
02/08/2024
Einordnung:
Dies sagte eine Pferdebesitzerin zu mir, während ich ihr Pferd gerade behandelte. Die Stute hatte deutliche Anzeichen von Schmerzen, sobald ich sie berührte. Ich versuchte also so sanft wie nur möglich zu sein. Dennoch drehte sich die Stute "plötzlich" (sie hat ja schon die ganze Zeit gezeigt, dass ihr die Berührungen unangenehm sind) mit angelegten Ohren zu mir um. Daraufhin schlug die Besitzerin sie mit dem Strick ins Gesicht und sagte das Zitat.
Was ich daran problematisch finde?
Die Stute tanzte weder der Besitzerin, noch mir in dem Moment auf der Nase herum. Sie war in einem absoluten Schmerzzustand und zeigte dies auch von Anfang an. Außerdem finde ich, dass Gewalt niemals die Lösung sein sollte und schon gar nicht als Dauerlösung. Auch hier wurde die Handlung als solche wieder verharmlost. Wenn ich regelmäßig Gewalt anwenden muss, damit mir mein Pferd nicht auf der Nase herum tanzt, läuft definitiv etwas falsch! Für mich zählt: wenn ich gewalttätig werde, unterstreicht das nur, dass ich das jeweilige Pferd nicht lesen kann. Das ist aber beim besten Willen nicht die Schuld des Pferdes!
Nichts desto trotz ist mir bewusst, dass sich viele Reiter nicht anders zu helfen wissen. Auch ich habe es mal so gelehrt bekommen. Selbst bei einem Freiarbeitslehrgang sollte ich mein Pferd mit der Gerte schlagen, wenn es Anstalten macht, von mir weg zu gehen. Wie absurd ist das denn eigentlich?! Diesen Lehrgang habe ich übrigens nach dem Moment abgebrochen. Kam nicht gut an, war mir in dem Moment jedoch völlig egal! Jeder Reiter trägt die Verantwortung für sein Pferd. Und ich kann mich nicht dauerhaft hinter einem "ich habe es aber so beigebracht bekommen und weiß nicht wie ich es sonst lösen soll" verstecken!
Wie steht ihr zum Thema dem Pferd eine "tacheln"? - Absolutes No-Go oder manchmal unausweichlich?