11/09/2023
„Dadrum muss sich der Tierschutz kümmern!“
Diesen Satz lesen wir oft, wenn wir von irgendwelchen Nöten und Missständen in der Tierwelt berichten. Doch „der Tierschutz“ – wer ist das eigentlich?
Viele denken, „der Tierschutz“ wäre so was wie Feuerwehr oder Rettungsdienst. Einfach 112 wählen und Hilfe naht sofort. Auch denken viele, „der Tierschutz“ sei eine staatliche oder kommunale Institution, die sich aus öffentlichen Geldern finanziert. Auch das ist nicht so – abgesehen von den wenigen kommunalen Tierheimen, die aber auch nicht kostendeckend unterstützt werden.
Die Wahrheit ist: Das ganz große Gros des Tierschutzes wird von Privatmenschen gestemmt. Aus eigener Tasche finanziert, mit eigener Arbeitskraft zum Nulltarif. Oft 24/7.
Egal ob Wildtierstationen oder Initiativen, die sich um Streunerkatzen kümmern oder Tiere aus dem Auslandstierschutz vor dem Tod bewahren.
Auch wenn diese Menschen in Vereinen organisiert sind (manche ja, manche nicht), dann heißt das noch lange nicht, dass sie nur einen Cent aus öffentlichen Kassen bekommen. Das Thema steht nirgends auf der politischen Agenda.
Ist ein Igel verletzt, hat ein Eichhörnchen ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten, ist eine Streunerkatze angefahren worden, ein Vogel aus dem Nest gefallen: Wer kümmert sich? Der Tierschutz.
Es wäre toll und auch absolut richtig, wenn es die 112 für den Tierschutz gäbe. Doch es gibt sie nicht. Im Gegenteil. Durch die sinkenden Spendeneinnahmen und gleichzeitig die rasant steigende Zahl an hilfsbedürftigen Tieren bricht der private karitative Tierschutz momentan zusammen. Das gilt sowohl für Tierheime, als auch für kleine private Initiativen.
Wenn ihr das nächste Mal hört, dass jemand nach „dem Tierschutz“ ruft, der die Sache bitte richten soll, macht diesem Menschen bitte klar: „Den Tierschutz“ gibt es nicht. „Der Tierschutz“ sind wir alle!
Indem wir...
🌱 hinschauen statt wegsehen.
🌱 handeln statt zu sagen „Was geht mich das an?“
🌱 uns ins Auto setzen und nicht erwarten, dass „der Tierschutz“ das verletzte Tier abholt.
🌱 unsere Gärten so gestalten, dass Wildtiere darin überleben können.
🌱 mithelfen, wo Hilfe benötigt wird.
♥️ vielleicht beim nächsten Geburtstag auf Geschenke verzichten und ein Sparschwein für eine Initiative unseres Herzens aufstellen.
Text/Quelle: Summende Gärten
Foto: Tiernothilfe Nord e.V.