28/03/2020
𝗦𝗔𝗥𝗦-𝗖𝗼𝗩-𝟮 – 𝘄𝗮𝘀 𝗺𝘂𝘀𝘀 𝗶𝗰𝗵 𝗮𝗹𝘀 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲- 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝗞𝗮𝘁𝘇𝗲𝗻𝗯𝗲𝘀𝗶𝘁𝘇𝗲𝗿 𝗯𝗲𝗮𝗰𝗵𝘁𝗲𝗻?
Seit Ende 2019 führt das Coronavirus SARS-CoV-2 zu großer Besorgnis. Auch Spezialisten aus der Veterinärmedizin beschäftigen sich intensiv mit diesem Thema.
Ganz wichtig ist: SARS-CoV-2 ist von den bisher bekannten und weit verbreiteten Hunde- und Katzen-Coronaviren klar zu unterscheiden. SARS-CoV-2 ist auch nicht aus diesen Hunde- oder Katzen-Coronaviren entstanden.
Trotzdem ist es wegen der rasanten Ausbreitung von SARS-CoV-2 und des relativ hohen Infektionsdrucks wichtig zu klären, welche Rolle unsere Katzen und Hunde bei SARS-CoV-2-Infektionen einnehmen könnten. Die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Bevölkerung hat oberste Priorität.
Wir möchten Sie daher aktuell über die wichtigsten Erkenntnisse informieren:
In gerade publizierten aber noch nicht begutachteten experimentellen Studien konnten Katzen mit SARS-CoV-2 infiziert werden. Die Katzen entwickelten offenbar eine aktive Infektion, bildeten Antikörper und schieden das Virus auch aus. Außerdem konnte gezeigt werden, dass eine Übertragung von SARS-CoV-2 von Katze zu Katze möglich ist.
Im Feld (also unter natürlichen Bedingungen) können sich Hunde und Katzen ebenfalls mit SARS-CoV-2 infizieren. SARS-CoV-2 wurde bislang weltweit bei zwei Hunden von COVID-19-Patienten in Hong Kong sowie bei einer Katze in Hong Kong und einer Katze in Belgien, ebenfalls jeweils von SARS-CoV-2-infizerten Besitzern, mittels RT-PCR (einem speziellen Nachweisverfahren für Viren) nachgewiesen. Einer der Hunde entwickelte auch Antikörper gegen das Virus – ein Beweis, dass es sich um eine Infektion und keine Kontamination handelte. Beide Hunde zeigten keine klinischen Symptome. Die Katze in Belgien hatte Magen-Darm-Symptome und Atemwegsprobleme, erholt sich aber derzeit. Es ist nicht klar, ob die Symptome wirklich durch das Virus verursacht wurden.
Hunde und Katzen können also von infizierten Menschen, vermutlich bei engem Kontakt, angesteckt werden. Diese Erkenntnis erscheint zunächst beunruhigend. Jedoch gibt es derzeit keine Hinweise dafür, dass Katzen und Hunde SARS-CoV-2 besonders stark und längerfristig vermehren können. Aus epidemiologischer Sicht scheinen Katzen und Hunde keine große Bedeutung bei der Übertragung von SARS-CoV-2 zu haben. Weitere Untersuchungen sind aber notwendig, um die Rolle unserer Haustiere als Überträger sicher zu klären.
𝗪𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴 𝗶𝘀𝘁: 𝗘𝘀 𝗴𝗶𝗯𝘁 ü𝗯𝗲𝗿𝗵𝗮𝘂𝗽𝘁 𝗸𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝗚𝗿𝘂𝗻𝗱, 𝗛𝘂𝗻𝗱𝗲 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝗞𝗮𝘁𝘇𝗲𝗻 𝗮𝗯𝘇𝘂𝗴𝗲𝗯𝗲𝗻 𝗼𝗱𝗲𝗿 𝗮𝘂𝘀𝘇𝘂𝘀𝗲𝘁𝘇𝗲𝗻!!!
Jedoch sollten Sie als Tierbesitzer folgende Sicherheitsmaßnahmen beachten:
• SARS-CoV-2-infizierte Menschen sollten den Kontakt zu ihren Haustieren möglichst vermeiden. Hunde und Katzen von SARS-CoV-2-infizierten Menschen sollten von einer nicht-infizierten Person betreut werden, die selbst keiner Risikogruppe für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung (z. B. Atemwegserkrankungen, fortgeschrittenes Alter) angehört. Der Kontakt zu Tieren von SARS-CoV-2-infizierten Personen sollte sicherheitshalber auf ein Minimum reduziert und allgemeine Hygienemaßnahmen sollten beachtet werden (Händewaschen nach Kontakt zu dem Tier oder dessen Se-/ und Exkreten). Hunde von infizierten Personen sollten (vorsichtshalber) nur an der Leine ausgeführt werden.
• Freiläuferkatzen, die in einem Haushalt mit SARS-CoV-2-infizierten Personen leben, können weiterhin ins Freie gelassen werden, um Stress für die Katzen und das Risiko einer möglichen Ansteckung der Tiere zu minimieren.
• Hunde und Katzen von SARS-CoV-2-infizierten Personen, die Atemwegserkrankungen oder Fieber entwickeln, sollten zur Vorsicht in häuslicher Quarantäne gehalten werden. Besitzer dieser Tiere sollten umgehend telefonisch einen Tierarzt konsultieren, um das weitere Vorgehen abzustimmen.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00027466/FAQ-SARS-CoV-2_2020-03-05K.pdf
American Veterinary Medical Association
World Organisation for Animal Health
City University of Hong Kong