17/12/2024
Die Quadratur des Kreises
Es ist schon erstaunlich, wie der Tierschutzgedanke "ausgelebt wird". Hier haben wir mal wieder ein Negativbeispiel:
Einfach Tierschutzverein e.V. von Herrn Jens Waldinger. Die Grundlage seiner Negativbewertung war ein Post von mir, in dem ich kritisierte, dass ein Tier, das vor einer Woche vermittelt wurde, jetzt (wg. Trennung) eine Pflegestelle benötigt. Warum gibt's keinen vereinsinternen Plan B, war die Fragestellung. Ferner muss man wissen, dass das Gros an Auslandstierschutzvereinen einen Passus in der Genehmigung des Vet.-Amtes hat aus dem klar hervor geht, dass der Verein für jeden "Rückläufer" einen entsprechenden Platz hat. Gute Vereine haben geschulte Pflegestellen oder eine eigene Anlage, auf der die Tiere untergebracht werden. Soll heißen, dass man sich seiner Sorgfaltspflicht bewusst ist und evtl. Probleme im Vorfeld betrachtet und entsprechend schnell handeln kann (für den Hund und die aufnehmende Familie sehr wünschenswert).
Leider ist das nicht bei allen Vereinen so, sondern es werden bei Problemen Privatpersonen gesucht, die sich um die Tiere kümmern. Das sind die Vereine, die den Auslandstierschutz ins falsche Licht rücken, denn hier drückt sich der Eindruck auf, dass es weniger um die Tiere, als um gefüllte Portemonnaies geht.
Die nötige Plattform bietet hierfür das Internet mit den Sozialmediaseiten - irgendjemanden wird aus Gutherzigkeit schon die Hand heben und die Arbeit der Vereinsverpflichtung erledigen. Darauf angesprochen, reagieren die Verkaufsvereine immer mit der selben Tendenz - Kritiker werden defamiert, schlecht gemacht, oder als unwissend/ahnungslos an den Pranger gestellt. Gespräche oder Austausch finden nicht statt, sondern man behält seine Schubladen-Gedankenwege -> alles, was anders denkt in den Fällen hat Unrecht und ist doof. Den Leidtragenden (Hund und Familie) ist damit nicht geholfen.
Versteht mich nicht falsch. Ich bin der Meinung, dass wir gut gemachten Auslandstierschutz brauchen, da die Selektion der deutschen Rassehunde sich fast nur auf optische Merkmale reduziert.
Aber leider zeigt die Realität ein anderes Bild. Die deutschen Tierheime sind voll und ca. 30% der Insassen sind nicht hier geboren, sondern von schlechten Vereinen hergebracht worden und die neuen Halter standen bei Problemen alleine dar. Zum Glück für die Tiere sind die Tierheime oft bereit, hier Hilfe zu leisten - unentgeltlich und vollumfänglich fürsorglich. Ich habe noch nie von einem Tierheimmitarbeiter gehört, dass sich der vermittelnde Verein hier irgendwie beim Tierheim gemeldet und anschließend beteiligt hat. Attitüde ist aus den Augen, aus dem Sinn! Im Gegensatz dazu habe ich noch nie gehört, dass ein Tierheim seinen ehemaligen Insassen und den Halter im Regen hat stehen lassen!
Wir müssen zukünftig vermehrt mit einander reden, Probleme lösen und nicht verschieben, damit es für alle zu einem befriedigenden Ergebnis kommt. Kein "wer kann helfen" , weil das im Vorfeld schon geklärt sein muss.
Zurück zur Bewertung - ich nehme die Aussage der Unfachlichkeit und Respektlosigkeit von Jens Waldinger als Kompliment, da ich/wir lösungsorientierten Tierschutz leben, fördern und stützen, aber dieses finanziell unabhängig (heißt aus eigener Tasche) und kritikannehmend tun.
Wir stellen andersdenkende nicht an den Pranger und werden auch zukünftig keine Rache a la Negativbewertung mit Vorwürflichkeiten vornehmen, das können gerne die Hundeverkäufer machen.
Also nochmal lieber Jens - danke für das Kompliment!