14/07/2022
Leider erlebe ich das auch immer wieder, unnötiger Einsatz von Strafreizen, wie Wasserspritzen, scheppernde Metallschellen, die geworfen werden, zwicken, Nackenstoß, Leinenruck, Alpha Rolle, Nackenschütteln usw., welche schon bei Welpen oder sehr jungen Hunden angewendet werden. Bitte tue das Deinem Hund/Welpen nicht an und lasse es nicht zu, dass ein Fremder das macht !
Gerade habe ich einen 16 Wochen alten Pomeranian Welpen, der leider in so kurzer Zeit einiger dieser aversiven Schreckreize kennen lernen musste, er wurde als „verhaltensgestört“ eingestuft,🤔 dabei ist sie so ein aufgeweckter lernwilliger junger Hund. Ja, sie „beißt“ in die Schnürsenkel und Füße, wenn ihr alles zu viel wird, aber durch Wasserspritzen und Zwicken wurde das „Problem“ nicht gelöst, sogar verschlimmert. Der Trainer ging und zürück bleibt ein irritierter Halter mit einem „verstörten“ Hund zurück. Es geht anders und besser: Wir haben in einer kurzen Trainingseinheit es geschafft, dass der Welpe es besser fand, sich an seinem Menschen zu orientieren, als die Schnürsenkel zu attackieren. Positives Training rockt 😊
Es gibt Hundetrainer, die auf der Basis positiver Verstärkung arbeiten, ihr findet sie beim IBH https://ibh-hundeschulen.org/hundeschulen/
oder
Sprich Hund: http://sprichhund-netzwerk.de/netzwerk/
oder
https://www.trainieren-statt-dominieren.de/trainer-innen-umkreissuche
Neue Episode von „Neue Hundetrainer*innen braucht das Land“
(Oder wie „Hundetraining“ Probleme erst verursachen kann)
Ein junger Hund, 25 Wochen alt, zerkaut Möbelbeine. Die Hundetrainerin sagt den Besitzern, dass der Hund wissen müsse, was er darf und was nicht.
Während ihres Hausbesuchs zeigt der Hund das Verhalten. Die Trainerin geht hin, reißt den kleinen Hund vom Tischbein weg und hält ihm die Schnauze zu. Sie drückt anscheinend so stark, dass es dem Hund Schmerzen bereitet. Er kann aufgrund der der zugehaltenen Schnauze nicht schreien – doch trotzdem fiept er (nach Aussage der Besitzer laut hörbar) und zappelt stark…
Ein junger Hund, 26 Wochen alt, darf sich oft im Vorgarten aufhalten. Einem Vorgarten, der direkt an der Zuwegung zu einer Grundschule liegt. Immer, wenn die Kinder zur Schule gehen, oder von ihr zurückkommen, bellt der kleine Hund. Eine Hundetrainerin sagt den Besitzern, der Hund müsse wissen, was er darf und was nicht.
Als Kinder am Zaun vorbeigehen, der Hund bellt, kommt die Hundetrainerin von außerhalb des Zaunes, beugt sich zum Hund und haut ihm auf die Nase…
Ein junger Hund, 26 Wochen, beißt am Abend eine Besucherin, die sich zu ihm hinunterbeugt und ihn streicheln möchte.
Ein junger Hund, 27 Wochen alt, läuft auf jeden Besucher zu und versucht zu beißen.
(Das hat er mit 24 Wochen noch nicht gemacht. Er macht das, seit eine Hundetrainerin ihm am Zaun auf die Nase gehauen hat)
Eine Hundetrainerin sagt, dass man dem Hund klar kommunizieren müsse, dass er das nicht darf.
Wenn Besucher die Wohnung betreten und er in dessen Richtung läuft, wirft sie eine Plastikflasche nach dem Hund – und trifft ihn auch.
Das war übrigens immer derselbe Hund…
Besuch wurde unmöglich
Ein junger Hund, ca. 10 Monate alt, lässt keine Fremden mehr ins Haus und attackiert jeden direkt, ohne Körpersprache – Bisse in Füße und Hosenbeine. Es handelt sich um einen Yorkshire Terrier, was die Gefahr für Menschen übersichtlich macht. Das Verhalten ist aber mehr als „unschön“.
Das ist übrigens derselbe Hund wie vorher…
Ein Fall, den ich wieder gerade biegen musste. Ein Fall, von vielen ähnlich gelagerten, mit denen ich konfrontiert wurde und werde. Und diese Fälle machen mich regelmäßig wütend.
Kleine Probleme falsch behandelt – große Probleme verursacht
Dem 25 Wochen alten Hund, der gerade im Zahnwechsel war, wurde die Schnauze zugehalten. Von einer fremden Besucherin. Und im Zahnwechsel kann man davon ausgehen, dass diese Behandlung besonders schmerzhaft ist. Wie der Zahnwechsel an sich auch. Darum kauen junge Hunde auch gern an etwas herum, das kompensiert den Schmerz, macht ihn erträglicher. Wenn man in dieser Zeit eine Kaualternative gibt, etwas aus Kautschuk etc. und zudem Tischbeine absichert, irgendetwas vielleicht metallisches davorstellt. Was sich zum Kauen nicht eignet. Dann erledigt sich die Kauphase von ganz allein.
In diesem Fall hat die Trainerin allerdings bewirkt, dass der Hund Fremde im Haus in sehr schlechter Erinnerung behält.
Ebenso, wie durch ihren Schlag am Zaun. Eine Fremde beugt sich über den Zaun und haut dem Hund auf die Nase. Ich komme beim Gedanken daran nicht mehr aus dem Kopfschütteln heraus. Man hätte hier den Hund einfach nicht rauslassen sollen, wenn die Kinder in Massen vor dem Garten herliefen.
Wichtig wäre, dass der Hund mit den vorbeigehenden Kindern und mit Fremden generell keine schlechten, oder gar schmerzhaften Erfahrungen verknüpft. Was er aber schon mehrfach erleben musste – mit dieser Trainerin.
Als dann am gleichen Tag eine weitere, fremde Besucherin kam und sich zu ihm bückte, wollte er sich einen weiteren Schmerz ersparen und biss zu. Worauf die Besucherin zurückzog – Lerneffekt des Hundes: „Ich kann mir Schmerzen, die Fremde anscheinend verursachen, mit beißen vom Hals halten.“ Ein Kreislauf begann, der sich durch Plastikflaschen und damit verbundener Bestätigung, dass Fremde unangenehm sind, immer weiter drehte.
Ich möchte es in aller Deutlichkeit sagen. Der Kreislauf begann mit der fragwürdigen Behandlung durch die Hundetrainerin. Es wurden ernsthafte Probleme geschaffen. Vollkommen unnötig.
Mit viel Arbeit und Geduld konnten wir gemeinsam das Problem wieder in den Griff bekommen, indem wir Besuch wieder angenehm für den Hund verknüpft haben. Man hätte sich und dem Hund dies aber ersparen können, wenn man vorher professionell gearbeitet hätte, mehr Wissen vorhanden gewesen wäre und man individuell auf den Hund eingegangen wäre.