12/12/2021
Wir stellen uns vor... 🐾
ich arbeite in der Suchhundeausbildung mit ganz individuellen, wunderbaren Hunden. Die Geschichte hinter jedem Hund möchte ich gerne mit euch teilen... Viel Spaß dabei.. 🤗
Teil 23: Juli
Juli ist, wie Dayo, ein Berger des Pyrenees, ein Arbeitshund. Mit Dayo hatte ich ja schon einen kleinen Einblick ins Trailen. Als dann Finderwille-märkischer-kreis von Anja Milk hier gegründet wurde, habe ich natürlich auch Juli angemeldet.
Zwei Hunde, eine Rasse und doch so unterschiedlich in der Arbeit. Juli ist inzwischen gut 3 Jahre alt, angefangen mit dem Training habe ich mit ihr im Alter von etwa 8 Monaten. Sobald ich Juli das Geschirr überstreife, die Leine ins Halsband hänge und sie aus dem Auto nehme, wackelt sie mit dem ganzen Körper vor freudiger Begeisterung. Das Training mit Anja ist ein absolutes Highlight im Leben von Juli, auch genannt Moped. Wenn wir auf Anja warten, die die Versteckperson weggebracht hat, hält Juli schon rundherum Ausschau und kann sich vor Freude kaum beruhigen, wenn Anja dann endlich kommt 😊 Da geht es nicht nur um die Suche, sondern auch darum, rund herum begeistert alle Menschen, egal ob alt oder jung, im Rollstuhl…zu begrüßen. Ich hoffe immer, dass die Menschen, denen wir in der Stadt oder in den Gebäuden begegnen, sie nicht freundlich ansprechen oder lächeln 😉 Denn das ist für Juli klar, die müssen begrüßt werden. Dadurch haben wir schon festgestellt, dass es die Menschen interessiert, sie fragen, was wir machen und auch positive Resonanz festgestellt. Teilweise sind wir stadtbekannt, auch bei Mitarbeitern vom Ordnungsamt, natürlich positiv 😊 Nach der Begrüßung, und manchmal dem kurzen Gespräch, geht Juli wieder konzentriert ihrer Suche nach. Anfangs musste ich Juli oft bremsen, Anja sagte dann immer, Ruhe reinbringen, weil sie mopedmäßig fix unterwegs war. Und etwas ganz Entscheidendes lernen die Hunde beim Mantrailing, denn anders als sonst mit dem Menschen zu kooperieren und sich lenken zu lassen, entscheiden sie allein. Wir hängen „nur“ hinter der Leine und können uns nur auf den Hund verlassen. Anja erklärt uns dann auch immer die Verteilung des Geruchs. Inzwischen ist Juli sehr sicher und ich kann mich einfach hinter ihr einreihen und mitgehen. Unser Höhepunkt ist die Suche im Seniorenheim. Auch hier ist Juli kaum zu halten, wenn sie das Gebäude sieht. Zuerst das Training und anschließend natürlich ein Besuch, meistens in der Demenzgruppe. Das verbindet sie mit großer Freude, die Senioren zu begrüßen, sich streicheln zu lassen, bei einigen mal auf den Schoß zu krabbeln. Sie erkennt auch sehr genau, wer es möchte oder nicht. Das ist eine Herzensangelegenheit für uns, und sehr rührend. Auch weil so viel Fröhlichkeit aufkommt. Ich glaube nach dem Training ist Juli höchstens müde von der ganzen Freude mit der verbundenen Aufregung und weniger von der Suche 😉