
15/09/2025
Die Hirschziegenantilope ist unser „Tier der Woche“
Mit der Hirschziegenantilope (𝘈𝘯𝘵𝘪𝘭𝘰𝘱𝘦 𝘤𝘦𝘳𝘷𝘪𝘤𝘢𝘱𝘳𝘢) stellen wir Euch wie jeden Montag eine Tierart aus unserem Zoo als ,,Tier der Woche’’ etwas ausführlicher vor.
Die Hirschziegenantilope ist eine kleine Antilopenart, die von der Größe her zwischen einem Reh und einem Damhirsch liegt und mit der Gazelle verwandt ist. Auffällig sind vor allem die Männchen, da sie bis zu 82 cm lange, spiralförmig gedrehte Hörner tragen, die mit Querwülsten verziert sind. Das Fell eines dominanten Männchens wird mit dem Alter auf der Oberseite dunkelbraun bis schwarz, während andere Männchen braun sind. Weibchen, Jungtiere und nicht geschlechtsreife Böcke hingegen haben ein gelbbraunes Fell mit einem hellen Längsstreifen an den Flanken. Wird der Haremsführer von einem anderen Bock abgelöst, dann färbt sein Fell sich ohne Weibchen langsam wieder zurück zu einer braunen Farbe.
Die auch als Sasin bekannte Art lebt in offenen Graslandschaften, trockenem Dorngestrüpp und landwirtschaftlichen Randgebieten, wo sie oft auf Feldern nach Nahrung sucht. Sie benötigt täglich Wasser, was ihre Verbreitung einschränkt. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Gras, aber sie fressen auch Laubstreu, Blumen und Früchte.
In den vergangenen 100 Jahren hat die Verbreitung und Anzahl der Hirschziegenantilopen abgenommen. Dennoch sind sie in einigen Regionen weiterhin weit verbreitet und in Schutzgebieten zunehmend vertreten. In bestimmten Gebieten gelten sie sogar als Pflanzenschädlinge. Zwar hat der Verlust von Lebensräumen das Verbreitungsgebiet verkleinert, doch die Umwandlung dichter Wälder in landwirtschaftliche Flächen schafft auch neue Lebensräume für die anpassungsfähigen Tiere. Trotz ihrer Fähigkeit, sich an verschiedene Umgebungen anzupassen, stehen sie unter Druck durch Bevölkerungswachstum, steigende Nutztierzahlen und wirtschaftliche Entwicklung.
Früher waren die Hirschziegenantilopen auf dem gesamten indischen Subkontinent südlich des Himalaya verbreitet. Heute sind sie in Bangladesch und Pakistan ausgestorben, kommen jedoch noch in der Terai-Zone Nepals vor. Die Art wurde zudem in den USA (Texas) und Argentinien eingeführt.
Auf der IUCN Red List of Threatened Species (Rote Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN) wird die Hirschziegenantilope als „nicht gefährdet“ (LC) eingestuft.
Die kleinen Antilopen leben in unserem „Indien-Gehege“, gegenüber dem Raubtierhaus. Neben den Hirschziegenantilopen gibt es dort auch Axishirsche und Nilgauantilopen zu sehen.
Foto: Erva Yildirim
Text: Ida Andrae und Erva Yildirim