Hundetrainingszentrum Braunschweig

Hundetrainingszentrum Braunschweig Deine Hundeschule in Braunschweig!
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Immer unter Strom – das Leben als Hibbelhund kann ganz schön anstrengend sein, sowohl für deinen Vierbeiner als auch für...
18/09/2024

Immer unter Strom – das Leben als Hibbelhund kann ganz schön anstrengend sein, sowohl für deinen Vierbeiner als auch für dich!

An entspannte Besuche im Café, die Seele baumeln lassen beim Spaziergang oder zuhause gelassen Besuch empfangen ist meist nicht zu denken!
Hibbelhunde sind immer in Aktion, nur selten und dann meist nur sehr kurz sieht man sie ruhen oder schlafen. Das kleinste Geräusch oder die kleinste Bewegung lassen sie Aufspringen.  Oft haben Hibbelhunde auch im Alltag eine kurze Zündschnur und reagieren schnell und stark auf Reize aus der Umwelt.

Doch dieses Leben ist nicht nur anstrengend – für die Hunde und auch für ihre Menschen! – sondern kann auf Dauer sogar krank machen.

Im Hibbelhund-Kurs trainieren wir gemeinsam zahlreiche Strategien, um deinem Vierbeiner zu mehr Ruhe und Gelassenheit zu helfen. Selbstkontrolle und Frustrationstoleranz sind dabei ebenso ein Thema wie die geeignete Auslastung und die optimale Gestaltung der Spaziergänge.

Manchmal sind es nur einige kleine Veränderungen, die bereits viel dazu beitragen, dass das Uhrwerk wieder ruhig und gleichmäßig laufen kann. In einigen Fällen sind allerdings auch größere Justierungen des Uhrwerks notwendig, um eine positive Veränderung zu erzielen.

Kursbeginn: ​
ab Montag, 21. Oktober 18:45 Uhr
Kurs pausiert am 28.10.

Bei schlechtem Wetter trainieren wir Indoor!

WelpenkursDie Welpen und Junghundezeit ist die wichtigste Zeit deines Hundes, denn die meisten Fehler passieren genau hi...
24/07/2024

Welpenkurs

Die Welpen und Junghundezeit ist die wichtigste Zeit deines Hundes, denn die meisten Fehler passieren genau hier!
Lass dich überraschen wie einfach du sie vermeiden kannst. Erfahre, auf was du jetzt unbedingt achten solltest!
Wir zeigen dir alle kleinen, aber feinen Details die du ganz leicht Zuhause umsetzen kannst.

Der Welpenkurs findet auf einem eingezäunten Gelände statt.

Für mehr Infos:
https://www.hundetrainingszentrumbraunschweig.de/welpenzeit

Anti-Gift-Köder Training Anzeigen statt fressen!Immer mehr Hunde werden Opfer von Tierhassern!Giftköder sind heimtückisc...
06/07/2024

Anti-Gift-Köder Training

Anzeigen statt fressen!
Immer mehr Hunde werden Opfer von Tierhassern!
Giftköder sind heimtückisch, sie riechen gut, man sieht sie oft schlecht und wenn man „Aus“ gesagt hat werden sie vom Hund noch schnell herunter geschlungen.

In diesem Kurs erfährst du ganz konkret, was du tun kannst, um deinen Hund zu schützen und das Risiko möglichst gering zu halten! Wir zeigen dir, welche Möglichkeiten es gibt und auf was du beim Training unbedingt achten solltest!

Mit unserem effektiven Trainingskonzept erarbeiten wir uns systematisch mehr Kontrolle.
Weil Deinem Hund das Training Spaß macht wird er lernen, Giftköder links liegen zu lassen & DIR diese stattdessen anzuzeigen! Über Kooperation zum Erfolg!

Nur so schützt Du Deinen Hund effektiv vor Giftködern, und stärkst nebenbei noch die Bindung zu deinem Hund! Das Anti-Giftköder-Training eignet sich auch für Allesfresser & Vielfresser.

Termine:
ab Dienstag 23.07.2024 um 17:30 Uhr (5x)

13/06/2024

Gibt es die richtige Erziehung?

Lernen wir doch mal die drei Erziehungsstile kennen, die es so gibt. Hereinspaziert:

Guten Tag autoritäre Erziehung!
Die autoritäre Erziehung gilt als veraltet und sorgt zwar für ein hohes Maß an Anpassung, aber nicht für ein seelisches Wohlbefinden und auch nicht für eine gesunde Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.
Autoritäre Erziehung bedeutet, dass ausschließlich auf ein strenges Einhalten von Regeln bestanden wird und deren Missachtung hart geahndet wird.
Diese Regeln sind willkürlich und unflexibel, man muss das so, weil man das halt so muss. Immer. Ohne Abwägen der Sinnhaftigkeit.
Die eigenen Interessen des Hundes und seine Persönlichkeit wird dabei übergangen und auf Eigenheiten und Besonderheiten keinerlei Rücksicht genommen.
Bei der autoritären Erziehung geht es hauptsächlich um Statusabfragen des Erziehenden.
Wer hat das Sagen, wer nimmt wen ernst, wer muss sich unterordnen und wer darf, ausschließlich aus Gründen der besseren Möglichkeiten seine Interessen durchzusetzen?
Die autoritäre Erziehung war bei Kindern insbesondere vor den 60er Jahren der vorherrschende Erziehungsstil und wird heute von Wissenschaftler*innen die zu dem Thema forschen als unpassend und kontraproduktiv abgelehnt.
Für Hunde dürfen wir also ebenfalls davon loslassen, denn es ist keine Frage der persönlichen Meinung, ob das irgendwem schadet, sondern zählt als belegbar schlechte Art zu erziehen. Punkt.
Wer autoritär erzieht hält sich vielleicht für stark und mächtig, ist es aber nicht. Denn er/sie versucht Respekt zu erzwingen, anstatt ihn sich zu verdienen.
Also weg mit dem ganzen Getue, als sei der Hund ein Soldat, der funktionieren muss. Weg mit dem „Herr und Meister“ Gedanken, Starkzwang und Untergrabung der Bedürfnisse des Hundes.
Tschüß, autoritäre Erziehung! Du warst noch nie sinnvoll und es wird Zeit, dass wir uns endgültig von Dir verabschieden.

Und da kommt auch schon die nächste:

Hallo Antiautoritäre Erziehung!
Zu ihr gehören die Formen der Erziehung, die Regeln und Grenzen versuchen möglichst weg zu lassen und dem Hund keinerlei negative Konsequenz für sein Handeln zuzumuten. Das Bedürfnis des Hundes wird, wann immer es möglich ist vor alle anderen Bedürfnisse gestellt und eine Anpassung des Hundes an gewisse Verhaltensregeln wird, wenn überhaupt nur durch Vermeidung der Situation hergestellt aber nie eingefordert. Sein Verhalten wird nicht angezweifelt, kritisiert oder eingeschränkt. Seine Entfaltung steht ohne Rücksicht auf Verluste im Vordergrund.
Die antiautoritäre Erziehung lässt nur Ablenkung und Umlenkung zu, um nichts verbieten zu müssen. Es wird auf selbständige Einsicht oder zufälliges Richtigmachen gehofft und versucht über reines Lob damit das Verhalten zu beeinflussen. Der Mensch erwartet nichts von seinem Hund, sieht sich aber als Zuständigen dem Hund alle Wünsche zu erfüllen. Wenn das nicht geht, will er zumindest andere Wünsche erschaffen, um diese dann erfüllen zu können und damit vom ursprünglichen Wunsch des Hundes abzulenken.
Diese Form der Erziehung hatte eine kurze Episode in unserer Menschengeschichte während der 70ger Jahre. Schnell erwies sich, dass dieser Versuch ein Gegengewicht zu der unterdrückenden autoritären Erziehung weder funktioniert, noch glücklichere Menschen macht. Tatsächlich weiß man heute, dass sogar das Gegenteil der Fall ist.
Das überfürsorgliche Verhalten und das Ausbleiben aller negativen Konsequenzen, Stress und Frustration sorgen für unsichere, aufgeregte und eher ängstliche Persönlichkeiten, die sich später sowohl schwer anpassen können als auch zu seelischen Unausgeglichenheiten neigen und oft in Konflikte geraten.
Auch die antiautoritäre Erziehung gilt heute als erwiesenermaßen schlecht für zu erziehende Lebewesen und wird ebenfalls von Wissenschaftler*innen abgelehnt.
Wer antiautoritär erzieht hält sich zwar für den netteren Menschen, ist aber nur daran interessiert ein Bild von sich selbst, vor sich selbst zu wahren und interessiert sich mehr für sein vermeintliches Nettsein, als für die Bedürfnisse des Hundes.
Also By, By antiautoritäre Erziehung, deine rosaroten Versuche ohne jede negative Konsequenz zu erziehen ist genauso schlecht wie die vorangegangene Zwangsmethode. Sie erschafft unglückliche, unsichere und unfreie Hunde.

Und damit willkommen autoritative Erziehung!
Autoritative Erziehung ist das, was als der beste Erziehungsstil nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die wir heute haben gilt.
Es ist also sozusagen auf allen Ebenen bestätigt der Erziehungsstil, der am effektivsten Verhalten verändert, dabei aber am besten psychisch für das zu erziehende Lebewesen und sein langfristiges Wohlbefinden wirkt. Er sorgt für erwachsene Hunde, die selbstsicher, seelisch gesund gleichzeitig empathisch und rücksichtsvoll mit ihrer Umwelt und ihren eigenen Ressourcen umgehen können.
Also ja, es gibt den perfekten Erziehungsstil!

Hallöchen Du autoritative Erziehung!
Du bist der Erziehungsstil, der gesunde, zufriedene und gleichzeitig höfliche Hunde macht. Du verbindest langfristiges Lebensglück und psychische Gesundheit mit guter Resilienz, gutem Benehmen und eigenständigem Handeln.
Wie machst Du das nur?
Ganz einfach: Die autoritative Erziehung basiert auf zwei Säulen.
Sie stellt zwei Dinge auf dieselbe Stufe, keine davon ist wichtiger als die andere, sie funktionieren nur gemeinsam. Die erste Säule ist die zugewandte, liebevolle Grundeinstellung mit einer hohen Akzeptanz dem Hund gegenüber. Ein grundsätzliches Wohlwollen und für-den-Hund-denken und entscheiden steht im Mittelpunkt.
Erzieherisches Eingreifen geschieht nicht aus Prinzip, oder um sich zu profilieren, sondern um dem Hund eine langfristig bessere Zukunft zu gewähren, auch wenn das bedeutet, dass in der Gegenwart Frust oder Stress im moderaten Rahmen ertragen werden muss.
Die zweite Säule ist das angemessene und konsequente Durchsetzen von Regeln und Verboten. Auf unangepasstes Verhalten folgend zuverlässig und einschätzbar negative Konsequenzen ohne die Abwertung der Persönlichkeit und ohne Groll. Und ja, das bedeutet, dass der Hund das nicht gut findet und auch mal kurzfristig so aussieht, als hätte er die Konsequenz auch als negativ erlebt.
Dabei ist hier Strafe aber niemals Rache!
Sie ist nur dazu da die Fähigkeiten des Hundes für die Zukunft verbessern und seine Möglichkeiten selber und mit anderen zurecht zu kommen steigern.
Hält sich der Hund an die wenigen, aber klaren Regeln des Zusammenlebens, dann darf er selbständig handeln und seinem Charakter entsprechend Entscheidungen treffen.
Er genießt Freiheiten, um seine Bedürfnisse zu erfüllen und seine eigenen Interessen zu pflegen.
Bei der autoritativen Erziehung gibt es nur Kritik und Veränderung am Verhalten, nicht am Charakter und dieser wird in seiner Einzigartigkeit akzeptiert, geliebt und gefördert.
Autoritative Erziehung ist nicht nur für Kinder der wissenschaftlich belegbar beste Erziehungsstil, sondern auch für Hunde. Diese sind als soziale Lebewesen zwar keine Kinder, aber Erziehung bleibt immer Erziehung.
Wer autoritativ erzieht hat es mühsam, denn er/sie muss ständig mitdenken und situativ schnell und gut entscheiden. Muss sich mit dem Wesen seines Hundes auseinandersetzen, selbstreflektiert seine eigenen Emotionen im Griff haben und mit einem durchdachten Plan das Verhalten des Hundes gezielt verändern.
Muss seine Faulheit überwinden inkonsequent zu sein und seine eigenen Bedürfnisse nach Harmonie zurückstellen, wenn der Hund grade Streit einfordert.
Wer autoritativ erzieht hat es schwerer, weil es kein schwarz und weiß gibt und weil man sich die Mühe machen muss Dinge zu hinterfragen, auch die eigenen Gedanken und Ziele.
Aber diese Arbeit lohnt sich, denn diese Erziehung bewirkt am ehesten, was wir uns alle wünschen: Zufriedene, starke und freie Hunde.
Also Hurra autoritative Erziehung! Du bist das Beste, was wir haben und nach Dir sollten wir streben. Du bedienst keine Klischees und keine Ideologien, Du denkst für den Hund und möchtest ihn so kompetent und selbstwirksam wie möglich machen, ihn stärken und fördern, ihn zu einem angenehmen und umgänglichen Sozialpartner machen.
Und Du tust alles, was Du tust, auch wenn es sich um Grenzen und Konsequenzen handelt aus Liebe zum Hund und nicht um Dein eigenes Ego zu polieren. Danke!
Ein bisschen mehr Aufmerksamkeit auf Dich wäre toll in der Hundewelt, denn Du hast es verdient!

Dieser Text darf gern geteilt werden, solange er nicht geändert, gekürzt oder kopiert wird. Alle Rechte daran verbleiben bei der Autorin Maren Grote.

Wenn Du sehen möchtest wie ich meine eigenen Hunde autoritativ erziehe, dann hol Dir das Abo in der Schnipsel-App. Die gibt es in allen App-Stores unter dem Begriff „Schnipsel“. In Videos und kleinen Artikeln zeige ich Dir darin das Zusammenleben und Erziehen meiner Hunde im echten Leben und Alltag.

20/05/2024

Hitzschlag beim Hund: Zwei tödliche Fehler, die es zu vermeiden gilt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Wie immer um diese Jahreszeit wird es nun schnell sommerlich warm werden. Damit wird es auch unweigerlich wieder zu Hitzeschäden bei Hunden kommen, meist natürlich deshalb, weil sie versehentlich oder in Verkennung der Risiken im Auto zurückgelassen werden, aber auch durch Überlastung.

Viele Hundebesitzer sind wahrscheinlich der Meinung, dass ein Hund, der einen Hitzschlag erlitten hat, nach der noch vor Ort durchgeführten notfallmäßigen Kühlung gerettet und aus dem Schneider wäre. Dem ist nicht so, denn das dicke Ende kommt leider mehr als häufig nach.

In der Fachzeitschrift "kleintier.konkret" hat meine Kollegin Jenny McIntosh (Universitätsklinik Leipzig) vor ein paar Jahren einen Artikel zum Hitzschlag beim Hund veröffentlicht, der sich natürlich in Formulierung und Ausdrucksweise an Tiermediziner richtet. Ich hangel mich mal an diesem Artikel entlang und bringe die darin enthaltenen und für Hundehalter relevanten Informationen in eine auch für medizinische Laien gut verdauliche Form.

Wann reden wir von einem Hitzschlag? Kurz und bündig: Wenn eine Körpertemperatur von 41° C überschritten wird! Unglücklicherweise kann sich das aber bis zum Eintreffen in der Tierarztpraxis so stark verändern, dass dann sogar eine Hypothermie (Untertemperatur) festgestellt wird, was - wie wir später noch lesen werden - einen ungünstigen prognostischen Hinweis für das Überleben des Patienten darstellt. Noch eine Anmerkung zur Körpertemperatur: Bei Hunden, die unter sommerlichen Bedingungen belastet werden, kann es sehr schnell zu mehr als 40° C Körpertemperatur kommen, ohne dass deswegen schon von einem Hitzschlag geredet werden müsste. Wird die Belastung bei entsprechenden körperlichen Anzeichen (in erster Linie heftiges und andauerndes Hecheln) beendet, regelt sich die Körpertemperatur schnell wieder auf Normalwerte ein.

Man unterscheidet den klassischen Hitzschlag, der nur durch die Umgebungstemperaturen verursacht wird, und den anstrengungsinduzierten Hitzschlag durch körperliche Belastung bei gleichzeitig hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Meist wird mit einer Kombination beider Formen zu rechnen sein. Beispielsweise wird ein im sich erhitzenden Auto eingesperrter Hund eine Zeit lang verzweifelte Versuche unternehmen, sich aus seiner Lage zu befreien, was die Körpertemperatur noch weiter in die Höhe treibt.

Inwiefern spielt da die Luftfeuchtigkeit eine Rolle? Wenn die Außentemperatur unterhalb der Körpertemperatur liegt, kann der Organismus mehrere Mechanismen für die Wärmeabgabe nützen (Konduktion, Konvektion, Radiation und Verdunstung), steigt aber die Außentemperatur auf das Niveau der Körpertemperatur, funktioniert nur noch die Verdunstung über die Schleimhaut der Nasenmuscheln und durch Hecheln. Dann wird es eng, und das natürlich ganz besonders bei den Hunderassen, die eine deutlich verringerte Nasenschleimhautoberfläche haben, also bei allen Plattnasen. Furchtbar eng wird es, wenn schwüle Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit herrscht, denn dann funktioniert auch der Verdunstungsmechanismus nicht mehr ordentlich.

Aus diesen Fakten geht klar hervor, warum speziell ein im Auto eingesperrter Hund so überraschend schnell Opfer eines Hitzschlags werden kann:

1. Am Körper des Hundes - z. B. zwischen den Vorderbeinen, an der Brust und in der Lendenregion - finden sich sogenannte "Thermische Fenster", über die besonders viel Wärme abgegeben werden kann. Je nach Bewegungseinschränkung (Hundebox, etc.) und daraus resultierender Körperhaltung können diese Fenster zum Teil geschlossen sein.

2. In einem Auto kann der Hund keine kühlen Flächen (Steinböden, etc.) finden bzw. sich schaffen (Erdkuhle), die er für die Notkühlung nutzen könnte.

3. Die Temperatur im Innenraum steigt sehr schnell in Bereiche über 35° C, was dazu führt, dass nur noch Atmen und Hecheln für Abkühlung sorgen können.

4. Durch das anfänglich hohe Niveau an körperlicher Aktivität (Unruhe, Scharren und Kratzen) und das unablässige Hecheln steigt dann letztendlich auch die Luftfeuchtigkeit im Innenraum des Autos stark an, was die letzte Möglichkeit der Körpertemperaturregulation zunichte und das Unglück perfekt macht.

Kollegin McIntosh geht in ihrem Artikel auf die eigentlich erstaunliche Tatsache ein, dass der Säugetierorganismus sich an veränderte Außentemperaturen anpassen kann. Diese Akklimatisation dauert aber irgendwas zwischen 10 und 60 Tagen, was unter anderem erklärt, warum wir Hitzschläge vorwiegend im Frühling und Frühsommer zu sehen bekommen. Es ist also sehr wichtig, dass in der kühlen Jahreszeit problemlos mögliche körperliche Belastungen des Hundes nicht ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen werden, sobald die Außentemperaturen im Frühling nach oben schnellen. Das kann sonst ganz unvermutet ins Auge gehen.

Jetzt lassen Sie uns mal davon ausgehen, dass es doch irgendwie passiert ist: Sie haben den eigenen oder einen fremden Hund vor sich, der offensichtlich extrem überhitzt ist oder gar einen Hitzschlag hat. Was tun? Sie müssen den Hund sofort abkühlen, und zwar noch vor der Fahrt zum Tierarzt. Jenny McIntosh nennt das aktive Kühlung und empfiehlt die Verwendung von kaltem, aber nicht eiskaltem Wasser. Im Gegensatz zu dieser so häufig zu lesenden Empfehlung gibt es aber sehr eindeutige Untersuchungen aus der Humanmedizin, die die besten Erfolge bei Eintauchen der Hitzschlag-Patienten in Eiswasser sehen. Auch auf näheres Nachfragen kann einem eigentlich niemand erklären, warum sich dieser potenziell tödliche Mythos vom „vorsichtigen Abkühlen“ speziell in der Tiermedizin so enorm hartnäckig hält. Nach allem, was wir inzwischen wissen, ist die Notabkühlung um so effektiver, je radikaler und zackiger sie durchgeführt wird. Aber egal, eine Wanne mit Eiswasser wird uns so oder so in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Der Hund sollte also idealerweise mit so kaltem Wasser wie möglich bis auf die Haut durchnässt werden, was bei Tieren mit richtig dickem Fell gar nicht so einfach ist und große Wassermengen erfordert. Also um Himmels Willen kein Rumgekleckere von wegen „vorsichtiger Kühlung“, sondern rein in den Bach, den Fluss, den See, oder eben Übergießen mit allem, was kalt und flüssig ist; das könnte in der Not ruhig auch ein Kasten Cola oder Zitronenlimonade aus dem Kühlschrank sein. Um die Beseitigung der dabei entstehenden Sauerei kann man sich immer noch kümmern, wenn alles überstanden ist.

Die Abkühlung mittels Durchnässung kann durch einen der Verdunstung Vorschub leistenden Luftstrom weiter verstärkt werden. Bei der Fahrt zum Tierarzt sollten also entweder die Autofenster geöffnet oder die Klimaanlage auf volle Leistung gedreht werden. Nasse Tücher, in die der Hund eventuell gewickelt wird, behindern den Verdunstungseffekt und sind deshalb nicht sinnvoll.

Bei der Fahrt zum Tierarzt? Muss das sein? Der Hund ist doch schon erfolgreich abgekühlt worden! Lassen Sie es mich mal so ausdrücken: Nach der aktiven Kühlung eines Hundes mit Hitzeschaden nicht den Tierarzt aufzusuchen, kann unter Umständen gut gehen. Aber (großes Aber mit dickem Ausrufezeichen!): Retrospektive Studien zeigen, dass wegen Hitzschlags vorgestellte Hunde trotz tiermedizinischer Intervention zu über 50 Prozent sterben! Das Überleben des Hundes ist also nach der aktiven Notkühlung keineswegs in trockenen Tüchern.

Ein Hitzschlag richtet im Körper ein beträchtliches Chaos und unter Umständen irreparable Schäden an. Nur in einer Tierarztpraxis hat man die Chance, entsprechend zu reagieren. Beispielhaft seien ein paar Notmaßnahmen genannt: Weitere Kühlung bis auf eine Körpertemperatur von 39,5 Grad, eventuell großflächiges Scheren dick bepelzter Hunde, Massagen zur Förderung der peripheren Durchblutung, Infusionsbehandlung, Sauerstoffzufuhr, Ausgleich der oft vorliegenden Übersäuerung (metabolische Azidose), Verhinderung oder Behebung einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) durch Glukose-Infusionen oder eines Hirnödems durch die Verabreichung von Mannitol, antibiotische Abdeckung, die Bekämpfung von Krampfanfällen und so weiter und so fort.

Bezüglich der Prognose führt Kollegin McIntosh eine israelische Studie an, die sich eingehend mit den Risikofaktoren für das Überleben von Hitzschlagopfern beschäftig hat. Je mehr dieser Faktoren vorliegen, desto unwahrscheinlicher ist das Überleben des Tieres. Es werden genannt:

- Verzögerter Beginn der aktiven Kühlung bzw. verzögerte Vorstellung beim Tierarzt (mehr als 90 Minuten vergangen)

- Adipositas (Fettleibigkeit)

- Hypothermie (Untertemperatur) bei Vorstellung

- Verzögerte Gerinnungswerte und Entwicklung einer DIC (Disseminierte Intravasale Gerinnung)

- Akutes Nierenversagen

- Hochgradige Hypoglykämie (Unterzuckerung) unter 47 mg/dl

- Auftreten von Krampfanfällen

- Komatöser Zustand bei Vorstellung

Ziehen wir also unser Fazit:

1. Ein Auto, das bei von uns Menschen als angenehm und keineswegs heiß empfundenen 24° C in der Sonne abgestellt wird, kann für einen darin befindlichen Hund innerhalb einer Stunde zur Todesfalle werden. Ich verstehe es, wenn Ihnen diese Information banal vorkommt, denn ich empfinde das auch so, aber es passiert halt leider jedes Jahr mit schöner Regelmäßigkeit, dass Hunde oder gar Kinder auf diese grässliche Weise ums Leben kommen.

2. Selbst gut trainierte Hunde können - speziell im Frühling und Frühsommer - bei warmer Witterung und hoher Luftfeuchtigkeit ganz unerwartet einen anstrengungsinduzierten Hitzschlag erleiden, wenn die körperliche Aktivität nicht entsprechend angepasst wird. Es gibt Hunde bzw. ganze Rassegruppen, die NICHT von selber aufhören, wenn es zu viel wird.

3. Wir privaten Hundehalter können uns bezüglich der Spiel- und Sportaktivitäten unserer Vierbeiner ja gut und gerne ein Beispiel an den Regeln für die Profis nehmen: Die Einsatzzeiten von Such- und Rettungshunden sind entsprechend der Richtlinien der "Urban Search and Rescue Veterinary Group" (USAR) bei Temperaturen über 30 Grad auf 15 Minuten zu beschränken. Zwischen den Suchperioden sind ausreichend lange Pausen mit Zugang zu Wasser einzuhalten. Die Körpertemperatur sollte regelmäßig kontrolliert und die Hunde sollten vor dem Einsatz eventuell komplett durchnässt werden.

4. Brachycephale Hunde (Plattnasen) sollten in Bezug auf Wärmeexposition wie ein rohes Ei behandelt werden. Selbst ruhige Spaziergänge in der Mittagsh*tze können bei solchen Tieren dazu führen, dass es sie einfach umhaut. Eine Tierklinik hat vor einiger Zeit einen Fall öffentlich gemacht, bei dem ein Mops einen im weiteren Verlauf tödlichen Hitzschlag erlitten hat, und zwar bei einer Temperatur von gerade mal 19° C im Schatten!

5. Hat ein Hund einen Hitzschlag erlitten, dann wären die beiden tödlichen Fehler aus der Überschrift a) irgendwelche Halbherzigkeiten bei der aktiven Notfallkühlung und b) nach erst mal erfolgreicher Kühlung in dem Glauben, dass es das schon gewesen wäre, NICHT sofort eine tiermedizinische Einrichtung zur Weiterbehandlung aufzusuchen.

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald, Ihr
Ralph Rückert

© Ralph Rückert
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Hoopers Agility, auch NADAC Hoopers Agility oder kurz Hoopers genannt, ist eine Hundesportart, die aus den USA stammt. W...
20/05/2024

Hoopers Agility, auch NADAC Hoopers Agility oder kurz Hoopers genannt, ist eine Hundesportart, die aus den USA stammt. Wie im klassischen Agility gibt es auch hier einen Geräteparcours, der in einer bestimmten Reihenfolge vom Hund durchlaufen werden muss.

Der Parcours ist in der Regel sehr weitläufig und besteht aus Bögen (Hoops), Tunneln, Tonnen und Zäunen (Gates). Die Reihenfolge, Distanz und Anzahl der Gräte richten sich nach dem Können bzw. der Klasse des jeweiligen Hund-Mensch-Teams. Eine große Besonderheit beim Hoopers besteht darin, dass der Hundeführer nicht mit dem Hund mitläuft.
Der Hundeführer bringt seinen Hund zu Beginn an den Start und begibt sich dann in einen festgelegten Führbereich, den er während des Laufes nicht verlassen darf. Der Hund wird nur mit Körpersprache, Sicht- und Hörzeichen auf Distanz durch den Parcours geführt.

Da beim Hoopers keine Hindernisse zu überspringen sind ist dieser großartige Hundesport für nahezu Jedermann und „Jederhund“ geeignet! Alter, Rasse und Größe spielen so gut wie keine Rolle. Voraussetzung jedoch ist, dass die Hunde freudig mitarbeiten und gesund sind. Es ist auch für Hunde geeignet, die aufgrund ihres Alters oder (selbstverständlich nicht schmerzhafter) körperlicher Einschränkungen nicht mehr springen dürfen. Auch für Hundeführer, die nicht mehr ganz so “gut zu Fuß” sind, ist diese Sportart bestens geeignet.

Wenn ihr Interesse an diesem großartigen Hundesport habt, dann sprecht uns gerne an. Voraussetzung zum Mittrainieren: Da das Hooperstraining in der Gruppe stattfindet und die Hunde ohne Leine laufen, muss der Hund sozialverträglich sein und einen guten Grundgehorsam besitzen!

Neueröffnung Hundetagesstätte 🏠🐶(Ab Mai 2024)Wir haben unser Angebot ganz auf die Bedürfnisse berufstätiger Hundehalter:...
26/01/2024

Neueröffnung Hundetagesstätte 🏠🐶
(Ab Mai 2024)

Wir haben unser Angebot ganz auf die Bedürfnisse berufstätiger Hundehalter:Innen ausgerichtet!

Du bringst deinen Hund morgens zu uns und startest dann ganz entspannt und gutem Gewissens in deinen Arbeitstag. Wir betreuen deinen Hund - als wäre es unser eigener! Auf dem Tagesplan stehen Kommunikations- und Toberunden,gemeinsame Spaziergänge durch die angrenzende Buchhorst und genug Zeit, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

Darüber hinaus legen wir großen Wert auf “Ruhe”!
Durch klare Vorgaben und einem vorgegebenen Tagesrhythmus verhelfen wir deinem Hund dazu, auch in Anwesenheit anderer Hunde herunterzufahren und zu entspannen. Daher wird die Mittagspause ausschließlich für einen ausgiebigen Mittagsschlaf genutzt.

Nach Feierabend holst du deinen Liebling glücklich und ausgelastet wieder ab.
Jetzt beginnt endlich eure gemeinsame Quality-Time, nur du & dein Hund!

Unser Angebot umfasst eine regelmäßige Betreuung deines Hundes von einem Tag bis zu fünf Tagen die Woche. Eine nur gelegentliche Tagesbetreuung bieten wir nicht an.

Dies dient dem Wohle unserer Hundegäste und der Harmonie innerhalb unserer gut aufeinander abgestimmten Gruppen. Hierdurch entsteht eine große Vertrautheit unter den Hunden und eine stressfreie & schöne Wohlfühlatmosphäre – denn dies ist unser oberstes Ziel!

Mehr Infos zu unserem Konzept, Tagesablauf, Preise + Vormerkung unter:

https://www.hundetrainingszentrumbraunschweig.de/huta

Kleinhundetreff - Plätze frei!Die Grunderziehung ist mit Bravour absolviert, der Hund hört gut, alle sind glücklich... u...
02/01/2024

Kleinhundetreff - Plätze frei!

Die Grunderziehung ist mit Bravour absolviert, der Hund hört gut, alle sind glücklich...
und was machen wir nun?

Unser „Kleinhundetreff“ richtet sich an alle Mensch-Hund-Teams, die sich schon einen recht guten Grundgehorsam erarbeitet haben und weiterhin den Spaß, (Sozial)-Kontakt - bei Kaffee- und Kuchen - mit anderen Kleinhunde-Teams und die Herausforderung bei der "Hundearbeit" suchen.

Jede Woche werden wir neue spannende Aufgaben mit dem Hund bewältigen. Auch werden wir gelegentlich gemeinsame Ausflüge machen, und schauen wie man dabei denn Alltag mit Hund aufpimpen kann.

Sonntags 09:30 Uhr

Vereinbare JETZT dein unverbindliches Probetraining!

https://www.hundetrainingszentrumbraunschweig.de/kleinhunde-treff

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19/12/2023

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Hunde sind toll!
Hunde sind faszinierende Lebewesen, die so viel mit uns gemeinsam haben. Ihre sozialen Fähigkeiten und ihre ausgeklügelte und detaillierte Kommunikation stehen unserer in nichts nach. Sie haben Gefühle, gehen Beziehungen ein, pflegen Freundschaften und Feindschaften und haben eine sehr ähnliche Einstellung wie wir, wie man mit dem Leben umzugehen hat.

Hunde und Menschen brauchen Fähigkeiten der sozialen Interaktion und Erziehung, um in der Gruppe leben zu können. Kontaktaufnahme, Empathie, Aggression und Zurückstecken können, gehören zur Grundausstattung.
Demut zu zeigen und Deeskalieren einer aufgeheizter Stimmungen sind ein unverzichtbarer Bestandteil für alle von uns. Uns durchzusetzen über aggressive Kommunikation und Drohen gehören ebenfalls dazu, um zu überleben. Normale Verhaltensweisen, notwendig, wichtig, gut. Unter Hunden und auch unter Menschen.

Hund und Menschen erziehen ihre Nachkommen. Bewusst, aktiv, mit Zuwendung, mit Verhalten Vormachen und ein Beispiel sein, und mit deutlicher Verhaltensunterbrechung, als Strafe.
Sie bedrohen ihre eigenen Welpen mit Knurren und reglementieren sie mit Schubsen und gehemmten Bissen. Sie erschrecken sie, fauchen sie an, drängen sie ab, drücken sie weg und blockieren sie körpersprachlich.
Hat der Welpe und Teenager gut gelernt, braucht er als Erwachsener immer weniger Grenzen. Trotzdem wird es auch unter erwachsenen Hunden immer mal wieder zu Auseinandersetzungen kommen. Wir nennen das bei uns „streiten“. Aggressive Kommunikation, um danach besser miteinander auszukommen.

Wieso sollte ein Mensch nicht auch mit einem Hund in angemessenem Maße so kommunizieren können? Wir müssen keine Hunde sein, um bewusste und faire Grenzen zu setzen. Es reicht vollkommen, wenn wir Menschen sind, denn die Art Zuneigung und auch Abgrenzung zu zeigen ist bei uns nahezu identisch und natürlich.
Körpersprachlich und auch in der Art der Interaktion gibt es da kaum Unterschiede.
Wir können also sehr wohl wie Hunde reagieren, weil wir fast wie Hunde sind, was die soziale Struktur angeht.

Wir haben sogar den Vorteil, dass wir überlegen können was wir erreichen wollen und wie wir am souveränsten agieren können, ohne emotional und impulsiv zu werden.
Planen und Vorausschauen ist nämlich unsere große Stärke.

Nutzen wir diese außergewöhnliche Kompetenz in die Zukunft zu planen und unser Handeln gezielt und angebracht einzusetzen, dann sind wir auf dem besten Wege anständig zu erziehen.
Erziehung findet im Zusammenleben, im Alltag statt.
Auf dem Trainingsplatz lernt der Mensch Strategien oder Techniken für einzelne, ganz spezielle Situationen, in denen es hapert.

Für eine gute Erziehung braucht es keine Hilfsmittel oder Kommandos.
Es braucht Kontrolle über das eigene Handeln und seine Emotionen, um fair und sachlich zu bleiben. Selbstreflexion darüber, was man wirklich will, was einem wichtig ist und was nicht.
Das Abwägen darüber, wann der Hund etwas öfter tun soll, oder wann er etwas lassen soll und die Weitsicht diese beiden Dinge voneinander zu unterscheiden.
Und der letzte, klitzekleine Rest sind Techniken und Übungen.

Die eigene Reaktion auf das, was der Hund tut sollte niemals daran geknüpft sein, was ich aus egoistischen Gründen gerne tun würde.
Egal ob der Grund ist, dass ich gern mal die harte Sau rauslassen und einen Konflikt gewinnen möchte und mich an meinem Hund austobe, oder ob ich mich in meinem Selbstbild nicht als jemanden sehen mag, der/die Grenzen setzt.
Nicht ich und meine Vorliebe wie ich selber gern vor mir dastehe will sollte entscheiden was ich tu. Sondern mein Hund sollte es.
Immerhin ist er derjenige, mit dem ich grade kommuniziere.

Wenn es wirklich um den Hund geht, dann sollte sein Verhalten, dass was er braucht, dass was er tut und das wie er reagiert das Einzige sein, was in dem Moment der Interaktion den Ausschlag für mein Verhalten gibt.
Was ich gern hätte und schön fände ist egal, denn die Realität sieht vielleicht anders aus als mein Wunschdenken.

Ich darf hinsehen statt pauschale Regeln zu beachten.
Ich kann an meinem Hund sehen, ob es hier eine Begrenzung, oder eine Bestätigung braucht und wie die für diesen Hund und in dieser Situation aussehen sollte. Erziehung ist kein Programmieren, sondern erfordert eine Menge soziale Kompetenz und ständige Aufmerksamkeit im Alltag und im Zusammenleben.
Das zu fördern und zu begleiten ist die Aufgabe von Hundeprofis. Oder sollte es zumindest sein.

Es könnte einfach sein, wenn man aufhört alles dreimal um die Ecke zu denken und alle Ideologien über Bord wirft.
Erziehung beinhaltet eine ganz einfache Struktur: Soll der Hund etwas tun? :
Lob ihn, animiere ihn das Verhalten öfter zu zeigen und freue dich aufrichtig, wenn er es richtig macht.
Wenn er etwas lassen soll: Vermittle ihm klar, dass er es lassen soll, ohne Kapriolen, von hinten durch die Brust ins Auge.
Ja zu sagen, wenn man eigentlich nein meint, hilft halt niemandem zu verstehen.
Topfschlagen ohne „kalt“ macht den Suchenden langsamer, nicht glücklicher.

Wenn es toll ist, behandle es so, wenn es selbstverständlich ist, behandle es so, wenn es mau ist, behandle es so, und wenn es K***e ist, behandle es so.
Klar und normal, wie man sich eben verhält, wenn man danach noch befreundet bleiben möchte.

Grenzen setzen ist eine sehr große Bandbreite aus hunderttausend Grautönen. Genauso wie loben. Es gibt mehr als Extreme!
Wenn ich jemanden frage wie er seinem Kind beibringt, dass es kein Geld aus dem elterlichen Portemonnaie nehmen darf, dann wären wir uns doch alle einig:
Ist das Kind ein Baby?
Dann nehmen wir vorsichtig, aber bestimmt das Portemonnaie aus der kleinen Kinderhand und legen es weg. Schwups, Küsschen und gut.
Ist das Kind ein Schulkind?
Dann schauen wir es dabei ernst an und sagen mit eindrücklicher Stimme, dass das verboten ist, wenn es wieder danach greifen will.
Und ist das Kind ein Teenager, dann bauen wir uns entrüstet auf, greifen vielleicht sogar nach dessen Arm und machen ein finsteres Gesicht, oder geben noch einen Schreckreiz dazu, indem wir laut „Hey!“ rufen.
Macht der Teenie unbeirrt weiter, dann unterstützen wir noch mit einer weiteren Drohung obendrauf, sowas wie: „Wenn Du nochmal an meine Geldbörse gehst, dann bekommst Du kein Taschengeld!“.
Beklaut uns das erwachsene Kind, wird die Konsequenz wieder anders aussehen und noch ernster sein.

Und alles das ist Aggression und damit Strafe. Körpersprachlich, mimisch und in der Handlung.
Der Situation, dem Wissenstand und Alter des Kindes angemessen dosiert, total unterschiedlich und trotzdem immer ok.
Ernst gucken, zum Kind hindrehen, Blickkontakt halten und klar ansprechen, nach dem Kind greifen und den Körper anspannen ist körpersprachliches Blocken, Schreckreiz und beim Anfassen sogar noch eine körperliche Unterbrechung.
Diese hat nichts mit „wehtun“ zu tun, sondern damit in welcher Intention und in Verbindung mit welcher Körpersprache eine Berührung ausgeführt wird. Das Festhalten eines Armes kann exakt gleich doll gehalten und gefasst völlig unterschiedliche Dinge auslösen, je nachdem, was dabei sonst so körpersprachlich und stimmlich gezeigt wird.
Das Festhalten des Armes ist also kein Schmerzreiz, sondern der psychische Druck der Art WIE der Arm gegriffen wird macht es zur Strafe.

Wir können es doch! Wieso ist es bei Hunden so ein Zauberwerk? Wieso müssen da komplexe Handlungsabläufe und Kunststücke eindressiert werden, die Wochen und Monate dauern?
Oder wieso sollte es da notwendig sein einem Hund Schmerzen zuzufügen, auszurasten oder zu brüllen?

Mir kräuseln sich die Fußnägel, wenn beim fairen Einsatz von Bestätigung und Unterbrechungen in der Erziehung von Hunden von Unfähigkeit gesprochen wird, denn genau das IST Sozialkompetenz.
Unfähig wäre man doch, wenn man nicht in der Lage ist seine Kommunikation anzupassen und situativ angemessen zu reagieren.
In der Psychologie ist immer die selber Reaktion auf unterschiedliches Kommunikationsangebote zu zeigen eine schwere Verhaltensstörung!
Wieso sollte das beim Sozialpartner Hund erstrebenswert sein?
Soll das die Alternative sein, zur ganz normalen Kommunikation, die uns seit über 30tausend Jahren verbindet?

Für mich nicht.
Für mich ist es das Gegenteil von nett sich dem Hund derart sozial zu entziehen.
Es ist für mich genauso wenig nett wie den Hund zu schlagen oder seine Wut über die eigene Unfähigkeit an ihm auszulassen. Beides finde ich tierschutzrelevant einem fühlenden und denkenden Lebewesen gegenüber, denn einem Menschen gegenüber wäre das soziale Vernachlässigung in der Erziehung und einem erwachsenen Menschen gegenüber wäre das einfach schräg.

Ich möchte für mich und meine Hunde wachsende Sozialkompetenz und dass wir beide gegenseitig aufeinander achten, uns um den anderen bemühen und ihn mit in unsere Entscheidungen mit einbeziehen. Ich möchte ehrliche Reaktionen und ich komme auch mit ehrlichen Reaktionen meiner Hunde klar. Ich zerbreche nicht und bange nicht um ihre Liebe, wenn sie mich mal für eine Spielverderberin halten, denn ich weiß, dass unser Band fest und voller Liebe ist.
Und sie wissen das auch und lieben mich genauso sehr, auch wenn ich mal Regeln vorgebe und ohne Umwege durchsetze, die sie doof finden.
Denn ich mache es verständlich und angemessen bei jedem meiner Hunde anders. Auf die Art und so oft oder selten, wie jeder einzelne Hund es braucht, um zu verstehen.
Ihrem Alter, ihren Fähigkeiten und ihrem Charakter angemessen.
Und den Rest der Zeit, die allermeiste Zeit am Tag dürfen sie dafür Freiheiten ausleben und meine Bewunderung und Zuneigung für sie spüren, auch wenn sie sich mal danebenbenehmen.

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