12/09/2025
Urtikaria beim Pferd
Urtikaria (Nesselsucht) ist ein Hautreaktionsmuster. Klinisch sind erythematöse Quaddeln, welche zu aufstehenden Haarbüscheln führen können, sichtbar. Auch Juckreiz kann vorhanden sein. Die Quaddeln entstehen durch eine lokalisierte Degranulation von Mastzellen oder basophilen Granulozyten, welche zu einer Vasodilatation und der Rekrutierung von Entzündungszellen führt. Die Diagnose wird klinisch gestellt. Diese Dermatose ist meist chronisch, Zeit und Geduld werden benötigt, um die Ursache zu finden und ein Langzeit-Management zu etablieren. Urtikaria kann von immunologischen und nicht-immunologischen Mechanismen getriggert werden. Immunologische Mechanismen involvieren eine Typ-1 Überempfindlichkeitsreaktion und das Vorhandensein von IgE-Antikörpern gegen ein Allergen. Mögliche Allergene sind Futterbestandteile, Umweltallergene, Medikamente, Vakzinen, Insektenbisse und -stiche. Aber auch viele nicht-immunologischen Faktoren können eine Urtikaria verursachen: Kälte, Hitze, Druck, Anstrengung, Stress, Sonnenlicht und Endo- sowie Ektoparasiten sind in der Literatur beschrieben. Aufgrund der vielen potentiellen Auslöser muss eine sehr detaillierte Vorgeschichte erhoben werden, wenn der Auslöser für den individuellen Fall identifiziert werden soll. Empfehlenswert ist auch das Führen eines Urtikaria - Tagebuches durch den Besitzer, um Zusammenhänge besser erkennen zu können. Eine symptomatische Therapie ist in Abhängigkeit der Schwere der Symptome möglich. Häufig verschwinden die Quaddeln ohne Therapie, treten dann aber früher oder später wieder auf. Glukokortikoide werden in akuten Fällen verabreicht, Antihistaminika können die Entstehung von neuen Läsionen in chronischen Fällen verhindern. Die Identifikation und wenn möglich auch Vermeidung des auslösenden Faktors ist der wichtigste Schritt des erfolgreichen Managements, bei Umweltallergien kann eine Allergen-spezifische Immuntherapie (ASIT) eingesetzt werden.
Urticaria in horses
Urticaria (nettle rash) is a skin reaction pattern, characterized by erythematous wheals leading to raised tufts of hair. Pruritus may be present. Urticaria is the clinical manifestation of localized mast cell or basophilic degranulation leading to vasodilatation and recruitment of inflammatory cells. Diagnosis is based on clinical appearance. This dermatosis is often chronic, demands time and patience to find the underlying cause and requires long-term management. Urticaria can be triggered by immunologic and non-immunologic mechanisms. Immunologic mechanisms involve type 1 hypersensitivity reaction and the presence of IgE antibodies against an allergen. Possible allergens include food, environmental allergens, drugs, vaccines, insect bites or -stings. Multiple non-immunologic factors can lead to urticaria: cold, heat, pressure, exercise, stress, sun light, or endo- and ectoparasites have been described. Because many different factors may be the possible trigger causing urticaria, a detailed history is essential to attempt to identify the causes in each individual case. It is also advisable for the owner to keep an urticaria diary to better understand correlations. Symptomatic therapy depends on the severity of clinical symptoms. In many cases the wheals disappear without therapy and return sooner or later. Glucocorticoids are given in acute cases; antihistamines may be beneficial to prevent development of new lesions in chronic cases. Identification and correction of the triggering factor is crucial for successful management, in horses with environmental allergies an allergen-specific immunotherapy (ASIT) can be used.