15/08/2021
Ein persönliches Resümee nach knapp 2 Wochen Karpathos.
Ich verstehe Angelika immer mehr, dass sie sagt, sie kann das Leid hier nicht länger sehen. So sehr wie ich diese Insel liebe, sehe ich nicht mehr nur das, was Touristen sehen, denn mit jedem persönlichen Kontakt auf der Insel bekommt man mehr Einblick von wahren Leben hier. Es ist hart hier zu leben, egal als Mensch oder Tier. Es gibt ein „neues“ Krankenhaus in der Hauptstadt, es ist größer als das vorherige Medical Center, aber sämtliche Labor Untersuchungen müssen nach Athen, denn hier gibt es keine Möglichkeit dazu. Warum sollte die medizinische Versorgung bei Tieren anders sein? Es gibt hier nur das nötigste und wie behandelt wird, haben wir jetzt auch erfahren durch Jacky dem armen Kerl. Die Auswahl der Tierärzte ist leider nicht sehr groß. Es gibt genau zwei, und beide, naja sind, sagen wir mal nicht verlässlich, egal in welcher Hinsicht. Das Leid, vor allem bei Katzen, ist hier riesig. Allein in dem Bereich wo Jacky gefunden worden ist, leben mindestens 10 wilde Katzen bei der Mülltonne. 100 m weiter davor wieder so viele. Wir reden hier von mindestens, denn alle haben wir mit Sicherheit nicht gesehen. Es blutet mein Herz, da mir bewusst ist, wir werden nicht alle retten können.
Positiv ist allerdings, dass eine Kastra Aktion stattgefunden hat. Unser Hotelchef allein hat 6 Katzen dort hin gebracht. Leider waren seine Katzen schon trächtig. Natürlich ist die Entfernung hier auch ein Problem. Wir brauchen weit über eine Stunde um überhaupt in die Hauptstadt zu kommen. Ich denke, es wäre leichter, wenn auch die Wege kürzer wären. Er hat uns gebeten, die jungen Katzen auch auszufliegen, allerdings sind die aktuell noch viel zu jung. Irgendwie haben wir das Gefühl, dass zumindest unser Hotelchef froh ist, dass sich wer diesem Katzenproblem annimmt. Es muss, wenn Angelika hier endlich weg kommt, hier noch viel passieren.
Wir haben mit einer Deutschen geredet, die hier lebt und mit einem Griechen verheiratet ist, selbst ihr werden Katzen in den schlimmsten Zuständen gebracht oder vor die Tür gelegt. So kann und darf es hier einfach nicht weiter gehen!
Im Sommer finden die meisten Katzen was zum Essen oder werden von den Touristen gefüttert, aber im Winter, wenn fast keiner da ist, wird es sehr schwer….
Es waren diesmal zwei harte Wochen für uns, aber es hat auch gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich hier etwas ändert. Nur wie ist noch die große Frage….