12/12/2025
Mauke beim Pferd (engl. below)
Unter Mauke versteht man eine Dermatitis der Fesselbeuge beim Pferd. Die Läsionen treten ausschließlich im Fesselbereich einer oder mehrerer Gliedmaßen auf, häufiger an den Hintergliedmaßen. Frühe Läsionen sind Erytheme, rissige Haut, Schuppen, später entwickeln sich haarlose Stellen, Erosionen und Krusten. Schwer betroffenen Fälle entwickeln Lymphangitis mit Schwellungen und Fieber, Juckreiz ist variabel beobachtbar und abhängig von der Ätiologie der Erkrankung. Mauke ist keine Diagnose, sondern ein Syndrom, das viele mögliche Ursachen haben kann. Häufiger betroffen sind Kaltblüter mit Fesselbehängen und Pferde mit weißen Gliedmaßen. Meist handelt es sich um ein multifaktorielles Geschehen, bestehend aus prädisponierenden, primären und aufrechterhaltenden Faktoren. Prädisponierende Faktoren umfassen unpigmentierte Haut, Fesselbehang oder Feuchtigkeit. Als primäre Auslöser kommen Kontakt mit irritierenden Substanzen, Ektoparasiten (Chorioptes, Neotrombicula), Dermatophyten, Allergien, Vaskulitis oder Pemphigus in Frage. Aufrechterhaltende Faktoren sind vor allem bakterielle Sekundärinfektionen. Diagnostisch sollten Mauke-Fälle genau aufgearbeitet werden. Eine ausführliche Anamnese und klinische Untersuchung sollten von Hautgeschabseln und Abklatschproben gefolgt werden, um Ektoparasiten und Sekundärinfektionen zu diagnostizieren. Proben für Pilzkultur/PCR sollten entnommen werden. Stehen Vaskulitis oder immunmediierte Erkrankungen in Verdacht, müssen Biopsien entnommen werden. Die Therapie richtet sich nach den auslösenden Faktoren. Jedenfalls ist Feuchtigkeit zu meiden, das Pferd sollte ausschließlich auf trockenem Untergrund stehen. Fesselbehänge müssen geschoren, die betroffenen Stellen anfangs täglich, später 2-3x wöchentlich mit Chlorhexidinshampoo gewaschen werden (Einwirkzeit!), danach gut trocknen. Auch Lotionen/Sprays mit verschiedenen antibakteriellen Wirkstoffen (Silbersulfadiazin, Honig,…) können zusätzlich aufgetragen werden. Hochgradig betroffenen Fälle benötigen eine Verbandstherapie, selten werden systemische Antibiotika gebraucht. Auch wenn keine Chorioptesmilben nachgewiesen werden, sollten wiederholte topische ektoparasitäre Therapien (Phoxim, Moxidectin, Selendisulfid, Schwefelkalk, Fipronil) erfolgen. Langfristig ist die Prognose je nach Schweregrad günstig bis vorsichtig, konsequente Haltungsoptimierung kombiniert mit regelmäßigen lokalen Behandlungen sind anzuraten, ansonsten ist die Rezidivgefahr sehr hoch.
Equine pastern dermatitis
Pastern dermatitis is a dermatitis of the fetlock bend in horses. The lesions occur exclusively in the pastern and fetlock area of one or more limbs, more frequently on the hind limbs. Early lesions are erythema, cracked skin, scales, later hairless patches, erosions and crusts develop. Severely affected cases develop lymphangitis with swelling and fever; itching is variably observable and depends on the aetiology of the disease. Pastern dermatitis is not a diagnosis, but a syndrome that can have many possible causes. Draft horses with feathering and horses with white limbs are more frequently affected. It is usually a multifactorial condition consisting of predisposing, primary and perpetuating factors. Predisposing factors include unpigmented skin, pastern feathering or moisture. Primary triggers include contact with irritating substances, ectoparasites (Chorioptes, Neotrombicula), dermatophytes, allergies, vasculitis, or pemphigus. Maintaining factors are above all secondary bacterial infections. Pastern dermatitis cases should be analysed in detail. A complete history and clinical examination should be followed by skin scrapings and impression smears to diagnose ectoparasites and secondary infections. Samples for fungal culture/PCR should be taken. If vasculitis or immune-mediated diseases are suspected, biopsies must be taken. The therapy depends on the triggering factors. In any case, moisture should be avoided and the horse should only stand on dry ground. Featherings must be clipped and the affected areas washed with chlorhexidine shampoo and drying afterwards, initially daily and later 2-3 times a week. Lotions/sprays with various antibacterial agents (silver sulphadiazine, honey, etc.) can also be applied. Severely affected cases require dressing therapy; systemic antibiotics are rarely needed. Even if no chorioptes mites can be found, repeated topical ectoparasitic treatment (phoxim, moxidectin, selenium disulphide , lime sulphur, fipronil) is recommended. Depending on the severity, the long-term prognosis is favourable to cautious; consistent optimisation of housing conditions combined with regular local treatment is advisable, otherwise the risk of recurrence is very high.