26/02/2020
Kurz und trotzdem präzise zusammengefasst was in der Ersten Zeit mit einem neuen Hund wichtig ist!
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Auf dem Foto ist die Mischlingshündin Masu aus dem Tierheim Viernheim zu sehen. Noch hat sie keine Interessenten, aber wenn dann mal der Tag kommt und sie zieht aus, dann gibt es ein paar Dinge, die gerade in der Anfangszeit beachtet werden sollten:
„Ankommen lassen“ - was genau ist damit gemeint? Zwei Worte, die so viel Unterschiedliches beinhalten können.
Jeder Hund, der ein neues Zuhause bekommen hat, reagiert unterschiedlich auf die neue Situation. Der eine ist aufgeregt, der nächste zeigt sich verhalten bis hin zu mehr oder weniger verunsichert. Die meisten Hunde nehmen sich zunächst zurück und sind recht unauffällig nach dem Motto: Erst einmal beobachten und schauen, wo ich hier gelandet bin. Und genau das tun Hunde: Sie beobachten und haben schneller, als wir gucken können, heraus, wie Menschen ticken.
Unserer Erfahrung nach passiert meist Folgendes: Die Hundehalter unterschätzen die Anfangsphase und geben dem Hund viele Freiheiten. Der Hund ist ja schließlich (noch) zurückhaltend und soll sich wohl fühlen. Und irgendwie scheinen viele Menschen Freiheiten als Kriterium für Wohlfühlen zu sehen.
Typischerweise gibt es zwischen drei und sechs Monaten eine Umbruchphase und der anfangs zurückhaltende Hund kommt „plötzlich“ mehr und mehr aus sich heraus. Das ist nicht selten verbunden mit „störendem“ Verhalten (verstärktes Territorialverhalten, Anbellen von anderen Hunden am Gartenzaun oder beim Spazieren gehen, forderndes Verhalten usw.).
Ankommen lassen ist also definitiv NICHT gemeint als: „Du darfst erstmal tun und lassen, was du willst und dich hier ausbreiten“ und ist auch nicht gemeint als: „Du bist jetzt im Wellness-Bereich gelandet, was können wir für dich tun?“
Sondern wir halten folgende Punkte (insbesondere für die Anfangszeit) für wichtig:
- Ruhe geben
Der Hund hat nach seinem Einzug genug mit den neuen Eindrücken zu tun, da braucht er kein großes Programm (Ausflug auf die Hundewiese, dann gleich mal vom Tierarzt durchchecken lassen, anschließend gucken, wie er sich in der Stadt verhält und dann gehen wir noch ins Restaurant zum Ausklang). Er braucht keine Party, kein: Lern-Mal-die-ganze-Nachbarschaft-und-noch-den-Freundeskreis-kennen.
- Regelmäßigkeit
Eine gewisse Regelmäßigkeit tut gerade in der Anfangszeit gut. Nicht im Sinne von: um Punkt 8 Uhr ausführen und um Punkt 12 Uhr zu füttern. Es geht darum, für den Hund eine gewisse Struktur des Alltags zu schaffen, so dass er sich grob an einem Tagesablauf orientieren kann und die neue Situation für ihn dadurch einschätzbar wird.
- Regeln
Hilfreich für den Hund ist es, wenn es von Anbeginn gewisse Regeln und Strukturen gibt. Dann weiß er, woran er ist und was er darf und was nicht. Vor allem erlebt er den Menschen als Gegenüber, welches einen Plan hat und an dem der Hund sich demzufolge gut orientieren kann. Das gibt Sicherheit und das Vertrauen wächst.
Kommt der Hund in einen Haushalt mit mehreren Bezugspersonen, dann sollten diese sich im besten Falle diesbezüglich abgestimmt haben.
Zu guter Letzt ist vor allem eine große Entspanntheit und Gelassenheit des Menschen für den Hund von Vorteil. Wer unaufgeregt und geduldig mit den Neuerungen, den Eigenheiten und Besonderheiten umgeht, der hilft sich und dem Hund am Allermeisten durch die Zeit des Kennenlernens hindurch.
Eure Wirs
Foto: Angela Bamberg