
16/06/2025
Sind alle Milztumoren bei Hunden bösartig?
Ein spontan auftretendes Hämoperitoneum infolge einer Milzruptur beim Hund ist ein gefürchteter Zustand und führt – häufig beeinflusst durch den behandelnden Tierarzt und basierend auf älteren Literaturangaben – nicht selten zu einer Entscheidung zur Euthanasie.
In einer prospektiven Studie von Ruffoni et al. (2025), veröffentlicht in der Maiausgabe des Journal of the American Veterinary Medical Association (JAVMA), wurden 345 Hunde untersucht, um fundiertere Therapieentscheidungen zu ermöglichen.
✅ Bei 56,2 % der untersuchten Hunde war ein Hämangiosarkom die Ursache des spontanen Hämoperitoneums. In weiteren 8,1 % der Fälle wurden ein anderes Sarkom oder eine maligne Neoplasie diagnostiziert.
✅ Von den 194 Hunden mit splenischem Hämangiosarkom konnten bei einem Drittel (n = 62) histologisch Metastasen nachgewiesen werden.
✅ Bei 35,7 % der Hunde war das spontane Hämoperitoneum jedoch auf eine gutartige Veränderung zurückzuführen – meist auf eine noduläre Hyperplasie. Das bedeutet: Jeder dritte Hund hatte die Chance auf vollständige Genesung.
✅ Berücksichtigt man alle untersuchten Hunde, so lag nur bei 17,9 % eine tumoröse Grunderkrankung vor, die eine Euthanasie medizinisch gerechtfertigt hätte.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit spontanem Hämoperitoneum beim Hund?
Wenn Sie mehr über Vorsorgemaßnahmen für Hunde und Katzen erfahren möchten, sprechen Sie uns bei der nächsten Gesundheitskontrolle an. Wir beraten Sie gerne.
Quelle: RUFFONI et al., (2025) A prospective observational study of 345 canines with ruptured splenic tumors suggests benign lesions are more common than previously reported. Journal of the American Veterinary Medical Association, 1-6. doi.org/10.2460/javma.25.01.0044