15/01/2025
👉Hast Du Dir schon mal darüber Gedanken gemacht, wie viele Tiere durch uns Menschen aus ihrem natürlichen Habitat gerissen, eingesperrt und gefügig gemacht werden?
«Wenn du mich zähmst, wird mein Leben voll Sonne sein. Ich werde den Klang deines Schrittes kennen, der sich von allen anderen unterscheidet.»
(Aus: Le Petit Prince, Antoine de Saint-Exupéry).
🔸Das Zitat würde ich für mich anders formulieren:
«Wenn du gut auf meinen natürlichen Lebensraum achtgibst und mir die Freiheit zugestehst, die meiner Natur entspricht, wird mein Leben voll Sonne sein. Ich werde den Klang deines Schrittes unterscheiden, wenn du mich achtsam in meinem Lebensraum besuchen kommst.»
Schliesslich handelt es sich um einen Fuchs, der mit dem kleinen Prinzen am Philosophieren ist.
☑️Zähmen bedeutet für mich, aus einem Wildtier ein gefügiges Tier zu machen, zum Wohlgefallen und zum Nutzen des Menschen und zu dessen Freude und Unterhaltung.
☑️Zähmen ist ein sehr abgeschwächtes Wort für «unterwürfig machen». Tönt vermutlich besser, ändert aber nichts an der Sachlage.
☑️Zähmen assoziiere ich mit Wildtieren im Zirkus, die für unsinnige Kunststücke dressiert werden. Mit Vö**ln, die man in Käfige einsperrt und hofft, dass sie zu reden beginnen. Mit Delphinen, die in viel zu kleinen Delphinarien die Herzen der Kinder erfreuen sollen. Zähmen assoziiere ich mit Elefanten, die an Fussfesseln gekettet auf Touristen warten, um diese auf ihrem Rücken schaukelnd durch die Gegend zu tragen. Und mit Wildpferden, die man einfängt und sie in geschlossene Stallungen bringt. Oder mit den Bären, Löwen und Tigern, die zur Attraktion für den Menschen in Gehege eingeschlossen oder im Zirkus vorgeführt werden. Zähmen assoziiere ich mit Schlangen und Echsen, die in Glaskästen eingeschlossen in einer pseudonatürlichen Umgebung ihr Leben fristen müssen.
❌Ich gehe nie in Zoos. Auch wenn die Tiere dort möglicherweise nicht in dem Sinne gezähmt werden, leben sie doch in einer sehr unnatürlichen Umgebung. Selbst, wenn alles versucht wird, um für die Tiere deren eigentlichen Lebensraum nachzugestalten. Wölfe haben in den Wolfsgehegen ein sehr beschränktes Streifgebiet. Wildpferde können nicht grasend über die Steppen und Grasländer wandern. Eisbären können nicht mit dem Packeis weiterziehen im Frühling. Affen schwingen anstatt von Baum zu Baum an Seilen und turnen auf künstlichen Klettergerüsten rum. Beklatsch von den menschlichen Primaten.
😔Mich befremdet es, Tiere hinter Gittern, Glasfronten oder in den Anlagen zu beobachten. Ich empfinde mich als Eindringling in einem Leben, das doch eigentlich privat sein sollte.
Die Menschen gehen in Zoos, wie wenn sie ins Kino gehen. Die Panzerglasscheibe ersetzt die Leinwand. Die Menschen drücken sich die Nasen platt, animieren die Tiere von aussen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, damit sie mit einem netten Erlebnis nach Hause gehen können in ihr menschliches Biotop. Und wenn sie sich im eigenen Heim gestört fühlen durch mögliche Blicke von aussen in ihren Wohnbereich, hilft ein Knopfdruck und der Sichtschutz schützt vor visuellen Übergriffen.
😒Ich stelle mir gerade vor, wie es wäre, wenn ich bei fast allen täglichen Handlungen beobachtet werde. Wenn Menschen an meinen Fenstern stehen bleiben und lachen oder kommentieren, was ich gerade tue. An die Fenster klopfen, mich zu sich heranwinken, faxen machen, auf mich zeigen und über mich reden. Einfach nur gruselig!
😔Zoos sind aus meiner Sicht von Menschen gestaltete Gefängnisse für Wildtiere.
Und eine sehr unnötige Angelengenheit. Du darfst gerne anderer Meinung sein.
Herzlich!
Bea