13/08/2022
Verträgt mein Hund das?
Einige unserer Lebensmittel sind für Hund gefährlich. Vielleicht kennen Sie solche Lebensmittel. Hier sind die häufigsten Verursacher unabsichtlicher Vergiftungen bei Hunden.
Schokolade
Der in Schokolade enthaltene Stoff Theobromin führt beim Hund zu Vergiftungserscheinungen. Die Dosis bei der 50% der Tiere sterben liegt zwischen 250-500mg pro kg Körpergewicht. Das entspricht bei einem 10kg schweren Hund zum Beispiel 70 Rohkakaoschokolade. Vergiftungssymptome treten jedoch schon weit vor dieser Dosis auf. Nach 2-4h machen sich Unruhe und Hecheln bemerkbar. Im Verlauf der nächsten 18-24h kommen Krämpfe, Zuckungen, Erbrechen, Bewusstseinsverlust und Herzrasen dazu und enden im schlimmsten Fall tödlich. Weiße Schokolade enthält übrigens gar kein Theobromin.
Avocado
Über die Stärke der Giftigkeit von Avocados wird selbst in Fachkreisen noch debattiert. Doch es sind Hunde aufgetreten, die nach der Aufnahme von Avocados an einer Herzmuskelnekrose verstorben sind. Daher sollen diese Früchte sicherheitshalber nicht auf dem Speiseplan von Hunden stehen. Der Avocadokern kann komplett verschluckt einen Darmverschluss verursachen.
Zwiebeln
Zwiebeln verursachen in rohem und gekochtem Zustand beim Hund eine hämolytische Anämie, dabei werden die roten Blutkörperchen des Blutes zerstört. Folge sind blassen Schleimhäute, roter Urin, rasender Puls und schnelle Atmung. Infolge dieser Symptome kann es zum Tod kommen. Besonders empfindlich sind Akitas und Shibas, weil sie einige Besonderheiten bezüglich ihrer roten Blutkörperchen aufweisen. Die toxische Dosis liegt bei >0,5% des Körpergewichts (also bei einem 10kg schweren Hund 50g Zwiebeln).
Mehr dazu: https://www.kleintierklinik-luedinghausen.de/tierarztblog/artikel/sind-zwiebeln-giftig-fuer-hunde-und-katzen.html
Weintrauben
Weintrauben sind für einige Hunde giftig. Gefährliche Dosen werden schon ab 10g pro kg Körpergewicht erreicht. Als Rosinen reichen nur 3g pro kg Körpergewicht aus. Die Hunde zeigen initial Erbrechen und Abgeschlagenheit, ggf. auch Bauchschmerzen. Nach 24-72 Stunden kommt es zum Tod infolge von akutem Nierenversagen. Wobei einige Tiere empfindlicher auf Weintrauen reagieren als andere.
Mehr dazu: https://www.kleintierklinik-luedinghausen.de/tierarztblog/artikel/sind-weintrauben-rosinen-und-korinthen-giftig-fuer-hunde.html
Alkohol
Auch beim Hund kommt es bei chronischer Alkoholaufnahme zu Leber- und Nierenschäden. Nun wird hoffentlich kein Hund wissentlich alkoholisiert. In vielen pflanzlichen oder homöopathischen Tropfen wird Alkohol jedoch als hochprozentiger Lösungsstoff eingesetzt. Seine Sie daher bitte vorsichtig bei Eigentherapie mit diesen Mitteln.
Süßstoff
Der Süßstoff Xylitol ist in vielen Diätlebensmitteln oder light-Produkten enthalten. Hunde reagieren sehr empfindlich darauf. Er stört ihren Zuckerhaushalt und führt zu lebensgefährlichen Unterzuckerungen. Er kann in höheren Dosen auch zu Leberversagen führen. Ab 0,05g pro kg Körpergewicht liegt eine behandlungsbedürftige Vergiftung vor. Xylitol ist auch in Kaugummis oder menschlichen Nahrungsergänzungsmitteln enthalten. Die Anzeichen einer Vergiftung sind Schwäche, Zittern, Krämpfe oder Herzrasen. Bei stetiger Zufuhr können sich Oxalatkristalle in Nieren und Gehirn ablagern. Tiere mit Leberversagen können durch Blutungen auffällig werden.
Weiteres dazu: https://www.kleintierklinik-luedinghausen.de/tierarztblog/artikel/xylit-vergiftung-bei-hunden.html
Macadamianüsse
Auf welche Weise Macadamianüsse wirken wissen wir derzeit noch nicht. Ab 0,7g pro kg Körpergewicht (das wären etwa 1-2 Nüsse für einen 10kg schweren Hund) können Vergiftungserscheinungen auftreten. Hunde erscheinen schwach in der Hinterhand, zittern, gehen steif oder bleiben mit blassen Schleimhäuten in Seitenlage liegen. Nach einer 12 stündigen Latenzzeit kommt es nach 24-48 Stunden zur spontanen Erholung.
Roher Teig
Im rohen Teig ist Hefe noch sehr aktiv und wandelt Zucker beständig zu Alkohol um. Aufgrund ihrer hohem Empfindlichkeit kann dies ausreichen um eine Alkoholvergiftung hervorzurufen.
Gekochte Knochen
Knochen können splittern und so den Magen-Darm-Trakt durchstoßen. Unzureichend zerkleinerte Knochen können im Darm steckenbleiben und einen Darmverschluss verursachen.
Kochsalz
Hunde reagieren viel sensibler auf Salz als der Mensch. Ihr Gefäßsystem hängt direkt vom Salzgehalt ab. Dementsprechend steigt der Blutdruck bei zu hoher Salzaufnahme an. So führen hohe Salzmengen dauerhaft zu Herz- und Nierenschäden. Bei Herz- und Nierenkranken Hunden kann manchmal nur eine einzige stark gewürzte Wurstscheibe zu eine massiven Verschlechterung führen.
Generell reagiert jedes Tier etwas unterschiedlich auf verschiedene Gifte, je nach Vorerkrankungen oder Alter. Die einzelnen Dosen können daher auch sehr viel niedriger liegen. Sollten Sie einmal Zweifel haben, ob Ihr Tier sich eine Vergiftung zugezogen hat, dann kontaktieren Sie einen Tierarzt. In Fällen in denen Hunde plötzlich stark Speicheln, hecheln, gerötete Schleimhäute haben oder gar Krämpfe zeigen ist von einer Vergiftungsreaktion auszugehen – Suchen Sie dann unverzüglich einen Tierarzt auf!