
23/06/2025
Thema Kreuzbandriß: Immer wieder höre ich von Patientenbesitzern einen langen Leidensweg mit Wundheilungsstörungen, etlichen Narkosen und Nachbehandlungen für den meistens älteren Hund. Denn ein Kreuzbandriß ist in aller Regel eine Ermüdungserscheinung, also eine bei älteren Hunden vorkommende Verletzung. In meiner 25 jährigen Praxis, sowohl schulmedizinisch als auch naturheilkundlich, habe ich etliche operierte Kreuzbandrisse gesehen, ich würde fast sagen, 50 Prozent bekommen ein Rezidiv. Dabei ist die Heilungszeit von ungefähr sechs bis acht Wochen ebenso lang, als wenn wir es konservativ behandelt hätten.
Bei einer OP gibt es zusätzlich das Narkoserisiko, das OP-Risiko, das Infektionsrisiko, die, wie mir auffällt, nicht weniger geworden sind. Ich erlebe eher mehr Komplikationen in der letzten Zeit bei operierten Kreuzbandrissen. Wundheilungsstörungen, mit aufwendigen Folgeheilbehandlungen und wahnsinnig stressigen weiteren Vollnarkosen für den älteren Hund und natürlich dann eine weitere Verzögerung der Heilung. Von den Kosten spreche ich dabei noch gar nicht.
Es sind oft große Hunde betroffen, deren Bänder und Sehnen belastet sind, Hunde mit einer Fehlbelastung, Rassedisposition und das Alter kommen als Ursachen ebenso in Betracht. Eine naturheilkundliche Behandlung neben dem Leinenzwang und der Ruhigstellung, die sowieso nach einer OP stattfinden muss, Akupunktur, Physiotherapie, wenn möglich Laufbahntraining unter Wasser, unter Umständen eine Goldakupunktur, dazu ein homöopathisches Typenmittel, das alles sind sinnvolle Maßnahmen. All diese Maßnahmen sind nach meiner Erfahrung viel effektiver, als eine Operation und viel schonender und stressfreier für den Hund. Es bildet sich ein natürlicher Bandersatz, der schon eine Schwachstelle darstellt , die man im weiteren Verlauf im Auge behalten sollte, aber die gibt es auch, wenn ich einen künstlichen Bandersatz installiere.
Also überlegt euch eine Kreuzbandoperation sehr gut und klopft die anderen Möglichkeiten vorher ab.