06/06/2020
Respekt für Hunde im Dienste ihres Menschen, bitte.
Assistenzhunde sind kein Spielzeug!
Gerade eben bekam ich eine Mail von einer guten Bekannten, ebenfalls Ptbs-Betroffene mit einem Ptbs-Assistenzhund. Sie war in der Stadt unterwegs mit ihrem Buben, in Kenndecke plus Halstuch.
Im Supermarkt war es übervoll, zig Leute, die ihren Buben ungefragt angefummelt haben, sie schon voll abgeschossen, weil sie dauernd in Kontakt gehen musste und sagen "bitte nicht der arbeitet!" Der Einkauf endete dann, weil sie kurz vor einem Krampfanfall stand und ihr Bube sie aus dem Laden bringen wollte, was für ihn nur schwer möglich war, weil sich dauernd Leute in ihren Weg stellten und den Hund bedrängten.
Als sie draußen angekommen waren und sich in ein ruhiges Eck verzogen hatten, kam es, wie es kommen musste, ein dicker Krampfanfall. Ihr Bub natürlich brav am arbeiten und konnte den Anfall gut unterbrechen. Als sie dann wieder zu sich genommen war, und versuchte sich zu sortieren, kam plötzlich ein anderer Hund bellend auf sie zugerannt, krachte in sie rein und begann ihren Buben abzudrängen und zu belästigen. Der Halter rief währenddessen nur, "der will nur spielen!", und lief weiter. Irgendwann ließ der Hund von ihrem ab und lief zu seinem Halter zurück. Sie war dadurch natürlich völlig durcheinander und überfordert und rutschte in den nächsten Krampfanfall. Diesen konnte dann auch ihr Bub nicht mehr beenden und machte eine Mitarbeiterin durch Bellen aufmerksam. Diese fand sie dann und alarmierte den RTW.
Immerhin klappte es reibungslos mit den Sanis, sie nahmen auch ihren Buben mit und auch in der Klinik gabs keine Probleme und er durfte bei ihr bleiben.
Vorsichtshalber hat die Klinik sie nun übers Wochenende dort behalten, bei ihrem zweiten Krampfanfall hat sie sich übel den Kopf gestoßen und nun ne fette Gehirnerschütterung.
Mich macht es fassungslos und wütend, wie Menschen mit anderen Menschen umgehen. Ja, es ist nicht alltäglich, dass Hunde im Supermarkt sind, ja viele Hunde tragen süße Geschirre mit netten Sprüchen, aber bitte es ist doch nicht so schwer, mal hinzuschauen. Auf den Kenndecken steht grundsätzlich, dass die Hunde ARBEITEN und NICHT ABGELENKT WERDEN SOLLEN! Und eigentlich lernt man schon als Kind, dass man fremdes Eigentum nicht einfach anfasst! Ja, die Finger haben nämlich keine Augen!
Diese Hunde leisten jeden Tag so eine verdammt wichtige Arbeit und diese können sie einfach nur leisten, wenn das Umfeld sie lässt!
Man fasst nicht einfach einen fremden Hund an und ein Hund, der in einer Leuchtweste im Supermarkt ist, erst recht nicht. Der ist nämlich aus einem bestimmten Grund dort und der ist nicht, gestreichelt zu werden, sondern um seinem Menschen zu helfen!
Ebenso lässt man nicht einfach seinen Hund zu einem anderen rennen. Es ist doch nicht so schwer einfach ein bisschen RÜCKSICHT zu nehmen. Nur ein bisschen!
Deshalb heute noch mal meine Bitte, bitte teilt diesen Beitrag, dass die Menschen aufgezeigt bekommen, was passieren kann, wenn man einen Assistenzhund bei der Arbeit stört. Dass sie sehen, dass es nicht nur Blindenführhunde gibt, sondern auch viele andere Assistenzhunde, die eine wichtige Arbeit leisten und diese eben nur ungestört ausüben können, wenn man sie in ruhe lässt. Diese Hunde sind für uns Betroffene eine wichtige Brücke ins Leben, sie sind es, die uns helfen wieder im gesellschaftlichen Leben aktiv teilzunehmen.
Assistenzhunde sollte man am besten ignorieren und Abstand halten.
# Nicht streicheln # Nicht ansprechen # Nicht anstarren #
Betroffene wollen nicht viel, sie wollen nur einfach ein wenig Lebensqualität und dazu zählt auch, ohne Belästigung einkaufen zu gehen.
Assistenzhunde im Dienst sind immer durch eine Kenndecke (Weste), meist in Signalfarben gekennzeichnet, ebenfalls mit einem Hinweis, dass sie nicht gestreichelt werden sollen.
Danke für eure Hilfe