, denn viele Erzählungen sind geprägt vom Segeln auf dem Wattenmeer, Taufen von "grossen Pötten" in der Werft an der Ems und Deiner alten Heimatstadt, die leider später im Laufe des WW II grossflächig zerstört worden ist.
Zum Zeitabschnitt ab Machtübernahme der NSDAP mit Ernennung ihres "Führers" zum Reichskanzler, III. Reich bis hin zum Ende des WW II in der Kanadischen Besatzungszone, hast Du uns als einzige Person in unseres gesamten deutschen wie weitverzweigten Familie erzählt (da nur Dein Schwager „im Krieg geblieben ist“, wären viele Personen in den drei Familienstämmen da gewesen, um breit Wissen weitergeben zu können).
Für diese Erzählungen, vielen Information aus erster Hand, Photographien und gemeinsames Besuchen von Örtlichkeiten sind wir Dir für immer dankbar und daher habe ich diese Einleitung den folgenden Kapitel zu Beginn eingestellt.
.... Deine Familienmitglieder
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Einige Mitglieder des Familienstammes Deiner Familie - meiner Urgrossmutter mütterlicherseits - waren mit ihrem alten Familienunternehmen im ehemalig selbstständigen Fürstentum Lippe beheimatet (heute Teil von Ostwestfalen-Lippe, und mit der Lipp’schen Rose im Wappen des Bundeslandes NRW auf ewig verewigt - seit dem Jahr 1949 gehört dieses ehemalige Fürstentum Lippe, durch die Punktuation von Heinrich Drake im Jahr 1949 und dem Einverständnis der damaligen Britischen Besatzungsarmee / Britischen Rheinarmee zum damals kurz zuvor durch die Britische Besatzungsarmee durch Neuordnung neu gegründeten Bundesland NRW).
Sie führen eine in Lippe bekannte Druckerei für Bücher mit Verlag eine Zeitung, wobei der oben genannte Heinrich Drake in dieser einen Teil seiner Ausbildung wie Tätigkeit absolviert hat.
Dein Mann entstammte einer ursprünglich aus Rheinsberg/Mark Brandenburg stammenden Familie, wobei sein Vater schon in einer Grossstadt im Ruhrgebiet als Arzt tätig war, wobei er das dritte von drei Kinder war. Aus eine Ärztefamilie stammend und mit zwei grösseren Schwestern aufgewachsen, wollte er eigentlich nach dem Abitur an eine Iuristischen Fakultät studieren, wobei der Kriegsbeginn im September 1939 seine Pläne massiv verändert haben. Leider hast ja nur Du etwas von ihm und seine Zeit bis Mai 1945 erzählt und so ist mir nur bekannt, dass er in einem Jagdgeschwader Dienst geleistet hat und in Kriegsgefangenschaft geraten war, als (sofern ich mich richtig an die Erzählungen erinnere) er bei einem Angriff auf London abgeschossen wurde - er, Dein späterer Mann, hat uns aus dieser Zeit nur von seiner Kriegsverletzung, dem schlechten Essen und dem „Blümchen Kaffee“ als PoW erzählt. Vermutlich hast Du auch nie mehr gewusst und nur die Auswirkungen seiner Schlaflosigkeit, wie auch wir sie bei unseren Besuchen bei Euch erlebt haben, als Folge „erfahren“ dürfen
- heute würden wir von Post-Traumatischen-Syndrom sprechen, wobei nach dem III. Reich und der Shoah niemand in Deutschland (& der Schweiz) so dies eingeordnet hat -
und für uns Mit-Fünfziger es heute unverständlich erscheint, dass die meisten aus unseren deutschen Familie nie etwas aus der Zeit ab 1933 bis 5.5.1945 erzählt haben. Du hattest dies glücklicherweise durchbrochen und konntest uns „schweizer-deutschen Nachkommen“ den Weg öffnen, wenn wir via Grab des Grossvater auf dem Ehrenfeld In den Kisseln in Spandau, dem einzig erhaltenen Photo aus der Zeit vor 1945 meines Grossvaters oder beim Besuch der KZ Gedenklstätte Dachau vor offenen Fragen stehen, was der deutsche Familienzweig damals gedacht UND VA.getan hatte.
Neben Deinem Mann sind mir noch Deine Mutter in Erinnerung, welche Du selber lange gepflegt hattest sowie die Ausführungen zu Deinen Eltern, deren Gräber im alten Friedhof sowie den Grablagen der Verlegerfamilie des Verlags bekannt (beide wurden im Zuge der Aufhebung des Alten Friedhof in der Lipp‘schen Kleinstadt zwischenzeitlich aufgelöst) bekannt.
Aus all Deinen Erzählungen sind mir Geschwister von Dir nicht bekannt, sodass ich heute annehme, dass im Zuge der sich damals schon abzeichnenden Machtergreifung von A.Hitler mit der NSDAP, dass Du als Einzelkind aufgewachsen bist.
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Emden, Deine Stadt an der Ems
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Geboren wurdest Du weit vor dem zweiten Weltkrieg ganz nördlich in Deutschland (Deutsch-Niederländischen Grenze), als Tochter eines Dipl. Ing. und einer aus der Grossstadt Berlin stammenden Mutter. Da Dein Vater in einer bekannten Schiffswerft an der Ems tätig war, wohntet ihr allesamt an der heute noch einzigen verbliebenen Kesselschleuse im Hinterland der Nordsee hinter'm Deich. Die See und vor allem auch die Zeppelin-Straße in Emden mit dem Haus neben der Kesselschleuse hat Dich für Dein ganzes weiteres Leben tief geprägt, Spuren hinterlassen, die Plattdeutsche Sprache lernen lassen und va.der Umstand, daß diese Örtlichkeit unter dem mittleren Wasserstand von Ebbe & Flut, dem Tidenhub, lag bzw. auch heute immer noch liegt, hast Du uns in vielen bildgewaltigen Erzählungen näher gebracht.
Später durften wir dann mit Dir die Zeppelin-Straße, Deine Heimatstadt mit Neuem Rathaus, die Nordsee mit dem Tidenhub, die der Küste vorgelagerten Inseln (Borkum, Norderney etc.pp) wie auch die besagte Kesselschleuse eins zu eins kennenlernen.
Die Zeit bis zum Beginn der NSDAP-Herrschaft scheint für Dich wie Deine Familie eine tolle, schöne Periode gewesen zu sein, denn viele Erzählungen sind geprägt vom Segeln auf dem Wattenmeer mit Deinem Vater, Schiffstaufen von neu gebauten Schiffen der Werft an der Ems und Deiner alten Heimatstadt, die dann später im Laufe des II. WW grossflächig mehrmals zerstört worden ist.
Deine Mutter durfte ich als kleiner Junge noch kennen lernen, wobei auch bei ihr die "friesisch herbe grosszügige Art" sich ausgeprägt gezeigt hat.
III. Reich
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Im Jahr, in dem die Machtübernahme der NSDAP mit Ernennung ihres Führers zum Reichskanzler des Deutschen Reiches erfolgte, bist Du zehn Jahre alt geworden und hast uns seither die Ereignissen bis zum Ende WW II. als einzige Person innerhalb unseres deutschen Familienzweiges, in vielen vielen Stunden bei Dir oder uns minutiös erzählt.
Hierfür sind wir Dir äusserst dankbar und habe ich aus diesem Grunde diese kurze Einleitung den nachfolgenden Teil-Kapiteln vorangestellt:
NSDAP
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BdM
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KdF-Schiffen aus der Werft Deines Vaters /KdF
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"Mein Kampf"
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Tieffliegerangriffen auf Deine Heimatstadt Emden
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Friedhof-Erlebnisse nach Angriffen durch die RAF oder US Airforce
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Alliierte Bombenabwürfen / Einflugroute via Emden
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"Bomben-Ablade" bei Rückflügen / RAF
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US Army /der Amerikaner / Britische & Canadische Besatzungmacht
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Bevölkerung in Ostfriedland /Verhalten der Familie, Vorbehalte gegenüber der NSDAP
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Kriegseinsatz des kleinen Bruders meiner Grossmutter mütterlicherseits
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Heimkehrer
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"Ömchen" aus der Grosstadt Berlin
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UmZug nach dem Fürstentum Lippe/Dt.Reich (heute OWL in NRW)
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Verlust Familienmitglied (Deines Ehemannes /Erkenntnis ab Sept.1945)
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Spandauer Stahlindustrie GmbH, Grosse Freiheit, Bln-Spandau, ein nach 1945 untergegangener Industriebetrieb mit Walzwerk und Hochöfen
English & UK
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Literatur
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(Zitat)《S'il vous plaìt......dessine-moi un mouton!
-- Hein!
-- Dessine-moi un mouton...》