18/05/2022
Tag 4 bei der Beitragsreihe von :
Wie ich zum positiven Hundetraining gekommen bin.
Ehrlich gesagt auf Umwegen und es war auch ein ziemlich langer Prozess.
In meiner hündischen Anfangszeit mit Motte war ich sehr streng zu ihr. Rückblickend würde ich aber nicht sagen streng im Sinne von konsequent sondern streng und unfair. Sie sollte funktionieren. Gut funktionieren. Ich hab mir damals noch sehr viele Sorgen darum gemacht was andere über mich (und meinen Hund) denken könnten. Dementsprechend habe ich ihr wenig Raum für Persönlichkeit und eigene Bedürfnisse gelassen. Rückblickend kann ich das alles erkennen und es tut mir unheimlich leid. Mit Lola mache ich alles anders und besser. Und davon hat Motte ja zum Glück auch noch viel.
Unfair wurde ich damals hauptsächlich aus Überforderung und gefühlter Ausweglosigkeit. Sie verstand nicht was ich von ihr wollte und ich wusste nicht wie ich es ihr begreiflich machen soll. Ihr hohes Energieniveau, ihre schnelle Erregbarkeit, ihr ständiges Verbalisieren, ihre Reaktivität, die Probleme drinnen mit dem Alleinbleiben und draußen mit anderen Hunden...das hat mich wirklich fertig gemacht. Und ich dadurch sie. Vermutlich habe ich die meisten Erscheinungen davon selbst verursacht durch mein Verhalten, durch den Druck, den wenigen Freiraum. Damals wusste ich es nicht besser. Und die Menschen von denen ich Rat annahm oder die ich dafür bezahlte offensichtlich auch nicht.
Ich habe viele verschiedene Trainer:innen ausprobiert... Auch einige Namenhafte. Leider waren die einzigen Wirkungen mein schmales Portemonnaie weiter zu schmälern und bei mir das Gefühl zu hinterlassen ich sei der falsche Mensch für Motte, weil ich ihre Tipps nicht umsetzen konnte. Irgendwann hab ich dann nichts mehr versucht und bin mit Motte jahrelang nur noch allem aus dem Weg gegangen. Was in Berlin aber eher einem Spießrutenlauf gleicht und nicht wirklich Entspannung verschafft.
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