
11/01/2025
Wie das im Leben nun mal so ist; manche Praxisfälle sind Routine, manche eine Herausforderung. Bei diesem 11 Jahre jungen Ponyhengst war es (mittlerweile) eine Notfallbehandlung. Manchmal schauen die Menschen so lange weg, bis die Tiere die Futteraufnahme gänzlich verweigern. So wie in diesem Fall. Hier kam das Problem bereits durch den Zahnwechsel in jungen Jahren, wurde aber nicht erkannt. In den Folgejahren potenzierte sich die Anomalie, bis am Ende ein hochgradiges Treppengebiss mit vereinzelnten Meißelzähnen übrig geblieben ist. Dadurch fehlen dem jungen Tier mittlerweile 4 Backenzähne (!!), die es sich selbst unter Schmerzen bis aufs Zahnfleisch über einen jahrelangen Zeitraum "runtergekaut" hat. Für dieses Tier allerdings zu der Zeit die einzige Möglichkeit, überhaupt noch irgendwie Futter aufnehmen zu können. Die stillen Leiden und Schmerzen des kleinen Hengstes sind vor allem im Sommer, durch die Dauerweidehaltung NICHT aufgefallen. Nach diesen Bildern zweifelt hoffentlich keiner mehr daran, dass Pferde ihre wirklichen Schmerzen herausragend gut vor uns Menschen verstecken können. Ein Fall der zeigen soll, wie wichtig es ist, dass man genau schauen muss! Nur weil Tiere angeblich "gut" aussehen, heißt es nicht, dass keine hochgradigen Probleme vorliegen können. Ein Fall der zeigen soll, wie wichtig es ist, seine Tiere frühzeitig (!!) dem Tierarzt des Vertrauens vorzustellen. Am sichersten ist die Begleitung durch den Zahnwechsel. Spätestens aber vor dem Tragen des ersten Trensengebisses, ist die spezielle Kontrolle und ggf. eine professionelle Zahnbehandlung unumgänglich!