Die Hundeakademie Düsseldorf

Die Hundeakademie Düsseldorf Behördlich genehmigte Hundeschule und sachkundige Stelle des Landes NRW - von Welpe an in guten Hä

Behördlich genehmigte Hundeschule und sachkundige Stelle des Landes NRW - von Welpe an in guten Händen
Professionelle Tagesbetreuung mit Hol- und Bringservice

08/07/2024

Immer wieder lustig :)

Kommunikation ist alles oder „Gespräche“ unter JungsDer schwarze Border Collie ist gute 2 Jahre, der braune 17 Monate, b...
07/07/2024

Kommunikation ist alles oder „Gespräche“ unter Jungs

Der schwarze Border Collie ist gute 2 Jahre, der braune 17 Monate, beides intakte Rüden, erstes Treffen.

Bild 1, erste Situation: Der schwarze Rüde geht in T Stellung und blockiert den Weg - und glotzt. Der braune Rüde bleibt stehen und will keine Eskalation, Situation löst sich auf, indem er einen Umweg durchs Gras nimmt.

Bild 2/3, zweite Situation: Deutliche Provokation in nächster Nähe, der braune Rüde zeigt auch, dass er das durchaus als Provokation wahrnimmt (Rute hoch getragen, Beine durchgedrückt, Ohren und Blick nach vorne), aber zeigt zugleich, dass er kein Interesse an Streit hat (Zunge und will vorbeigehen). Der schwarze Rüde blockt weiter - jetzt erst reagiert der braune, zack, kurzer Clash (2/3 Sekunden), der schwarze Hund zieht zurück und beide gehen ihrer Wege.

Der schwarze Hund hat das danach nochmal ausgetestet und wieder verloren - damit war es dann geklärt und beide konnten auch freundlich ohne Bedrängen miteinander rennen. (Bild 4)

Der jüngere Rüde zeigt hier eine erfreuliche Sozialkompetenz, vor allem für sein Alter, auch die zwei kurzen Diskussionen verlaufen hochritualisiert, auf den Punkt, ohne Verletzungsabsichten und er macht sofort einen Haken dahinter, obwohl er als Gewinner herausgegangen ist.
Der schwarze Rüde ist auch im Alltag ein eher unsicherer Kandidat mit wenig Selbstvertrauen und schwachen Nerven im Anblick anderer Hunde - leider bekommen gerade diese Kandidaten oft zuwenig Gelegenheit, ihr Sozialverhalten zu verbessern und festzustellen, dass es ohne die Provokationen doch soviel entspannter abläuft.

Nach dem Spaziergang waren die Besitzer des braunen BC zu Besuch beim schwarzen BC - hier wahrt er höflich Distanz und bleibt bei seinen Besitzern.

Natürlich wird es viele Menschen geben, die eher den Vermeidungsweg gehen „oh Gott, fremde Hunde, warum lässt man das zu?“ Das ist genauso möglich und auch keineswegs falsch, wenn man das Gegenüber gar nicht einschätzen kann - dann geht man gerade mit unsicheren Hunden besser einen Bogen. Hier hatten die Besitzer aber vorher Kontakt und die Besitzerin des braunen BC ist eine Trainerin und der Hund bereits als sehr sozialkompetent bekannt.

Ich sehe immer das Ziel vor Augen - wo will man hin? Letztendlich wird der Hund am sozialkompetentesten, der auch mal mit solchen unnötigen Provokationen angepasst und abgestuft umgehen kann. Wir können nun mal nicht jede auch weniger erfreuliche Begegnung verhindern und müssen das dann nicht um jeden Preis, eben weil der eigene Hund ein breites Kommunikationsrepertoire hat und lernen durfte, angemessen zu kommunizieren. Hunde können sehr viel besser auch mal verlieren (und idealerweise auch gewinnen), als die meisten Menschen das können. Es bricht ihnen kein Zacken aus der Krone, schütteln, Situation abhaken und anderen Dingen zuwenden. DAS ist Sozialkompetenz.

Bei Überhitzung des Hundes: SCHNELLE Abkühlung rettet Leben! JEDE MINUTE ZÄHLT!Kaum wird es wärmer, kursieren wieder fal...
13/05/2024

Bei Überhitzung des Hundes: SCHNELLE Abkühlung rettet Leben! JEDE MINUTE ZÄHLT!

Kaum wird es wärmer, kursieren wieder falsche Facebooktipps, die jedes Jahr vielen Hunden das Leben kosten!

Es ist völliger UNSINN, dass man überhitzte Hunde nur langsam abkühlen soll, weil es sonst zum Herzstillstand käme und sich Gefäße zusammenziehen. Es gibt bereits seit mind 2007 dazu wissenschaftliche Erkenntnisse, dass bei überhitzten Menschen (die noch nicht mal Fell haben), der Goldstandard das sofortige Eintauchen in kaltes Wasser ist. Und da spricht man vom Menschen, wenn das zu Herzstillständen führen würde, würden solche Aussagen nicht getroffen.

Also wenn ihr einen Hund habt oder seht, der überhitzt ist, nutzt alles was geht - wenn ein Laden in der Nähe ist, kauft kaltes Flaschenwasser und gießt es über den Hund, legt Kühlpacks auf die Innenseite Oberschenkelbeuge (da laufen große Gefäße und Blut kann schnell gekühlt werden), wer einen Gartenschlauch zur Verfügung hat, haltet ihn auf den Hund, wer in der Nähe des Rheins ist, geht mit dem Hund ins Wasser und kühlt ihn dort ab. Keine feuchten Tücher auf den Hund legen, die behindern die Wärmeabstrahlung.
Auch die Fahrt zum TA ist erst nach dem Runterkühlen sinnvoll - selbst 5-10 Minuten im warmen Auto sind in der Situation zuviel, erst kühlen, dann fahren.

Wenn das Eiweiß im Blut gerinnt, ist der Schaden nahezu immer irreversibel, es zählt also jede Minute. Langsames Kühlen über die Pfoten ist absolut ineffizient in einer lebensbedrohlichen Situation.

Bitte klärt alle Hundehalter auf - es ist herzzerreißend, dass jedes Jahr wegen solchen falschen Posts Hunde sterben.

EDIT:
Mittlerweile hat auch Rückert das Thema aufgegriffen - da es immer noch viele Hundehalter gibt, die erst dann drüber nachdenken, wenn „ein big name“ etwas postet: Bitte sehr - Hauotsache es rettet Leben! https://www.facebook.com/share/s4pu1JSqK2bxNqcb/?mibextid=WC7FNe

pment or staff prevents immersion, a continual dousing with cold water provides an effective cooling modality. We refute the many criticisms of this treatment and provide scientific evidence supporting cold water immersion for exertional heatstroke....

Besitzer des Aussie oder Aussie/Border Mix in/um Gelsenkirchen gesuchtSchlimm, dass durch solche unverantwortlichen Besi...
26/01/2024

Besitzer des Aussie oder Aussie/Border Mix in/um Gelsenkirchen gesucht

Schlimm, dass durch solche unverantwortlichen Besitzer auch die umsichtigen Halter immer leiden - was einem richtig Sorgen macht, ist dass in dem Artikel noch diverse weitere Vorfälle verlinkt sind.

Viele Gemeinden haben dieses Jahr die Hundesteuer erhöht und man hört das aus mehreren Ecken, dass das u.a. der deutlichen Zunahme an Hunden seit Corona entgegenwirken soll. Auch um die Anzahl solcher Vorfälle zu verringern.

https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/hund-attackiert-frau-gelsenkirchen-biss-besitzer-bank-beleidigung-drohung-polizei-fahndung-nrw-92798138.html?fbclid=IwAR2Y4Z4RECsVL20n2B0RifYVrn0ZYpcwrpfoGk21ZyrP4X2_sUUlq9dZNDg_aem_ARnnvXuTtAE7h8uglyCxfjDzDtQWNu6NLLjDN-xJwOpgQoCNUTwcDZqlFFolltpUYfU

In Gelsenkirchen hat ein frei laufender Hund eine Frau gebissen. Die Besitzer sollen zunächst nicht reagiert haben. Nun wird nach ihnen gefahndet.

Man muss Thomas Baumanns Post nochmal teilen… Es ist schon wirklich absurd, was da an „Methoden“ als „die einzige gewalt...
05/01/2024

Man muss Thomas Baumanns Post nochmal teilen… Es ist schon wirklich absurd, was da an „Methoden“ als „die einzige gewaltfreien“ propagiert werden - sovielen Trainern bzw. Trainerinnen fehlt es an Breite im Methodenspektrum und damit auch mangelndem Einschätzungsvermögen, was für DEN Hund und DEN Besitzer mit DIESER Problemstellung und DEN Lebensumständen die beste Methode ist.

Und bitte lasst Euch von niemandem einreden, es sei „Gewalt“, wenn ein Hund - so wie jedes Lebewesen das im Laufe seines Lebens vielfach und entwicklungsfördernd erfährt - wenn Erziehung auf BEZIEHUNG gebaut wird, statt einzig auf Belohnung. Zu einer guten Beziehung gehört auch der Respekt voreinander, auch zwischenmenschlich respektieren wir am meisten weder den, der mit Geld und Goodies um sich wirft, noch den, der alles über Erpressung und Zwang lösen will, sondern den, der einen versteht, respektiert und der ehrlich ist (auch wenn man es nicht immer hören will).

Verflixt nochmal…
Wo bleibt die Praxis?

Hinweis: HT steht für Hundetrainer/Hundetrainerinnen
HB steht für Hundebesitzer/Hundebesitzerinnen

Es darf ganz einfach so nicht bleiben! Viel zu viele modern ausgebildete HT spielen in Sachen Lerntheorie in einer „erstklassigen“ Liga, sind aber in der Vermittlung von Kompetenzen in der Praxis – wenn überhaupt – maximal drittklassig!
Wem nützt es wirklich, wenn wir ratsuchende HB über lerntheoretische Modelle, über biochemische Vorgänge, über Habituation, Sensitivierung und assoziative Vorgänge aufklären und dabei nicht einmal wissen, wie man eine Hundeleine richtig in der Hand hält.
Die kolossale Kluft zwischen Theorie- und Praxiskompetenzen sehe ich mittlerweile als durchaus ernstzunehmendes Problem in der HT-Ausbildung.
Dabei beklagen die Absolventen der meisten Ausbildungseinrichtungen in Deutschland genau diesen Umstand, wenn Sie zu uns in die Fortbildung kommen: „Theorie war toll, Praxis haben wir leider kaum gemacht“, ist eine mehr als typische Aussage, wenn es um die zurückliegende Ausbildungszeit geht.

„Willst Du etwas wissen, so frage einen Erfahrenen und keinen Gelehrten“
(Fernöstliche Weisheit)

Noch nie habe ich den Wahrheitsgehalt einer fernöstlichen Weisheit so stark wahrgenommen, wie in der aktuellen Entwicklung des Hundetrainings.
In einem Interview gab die renommierte Wissenschaftlerin Dr. Dorit-Feddersen-Petersen zu verstehen, dass eine Hundetrainer-Ausbildung voll mit Theorie UND PRAXIS ausgestattet sein muss. Sie spricht in diesem Zusammenhang sogar von einer „ausgefeilten“ Praxis.
Zum Leidwesen so vieler Hunde klappt die Sache mit der Theorie, kaum aber mit der Praxis!
Bereits das Vermitteln einfachster Führtechniken an der Leine stellt viele HT vor scheinbar kaum lösbare Probleme. Dies vor allem bei temperamentvollen, dynamischen Hunden. Diese gelten bei mangelhafter Leinenführigkeit schnell als verhaltensauffällig bzw. schwierig, dabei liegt in den allermeisten Fällen der Ursprung mangelhafter Leinenführigkeit in einer desolaten Führtechnik bzw. Führstrategie.
Es ist durchaus irritierend, wenn ich im Rahmen meiner Fortbildung für HT nur selten auf Menschen treffe, die über ein zufriedenstellendes technisches Know How zum Einsatz der Hundeleine verfügen. So ist festzustellen, dass das wohl wichtigste Hilfsmittel für HB – die Hundeleine – meistens falsch eingesetzt wird.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Leine am Halsband, am Geschirr oder am Halti (Kopfhalfter) verwendet wird.
Das Wort „Leinenführung“ beinhaltet zwei Begrifflichkeiten – Leine und Führung.
Idealerweise sollte das Verhältnis dabei 10% zu 90% liegen. Das heißt, den Löwenanteil der Leinenführigkeit bildet die Führung durch soziales Management (Kommunikation und Interaktion), die Leine hingegen ist eine wichtige Nebensächlichkeit.
Die Realität liefert uns eine nüchterne Erkenntnis: 90% Einsatz der Hundeleine und nur 10% soziale Führung! Da wird gehalten, gezogen und auch gerissen und geruckt – und dies bei scheinbar immer „verrückter“ werdenden Hunden. Die allermeisten hilfesuchenden HB hatten allerdings in Hundeschulen die Leinenführigkeit bereits als sogenannte Praxis-Grundlage vermittelt bekommen!
Doch diese Anleitungen waren weit überwiegend sowohl strategisch als auch technisch schlicht und einfach falsch!
Wenn beispielsweise im Trainingsaufbau der Leinenführigkeit ein Hund auf der linken Seite geführt wird, sollte die Leine grundsätzlich nicht in der rechten Hand gehalten werden! Wie sollen technisch feine Manipulationen (in Dosis und Timing stimmig) über einen derart langen Weg korrekt eingesetzt werden? Das geht einfach nicht!
Welche Funktion hat ein nach oben angewinkelter Arm, wenn der Hund die Leinenführigkeit lernen soll? Niemand(!) kann mit angewinkelten Armen und damit nach oben gehaltener Leine technisch effektiv trainieren.
Klar, wenn die Leinenführigkeit einmal erfolgreich vermittelt wurde, spielt es keine große Rolle mehr, wie die Leine gehalten wird. Aber bis der Lernprozess der Leinenführigkeit abgeschlossen ist, muss einfach über das Handgelenk des lose nach unten hängenden Armes trainiert werden. Das wäre bei einem links geführten Hund logischerweise der linke, lose nach unten hängende Arm.

Auch das permanente Locken mit Leckerli gilt in Sachen Leinenführigkeit bei so vielen Hunden als nicht effektiv, weil es selten zuverlässig bzw. nachhaltig die Leinenführigkeit verbessert (vor allem bei Stressempfinden oder extremer Erwartungshaltung).

In meinen Beratungsanalysen mit schwierigen Hunden sind auch Beziehungstests vorgesehen und dazu gehört unter anderem die Leinenführigkeit (Basis) als Ist-Stand-Analyse.
Nicht in brisanten Hundebegegnungen, sondern in der weitgehend stressfreien Basis-Ausrichtung. Wie wird der Hund geführt? Wie wird an der Leine kommuniziert (Körper, Stimme)? Welche technische Ausrichtung ist zu sehen? Welche Belohnungsoptionen gibt es für den Hund? Was macht der Körper des Menschen? Wie wird verbal kommuniziert? Welche motorischen Abläufe sind erkennbar? Wo befinden sich beim Führen die Hände (wichtig!).
Und dann??? Wir erkennen fast ausnahmslos in derartigen Ist-Stand-Analysen dass eine Leinenführigkeit nicht einmal in der Basis funktioniert! Wie soll es denn dann unter dem Einfluss von Stress klappen?
Bewundernswert, wie schnell sich Hunde positiv verändern können, wenn ihnen durch angeleitete HB kompetente Vorgaben gemacht werden.
Hunde sind unglaublich offen für Veränderungen! Und das gilt vor allem auch für positive Veränderungen.

Der Faden lässt sich natürlich weiterspinnen. Genauso wie der Umgang mit der Hundeleine meist falsch vermittelt wird, gibt es weitere erhebliche Defizite in der Vermittlung von anderen Praxiselementen.
Es ist für mich als „Primärpraktiker“ einfach mehr als ärgerlich, dass grundlegend nette und unbefangene Vierbeiner durch ein falsch vermitteltes Handling früher oder später zu „Problemhunden“ abgestempelt werden.
Warum wird in den meisten Ausbildungseinrichtungen (nicht in allen) das Hundetraining einseitig auf schlichte Konditionierungsabläufe ausgerichtet?
Na, weil es außerhalb ablenkender Umstände funktioniert und die Funktionalität eines Hundes im verhaltensbiologischen Sinne höchste Priorität einnimmt.
Dabei ist doch die Konditionierung verhaltensspezifischer Merkmale nicht mit Hundeerziehung gleichzusetzen. Zwischen Konditionierung (früher „Dressur“) und Erziehung gibt es nun mal einen wesentlichen Unterschied!

KONDITIONIERUNG ist über Reiz-Reaktions-Muster aufgebaut, über Input- und Output-Systeme. Die Zielstellung ist eine im Vorfeld festgelegte, künftige Funktionalität des Hundes.
Die besten Beispiele hierzu dürften im Alltag die erlernten Sitz-, Platz- und Bleib-Situationen darstellen. Das alles aber ist noch lange keine Erziehung, sondern funktionales Lernen!

ERZIEHUNG hingegen umfasst primär soziales Management. Hier geht es – losgelöst von materiellen Inhalten – um Vorgaben sozialer Anpassungsfähigkeiten.
Es geht somit um das Vermitteln sozialer Kompetenzen und damit um Kommunikation, Interaktion, Vertrauen, Respekt, soziale Fürsorge sowie um das Gewähren oder auch Einschränken von „persönlichen“ Freiräumen eines Hundes.
Die Zielstellung dabei ist nicht mehr als ein sozialharmonisches Miteinander.
Wie soll sich ein lerntheoretisch korrekt konditionierter Hund an seinem HB orientieren, wenn das soziale Management nicht oder unzureichend aufgebaut wurde?

Das seit 2014 gesetzlich vorgeschriebene Erlaubnisverfahren zur Ausübung einer Tätigkeit als HT ist lediglich ein Zulassungsmerkmal, jedoch noch lange kein Qualitätsmerkmal.
Als Sachverständiger beteilige ich mich seit Jahren in mehreren Berliner Stadtbezirken an den Fachgesprächen der jeweiligen Behörden.
Da der Gesetzgeber die Hürden auf ein „Mindestmaß an Sachkunde“ festgelegt hat, sind diese Hürden nicht besonders hoch und wenn man methodenoffen beurteilt (was zwingend notwendig ist), sind in der Trainingsmethodik vor allem tierschutzrechtliche Einwände zu prüfen.
Doch gerade die erforderliche Offenheit gegenüber Trainingsmethoden hat in der Vergangenheit bei nicht wenigen Behörden zu Ermessenswillkür geführt.
So sehen es viele Sachverständige in den Fachgesprächen als „Durchfallkriterium“ an, wenn beispielsweise abweichend von typischen Konditionierungsabläufen ein Hund bei unerwünschtem Verhalten räumlich oder körperlich begrenzt wird – selbst wenn dabei keinerlei tierschutzrechtliche Relevanz (Schmerzen/Leiden) zu erkennen ist.
Dieses Vorgehen aber ist methodenorientiert und keinesfalls methodenoffen. Und damit ist ein "Durchfallen" lassen bei abweichender Methodik überhaupt nicht zulässig.
Das bedeutet, dass jeder HT, der sich einer offensichtlich methodenorientierten Beurteilung ausgesetzt sieht, in der nur geläufige Konditionierungsaspekte Gültigkeit haben, gute Aussicht auf Erfolg hat, wenn er sich dagegen zur Wehr setzt.

Warum stellt sich der Baumann schon wieder gegen das doch so moderne, ausgeklügelte und wissenschaftlich belegbare Ausbildungssystem der meisten Ausbildungseinrichtungen.
Ganz einfach, weil mir die Hunde und deren HB einfach leid tun, wenn zweifelsfrei nach bestem Wissen und Gewissen konditioniert wird, die Erziehung aber oftmals gänzlich auf der Strecke bleibt!
Wir profitieren zweifelsfrei täglich von professionellen Konditionierungsmethoden, das alleine macht aber Hunde weder glücklich, noch erfüllt es wichtige erzieherische Anforderungen, die offensichtlich in der hundehaltenden Gesellschaft zunehmend vernachlässigt werden.
Und dass „Erfahrene“ meist viel besser über Erziehung Bescheid wissen als „Gelehrte“, ist übrigens kein Alleinstellungsmerkmal der Hundeerziehung!

Thomas Baumann, 05.01.23

Ein breites Kommunikationsspektrum ist alles Liese hat heute Dienst. Grenzen zeigen und durchsetzen, wo die unteren Stuf...
18/12/2023

Ein breites Kommunikationsspektrum ist alles

Liese hat heute Dienst. Grenzen zeigen und durchsetzen, wo die unteren Stufen der Eskalationsleiter nicht ausreichen und andersrum angepasstes Verhalten belohnen durch das Erlauben von Nähe.

Bild 1: Terrier:
Der Border wäre doch was zum Spielen!
Bild 2: Terrier: Ich geh mal nachfragen.
Bild 3: Border: Du unterschreitest meine Individualdistanz. Warnung, Stufe 1.
Bild 4: Terrier: Spassbremse. Dann geh ich eben.
Bild 5: Konflikt mithilfe aggressiver Kommunikation gelöst. Terrier akzeptiert Ansage, angemessene Nähe wird gestattet.

Ein langer, aber lohnenswerter, fachlich fundierter Text von Thomas Bursch. Eine Kuriosität möchte ich noch hinzufügen: ...
18/12/2023

Ein langer, aber lohnenswerter, fachlich fundierter Text von Thomas Bursch.
Eine Kuriosität möchte ich noch hinzufügen: Die vehementesten Vertreter der „jede Form der Einwirkung ist Gewalt“ sind in den meisten Fällen Menschen, die erst seit relativ kurzer Zeit überhaupt im Hundetraining unterwegs sind.

Respekt und Achtung vor Hunden sollte als Grundlage vor allem die Kenntnis der artspezifischen Kommunikation - auch mit uns Menschen - haben. Keine indoktrinierten, humangesellschaftlich getriebenen Phrasen und Moralvorstellungen. Ein Hund ist ein Hund ist ein Hund.
——————-
+++Trigger Warnung: Glaubenskrieg – Positiv vs. Aversiv+++

Es reicht! Ausgelöst durch einen Post zur Frage der Gewalt im Hundetraining, auf welchen ich fachlich kritisch reagiert habe.
Ja, ich habe viele Diskussionen im Laufe der Jahre geführt und mir sind die moralischen Keulen und Totschlagargumente sehr wohl bekannt.
Nein, ich positioniere mich nicht einseitig auf irgendeine Seite, sondern mache den Mund auf, um endlich mehr Sachverstand, ethologisch sauberes und fundiertes Fachwissen in der Arbeit mit Hunden zu verlangen. Weg von Begrifflichkeiten der Humanpsychologie und Soziologie, hin zu eindeutiger Benennung auf Grundlagen der Verhaltensbiologie von Hunden. Doch jedes Mal kommen sofort die menschlich moralischen Keulen und die Weigerung sich fachlich kritisch mit den getroffenen Aussagen auseinanderzusetzen. Wer ein besserer Mensch ist, muss ja keine Selbstkritik üben!

Meist sind diese Keulen dann sehr geschickt auf Grundlage der NLP formuliert. Hier zwei Beispiele.

Keule 1: „Es ist also richtig, wenn Menschen Gewalt anwenden, nur weil Hunde reduziertes Aggressionsverhalten zeigen.“ Subtext dieser Frage, bei der man sich schön zurücklehnen und behaupten kann, man frage ja nur, ist: „Du bist also auch so ein sadistisches Ar*****ch, dass Schwächere quält!“

Keule 2: „Hast du überhaupt schonmal XY gelesen. Vielleicht solltest Du dich vorher mal informieren. Ich kann dir gern ein paar Empfehlungen geben.“ Das ist ein Argument, bei dem ich fast schmunzeln muss, da es schon sektenhafte Züge trägt. Subtext „Kennst Du die Bibeln unserer Götter überhaupt. Ließ sie und du wirst Erleuchtung finden!“ Oder um es mit einem Zitat aus Forrest Gump zu kommentieren. „Kann es sein, dass Du dumm bist?“

Kombiniert man beide Keulen im Verständnis des Subtextes, so bleibt: „Entweder bist Du ein sadistisches Ar*****ch oder ein Ahnungsloser, der Brutalität benutzt, weil er es nicht besser weiß?“ Und dies, obwohl man nichts über den Bildungsstand oder die Persönlichkeit des Gegenübers weiß. Das ist erstens nicht nur anmaßend, sondern ein ganz klares Ausüben psychischer Gewalt gegen Andersdenkende. (Aber trainieren tut man „Gewalt frei“) Den Diskussionspartner erst einmal vor versammelter Mannschaft degradieren und demütigen, ohne ihn zu kennen. Und das Volk der Anhänger jubelt!
Ein großes Kino der menschlichen Doppelmoral.

Aber lasst mich einen Blick auf das Fachliche werfen, was im Kontext dieser Diskussionen gern gebracht wird.

Menschen sind keine Hunde, also kann man die Methoden der ritualisierten Aggression der Hunde untereinander nicht anwenden. Nun zum Teil stimmt das, da wir nicht alle aufgrund unserer Anatomie nicht reproduzieren können.
Doch stellen wir einmal die Sichtweise auf einen anderen Betrachtungspunkt und stellen vorn an die Frage, ob körpersprachliche Arbeit, also z.B. das Blockieren eines Hundes überhaupt verstanden werden kann. In einer sehr schönen Studie (C. Savalli et al. 2016) wurde die Hund Mensch Kommunikation anhand des Blickverhaltens untersucht, mit Hilfe des Eye Tracking Verfahrens. Das Ergebnis dieser Studie war, dass der Blickkontakt zwischen Hund und Mensch ein sehr zuverlässiges Indiz für eine Kommunikation ist. Weiter zeigte sich aber auch: Zitat: „ … Die Ergebnisse lieferten Hinweise darauf, dass sich Haushunde nicht auf Einzelheiten der visuellen Aufmerksamkeitsrichtung ihres Besitzers verließen. Stattdessen verließen sie sich auf die gesamte Kombination visueller Hinweise…“
Das heißt also aus Sicht des Hundes ist das vollständige körpersprachliche Ausdrucksverhalten von uns Menschen unabdingbar für eine verständliche Kommunikation. Andere Studien zeigen klare Hinweise darauf, dass Hunde in der Lage sind, unsere Mimik zu unterscheiden. Wenn also behauptet wird, dass ein Blockieren Gewalt gegenüber dem Hund ist, dann ist es ein wütendes Gesicht auch. Wenn wir also solchen Narrativen folgen, dann wird ein Leben mit Hunden bald bedeuten, dass wir alle Sturmhauben tragen müssen, um ihn nicht zu verängstigen. Denn die Wissenschaft hat es herausgefunden. Aus Sicht des Hundes ist es jedoch der völlige Entzug der kommunikativen Möglichkeiten, welche sich seit ca. 30000 Jahren herausgebildet haben.

Nun ist denn jedes aggressive Verhalten Hunden gegenüber überhaupt „Gewalt“?
Nein!!!
Der Begriff Gewalt hat lediglich in der Humanpsychologie und Soziologie einen korrekten Anwendungsbereich. In der Verhaltensbiologie weder im inter- noch im intraspezifischen Kontext ist er bei Tieren definiert. Das heißt, dass dieses Wort mit keinem Buchstaben das Verständnis unserer Hunde auf unser Verhalten widerspiegelt. Der Begriff „Gewalt“ bietet also lediglich eine menschlich moralische Interpretationsmöglichkeit für das zu beschreibende Verhalten und die vom „Opfer“ empfundenen Leiden. Um hier ein klares Verständnis aus Sicht des Hundes zu beleuchten, bedarf es eines genauen Blickes auf das innerartliche Aggressionsverhalten. Das erklärt uns eindeutig, wie Aggression verwendet, erlernt, etabliert, reduziert und ritualisiert wird. Es erklärt ebenfalls, wie darauf geantwortet wird. Denn auch die Antworten werden im Zuge der Ritualisation immer reduzierter gezeigt. Aber eins ist ganz klar zu definieren. Das Aggressionsverhalten unserer Hunde ist obligatorisch und muss erlernt werden. Das sollte jeder der mit Hunden zu tun hat, akzeptieren. Denn das ist seit mehreren Jahrzehnten unwiderlegte Erkenntnis der Verhaltensbiologie.

Und hier sind wir bei den Grenzen der aversiven Methoden bereits bei der Wurzel des Übels angekommen. Die Unkenntnis der vollständigen Lerntheoretischen Hintergründe, das sinnlose Steigern der Mittel, weil man keinen Erfolg hat, die mangelhafte Kenntnis über die korrekten Antworten des Hundes und vor allem, und das gilt für BEIDE Lager dieses Glaubenskrieges, die vollständige Kenntnis des Ausdrucksverhalten der Hunde.

Doch das bringt mich gleich zu einem weiteren Argument des positiven Lagers und der mangelnden ethologischen Betrachtung.

Der schuldbewusste Blick des Hundes z.B., wenn man nach Hause kommt und ein Chaos vorfindet. Hier wird gern behauptet, dass dieser Blick oder gezeigtes Meideverhalten Angst vor Bestrafung sei. Diese Argumentationskette und alle in diese Richtung zielenden Äußerungen sind schlicht weg falsch. Der Blick auf den verwiesen wird ist gekennzeichnet durch das Hochziehen der inneren Augenbrauen. Der AU101 im DogFacs. Diese mimische Expression wurde von Waller et al. untersucht und darauf verwiesen, dass dieser Ausdruck den Pädomorphismus, also das Kindchen Schema des Menschen triggert und somit zur Domestikation beigetragen hat. Bremhorst et al. haben 2019 diesem Ausdruck einen funktionalen Zusammenhang mit der Blickrichtung des Hundes zuordnen können und somit Waller et al. These ins Wanken gebracht.
Meine eigenen Forschungen, welche ich inzwischen mit A. Bremhorst bearbeite und zur Veröffentlichung vorbereite, werden weitere ziemlich spannenden Einordnungen der Mimik erlauben.
Dieser, also bereits wissenschaftlich untersuchte Ausdruck wird nun zusammen mit Meideverhalten zu einer Angst vor Strafe deklariert. Das ist falsch! Klare Aussage von D. Feddersen Petersen (2021): „Submissives Verhalten, auch die passive Unterwerfung mit eingeschlossen, ist nicht per se mit Angst gleichzusetzen.“ Dieses Wissen existiert bereits seit den 1960igern in der Fachlektüre und ist seitdem für jeden verfügbar.
Submission und/oder Meideverhalten ist in den meisten Fällen eine gezeigte „erwartete Antwort“ auf ein gesendetes oder vermeintlich wahrgenommenes Signal. Dies bestätigte auch unsere Forschung im Rahmen des Dogwatcher – Haushundeforschung Projekts. Die entsprechenden Statistiken werden also auch bald frei zugängig sein. Wir bearbeiten nur noch die ca. 62 Videos. Wer also, bereits zu Teil seit über einem halben Jahrundert zugängiges Wissen, verschweigt und diese Zusammenhänge herstellt, handelt entweder aufgrund mangelnder ethologischer Kenntnisse so, oder er manipuliert das menschlich moralische Verständnis ganz bewusst zu seinen Gunsten.

Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Doch sei mir bitte noch ein Blick auf ein Beispiel der positiven Arbeit gestattet.
Die Basis dieser Arbeit fußt auf behavioristisch geprägten Laboruntersuchungen von Skinner. Dazu kommt ebenfalls die Erkenntnis von Pawlow. Das kennt sicher Jeder. Lampe + Futter = sabbernder Hund. Irgendwann bleibt das Futter weg und der Hund sabbert trotzdem, wenn die Lampe angeht. Nun findet sich im oben angeführten Post die Aussage, dass Schreck Gewalt sei. Doch was ist Schreck denn? Schreck ist die Reaktion eines Organismus auf einen „anfänglich“ neutralen überraschend auftretenden Reiz. Ein schlaues System gerade beim Lernen vom Erkennen einer Gefahrensituation. Hierbei wird ein Hormoncocktail aus Kortisol und Adrenalin ausgeschüttet. Also Stress, was bei kurzfristiger Aktivierung, das Lernen ganz deutlich fördert. Doch nun sei die Frage erlaubt, was denn ein Clicker ist. Ein plötzlich auftretendes Knack Geräusch, welches ganz der neurobiologischen Grundlagen über die Amygdala als Schreck verarbeitet wird. Das Entstehen dieses Schrecks entzieht sich, aufgrund ihrer sehr kurzen neuronalen Verschaltung jeglicher kognitiven Beeinflussung. Dabei werden neue neuronale Verknüpfungen hergestellt. Also eine bewusste Veränderung der Gehirnstruktur. Und das bei einem sehr beliebten Trainingshilfsmittel der positiv arbeitenden Trainer.
Ein Beispiel soll erklären, worauf ich hinaus möchte und warum ich „anfänglich neutral“ schrieb.

Man stelle sich vor, ein kleiner Schelm klickt jedes Mal, wenn Sie ein stilles Örtchen aufsuchen und den erlösenden Moment der Erleichterung spüren. Ihnen geschieht nichts weiter. Keine Schläge, keine Gewalt usw. nur ein „Klick“. Treibt man dieses Spiel lange genug, so wird niemand eine Veränderung bemerken. Ihr Verhalten im Alltag verändert sich nicht, ihr Aussehen bleibt gleich, sie gehen sogar völlig unbehelligt zur Toilette. Und das Klicken kommt auch nur auf einen für sie erleichternden, also positiven Moment.
Und jetzt steigen Sie bitte gedanklich in die volle Straßenbahn. Die Türen schließen sich und hinter ihnen sitzen zwei Kinder mit einem Knackfrosch und haben ihren Spaß. Sie haben keine Chance der Reaktion ihres Körpers entgegenzuwirken, wenn das Training gut durchgeführt wurde. Wenn jemand dieses Spiel aus Unkenntnis oder Absicht noch weitertreibt, verbringen sie den Rest ihres Lebens nur noch im Umkreis von 5m zu einer Toilette. Vorbei mit dem eigenständig freien Leben. Wer dieses Beispiel nicht glaubt, der belese sich einmal mit der Geschichte dieser Experimente. Sie werden auf ein Mädchen stoßen, bei dem man zwei Eisenstangen laut aufeinandergeschlagen hat, wenn sie ihr Stofftier angefasst hat. Sie konnte zeitlebens kein normales Leben mehr führen. Gedanklich könnte man zu dem Schluss kommen, dass Schreck nun doch Gewalt sei. Nein ist er nicht, aber er kann und das gilt nicht nur für die negativ verknüpfte Emotion, sondern auch für die positive. Der Ursprung dieser Trainingsmethode kommt aus der Arbeit mit Walen, so mein Kenntnisstand, aber ich mag mich irren, was letztlich nicht relevant für das Thema wäre. Und jetzt sehen sie sich die völlig unnatürlichen Kunststücke an, die gezeigt werden. Doch manchmal haben einige Exemplare dann auch mal die Nase voll und töten ihren Trainer. Denn was die Gier nach Anerkennung, Bestätigung und Belohnung anrichten kann, wenn diese Erwartung nicht erfüllt wird, oder zur Sucht wird, brauche ich wohl nicht weiter ausführen. Frustration ist kein guter Begleiter.
Ich habe in all meinen Jahren noch nie einen positiv arbeitenden Trainer gehört, der sich hingestellt hat und wie einen Warnhinweis auf der Zigarettenschachtel propagiert hat:
„Klickertraining ist Gehirnchirurgie“. Allerdings habe ich genau diesen Satz von Robert Mehl, der sicher vielen Menschen in der Szene bekannt ist und über dessen neurobiologisches Wissen kein Zweifel besteht. Und dann fragen wir uns doch einmal, warum im Umgang mit Löwen im Zirkus, oder mit Elefanten nicht geklickert wird. Nun diese Menschen kennen die Grenzen dieser Trainingsmethode. Was längst nicht den Umgang auf aversive Art rechtfertigt. Und genau dasselbe finden wir im Hundebereich. Fehler aufgrund mangelnden Wissens mit katastrophalen Folgen für Hund und Halter.

Ich könnte jetzt unzählige Situationen aus dem Alltag anführen und zeigen, wo und wie beide Ansätze Vor- und Nachteile haben. Es gibt nicht „die Methode“ und das wussten schon viele Experten vor uns. Ich möchte an beide Seiten appellieren:
„Hört auf mit dem Mist!“ Setzt euch wieder auf den A***h und lernt. Vergleicht den körperlich misshandelten mit dem, der nicht mehr gegen einen konditionierten Reiz ankommt. Der süchtig nach Anerkennung, Belohnung und Zuwendung ist. Beide Hunde werden begreifen, dass aggressives Verhalten sie noch schneller zum gewünschten Erfolg führen kann.
An die positiven Anhänger. Bitte führt euch vor Augen, dass die konsequenteste aversive Methode bei jedem Lebewesen in der liebevollsten Beziehung zu finden ist und nicht die dramatischen Folgen hat, die ihr ständig propagiert. Nämlich die Reaktion, wenn Kinder ihren Müttern beim Stillen weh tun. Erst mit stoischer Ruhe immer wieder die Hand wegnehmen, oder das Stillen kurz unterbrechen. Später mit einem Aua und einem verärgerten Blick, noch später mit einem festen Griff und einem deutlichen „Hör auf“. Das ist aversiv vom Feinsten und in der perfekten lerntheoretischen Abfolge. Bei Feddersen Petersen kann man das gut nachlesen. Die Signalwerdung einer Funktionshandlung.
An die aversive Front. Bitte stempelt nicht jeden Anhänger des positiven als „Weichei“ ab, der sich bloß ich traut mal die Konsequenzen eines „Nein“ zu verdeutlichen.
Denn letztlich, mal abgesehen von sehr plakativen, negativen Beispielen auf beiden Seiten der Lager, haben wir doch alle eine Verpflichtung. Nämlich mit Sachverstand, Empathie und Wohlwollen Menschen mit ihren Hunden zu helfen.
Wählt bitte weise, ob ihr Gläubige einer Religion sein wollt, oder ob ihr Heiler sein wollt, der offen ist für jede Möglichkeit. Nebenwirkungen haben alle. Nur die perfekte Dosierung, die genaue Kenntnis von Wirkweise und Darreichungsform können langfristig funktionieren. Seid kritisch, aber respektvoll. Traut eurem Gegenüber mehr zu, anstatt ihn rhetorisch degradieren und demütigen zu wollen. Einigt euch auf eine „verhaltensbiologisch- korrekte“ Kommunikation, anstatt menschliche Moralvorstellungen zu füttern. Hört auf mit wissenschaftlichen Methoden der NLP dem anderen ein X für ein U vorzumachen. Einzig und allein die Perspektive des Hundes auf eine gezeigte Körpersprache oder Trainingsmethode zeigt, ob ihr richtig liegt. Und da hapert es am meisten. Die täglichen Posts in den sozialen Medien machen es deutlich. Da ist so viel Defizit gerade im Bereich der Anamnese. Jemand der euch „seine Methode“ verkaufen will, ist kein Gott. Ihm fehlt nur das Gegenstück der anderen Arbeit. Geht nicht zu denen, die erklären ihr müsst nur doller draufhauen, aber auch nicht zu denen, die euch erklären, ihr müsst aufs Land ziehen, da man euren Hund in der Stadt mit so vielen Reizen nicht trainieren kann. Hört auf zu glauben, wenn man euch sagt, das Training wird Jahre dauern. So viel Lebenszeit haben Hunde nicht. Also macht sie ihnen so schnell wie möglich so schön wie möglich und bitte aus Sicht des Hundes verständlich und nicht nach menschlichen Moralvorstellungen. Die hat ein Hund nämlich nicht.

Und zum Abschluss noch etwas aus meiner Arbeit. Ich habe mich seit einigen Jahren auf die Körperpsychotherapie bei Hunden spezialisiert. Wer mich dabei schon beobachtet hat, weiß wie einfühlsam und sanft und wie unwahrscheinlich präzise auf die körperlichen Reaktionen des Hundes, diese Arbeit ist. Niemand würde mir Tierquälerei oder Gewalt vorwerfen. Rein wissenschaftlich ist es aber bei der Arbeit mit Hunden eine aversive Methode. Ich kann dem Hund nicht erklären, was ich tue. Ich arbeite situativ gegen die Gegenwehr des Hundes und es ist ein wundervoller Türöffner bei der Arbeit mit ängstlichen Hunden. Denn er schenkt Vertrauen, Emotionen können überwunden werden und die Welt aus einem neuen Blickwinkel entdeckt. Zwang vorgetragen als vorsichtige Einladung aus dem Gefängnis herauszutreten.
Wo ist also Anfang, wo Ende von Glaubensgrundsätzen?

Erst wenn ihr in der Lage seid, aus jeder Trainingsmethode auszuwählen und angepasst auf Hund und Halter, die beste Methode zu verwenden, egal ob positiv oder aversiv, nur mit dem Blickwinkel auf die Verständlichkeit für den Hund und dem Rahmen eines respektvollen und tierschutzkonformen Handels. Nur dann hat jemand in meinen Augen das Recht den anderen zu beurteilen.

Darf gern geteilt werden!
(Aus irgendeinem Grund funktioniert das Teilen nur bedingt. Den Text muss man leider kopieren und danach einfügen. Anderenfalls steht nur der kommentierte Post auf eurer Seite. Sorry 😔)

⛔️ Keine Gewalt im Training, bei der Ausbildung & der Erziehung von Hunden! ⛔️

Besonders im Hundetraining ist der Begriff „Gewalt“ immer wieder hart umkämpft.

Es ist kein klarer oder eindeutig definierter Begriff. Weder in der Wissenschaft noch im allgemeinen Sprachgebrauch. Ob eine Handlung Gewalt ist, bewerten wir Menschen immer als Individuum. Gewalt ist das, was sich für uns falsch anfühlt – nicht aber unbedingt für den Ausübenden.

Was also der eine als gewaltvoll empfindet, kann für den anderen angemessen und notwendig sein. Eigene Erfahrungen beeinflussen das Empfinden ebenso, wie die eigene Haltung und Überzeugung. Wie Hunde Gewalt beurteilen, lässt ich daher extrem schwer sagen. Einzig ihre Körpersprache kann uns darüber Aufschluss geben.

In der Ausbildung von Hunden sind wir (eigentlich) weg von Schlägen, Stachelhalsband und Co. Darüber besteht in der Trainer:innenwelt ein breiter Konsens. Allerdings wird es bei anderen Maßnahmen, die keine direkte physische Gewalt ausüben, wieder uneins.

ℹ️ Für den IBH e.V. und seine Mitglieder definiert sich Gewalt am Hund natürlich durch alles, was ihm absichtlich Schmerzen zufügt. Sei es via Leinenruck, Kneifen oder andere direkte körperliche Einwirkungen.

ℹ️ Darüber hinaus definiert sich Gewalt für den IBH e.V durch alles, was den Hund absichtlich erschreckt, um sein momentanes Verhalten abzubrechen und damit (kurzfristig) zu hemmen. Dazu zählen z.B. der Einsatz einer Wasserpistole, einer Rütteldose, bedrohliches Zischen, Klatschen etc.

ℹ️ Ebenso gehört absichtliches körperliches Bedrängen/Bedrohen dazu, welches dazu dienen soll, dem Hund Grenzen aufzeigen oder ihm Respekt abnötigen will. Dazu gehört z.B. massives in den Weg stellen, sich „großmachen“, fixieren, blocken, „Raum“ beanspruchen, etc. pp.

Hunde passen ihr Verhalten rein situativ den Konsequenzen an, die dieses Verhalten in direkter Folge hat - ohne dabei zu einer Form von Einsicht in „falsch“ oder „richtig“ zu gelangen. Gezeigtes Demuts- oder Meideverhalten lässt sich NICHT als ein "Verstehen" der eingeforderten Regeln interpretieren.

Auf Gewalt im Hunde- & Tiertraining kann und MUSS daher verzichtet werden.

!


www.ibh-hundeschulen.org
Foto: castenoid - stock.adobe.com

Adresse

Kölner Landstrasse 18
Düsseldorf
40591

Benachrichtigungen

Lassen Sie sich von uns eine E-Mail senden und seien Sie der erste der Neuigkeiten und Aktionen von Die Hundeakademie Düsseldorf erfährt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht für andere Zwecke verwendet und Sie können sich jederzeit abmelden.

Videos

Teilen

Kategorie