Treffpunkt Hundherum

Treffpunkt Hundherum Ein auf Vertrauen basierendes, individuell angepasstes Training, das nach Deinen Möglichkeiten im Alltag umgesetzt werden kann.
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Mantrailing Workshop! 2 tolle Workshop Tage mit motivierten Teams 👌 liegen hinter uns und es hat mal wieder sooo viel Sp...
28/04/2024

Mantrailing Workshop! 2 tolle Workshop Tage mit motivierten Teams 👌 liegen hinter uns und es hat mal wieder sooo viel Spaß gemacht. 🙂🙂🙂

Was so ein richtig Jecksche -Jung ist, kommt zu Karneval auch entsprechend zum Training! 🎉
13/02/2024

Was so ein richtig Jecksche -Jung ist, kommt zu Karneval auch entsprechend zum Training! 🎉

Unsere Neujahrwanderung 2024! Ein so toller Tag mit unseren lieben Kunden und Hunden 😊😊😊. Schön das ihr dabei wart.🫶
28/01/2024

Unsere Neujahrwanderung 2024! Ein so toller Tag mit unseren lieben Kunden und Hunden 😊😊😊. Schön das ihr dabei wart.🫶

Kommt gut rüber ins Neue und passt auf eure Hunde auf☝️❤️
31/12/2023

Kommt gut rüber ins Neue und passt auf eure Hunde auf☝️❤️

Mantrail Workshop für Newcomer am Sonntag. Ein schöner Tag 🌞🌂, tolle Teams mit bester Stimmung.  😃🫶👌
14/08/2023

Mantrail Workshop für Newcomer am Sonntag. Ein schöner Tag 🌞🌂, tolle Teams mit bester Stimmung. 😃🫶👌

Super auf den Punkt gebracht!!!
09/08/2023

Super auf den Punkt gebracht!!!

Hundehaltung ohne Zwang?
-Von Maren Grote-

Mein Hund darf alles! Ich zwinge ihn zu nichts, weil ich ihn so liebe!
Ein schöner Selbstbetrug.
Leider taugt er nur, um sich in seiner eigenen Geschichte als Held*in zu inszenieren.
Im echten, sozialen Zusammenleben brauchen wir kein/e Held*innen, sondern ehrliche, echte und freundliche Menschen, die Lust auf Erziehung haben und ihre eigenen Bedürfnisse dafür auch zurückstecken können.
Die keine Angst haben auch mal der/die Spielverderber*in zu sein. Menschen, die nicht dem Idealbild nacheifern es dem Hund immer recht zu machen, sondern dem Idealbild, das Beste für den Hund zu machen.
Ich denke, dass es an der Zeit ist, sich kritisch mit dem Thema „Zwang in der Hundehaltung“ auseinanderzusetzen, denn viele der momentanen Diskussionen verlaufen auf einem Niveau, dass mir nicht nur nicht gefällt, sondern das aus meiner Sicht auch nicht hilfreich ist Hundehaltung zu verbessern.

Polemische Aussagen und Verteufelungen führen nämlich weder zu einer Einsicht noch zu einer bewussten Veränderung und damit Verbesserung.
Die Grautöne sind es und manchmal auch die schmerzhafte Erkenntnis, dass wir alle auch egoistisch handeln und Held*innen ohne Fehl und Tadel eben nur in Märchen existieren. Das echte Leben ist komplexer und hält mehr bereit als schwarz und weiß.

Wir alle halten unsere Hunde unter extremen Zwang.
Das will ich nicht nur einfach in den Raum stellen, sondern erklären:
Es beginnt bereits vor der Geburt unseres Hundes. Da werden Elterntiere bewusst zusammengestellt, teilweise sogar zum Deckakt gezwungen mit Maulkorb und Leine gesichert. Ja, ekelhaft! Und trotzdem Realität in manchen Kreisen. Ob die künstliche Befruchtung in der Tierarztpraxis weniger fragwürdig ist, sei mal dahingestellt, denn auch die ist Alltag in der Hundezucht.
Es kommt also bereits oft ein vom Menschen erzwungener Welpe zur Welt.
Mit den Eltern, die der Mensch wählte, unter den Umständen, die der Mensch entschied. Vom Zeitpunkt, Lebensalter der Mutter, Ort der Geburt und Art der Entbindung an und genauso weiter.
Auch wenn die Elterntiere sich freiwillig gefunden haben, spätestens beim Einzug zum Menschen ist der Hund nicht mehr Entscheidungsträger.
Egal, ob er vermeintlich gerettet wurde, er darf nicht aussuchen, was er will.
Wer wohin zieht entscheidet der Mensch.
Niemand von uns wurde gezwungen einen Hund zu sich zu nehmen. Aber keiner unserer Hunde hatte eine wirkliche Wahl zu uns zu ziehen.
Der Gartenzaun zwingt sie auf dem Grundstück zu bleiben, die Leine zwingt sie nah am Menschen zu sein. Die Verfügung über Futter vermittelt Abhängigkeit, geschlossene Türen an Haus und Kühlschrank zwingen zum Bleiben und auch, wann der Hund mit wem in Kontakt kommt, unterliegt ausschließlich unserer Entscheidung. Wann wie und mit welchen „Klamotten“ angezogen spazieren gegangen wird. Welche Krankheit wie behandelt wird. Ob der Hund etwas vom Boden frisst oder nicht, wann Schlafenszeit ist und in welcher Stadt man lebt. Und so weiter und so weiter.
Unsere Hunde sind in tausenden Kleinigkeiten, aber auch den großen Themen des Lebens an uns und unsere Überzeugung und Ideen gebunden.
Wer nun behauptet, sein Hund dürfe deswegen alles, was irgendwie zur Debatte steht, entscheiden, weil er ja sonst schon genug Zwängen unterliegen würde, der redet sich einfach die Tatsache schön, dass er zwar sehr gerne Zwang zu seinem Nutzen anwendet, aber nur, solange der Hund ihn dabei nicht erwischen kann.
Sich selber durchzusetzen und etwas einzufordern hat nämlich den Nachteil, dass der Hund merkt, dass dieser Zwang vom Menschen persönlich ausgeht, während er den vorhandenen Gartenzaun einfach nicht auf uns zurückverfolgen kann.
Wir ziehen uns aus der Ansprechbarkeit als Ursache, indem wir zwingen, aber nur solange es nicht auf uns zurückgeführt werden kann.
Müssten wir zu unserem Anspruch auf Verbindlichkeit nach unseren Vorstellungen stehen, dann müssten wir uns als die offenbaren, die wir sind: Diejenigen, die bestimmen.

Es geht nicht darum dem Hund etwas Gutes zu tun, sondern darum sich selbst zu schützen und nicht dafür einzustehen, was wir sowieso machen.
Ich fände es wesentlich hilfreicher sich bewusst mit dem Thema auseinander zu setzen und genau zu definieren, was ich möchte und was nicht. Wo mein Zwang notwendig ist und wo ich damit bewusst in Erscheinung treten möchte.
Ich möchte mich selbstbewusst hinstellen und wissen: Ja, ich zwinge meinen Hund zu so vielem. Weil ICH einen Hund haben möchte. Weil ICH etwas aus der Hundehaltung ziehe, was mir gefällt.
Ich zwinge meinen Hund zu nichts, was ihm schadet, aber zu allem, was ihm nutzt.
Egal ob ich das über Hilfsmittel und Management, oder über das Verbieten und Einfordern von Verhalten tue.
Ich nutze meine Position dazu ein möglichst gutes Leben für meinen Hund zu schaffen.
Es ist egal, ob ich meinen Hund zwinge zu kommen, wenn ich rufe, oder immer an der Leine lasse. Beides beinhaltet denselben Zwang, nur eines davon ist offen ausgesprochen und ich liefere mich als Ansprechpartnerin für eventuellen Protest an meinen Entscheidungen aus.
Ich persönlich möchte eine ansprechbare Person für meinen Hund sein und im sozialen Kontakt zu ihm stehen, auch wenn das bedeutet, dass ich Konflikte mit ihm habe, in denen ich mich durchsetzen muss. Denn auch Konflikte gehören zu einer stabilen, sozialen Beziehung dazu und sind gut und richtig.

Dadurch kann ich wieder neue Freiheiten zulassen. Wer zuverlässig kommt, der kann auch freilaufen.
Wer sich im Kontakt zu anderen benimmt, der darf auch Kontakt aufnehmen.
Bewusster Zwang auf der einen Seite führt auch immer zu der Chance auf bewusste Freiheit auf der anderen Seite.
Das Verteufeln von Zwang, das nicht damit auseinandersetzen wollen und Abwälzen auf Gegenstände und Umstände schafft keine Freiheiten für den Hund, sondern füttert nur den egoistischen Anspruch vor sich selbst behaupten zu können, dass man Held*in der eigenen Geschichte ist. Lasst uns stattdessen bewusster erziehen und durchdachter agieren und der/die Held*innen für die Filme und Bücher dieses Lebens aufsparen.

Dieser Text darf gerne geteilt werden. Alle Rechte daran verbleiben bei der Urheberin Maren Grote. Bitte geht in Euren Kommentaren genauso freundlich mit Menschen um, wie ihr auch mit Hunden umgeht!

📌 Neuer Basis Kurs ab Freitag, 16.06.23 um 15 Uhr.📌   Die Faszination des körpersprachlichen Longierens ist, dass Mitein...
09/05/2023

📌 Neuer Basis Kurs ab Freitag, 16.06.23 um 15 Uhr.📌 Die Faszination des körpersprachlichen Longierens ist, dass Miteinander zu fördern und gemeinsame Erlebnisse zu haben. 👌👌
Melde dich gleich an: https://www.treffpunkt-hundherum.de/longieren

Danke ❤️ an alle Workshop Teilnehmer. Es hat mal wieder mega Spaß 🤩 mit euch gemacht. Für das ein  und andere Team war d...
20/03/2023

Danke ❤️ an alle Workshop Teilnehmer. Es hat mal wieder mega Spaß 🤩 mit euch gemacht. Für das ein und andere Team war die Umgebung eine kleine Herausforderung aber ihr habt das toll gemeistert 💪 😍.

Mit dem "Quereinsteiger" Kurs legst du den Grundstein für gutes Benehmen. Egal in welchem Alter dein Hund ist, hier werd...
18/01/2023

Mit dem "Quereinsteiger" Kurs legst du den Grundstein für gutes Benehmen. Egal in welchem Alter dein Hund ist, hier werden die wichtigsten Basics geschult und gefestigt damit du anschließend gut gerüstet für euren gemeinsam Alltag bist. Zu den Inhalten zählen u.a. die Grundsignale, das Warten deines Hundes, die Leinenführung und der sichere Rückruf sowie der Erhalt einer stabilen Bindung zwischen Euch beiden. Der ideale Kurs für Hunde, die über Tierschutzorganisationen, Tierheime o.ä. kommen und bisher noch nichts oder wenig lernen durften.

Start: 10.02.2023 um 16 Uhr

Hier bekommst du alle Informationen und kannst dich direkt anmelden: https://www.treffpunkt-hundherum.de/grunderziehung

31/12/2022

Guten Rutsch 🛷🥂🍀🍀🍀

30/12/2022

Der panische Hund an Silvester 2022 – Alprazolam, Dexmedetomidin, Imepitoin, Alkohol?

Von Ralph Rückert, Tierarzt

So, da ist er wieder, in schöner Regelmäßigkeit und erneut überarbeitet: Mein traditioneller Silvester-Artikel, nur echt und aktuell mit der richtigen Jahreszahl in der Überschrift!

Das zarte Pflänzchen Hoffnung, während der Pandemie gekeimt, ist schon wieder vertrocknet. Letztes Jahr hatte ich geschrieben: „Wer weiß, vielleicht lernen ja auch wir Menschen langfristig, dass uns gar nicht so furchtbar viel abgeht, wenn wir an Silvester nicht Hunderte von Euro in die Luft ballern.“ Nun gut, das kann man wohl knicken! Für den bevorstehenden Jahreswechsel ist – leider auch für unsere geräuschängstlichen Hunde und Katzen - „Normalbetrieb“ angesagt, will heißen, es wird wieder an jeder Ecke und über Tage knallen.

An der arzneimittelrechtlichen Situation auf dem Markt der für Knallangst zugelassenen Präparate hat sich meines Wissens wieder nichts geändert, so dass der Text der letzten beiden Jahre mehr oder weniger unverändert stehen bleiben kann. Die zeitweise bestehenden Lieferprobleme für das Präparat Pexion (Wirkstoff Imepitoin) scheinen behoben zu sein, so dass eine Abgabe aufgrund der Indikation Geräuschangst auch dieses Jahr möglich sein wird. Das ist erfreulich, weil Imepitoin eigentlich die attraktivste Option für Hunde darstellt, deren Panik gleich über mehrere Tage pharmakologisch gedämpft werden muss.

Das Wichtigste wie immer und gebetsmühlenartig zuerst: Geben Sie Ihrem silvesterpanischen Hund auf gar keinen Fall Acepromazin! Dieses Phenothiazin-Derivat ist ein Neuroleptikum und Sedativum und wird unter den Handelsnamen Vetranquil, Sedalin, Calmivet und Prequillan vertrieben. Acepromazin wurde früher weit verbreitet an Silvester eingesetzt und hat dabei von außen betrachtet eine gute Wirksamkeit gezeigt, sprich die Hunde waren richtig platt. Seit geraumer Zeit wissen wir aber, dass das Geräuschempfinden und die damit verbundene Angst der Patienten durch den Wirkstoff nicht wirklich eingeschränkt werden. Der Hund hat also keinen Deut weniger Angst als sonst, er ist nur körperlich unfähig zu erkennbaren Reaktionen. Das ist natürlich eine ganz fiese Sache, also Finger weg! Es gibt durchaus nach wie vor Kolleginnen und Kollegen, bei denen diese Erkenntnis bisher leider nicht angekommen ist. Darüber hinaus hat der Wirkstoff ein recht hohes Potential für gravierende und gefährliche Nebenwirkungen.

So, durch die Erfahrungen der letzten Jahre gewitzt, werden wir jetzt erst mal definieren, um was es geht, wenn wir über die pharmakologische Dämpfung schwerer Geräusch- bzw. Silvesterangst reden: Es geht in erster Linie um Hunde, die an Silvester unter panischen, nicht kontrollierbaren Angstzuständen leiden, also um Tiere, die völlig erstarren, die nur noch zittern, die Harn und Kot unter sich lassen oder erbrechen und die auch durch ein offenes Fenster im dritten Stock springen würden, um der Situation zu entgehen.

Die wissenschaftliche Verhaltensmedizin ist sich sicher, dass Angstzustände von solcher Intensität nicht zuletzt aus tierschutzrelevanten Gründen pharmakologisch gedämpft werden sollten, weil sonst ein Teufelskreis in Gang kommt, der sich jedes Jahr weiter verstärkt. Zur eigentlichen Angst vor der für den Hund nicht korrekt zuzuordnenden Knallerei, den optischen Effekten und dem Geruch tritt nämlich in zunehmendem Maß die Angst vor der Angst, und genau dieser Effekt wird erfahrungsgemäß immer schlimmer.

Nun, damit sollte eigentlich klar sein, um was es eigentlich geht. Widmen wir uns doch zuerst mal den Hunden, um die es im Kern eigentlich NICHT geht, nämlich die, die zwar erkennbar Schiss vor der Knallerei haben, ihre Angst aber noch ganz gut kontrollieren bzw. bewältigen können.

In solchen Fällen können Präparate versucht werden, die nicht als Medikamente, sondern als Nahrungsergänzungsmittel deklariert sind, wie zum Beispiel Zylkene, Sedarom und Adaptil-Tabletten. Bezüglich Zylkene zeichnet sich ab, dass es – wenn überhaupt – nur in drei- bis vierfacher Dosis gegen Knallangst wirksam sein kann. Unter dem Namen Adaptil werden auch ein Pheromonverdampfer für die Steckdose und ein Pheromon-Halsband vertrieben, die sich (bei eher milden Angstzuständen) ebenfalls als hilfreich erweisen können.

Es spricht natürlich auch nichts gegen die Verabreichung von irgendwelchem Humbug wie Bachblüten-Tröpfchen oder Globuli Ihrer Wahl. Sie haben zwar unbestreitbar keinerlei pharmakologischen Effekt auf das Tier, aber wenn dadurch Sie als Besitzer:in über den sogenannten "Placebo-by-proxy-Effekt" beruhigt werden, wird sich das auch Ihrem Hund positiv mitteilen, was durchaus hilfreich sein könnte.

Meine Freundin und Kollegin Sophie Strodtbeck beschreibt in einem Artikel zum gleichen Thema, dass sie einem ihrer Hunde durch geräuschdämpfende Maßnahmen helfen konnte. Sie hat Watte in die Ohren gepackt, einen Schal um den Hundekopf gewickelt und diesen mit selbstklebendem Verband fixiert. Ich wäre ehrlich gesagt nicht auf einen solchen Gedanken gekommen, aber einen Versuch könnte das wohl wert sein. Wer nicht auf Do-It-Yourself steht, kann zum Zweck der Geräuschabschirmung natürlich auch die leider ziemlich teuren „Mutt Muffs“ (Google!) oder die neuen „Rex Specs Ear Pro“ verwenden.

Zuletzt seien noch die sogenannten Thunder-Shirts erwähnt, eng anliegende und elastische Bodys, die durch die auf den Hundekörper ausgeübte sanfte Kompression ebenfalls einen beruhigenden Effekt erzielen sollen. Ich habe damit keine eigenen Erfahrungen, aber schon einige positive Berichte gelesen.

Oft wurde und wird dazu geraten, die Angst des Hundes einfach zu ignorieren, um das Problem nicht auch noch durch Bestätigung zu verstärken. Das sieht man inzwischen anders. Ob die aktuelle Meinung die richtige ist? Keine Ahnung! Ich folge da einfach meinem Bauchgefühl. Unser vorletzten Sommer verstorbener Nogger, sonst ganz der furchtlose Terrier, konnte mit Feuerwerk gar nicht umgehen. Er suchte in seiner Angst die körperliche Nähe zu seinen Menschen, und die bekam er auch. Wenn Ihr Hund in dieser Situation Körperkontakt, Berührung oder gar eine beruhigende Massage haben möchte, dann lassen Sie sich um Gottes Willen nicht durch zweifelhafte und durch nichts belegbare Ratschläge davon abhalten.

Auf allgemeine Maßnahmen wie das Aufsuchen ruhiger Räume, Ablenkung durch Musik und Fernseher und das Herunterlassen der Rollläden muss ich wohl nicht extra eingehen.

So, widmen wir uns nun aber den extremen Fällen, die wir weiter oben schon eingegrenzt und definiert haben. Alle Besitzer:innen von Tieren, die ihre Angst noch kontrollieren können bzw. durch die angeführten Maßnahmen der milderen Art halbwegs zurecht kommen, können an dieser Stelle eigentlich aussteigen. Jetzt geht es um Hunde, bei denen es so schlimm ist, dass man mit ihnen an Silvester stundenlang über die Autobahn gondelt oder gleich einen Kurzurlaub in einem völlig einsam gelegenen Hotel bucht.

Ursprünglich habe ich für diese Extremfälle die zeitlich eng begrenzte Anwendung von Benzodiazepinen wie Diazepam oder Alprazolam (mein Favorit) empfohlen. Benzodiazepine sind im Gegensatz zum oben erwähnten Acepromazin tatsächlich anxiolytisch, also angstlösend, und werden vom Patienten als entsprechend wohltuend und stressmindernd wahrgenommen. Diese Medikamentengruppe gilt auch als sehr anwendungssicher. Wieder im Gegensatz zu Acepromazin kann es bei Benzodiazepinen eigentlich nicht zu bedrohlichen Kreislaufdepressionen kommen. Das zweifellos vorhandene Suchtpotential der Benzodiazepine spielt bei einer so kurzen Anwendungsdauer und bei Patienten, die im Gegensatz zum Menschen nicht selbst über die fortgesetzte Einnahme entscheiden können, nicht die geringste Rolle.

Seit 2016 haben wir nun ein arzneimittelrechtliches Problem bei der Anwendung bzw. Verschreibung von Benzodiazepinen: Die sogenannte und im EU-Arzneimittelrecht verankerte Kaskadenregel verpflichtet uns Tierärzte, bei der Behandlung bestimmter Krankheitsbilder immer zuerst auf Medikamente zuzugreifen, die genau für diesen Zweck zugelassen sind. Bis 2016 gab es keine ausdrücklich für (extreme) Silvesterangst zugelassenen Präparate auf dem Markt. Das hat sich seit der Einführung des Präparats "Sileo" mit dem Wirkstoff Dexmedetomidin geändert. Bei enger Sicht der arzneimittelrechtlichen Vorschriften (und eine andere als die enge Sicht gibt es nach Meinung der Überwachungsbehörden nicht!) kann eine medikamentöse Linderung schwerer und akuter Geräuschangst eigentlich nicht mehr mit Benzodiazepinen durchgeführt werden. Die Abgabe bzw. Verschreibung von Wirkstoffen wie Alprazolam aus dem humanmedizinischen Bereich ist mit der Zulassung von Sileo für den Tierarzt zu einem riskanten Rechtsverstoß geworden, den er im Zweifelsfall vor den Kontrollorganen rechtfertigen muss.

Die Wirksamkeit des First-Line-Medikaments Sileo wird von den Kunden ausgesprochen uneinheitlich bewertet. Gefühlt 75 Prozent der Anwender sind mit dem Effekt zufrieden, ein Viertel aber nicht so recht. Die korrekte Anwendung des Präparates ist zudem erklärungsbedürftig. Es liegt in Form eines Gels vor, das über die Backenschleimhaut aufgenommen werden muss und nicht etwa abgeschluckt werden soll. Käufer des Medikaments werden von uns entsprechend unterrichtet. Der Hersteller hat auch ein ausführliches Tutorial-Video online zur Verfügung gestellt.

Eine interessante Alternative stellt das inzwischen ebenfalls für Geräuschangst zugelassene Antiepileptikum Imepitoin (Handelsname "Pexion") dar. Mit der Gabe muss allerdings bereits mehrere Tage vor Silvester begonnen werden. Durch diese sowieso notwendige längerfristige Anwendung ist Pexion wohl die beste Möglichkeit für Hunde, die nicht nur am Silvesterabend selbst, sondern schon ab dem Feuerwerks-Verkaufsstart panisch reagieren.
Auch bei Pexion wird die Wirksamkeit von den Besitzer:innen hochgradig geräuschempfindlicher Hunde recht unterschiedlich beurteilt. Wissenschaftlich gesehen ist sie auf jeden Fall nachweisbar besser als die eines Placebos. Zu beachten ist beim Anwendungszweck „Geräuschangst“ die Dosis, die dreimal höher ist als die Einstiegsdosis für die Indikation „Epilepsie“. Über eventuell notwendige und individuelle Dosierungsschemata (zum Beispiel sogenanntes „Ein- und Ausschleichen“) müssen Sie sich mit der Ihnen das Präparat verschreibenden Praxis unterhalten.

Also, um es nochmal zu betonen: Arzneimittelrechtlich sind Sileo und Pexion die für Silvesterpaniker zugelassenen First-Line-Medikamente, die erst mal zur Anwendung kommen müssen, bevor man (zum Beispiel bei mangelndem Erfolg) an die Verschreibung von Benzodiazepinen wie Alprazolam überhaupt denken darf. Machen Sie bitte nicht Ihre Tierärztin / Ihren Tierarzt dafür an, dass sie / er sich an Recht und Gesetz hält!

Zu guter Letzt komme ich noch auf eine vom Arzneimittelrecht völlig unberührte Alternative zur Beruhigung sehr ängstlicher Hunde zu sprechen, die in den letzten Jahren während der Diskussion regelmäßig für Aufregung gesorgt hat, nämlich Alkohol. Alkohol, von Hunden speziell in Form von Eierlikör (oder von mir aus auch Bier, für die eher herben Typen) sehr gern aufgenommen, ist natürlich - wie wir fast alle aus eigener Erfahrung wissen - in der korrekten Dosierung ein recht potentes Sedativum mit durchaus angstlösender Wirkung.

Einerseits mag ich es gar nicht, wenn mein traditioneller Silvester-Blogartikel nur auf die Erwähnung von Eierlikör reduziert wird, stelle ich doch weiter oben recht umfassend alle mit dem Stand der Wissenschaft und dem Arzneimittelrecht konformen Möglichkeiten dar, mit denen silvesterpanischen Hunden über die schlimmen Tage geholfen werden kann. Andererseits habe ich Verständnis für diese Sichtweise, denn aus den unzähligen Rückmeldungen, die ich über die Jahre bekommen habe, lässt sich tatsächlich der Schluss ziehen, dass eine vernünftig und zurückhaltend dosierte Menge Alkohol mit eine der besten Möglichkeiten darstellt, die Panik der betroffenen Hunde auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.

Unser Terrier Nogger (knapp 10 kg schwer) bekam an Silvester um 20 und um 23 Uhr jeweils einen Esslöffel Eierlikör, und es hat ihm immer sowohl sehr gut geschmeckt als auch nach unserem Dafürhalten beträchtlich geholfen. Diese unsere Erfahrung wurde mir auch von zahlreichen Kunden und Lesern genau so bestätigt. 2016 musste Nogger als Tierarzthund natürlich Sileo testen. Mein persönlicher Eindruck: Es hat ihm geholfen, aber nicht so nachhaltig und klar erkennbar wie der Eierlikör in den Jahren davor und danach.

Natürlich werden jetzt wieder diejenigen, die alles glauben, was im Internet steht (Alkohol wird ja da immer gern unter den zehn für den Hund giftigsten Substanzen aufgeführt), mit den üblichen Anwürfen kommen: Wie kann man nur, als Tierarzt!!! Völlig verantwortungslos!!! Inkompetenter Idiot!!! Suchen Sie sich einfach was aus, geht mir glatt irgendwo weit südlich vorbei.

Fakt ist: Hunde fallen von einer begrenzten Menge Alkohol keineswegs tot um, sondern werden - wie wir Menschen - einfach etwas angesäuselt, was in diesem Fall genau der gewünschte Effekt ist. Wir zielen mit der weiter unten erläuterten Dosierung so ungefähr auf einen Blutalkoholspiegel von maximal 0,5 Promille!

Hunde werden, wenn sie einmal im Jahr eine minimale Menge Alkohol bekommen, sicher auch nicht zu Alkoholikern. Ich bin Pragmatiker. Ich weiß demzufolge, dass das häufiger gemacht wird, als man denken würde. Warum also nicht einfach mal drüber reden, statt unter hysterischem Geht-ja-gar-nicht-Geplärr einen puritanischen Glaubenskrieg draus machen zu wollen, wie es leider auch manche auf Verhaltensmedizin spezialisierte Kolleginnen und Kollegen versuchen? Ich traue den meisten meiner Mitmenschen selbständiges Denkvermögen zu. Sie können das also in meinen Augen mit aller gebotenen Vorsicht ruhig mal versuchen. Vielleicht ist ja am Ende Eierlikör (oder Bier) die passende Lösung für Sie und Ihren Hund, die zudem – und das sollte auch mal erwähnt werden - deutlich weniger beängstigend klingende Nebenwirkungen mit sich bringt als die offiziell zugelassenen Medikamente. Damit wir uns aber richtig verstehen: Es soll absolut niemand dazu überredet oder gar gezwungen werden, seinem Hund Likör zu reichen. Wer das aus welchen Gründen auch immer nicht tun mag, der soll es halt einfach lassen.

Wie soll der Eierlikör bzw. der Alkohol dosiert werden? Ich gebe hier (ohne Gewähr, Anwendung auf eigene Verantwortung!) mal eine leicht verständliche Anleitung, nicht zuletzt, um einer dann vielleicht doch gefährlichen Pi-mal-Daumen-Dosierung entgegen zu wirken:

Gewicht des Hundes bis 25 kg:
Körpergewicht in kg x 0,4 x 100 / Prozent des Alkohols = Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml.

Gewicht des Hundes von 26 kg bis 50 kg:
Körpergewicht in kg x 0,3 x 100 / Prozent des Alkohols = Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml.

Gewicht des Hundes ab 50 kg:
Körpergewicht in kg x 0,2 x 100 / Prozent des Alkohols = Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml.

Die errechnete Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks bitte immer auf 2-3 Portionen im Abstand von ca. 2 Stunden aufteilen, so dass die letzte Gabe vor dem Höhepunkt der Knallerei um ca. 23.30 Uhr erfolgt.

Beispiel: Ein 15 kg schwerer Hund bekommt einen 20%igen Eierlikör nach folgender Empfehlung: 15 (Körpergewicht) x 0,4 x 100 / 20 (Alkoholanteil des Eierlikörs) = 30 ml Eierlikör. Davon einen Esslöffel (ca. 15 ml) 21.30 Uhr und einen weiteren um 23.30 Uhr.

Diese Anleitung bzw. Empfehlung beruht auf Erfahrungswerten und stellt keine tiermedizinische Dosierungsanleitung dar. Mit maximal 0,4 g Alkohol pro kg Körpergewicht bleiben wir aber meilenweit von dem Bereich entfernt, in dem Gesundheitsgefahren vorstellbar wären. Auf mich mit meinen knapp 80 kg umgerechnet würde das etwa einem Viertele Roten, verteilt auf drei Stunden, entsprechen.

Daraus, dass der genaue Alkoholgehalt des Getränks bekannt sein sollte, ergibt sich zwangsläufig der Rat, ausschließlich handelsübliche Produkte mit ausgewiesenem Alkoholanteil zu verwenden. Der Hund sollte natürlich körperlich gesund sein, was aber für die Anwendung aller anderen psychoaktiven Medikamente genau so gilt. Es empfiehlt sich dringend ein in den Wochen vor Silvester durchgeführter Alkohol-Probelauf, um die Reaktion des Hundes besser einschätzen zu können.

An dieser Stelle ein ganz ernst gemeinter Hinweis: Sollten Sie die Berechnung der empfohlenen Alkoholmenge anhand der oben genannten Formeln als unüberwindbare Hürde empfinden, können Sie offenbar nicht mit dem Dreisatz umgehen. Dann lassen Sie besser die Finger weg von Alkohol für den Hund! Und sehen Sie bitte von Mails und Nachrichten ab, in denen Sie mich dazu auffordern, die Dosis für Ihren Hund auszurechnen!

Abschließend noch ein Wort zu den so sicher wie das Amen in der Kirche wieder auftauchenden Kommentaren, in denen auf die Wichtigkeit einer langfristigen Verhaltenstherapie der Geräuschpanik hingewiesen wird: Es wird immer so dargestellt, als ob eine langfristige verhaltenstherapeutische Intervention in irgendeinem Widerspruch zu den von mir für den akuten Fall genannten Optionen stehen würde. Das ist natürlich absolut nicht der Fall. Meinen Patienten mit gravierenden verhaltensmedizinischen Problemen wird selbstredend dazu geraten, sich entsprechenden Spezialist:innen anzuvertrauen. Aber bitte schauen Sie alle mal aufs Datum! In den verbleibenden zwei, drei Wochen wird das ganz sicher nix mehr. Für mich als Tierarzt ist es eine nachgeordnete Frage, ob sich die jeweiligen Besitzer:innen früher um das Problem hätten kümmern müssen. Ich bin dazu verpflichtet, das Leiden von Tieren im Rahmen meiner Möglichkeiten so effektiv wie möglich zu lindern. Der silvesterpanische Hund hat rein gar nichts davon, wenn ich rechthaberisch darauf bestehe, dass er im vergangenen Jahr hätte einer langfristigen Therapie unterzogen werden sollen. Dem muss ich schon aktuell, also im Hier und Jetzt helfen, und da können bei extremen Fällen psychoaktive Medikamente bzw. Alkohol die beste Möglichkeit darstellen.

Darüber hinaus bin ich bezüglich der Möglichkeiten, die echte panische Angst vor einer Situation wie Silvester, die in ihrer Kombination von Stimmung, Geräuschen und Geruch nun mal nur einmal pro Jahr auftritt, verhaltenstherapeutisch effektiv behandeln zu können, aus langjähriger Erfahrung heraus eher skeptisch. Durchgreifende Erfolge werden von den an diesem Geschäft interessierten Parteien – also von Trainer:innen und Therapeut:innen - zwar gerne berichtet bzw. behauptet. Mir ist aber noch nie ein echter Silvester-Paniker begegnet, der durch Verhaltenstherapie bzw. Training so weit gebessert wurde, dass er nicht mehr behandlungsbedürftig war.

Und als letzter Punkt: Was ist mit Katzen?
Bei Katzen würde ich zum Verzicht auf echte psychoaktive Medikamente und damit auch Alkohol raten. Katzen neigen viel mehr als Hunde zu paradoxen Reaktionen auf Psychopharmaka. Sie sollten Gelegenheit zum Rückzug an einen ihnen sicher vorkommenden Ort haben und dort unter möglichst effektiver Abschirmung in Ruhe gelassen werden. Pheromon-Verdampfer für die Steckdose wie Feliway könnten sich eventuell als hilfreich erweisen.

So, damit bleibt mir nur, uns allen die Daumen zu drücken, dass wir diesen für unsere Tiere so stressigen Tag wieder mal halbwegs gut hinter uns bringen und geschmeidig in ein dann hoffentlich besseres Jahr 2023 reinrutschen.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr

Ralph Rückert

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm
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Unsere Weihnachtswanderung🎄 stand gestern unter einem guten Stern. Sonne 🌞 und Schnee⛄️ pur, so richtig schön winterlich...
18/12/2022

Unsere Weihnachtswanderung🎄 stand gestern unter einem guten Stern. Sonne 🌞 und Schnee⛄️ pur, so richtig schön winterlich! Vielen Dank an unsere lieben Kunden u.Hunde, schön das ihr dabei wart. 😍

Also, der Winter kann mich normalerweise sonst wo, nur heute morgen habe ich für kurze Zeit meine Meinung geändert.🐧⛄️🛷
13/12/2022

Also, der Winter kann mich normalerweise sonst wo, nur heute morgen habe ich für kurze Zeit meine Meinung geändert.🐧⛄️🛷

☝️Für Kurzentschlossene☝️Der Kurs startet am Freitag 25.11.22 um 18.15 Uhr! Benötigst Du weitere Infos? Dann melde dich ...
22/11/2022

☝️Für Kurzentschlossene☝️
Der Kurs startet am Freitag 25.11.22 um 18.15 Uhr! Benötigst Du weitere Infos? Dann melde dich via Email an:
[email protected] 🙂

Wunderschöner Mantrail Workshop 🙂Tolle Teams, feine Trails plus bestes Wetterchen. 👌👌😍
13/11/2022

Wunderschöner Mantrail Workshop 🙂
Tolle Teams, feine Trails plus bestes Wetterchen. 👌👌😍

Perfekter 2. Trainingstag 😍Nachdem wir gestern mit Trailen gestartet sind, stand heute ein gemeinsamer Spaziergang, mit ...
13/09/2022

Perfekter 2. Trainingstag 😍
Nachdem wir gestern mit Trailen gestartet sind, stand heute ein gemeinsamer Spaziergang, mit Wunschthemen auf dem Plan. Begleitet von bestem Wetter und wunderschöner Aussicht. So darf es gerne bleiben 🙂🙃

Adresse

Bürener Straße 44
Aachen
33181

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Montag 10:00 - 20:00
Dienstag 09:00 - 20:00
Mittwoch 10:00 - 20:00
Donnerstag 11:00 - 19:00
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