08/01/2023
What goes up must come down! Dieser Satz kann sich auf so vieles beziehen. Mir kommt er immer in den Kopf wenn es um Stresslevel geht. Vor einigen Jahren habe ich meistens versucht, über Stress, egal wodurch dieser bei dem Pferd oder mir ausgelöst wurde, hinwegzusehen. Zumindest bei den ersten kleinen Anzeichen die noch nicht zu einer Eskalation geführt haben. Das Resultat war dann in den Situationen natürlich irgendwann, dass ich einen Weg finden musste mein Pferd einigermaßen zu beruhigen, wenn sich so viel Stress aufgebaut hat, dass das "Fass" übergelaufen ist. Besonders intensiv habe ich das bei Dolly erlebt, denn ihr Stress-Fass war schnell voll und sie zeigte das auch immer sehr direkt. Ich habe dann versucht das Symptom aus der Welt zu schaffen, über mehr Bewegung oder Ablenkung beispielsweise. Und sie war auch stets handelbar, aber trotzdem passierte es immer wieder. Mit dieser kleinen Vorgeschichte möchte ich zum Punkt kommen: Ich habe gewartet bis das Fass voll war, anstatt es zwischendurch schonmal wirklich auszuleeren. Heute achte ich auf jedes kleine Anzeichen von Unwohlsein, und lasse mein Pferd zwischendurch wirklich verarbeiten und runterfahren, bis es sich wieder entspannt. Egal wie lange es dann in der einzelnen Pause dauert! Ich trainiere also sowohl das Hochfahren des Stresslevels, weil das an sich natürlich nicht schlecht ist, als auch das richtige runterfahren. Der tolle Effekt dabei: mein Pferd lernt, dass es mir vertrauen kann und kommt besser mit verschiedenen Situationen klar, ohne dass es für einen von uns extrem gefährlich werden muss.
Zu dem Thema gibt es natürlich noch viel, viel mehr zu sagen und zu wissen! Und es lohnt sich so sehr!
Und das gleiche gilt natürlich auch für den Reiter- etwas was ich im Alltag außerhalb des Stalls auch noch dringend verbessern darf 🙈