14/10/2022
☝️Kastanien und Walnüsse sind kein Hundespielzeug!
Sie sind giftig und können zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen.
Der Herbst birgt Gefahren für ihren Hund
Wenn sich im Herbst die Blätter verfärben, fallen auch wieder Kastanien, Eicheln und Walnüsse zu Boden.
Manch Hundehalter spielt dann gerne mit seinem Hund und den Kastanien, Eicheln oder Walnüssen, indem sie z.B. gekickt und als natürlicher Ball-Ersatz genutzt werden. Andere Hunde tragen sie einfach gern mit sich herum und/oder kauen darauf.
Dies kann für Hunde lebensgefährlich werden.
Einerseits können die Inhaltsstoffe der Kastanien, Eicheln und Walnüsse, sogenannte Anti-Nährstoffe (*Glykoside, *Phytinsäure, *Tannine und *Saponine), zu Vergiftungen führen. Andererseits kann die Walnussschale mit einem speziellen Pilz befallen sein, der das hochgiftige Roquefortin C bildet. Dieser Pilz ist für uns nicht sichtbar.
Unreife Walnüsse, Eicheln und Kastanien haben zudem keinen Nährwert für Hunde.
Werden die Kastanien, Eicheln oder Walnüsse im Ganzen verschluckt, können sie zu gefährlichen Darmverschlüssen führen!
Erste Anzeichen für einen Darmverschluss sind Erbrechen oder mangelnder Kotabsatz sowie manchmal Durchfall. Bei möglichem Darmverschluss sollte so schnell wie möglich ein Tierarzt aufgesucht werden!
Kommen Sie mit ihrem Hund gut durch den goldenen Herbst.
Bleiben Sie wissbegierig, Ihre Petra Puderbach
CanisLogisch®
Für Hundewelten - Berufsbildungsinstitut für Hundetrainer
*Glykoside sind - einfach gesagt - Zuckeralkohole, die bei ihrer Spaltung - z.B. beim Kauen und Verdauen – u.a. Blausäure freisetzen. Sie wirken auf das Herz indem die Kontraktion des Herzens stärker wird, aber es trotzdem nicht öfter schlägt. Eine überdosierte Einnahme oder Verzehr solcher Pflanzen kann auch zu Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Herzrasen, Herzstolpern und letztendlich zum Herzinfarkt führen. Man findet Glykoside z.B. in Holunder, Bittermandel, Limabohnen, Maniok, Lein (Samen), Kresse und Steinobst, Fingerhut und in Kastanien.
*Saponine sind verschiedenartige Verbindungen, deren gemeinsame Eigenschaft darin besteht, dass sie in wässriger Lösung „seifenartig“ schäumen. Sie reizen in hoher Konzentration die Schleimhäute, sind membranschädigend, zerstören die Magen-Darm-Schleimhaut, schädigen rote Blutkörperchen und wirken auf das zentrale Nervensystem. Man findet sie hochkonzentriert in Kastanien. Hohe Konzentrationen finden sich außerdem in zahlreichen Gemüsesorten wie Zuckerrüben, Kichererbsen, Sojabohnen, Erdnüssen, Mungobohnen, Saubohnen, Linsen, Erbsen, Spinat, Spargel, Fenchel, Hafer, Knoblauch, Rote Bete, Tomaten, grünen Paprika, Auberginen und Kartoffeln. Auch Zwiebeln beinhalten Saponine.
*Phytinsäure bindet Mineralstoffe und behindert Enzyme, blockiert so die Verdauungsenzyme Pepsin und Trypsin (diese sind für die Verdauung von Proteinen zuständig) und somit auch die Aufnahme von Nährstoffen (Eisen, Zink & Kalzium) während der Verdauung. Zuviel bzw. ständige Aufnahme von zu viel Phytinsäure kann Nährstoffmängel begünstigen. Phytinsäure ist z.B. in Walnüssen enthalten.
* Eicheln (Tannin): Eicheln sind sehr giftig für Ihren Hund und eine mittlere Menge kann bereits tödlich sein. Eine Vergiftung kann beobachtet werden, wenn ein 10 Kilogramm schwerer Hund 5-10 Eicheln gefressen hat. Die Symptome sind Müdigkeit, verminderter Appetit, Fieber, Verstopfung, Durchfall usw..
Bild: & Eric Isselee - Canva - Pro Teamlizenz
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