18/10/2025
Pünktlich zur „Wechseljahreszeit“ tauchen sie wieder auf, die Werbeanzeigen:
„Staubiges Heu? Dann kaufen Sie hier!“
Ich denke mir jedes Mal: Ernsthaft?
Wir nehmen es mittlerweile als selbstverständlich hin, dass unser Grundfutter schlecht ist, und versuchen den Mangel mit Pulvern, Säften und Zusatzmitteln zu kompensieren.
Auch ich kenne das Problem. Die Heuqualität wird überall schlechter. Gründe gibt es viele: zu tief gemäht, zu dicht gepresst, zu wenig gewendet oder zu feucht eingebracht. Kaum jemand lagert noch luftig auf Heuböden. Stattdessen liegen die Ballen unter Planen oder in Folien, fern jeder Belüftung. So verschlechtert sich die Qualität Jahr für Jahr.
Das Einzige, was hilft, wenn es zu staubig ist, ist Bedampfen. Damit wird Heu wieder verträglich. Wenn auch das nicht hilft, muss es entsorgt werden.
Meine Stute hat Equines Asthma und reagiert empfindlich auf schlechte Heuqualität. Wir kämpfen jedes Jahr um gutes Heu. Kleine Betriebe mit wenig Lagerfläche sind für viele Lieferanten keine attraktiven Kunden. Durch Bedampfen, ihr Typenmittel und Akupunktur haben wir die Atemprobleme aber gut im Griff.
Wer mag, kann zusätzliche Präparate füttern. Doch das Problem liegt nicht im Pulver, sondern im Futter. Werbung, die schlechte Heuqualität als selbstverständlich darstellt, ist falsch.
💬 Akzeptiert keine dauerhaft schlechte Heuqualität.
Viele Anbieter haben sich auf Heu für Pferde spezialisiert und sind auf euch angewiesen, lasst euch also nicht auf mindere Qualität ein.
Es ist nicht normal, nicht gegeben und darf kein Werbeargument sein.