17/06/2023
Zum Thema Zeckenschutz beraten wir euch sehr gerne!
Sommerzeit- Parasitenzeit
Da ich immer wieder überrascht bin über den sorglosen Umgang mit chemischen Floh- und Zeckenmitteln, will ich hier ein paar kleinere Artikel in loser Folge dazu schreiben: Teil 1
Sobald die Tage wärmer werden, werden auch unangenehme Mitbewohner unserer Vierbeiner wieder aktiv. Es ist sozusagen Hochzeit für Zecken, Flöhe, Milben und dergleichen.
Da diese Tierchen nicht nur durch den Juckreiz zu einem erhöhten Leidensdruck bei Hund und Katze führt, sondern einige dieser Tierchen auch fiese Krankheiten mit im Gepäck haben, greifen besorgte Tierhalter auf Rat des Tierarztes nicht selten zu Präparaten die zu den sogenannten Insektiziden gehören.
Einige von ihnen wollen wir uns mal genauer ansehen. Sie werden von den Herstellern oft mit wohlklingenden Namen die Sicherheit suggerieren sollen versehen z.B. Frontline, Guardian Advantage, Interceptor u.a. Diese systemischen Pestizide binden an Plasma und zirkulieren damit im Blutkreislauf des Tieres und landen im Endeffekt in Leber und Nieren. Wenn diese es schaffen die Wirkstoffe zu entgiften, landet noch immer ein Teil davon im Darm (wo ein wichtiger Teil des Immunsystems seinen Sitz hat) und schließlich werden sie über Kot und Urin in die Außenwelt ausgeschieden.
Bei Imidacloprid (Advantage, Serestro) handelt es sich um ein Insektizid auf Nikotinbasis sogenannte Neonicotinoide. Dabei handelt es sich um Substanzen die als Nerven- (Neurotoxin) und Zellgifte (Zytotoxine) bekannt sind. Sie blockieren Nervenimpulse bei Insekten was zu Übererregbarkeit, zu Lähmungen und im Endeffekt zum Tod führt. Da diese Nervenwege bei Insekten häufiger vorkommen als bei Säugetieren, wirken sie bei diesen selektiv giftiger. Für Vögel darunter Spatzen, ist dieser Wirkstoff sehr giftig und auch im Erdboden reichert sich dieser Stoff über lange Zeit an. Auch für Honigbienen ist Imidacloprid toxisch.
Im Tierversuch zeigten sich folgende schädliche Wirkungen: Schilddrüsenläsionen, Lebertoxizität, Schädigung der Milz, der Lunge, der Nebennieren, des Gehirns und der Keimdrüsen. Auch Koordinationsschwäche, Muskelschwäche und nachgewiesene Zunahme von Geburtsfehlern, traten auf.
Der Wirkstoff Fibronil (z.B. Frontline) blockiert GABA A Rezeptoren im Zentralnervensystem. Es verhindert die Aufnahme von Chloridionen (die eine Entspannung der Muskeln ermöglichen) was zu einer übermäßigen neuronalen Stimulation (und damit auch zur Übererregbarkeit) und dadurch zur Lähmung und Tod des Insektes führt.
Im Laborversuch störte es die Hormone Progesteron und Östradiol was zur Folge hatte, das die Nachkommen der damit behandelten Labortiere langsamer wuchsen und kleiner waren als Tiere die dem Wirkstoff nicht ausgesetzt waren. Studien zur Freigabe vor dem Inverkehrbringen des Wirkstoffs zeigten bei allen getesteten Dosierungen eine Neurotoxizität für die Nierenfunktion und veränderte Schilddrüsenwerte, die sich durch aggressives Verhalten zeigten. Fibronil ist hochgiftig für bestimmte Vogelarten und für Fische.
Wissenschaftler der Murray State University (KY: 2002) fanden heraus, dass Fipronil im ersten Monat nach der Behandlung durch Streicheln eines Tieres vom Tier auf den Menschen übertragen wurde.
Häufig gefundene Nebenwirkungen dieses Wirkstoffes sind: Ataxie (Koordinationsstörungen), Hyperreaktivität (Impulsivität auf viele Reize), Zittern, Krämpfe, Bewegungsstörungen, Kopfwackeln, Aggressionen, Schwächezustände.
Fortsetzung folgt.....