14/07/2023
Unglaube. Fassungslosigkeit. Erstarren. Trauer.
Das sind die Gefühle, die auf unsereins hereinbrechen, wenn wieder jemand aus dem tiermedizinischen Bereich auf tragische Weise sein Leben gelassen hat.
Aus aktuellem Anlass (nicht bei uns, aber doch KollegInnen, die zumindest mir entfernt bekannt waren) möchte ich deshalb auf zwei Informationsquellen bzw. auch Hilfe für Betroffene hinweisen:
Falls jemandem dieses eindringliche, in der Regel schwarz-weiß oder weiß-schwarze Logo mit den Buchstaben NOMV aufgefallen sein sollte: es bedeutet „Not one more vet“ und steht für alle Angehörigen des tiermedizinischen Berufsstandes, die auf unnatürliche Weise den Tod gefunden haben. Weltweit sind wir die Berufsgruppe mit der höchsten Suizidrate. Studien weisen darauf hin, dass eine ungünstige Kombination aus übermäßiger emotionaler Belastung/Angreifbarkeit und Verfügbarkeit effizienter Methoden dies bedingen. Genaueres kann man unter o.g. Adressen erfahren.
Also, falls wir oder euer Tierarzt, tiermedizinische Fachangestellte, Praxis, Klinik mal nicht sofort springen, den Anschein erwecken, sich nicht zu bemühen oder euch enttäuschen (aus welchem Grund auch immer): Geht bitte sorgsam mit allen um, Kritik ist erlaubt und auch erwünscht, bitte jedoch im angebrachten Ton. Wir sind alle fühlende Menschen und auch uns geht das Leid eurer Tiere und auch euer Leid ans Herz 💔 Der Berufsstand dünnt bei aktuell hohen Haustierzahlen aus und wir wollen die Versorgung eurer Lieblinge weiterhin sicherstellen, müssen jedoch auch gegenseitig auf uns aufpassen.
Und an die KollegInnen, denen es nicht gut geht: bitte bitte nehmt euch raus, lasst euch helfen, bevor es zu spät ist! Es ist kein Zeichen von Schwäche, zuzugeben, dass etwas nicht stimmt 🖤
Traurige und hoffnungsvolle Grüße, dass sich etwas bessern wird und kann,
Isabelle Ritz
Foto: Sophie Strodtbeck