dogrelation - Kirstin Antoni

dogrelation - Kirstin Antoni Mobile Hundeschule und Hundeverhaltensberatung - Individuelles Training für (verhaltens)originelle

Aus vollem Herzen geteilt ❤️Danke, Systemare Agimed - Coaching für Mensch und Mensch mit Hund - Corinne Keller , für die...
31/12/2024

Aus vollem Herzen geteilt ❤️
Danke, Systemare Agimed - Coaching für Mensch und Mensch mit Hund - Corinne Keller , für diesen Beitrag ☺️

Und wieder verbringst du diesen Abend und diese Nacht bei deinen Tieren. Du hast dich dafür entschieden, für ein anderes Lebewesen Verantwortung zu tragen - mit allem, was dazugehört.

Viele in deinem Umkreis schütteln darüber den Kopf. Sie können nicht verstehen, dass du nicht mit ihnen feierst und deine Tiere nicht mal für ein paar Stunden allein sein können.
Wie kann man nur ständig und immer wieder die Bedürfnisse seiner Tiere so in den Vordergrund stellen und die eigenen so zurückstellen?

Doch nicht genug damit, dass du in deinem eigenen Umfeld Kopfschütteln erntest. Oft musst du noch den Spott Fremder ertragen. Fremde, die sich einen Spaß daraus machen, deine verzweifelten Beiträge auf Social Media zur Angst deiner Tiere zu verhöhnen. Beiträge, mit denen du hoffst, doch nur ein paar mehr Menschen zu sensibilisieren. Doch im Gegenteil. Manch einer wird erst recht durch deine Not angestachelt, seine Tipps zum Besten zu geben, wie man Böller besonders laut zündet. Silvester ist ja nur einmal im Jahr und den Spaß lasse man sich nicht verbieten.

All das lässt dich an der Empathiefähigkeit der Menschheit zweifeln. Menschen, die in ein paar Minuten Unsummen an Geld verbrennen und mit grinsender Leichtigkeit die Not anderer in Kauf nehmen. Wiederholend. Jedes Jahr aufs Neue.

Heute ist eine Nacht, die für dich nicht überraschend kommt, für die du dich und deine Tiere schon lange vorbereitest. Doch wie jedes Jahr beginnt der Stress für deine Tiere nicht erst um Mitternacht, sondern schon Tage vorher. Immer wieder werfen euch Zwischenfälle zurück. Sichere Plätze werden plötzlich unsicher. Oft ist es nicht allein die Geräuschangst, die ein Thema ist. Doch das dringt nicht in das Bewusstsein derer, die ihren Fokus auf den eigenen Spaß gerichtet haben. Sie können deine Perspektive nicht verstehen. Nicht mitfühlen.

Wir haben uns für ein Tier entschieden. Nicht immer wissend, welchen Rucksack es trägt. Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen ist eine Entscheidung, die keine Bedingungen stellt. Man hängt diese Verantwortung nicht einfach für ein paar Stunden wie eine Jacke in einen Schrank. Wir tragen sie immer.

Danke, dass du sie trägst!

Wichtig👍
28/12/2024

Wichtig👍

24/12/2024
21/12/2024
21/12/2024
12/12/2024
So☺️👍
11/12/2024

So☺️👍

⛔️ Keine Gewalt im Training, bei der Ausbildung & der Erziehung von Hunden! ⛔️

Besonders im Hundetraining ist der Begriff „Gewalt“ immer wieder hart umkämpft.

Es ist kein klarer oder eindeutig definierter Begriff. Weder in der Wissenschaft noch im allgemeinen Sprachgebrauch. Ob eine Handlung Gewalt ist, bewerten wir Menschen immer als Individuum. Gewalt ist das, was sich für uns falsch anfühlt – nicht aber unbedingt für den Ausübenden.

Was also der eine als gewaltvoll empfindet, kann für den anderen angemessen und notwendig sein. Eigene Erfahrungen beeinflussen das Empfinden ebenso, wie die eigene Haltung und Überzeugung. Wie Hunde Gewalt beurteilen, lässt ich daher extrem schwer sagen. Einzig ihre Körpersprache kann uns darüber Aufschluss geben.

In der Ausbildung von Hunden sind wir (eigentlich) weg von Schlägen, Stachelhalsband und Co. Darüber besteht in der Trainer:innenwelt ein breiter Konsens. Allerdings wird es bei anderen Maßnahmen, die keine direkte physische Gewalt ausüben, wieder uneins.

ℹ️ Für den IBH e.V. und seine Mitglieder definiert sich Gewalt am Hund natürlich durch alles, was ihm absichtlich Schmerzen zufügt. Sei es via Leinenruck, Kneifen oder andere direkte körperliche Einwirkungen.

ℹ️ Darüber hinaus definiert sich Gewalt für den IBH e.V durch alles, was den Hund absichtlich erschreckt, um sein momentanes Verhalten abzubrechen und damit (kurzfristig) zu hemmen. Dazu zählen z.B. der Einsatz einer Wasserpistole, einer Rütteldose, bedrohliches Zischen, Klatschen etc.

ℹ️ Ebenso gehört absichtliches körperliches Bedrängen/Bedrohen dazu, welches dazu dienen soll, dem Hund Grenzen aufzeigen oder ihm Respekt abnötigen will. Dazu gehört z.B. massives in den Weg stellen, sich „großmachen“, fixieren, blocken, „Raum“ beanspruchen, etc. pp.

Hunde passen ihr Verhalten rein situativ den Konsequenzen an, die dieses Verhalten in direkter Folge hat - ohne dabei zu einer Form von Einsicht in „falsch“ oder „richtig“ zu gelangen. Gezeigtes Demuts- oder Meideverhalten lässt sich NICHT als ein "Verstehen" der eingeforderten Regeln interpretieren.

Auf Gewalt im Hunde- & Tiertraining kann und MUSS daher verzichtet werden.

!


www.ibh-hundeschulen.org
Foto: castenoid - stock.adobe.com

Heute durfte ich wieder bei einer Prüfung zum Hundeführerschein nach IBH-Richtlinien hospitieren!Vielen Dank an Jana von...
07/12/2024

Heute durfte ich wieder bei einer Prüfung zum Hundeführerschein nach IBH-Richtlinien hospitieren!
Vielen Dank an Jana von Hundeschule Teamwork - Training und Verhaltenstherapie und Thorsten von Stressfrei Hund & Mensch, dass ich dabei sein durfte und wieder viel Input mitnehmen konnte😘

Den drei erfolgreichen Teams nochmals ganz herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung 🎉💃🤩

Und noch ein Wiederholungstäter 😆Den kleinen Bub habe ich heute das erste mal nach über einem Jahr gesehen. Und ich war ...
06/12/2024

Und noch ein Wiederholungstäter 😆

Den kleinen Bub habe ich heute das erste mal nach über einem Jahr gesehen. Und ich war begeistert:
Seine Familie hat sooo viel erreicht❤️

Denn das Wichtigste, was dieser Hund braucht, ist eine Familie, die ihm die Zeit gibt, die er mit seinen ganz besonderen Bedürfnissen benötigt.

Er ist zusehends mutiger geworden und hat mehr Vertrauen in seine Menschen aufbauen können. Und das Resultat sieht man sofort😍

Jetzt erarbeiten wir ein paar Situationen im Alltag, pimpen die aufgebauten Rituale und gehen auch an das spannende Thema Besucher heran.

Es gibt viel zu tun, aber wenn es in Bubis Tempo läuft, wird das schon werden❤️

20/11/2024

Online Hundekongress: Live Diskussion „Strafe im Hundetraining“

Eine super Diskussion, wie ich fand, zwei Stunden wirklich intensiver Austausch, bei dem für mich vor allem Gerd Schreiber und Nora Brede hervorstachen.
Ein schwieriges Thema, hochemotional, aber professionell geführt und moderiert. Das war grossartig.

Für mich ist einmal mehr klar geworden:
Es geht um Wissenstransfer. Es geht darum, Methoden und Werkzeuge kennenzulernen, um Vor- und Nachteile zu wissen und erst dann zu entscheiden, für welchen Weg man sich entscheiden möchte.

Und deshalb ist Offenbleiben so wichtig. Wie Ariane am Ende mit Blick auf den Chat meinte: Fan-tum dient der Sache nicht. Zuhören, Hinterfragen, Neugierig bleiben, Emotionen mal wegpacken und sachlich bleiben, schon.

Die Expert*innen der Runde werden aufgrund der Diskussion ihre Einstellung natürlich nicht ändern. So wenig wie ein Politiker die Partei wechseln wird, nur weil er einmal mit anderen diskutiert hat. Sie stehen für ihre Sache, seit Jahrzehnten, und haben alle ihre Gründe dafür.

Das Gleiche gilt für mich ja auch, so gesehen bin ich nicht offen für Strafe im Hundetraining - aus meiner persönlichen Geschichte heraus. In all den Jahren im Hundetraining habe ich sie nie gebraucht - nicht mal mit einem hochreaktiven, bissigen Hund, der überhaupt der Grund war, dass ich Trainerin werden musste. Positive Strafe war und wird nie mein Mittel der Wahl sein, dafür ist mein Werkzeugkoffer zu prall gefüllt mit wunderbar positiven Methoden. Ich hatte auch noch nie Angst vor unerwünschten Verhaltensketten, die eigentlich auf Trainingsfehler hinweisen. Wie sagt Bob Bailey: Du bekommst, was du verstärkst. 🤷🏼‍♀️

Aber: Indem Expert*innen sich austauschen und wir genau zuhören, ergibt sich die Chance: Ehrliche Reflektion. Wo stehen wir heute? Brauchen wir Veränderung? Mehr Wissen? Oder ist der gewählte Weg der richtige?

Ich glaube also, miteinander reden kann helfen.
Der Weg des Brückenbauens ist sicherlich noch lang und steinig, aber vielleicht vielleicht ist ein kleiner Anfang gemacht.

Das war ein schöner Abschluss eines spannenden Kongresses Vol. 6.

18/11/2024

Impulskontrolle und junge Hunde

Da scheint auch bei vielen Fachpersonen nicht immer fundiertes Wissen vorzuliegen oder manches verwechselt zu werden. Die Erfahrung muss ich leider nicht nur hinsichtlich Hunden immer wieder machen, sondern auch bei Fachpersonen, die mit Jugendlichen arbeiten.

Nun ist es nicht so, dass junge Hunde per se nicht in der Lage wären, Impulse steuern zu können. Aber wir müssen uns bewusst sein, dass aufgrund ihres neurobiologischen Entwicklungsstands wir Menschen uns genau überlegen sollten, was und wann und wie wir etwas in welchem Kontext verlangen.

Die Unterschiede in der neuronalen Entwicklung, speziell das Verhältnis zwischen hemmenden und erregenden Neuronen, spielen eine wesentliche Rolle in der Impulskontrolle junger Hunde.

Bei Welpen und Junghunden sind die erregenden Neuronen früher und stärker aktiv als die hemmenden Neuronen. Das bedeutet, dass junge Hunde impulsiver sind und ihre Erregung schwerer zügeln können.

Die hemmenden Neuronen, die für Impulskontrolle und Selbstregulation wichtig sind, reifen erst nach und nach aus, was im Laufe der Adoleszenz geschieht.

Im Vergleich zu erwachsenen Hunden fällt es Junghunden daher schwerer, auf bestimmte Reize nicht direkt zu reagieren, einfach weil die biologischen Grundlagen für gezielte Impulssteuerung noch nicht vollständig entwickelt sind.

Dieser Prozess ist vergleichbar mit dem menschlichen Gehirn: Auch bei Kindern und Jugendlichen ist die Impulskontrolle aufgrund der langsameren Reifung der präfrontalen Regionen, die für Kontrolle und Entscheidung wichtig sind, eingeschränkt.

Quellen liefern Neurologische Entwicklungsstudien: Bei Hunden hat man herausgefunden, dass sich die Entwicklung der Hirnareale für Impulskontrolle und Selbstregulation bis ins Erwachsenenalter zieht. Die Synapsen in den präfrontalen Arealen, die für hemmende Impulse zuständig sind, benötigen Zeit zur Ausreifung. Diese Untersuchungen basieren unter anderem auf Arbeiten zur neuronalen Plastizität und Synapsenbildung bei Hunden und sind zum Teil analog zu denen beim Menschen.

• Bray et al. (2020) - "Cognitive Characteristics of 8-to-10-Week-Old Assistance Dog Puppies." Diese Studie untersucht kognitive Fähigkeiten und Verhaltenssteuerung bei jungen Hunden und zeigt auf, dass sich kognitive und impulssteuernde Fähigkeiten erst mit zunehmendem Alter entwickeln.

• Miller et al. (2019) - "The Development of Inhibitory Control in Dogs (Canis familiaris)." Diese Untersuchung erforscht die Impulskontrollfähigkeit in verschiedenen Altersstufen und stellt fest, dass Junghunde im Vergleich zu erwachsenen Hunden signifikant weniger Impulskontrolle zeigen.

• Fagnani et al. (2016) - "Developmental Trajectories of Puppies’ Responses to Human Social Cues." Diese Studie beschreibt die neuronale und verhaltensmäßige Entwicklung junger Hunde und zeigt, wie sie auf menschliche Reize und Impulse reagieren. Die Ergebnisse legen nahe, dass bestimmte Aspekte der Impulskontrolle in den ersten Lebensmonaten noch stark eingeschränkt sind.

• Wynne & Udell (2013) - "Animal Cognition: Evolution, Behavior, and Cognition." Dieses Buch bietet eine umfassende Übersicht zur kognitiven Entwicklung bei Hunden, einschließlich der neuronalen Grundlagen von Impulskontrolle und Selbstregulation.

Ferner sollten wir eines nicht verwechseln: Erlernte Reaktion und echte Impulskontrolle!

Für viele Menschen scheint Impulskontrolle darin zu bestehen, dass der Hund "ruhig sitzen" oder auf ein Zeichen "warten" kann. Das ist jedoch keine echte Impulskontrolle! Die tatsächliche neurologische Impulskontrolle ist komplexer und betrifft die Fähigkeit, Erregung selbständig zu regulieren, auch ohne äußere Signale!

Diese Fähigkeit setzt ein reiferes neuronales Netzwerk voraus, das bei Junghunden noch nicht vollständig entwickelt ist.

Impulskontrollübungen verbrauchen Ressourcen wie Aufmerksamkeit, Konzentration und Erinnerungsvermögen.

Impulskontrollspielchen, die mir unter diesem Lable begegnen, trainieren im Grunde nicht die Impulskontrolle. Nur wollen das die wenigsten wirklich wahrhaben. Und welche Impulskontrolle, welche Mechanismen sollen denn eigentlich genau trainiert werden? Offenbar scheint der Mensch neurobiologische Entwicklungen außer Kraft setzen zu können 😉

P.S. Impulskontrolle und Frustrationstoleranz sind nicht das Gleiche!

17/11/2024

𝗩𝗶𝗲𝗹 𝗠𝗲𝗶𝗻𝘂𝗻𝗴, 𝘄𝗲𝗻𝗶𝗴 𝗦𝘂𝗯𝘀𝘁𝗮𝗻𝘇:
𝗞𝗿𝗶𝘁𝗶𝗸 𝘇𝘂𝗺 𝗢𝗻𝗹𝗶𝗻𝗲 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲𝗸𝗼𝗻𝗴𝗿𝗲𝘀𝘀 – 𝗟𝗶𝘃𝗲 𝗗𝗶𝘀𝗸𝘂𝘀𝘀𝗶𝗼𝗻 „𝗚𝗲𝗹𝗮𝘀𝘀𝗲𝗻𝗵𝗲𝗶𝘁 𝘂𝗻𝗱 𝗙𝗿𝘂𝘀𝘁𝗿𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀𝘁𝗼𝗹𝗲𝗿𝗮𝗻𝘇“

Wer den Online Hundekongress kennt, weiß, dass er mit geballtem, faktenbasiertem Wissen aufwartet. Jedes Jahr werden Expert*innen der verschiedensten Disziplinen rund um das Thema Hund angehört, die ihr wissenschaftlich basiertes Fachwissen mit uns teilen. Genau das macht seine Qualität aus und deshalb ist er so empfehlenswert.

Bei der gestrigen Live Diskussion zum Thema „Gelassenheit und Frustrationstoleranz“ konnte diese Qualität erstmals leider nicht aufrecht erhalten werden.

Ich war sehr gespannt auf die Diskussion, ging es doch eigentlich nicht nur ums Thema, sondern auch darum, Brücken zu bauen. Mit am Tisch neben Maria Rehberger und Sophie Strodtbeck, saß Maren Grote, die auch strafbasierte Methoden im Hundetraining anwendet. Der Kongress, der bisher nur eine Bühne für positives Hundetraining darstellte, öffnet nun also erstmals seine Tore für anders arbeitende Fachpersonen, mit dem Ziel, ins Gespräch zu kommen, Gräben zu überwinden und konstruktiv zu diskutieren.
Kein schlechter Gedanke, wie ich finde, ein wenig mehr Miteinander statt Gegeneinander kann gerade in schwierigen Zeiten wie diesen, nicht schaden. Meine Skepsis allerdings war hoch, denn bisher sind alle Versuche in der Vergangenheit gescheitert. Und zwar auch, weil es in der Philosophie des positiven Hundetrainings wenig Platz dafür gibt, für Strafmaßnahmen als das Mittel der Wahl zu werben. Es ist fast nur logisch, dass da am Ende meist nur wenige Gemeinsamkeiten stehenbleiben, außer vielleicht, dass wir alle unsere Tiere lieben und nur das Beste für sie wollen.

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich ziehe meinen Hut vor den Diskussionsteilnehmerinnen und der Moderatorin, dass sie sich dieser durchaus schwierigen Situation gestellt haben. Sie haben ihre Sache auf der menschlichen Ebene sehr gut gemacht: Das Gespräch war ausgesprochen freundlich und wertschätzend. Es wurden keine Pfeile geschossen, Spitzen verteilt, es wurde nicht angeklagt, verurteilt oder in irgendeiner Form ausgeteilt. Im Gegenteil: In den meisten Punkten bis auf wenige – aber das waren die, die uns eben trennen –, waren sich alle einig und stark um Harmonie bemüht. Die kontroversen Meinungen wurden vorsichtig, sachlich, aber klar formuliert.

Aber damit kommen wir auch schon zum eigentlichen Qualitätsverlust: Es wurde sehr lange darüber philosophiert, was denn überhaupt Frustration oder Gelassenheit ist, was Frustrationstoleranz bedeuten könnte und was Impulskontrolle. „Ich glaube…“, „Ich bin der Meinung…“, „Da muss ich nochmal drüber nachdenken…“ waren vielgebrauchte Sätze in den knapp eineinhalb Stunden.
Dabei sollte man meinen, dass Begriffe aus der Naturwissenschaft bereits ausreichend definiert wurden und keinen Diskussionsbedarf mehr haben? Den Zuhörer*innen kurz und sachlich zu erläutern, was die Grundlage der Diskussion ist, ist natürlich wichtig. Aber tatsächlich hätte ich nicht damit gerechnet, dass selbst Fachleute unterschiedliche Auffassungen zu den Begrifflichkeiten haben können, so dass es leider sehr viel Meinung, aber nur sehr wenige Fakten auf allen Seiten gab. Und das ist extrem schade. Vor allem, wenn man sich vorstellt, dass potentielle 30.000 Teilnehmer*innen zugehört haben, die nicht alle Vorwissen haben und nun vielleicht falsche Schlüsse gezogen haben könnten.

So ließ sich auch im Chat, der die Nettiquette nicht so sehr beherzigte wie die professionellen Podiumsteilnehmerinnen, sehr gut verfolgen, dass es weniger um Fakten ging als vielmehr um Halbwissen, Nichtwissen und darum, welche Referentin die meisten Herzchen bekommt: Die Fan-Base der beteiligten Parteien war hoch aktiv. Aber leider hat sie dabei eben nicht bemerkt, was alles nicht angesprochen wurde:

Zum Beispiel – und das sind nur wenige Aufzählungen eines hochkomplexen Themas! –, dass Frustration Aggressionsverhalten auslösen kann, dass es konstruktives Lernen verhindert, dass ein Zusammenhang besteht zwischen einer niedrigen Frustrationstoleranz und einer geringen Fähigkeit zur Impulskontrolle und vor allem: Dass diese endlich ist! Es wurde nicht genügend herausgestellt bzw. eher heruntergespielt, dass der Alltag unserer Hunde sehr viel Frustpotential beinhaltet und dass enorm viel Impulskontrolle in allen möglichen Situationen eingefordert wird, so dass zusätzliche Impulskontrollübungen oder extra herbeigeführte frustrierende Situationen vollkommen überflüssig und schädlich sind: Wieso kann der Hund neun Hundebegegnungen super meistern, die Zehnte aber nicht? Weil, die Flasche leer ist und die Impulskontrolle vielleicht beim aufs zu lange Essen warten verbraten wurde! Dieser überaus wichtige Punkt wurde gar nicht angesprochen.

Es wurde leider auch nicht angemerkt, dass das Gehirn Glucose verbraucht, wenn es sich in Impulskontrolle üben soll. Und dass die Konzentrationsfähigkeit, die Gedächtnisbildung, das Erinnerungsvermögen sowie die Ausdauer bei frustrierenden Aufgaben massiv leidet, wenn keine mehr da ist – und das geht sehr schnell, je nach Reife und Alter des Hundes.
Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Zuhörer*innen erfahren hätten, wie wichtig die Ernährung ist, um den Impulskontrollspeicher wieder aufzufüllen. Und das man nicht DIE Impulskontrolle üben kann, sondern sich jede einzelne Situation gesondert als Training herauspicken muss: An der Ampel warten, an lockerer Leine gehen, nicht Jagen gehen, in der Box warten, nicht Hochspringen, aufs Essen warten, Sitzen müssen, in der Bewegung eingeschränkt sein, etc. etc. Die Liste mit für Hunde frustrierende TÄGLICHE Ereignisse ist unendlich lang!

Als Quintessenz hätte herauskommen können, dass die Arbeit mit Frustration nichts anderes ist, als das Arbeiten über negative Strafe: Etwas Angenehmes zu entziehen.
Denn Frust entsteht, wenn aktiviertes Verhalten nicht ausgeübt werden kann oder eine erwartete Bedürfnisbefriedigung nicht eintritt, wenn Verstärkung ausbleibt. Frust hat evolutionär den Sinn, Lösungen für scheinbar ausweglose Situationen zu finden. Frust macht kreativ. 𝗗𝗼𝗰𝗵 𝘄𝗲𝗻𝗻 𝗙𝗿𝘂𝘀𝘁 𝘇𝘂 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁𝘀 𝗳ü𝗵𝗿𝘁 – 𝘄𝗶𝗲 𝘀𝗲𝗵𝗿 𝗵ä𝘂𝗳𝗶𝗴 𝗯𝗲𝗶 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿𝗲𝗻 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲𝗻, 𝘄𝗲𝗶𝗹 𝘄𝗶𝗿 𝗲𝘀 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘇𝘂𝗹𝗮𝘀𝘀𝗲𝗻 – 𝗱𝗮𝗻𝗻 𝗵𝗮𝘁 𝗱𝗮𝘀 𝗔𝗴𝗴𝗿𝗲𝘀𝘀𝗶𝗼𝗻𝘀𝘃𝗲𝗿𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝗿ü𝗰𝗸𝗴𝗲𝗿𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲𝘁𝗲 𝗔𝗴𝗴𝗿𝗲𝘀𝘀𝗶𝗼𝗻 𝘇𝘂𝗿 𝗙𝗼𝗹𝗴𝗲. Dieser wirklich nicht unerhebliche Fakt wurde nicht erwähnt. Es wurde auch nicht klar dargestellt, dass das Ganze bei selbstbelohnendem Verhalten und bei Verstärkern aus der Umwelt nicht funktionieren wird. Und das sind gesicherte Erkenntnisse aus vielen Studien!

Es hätte klarer herausgestellt werden können, dass Impulskontrolle zwar erlernbar ist, aber in Minidosen, angepasst an das Lernniveau, den Stresslevel und die Impulsivität des einzelnen Hundes. Es hätte festgehalten werden müssen, dass je weniger Frust zusätzlich im Leben des Hundes auftritt – neben den sowieso unvermeidlichen vielen alltäglichen Situationen, die allein das Fass manchmal schon zum Überlaufen bringen –, desto besser für seine Entwicklung, sein Selbstbewusstsein, seine Erwartungssicherheit, seine Fähigkeit, sich selbst zu regulieren. Und dass positive Verstärkung von erwünschtem Verhalten in per se frustrierenden Situationen das nachhaltigste Instrument ist, überhaupt Impulskontrolle und Frustrationstoleranz zu schulen, hätte unbedingt herausgestellt werden müssen.

Ich bin also echt enttäuscht von der gestrigen Expertenrunde und sehe nun auch deutlich die Gefahr, die Bühne für andere Trainingsphilosophien frei zu machen. Was haben die Menschen gestern mitgenommen? Dass 10 Minuten oder mehr den Hund „co-reguliert“ aus Frust kreischen zu lassen irgendwie ein probates Mittel sein kann, „weil er dann lernen wird, dass am Ende alles gut wird“, und er dankbar sein wird, endlich Frustrationstoleranz gelernt zu haben? Es ist gestern nicht gelungen, die Folgen solcher Methoden für den einzelnen Hund klarzustellen, die Fakten herauszuarbeiten.

𝗗𝗲𝗿 𝗻𝗼𝗿𝗺𝗮𝗹𝗲 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻𝗱𝗲 𝗸𝗮𝗻𝗻 𝗮𝗹𝗹 𝗱𝗮𝘀 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘄𝗶𝘀𝘀𝗲𝗻. 𝗘𝘀 𝗶𝘀𝘁 𝘂𝗻𝘀𝗲𝗿𝗲 𝗔𝘂𝗳𝗴𝗮𝗯𝗲 𝗮𝗹𝘀 𝗧𝗿𝗮𝗶𝗻𝗲𝗿*𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗩𝗲𝗿𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻𝘀𝗯𝗲𝗿𝗮𝘁𝗲𝗿*𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 𝗳𝗮𝗸𝘁𝗲𝗻𝗯𝗮𝘀𝗶𝗲𝗿𝘁𝗲𝘀 𝗪𝗶𝘀𝘀𝗲𝗻 𝘇𝘂 𝘃𝗲𝗿𝗺𝗶𝘁𝘁𝗲𝗹𝗻. 𝗘𝘀 𝗴𝗲𝗵𝘁 𝘂𝗺 𝗪𝗶𝘀𝘀𝗲𝗻𝘀𝘁𝗿𝗮𝗻𝘀𝗳𝗲𝗿. 𝗡𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘂𝗺 𝗠𝗲𝗶𝗻𝘂𝗻𝗴𝘀𝘁𝗿𝗮𝗻𝘀𝗳𝗲𝗿. 𝗗𝗮𝘀 𝗯𝗹𝗲𝗶𝗯𝘁 𝗱𝗲𝗻 𝗦𝘁𝗮𝗺𝗺𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻 ü𝗯𝗲𝗿𝗹𝗮𝘀𝘀𝗲𝗻.

 #1 is back❤️Die schönste Freude ist doch, wenn die Kunden nach einiger Zeit anrufen und fragen: Hey, hast du nochmal Ze...
15/11/2024

#1 is back❤️

Die schönste Freude ist doch, wenn die Kunden nach einiger Zeit anrufen und fragen:
Hey, hast du nochmal Zeit für uns? Wir könnten nochmal deinen Input gebrauchen 🤩

Der Große mit den Bernsteinaugen war mir während meiner Trainer-Ausbildung ein treuer Begleiter und durfte immer alle möglichen Übungen ausprobieren.
Er ist sozusagen meine Nummer 1❤️.

Und nun pimpen wir nochmal ein wenig seine Motivation bei verschiedenen Themen, wobei der Fokus hier ganz klar auf „Mitspracherecht“, Selbstwirksamkeit und Berücksichtigung seiner Bedürfnisse steht🤩

Es ist so großartig zu sehen, wie schnell und klar das Prinzip eines Exit-Targets angenommen und genutzt wird, wenn es dem Hund zu viel oder zu kompliziert wird. Und damit weiß dann auch Herrchen ganz klar, was zu tun ist☺️

Nun schauen wir mal, wie sich diese kleinen Stellschrauben auf die Motivation auswirken☺️👌

Tolle Gelegenheit 👍 Schnell noch kommentieren (unter dem originalen Beitrag bitte)
15/11/2024

Tolle Gelegenheit 👍
Schnell noch kommentieren (unter dem originalen Beitrag bitte)

Edit:
Der Termin ist ausgebucht. Möchtest du keins unserer "Hey Fiffi Public Viewings" verpassen, hol dir doch am besten unseren Newsletter :D
(Anmeldelink auf der Startseite unserer Website)

Nachdem das letzte "Hey Fiffi Public Viewing" so prima gelaufen ist, können wir den nächsten Termin starten :D

Save the date!
Samstag, der 30. November um 10 Uhr

Thema: "Leinenrambo"

Wir schauen uns alle zusammen über Zoom einen Hey Fiffi-Trainingsfilm zum Thema "Leinenrambo" an und reden anschließend gemeinsam drüber! Ihr könnt Fragen stellen, eure eigenen Gedanken und Anregungen einbringen und wir überlegen uns einen Schlachtplan, um euch und eure Hunde im Alltag zu unterstützen.

Du musst kein Hey Fiffi-Mitglied sein, um teilnehmen zu können!
Die Teilnehmerzahl ist dieses Mal auf 50 Personen begrenzt. Schickt die Einladung gerne an Leute, von denen ihr wisst, dass ihr Hund Schwierigkeiten in Hundebegegnungen hat.

Dauer ca. 60 Minuten.
Wichtig: Das Meeting wird aufgezeichnet und nach dem Termin unseren Hey Fiffi-Mitgliedern auf unserer Website zur Verfügung gestellt. Bist du Hey Fiffi-Mitglied, kannst du dir die Aufzeichnung ansehen.

Wenn du teilnehmen möchtest, kommentiere bitte in den Kommentaren mit "Leinenrambo" und wir schicken dir über pn/dm einen Einladungslink zu. Die ersten 50 Leute, die sich über FB oder Insta melden, sind beim "Hey Fiffi Public Viewing: "Leinenrambo" mit dabei"

14/11/2024

Monatsthema SILVESTER

Ein immer wiederkehrendes Problem für so viele Tiere. Ich mag mich nicht mehr über die Sinnlosigkeit dieses Brauchtums aufregen…😭

Denn darüber zu schimpfen hilft unseren Hunden nicht. Wir müssen Maßnahmen ergreifen, damit sie nicht so furchtbar leiden müssen. Das ist unsere Verantwortung.

Unter dem findest du jede Menge wichtiger Tipps und Maßnahmen, die du ganz akut treffen kannst.
Aber noch wichtiger ist die langfristige Planung und Vorbereitung deines Hundes auf diese Nacht.
Es macht so viel Sinn, Zeit und Energie in ein gut durchdachtes Training zu stecken, denn das nächste Silvester oder Feuerwerk kommt garantiert.
Leider.
Auch wenn wir weiter darauf schimpfen.

Hilf deinem Hund, sich selber besser helfen zu können mit guter Vorbereitung und Training!

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Diese Social-Media-Beiträge sind Teil einer Aktion des eV.
Wenn du noch mehr Input willst, gib einfach in die Suche die entsprechenden Hashtags ein und folge ihnen:






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Dankeschön an HundeUni - Wissenschaft trifft Praxis für die wunderschöne Trainingsidee😍

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Friesen Dogs
Black Dog

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Ein sehr empfehlenswertes Webinar 👌
09/11/2024

Ein sehr empfehlenswertes Webinar 👌

🎉LIVE-Webinar "Varianten von Gegenkonditionierung im Verhaltenstraining mit Hunden optimal einsetzen" 🎉
Montag 11.11. 19-21 Uhr!
➡️ Vortragsaufzeichnung unter www.hundeuni.info/seminare

🐾Zeigt Dein Hund im Alltag Ängste oder reaktives Verhalten? Erfahre im Webinar alles rund ums Thema Gegenkonditionierung – eines der wichtigsten Werkzeuge im Verhaltenstraining.
✅ Wie kannst du Gegenkonditionierung optimal einsetzen, um die Emotion deines Hundes zu verbessern?
✅ Und was tun im echten Leben, wenn die Umwelt nicht so recht mitspielen will?
✅ Wann ist es sinnvoll, mit "klassischer" Gegenkonditionierung zu arbeiten, um Auslöser positiv zu verknüpfen, wann sind Alternativverhalten hilfreich?
✅Für reaktive Hunde: meine Abwandlung des Konzepts von „Click für Blick“ (Belohnen für das Wahrnehmen von Auslösereizen), wie man verhindert, dass dabei „Hinstarren“ verstärkt wird, und wie die Hunde lernen, sich eigenständig wieder abzuwenden.

💜Außerdem: warum auch Stimmungsübertragung eine wichtige Rolle spielt und in welchen Situationen Lob vs ein Markersignal hilfreich sein kann.
Auch für TrainerInnen sind sicher in paar Aha-Erlebnisse dabei! ☺️
🐕 Mit vielen Videos und Fallbeispielen zu Tierarztangst, Medical Training, Angst vor dem Autofahren, Geräuschangst und reaktivem Verhalten.

Buchung via Dog-Akademie

Vortrag versäumt? Die
Aufzeichnung gibt es auch unter www.hundeuni.info/seminare 💻

Adresse

Egerlandstrasse 76
Aalen
73431

Öffnungszeiten

Montag 14:00 - 19:00
Dienstag 14:00 - 19:00
Mittwoch 09:00 - 19:00
Donnerstag 14:00 - 19:00
Freitag 09:00 - 19:00
Samstag 09:00 - 12:00

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