Leinenführigkeit?
Leinenführigkeit – was für ein Wort! Da liest man im Internet, der Hund müsse nebenhergehen und dürfe weder vorgehen noch die Seite wechseln, er habe sich stets am Menschen zu orientieren, das sei ein Zeichen von Bindung und Vertrauen, und auch mal ziehen, wenn eine spannende Spur kommt, das gehe gar nicht.
Nein und nochmals Nein! Hunde sollen sich beim Spaziergang (ihre fast einzige Möglichkeit, sich selbst zu sein) sich auf natürliche Weise verwirklichen, entfalten können. Klar, dass dabei die Sicherheit (des Hundes und seines Umfeldes) gewährleistet sowie Gesetze und Regeln der Gesellschaft eingehalten werden müssen.
Dieses Video zeigt eine Spaziersequenz mit unseren Hütehündinnen Ayla und Soleil an der 9-m-Leine. Sie dürfen ihren Bedürfnissen nachgehen. Gerade dass sie nicht nebenher gehen und nicht ständig am Menschen orientieren, steht für gegenseitiges Vertrauen, das Resultat einer starken Bindung. Einmal sucht Ayla kurz den Blickkontakt.
Damit niemand meint, das sei Laisser-faire oder so, wurde bewusst am Schluss des Videos der Beweis eingebaut, dass auch Hunde (die beim Spazieren von Leinenführigkeit oder Unterordnung verschont werden), mit einem Stoppsignal jederzeit erreichbar bzw. abrufbar sind.
Zur Orientierung: bei uns ist Leinenpflicht im Wald – doch das Stoppsignal würde auch ab der Leine klappen.