Hier sehr ihr die Entwicklung eines Kundenpferdes innerhalb von 6 Wochen. Ich betreue die Stute 2x pro Woche in der Bodenarbeit.
Und jetzt bist du dran! Was fällt dir auf? Schreib es in die Kommentare. 😊
Vor einer Woche bin ich an beiden Oberarmen operiert worden. In den Tagen danach ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie wichtig gutes Longieren auch für meinen Körper ist. U.a. folgende Punkte zeichnen für mich gutes Longieren aus:
🐎 Pferd kann in Balance auf Kreislinie zu laufen
🐎 angenehmer Kontakt an Longe
🐎 verschleißarm für Pferd/Reiter
🐎 Pferd nutzt "richtige" Muskulatur
🐎 sanfte, feine Kommunikation zwischen Pferd/Reiter
Selbstverständlich dauert es, bis ein Pferd (und auch der Mensch) dies gelernt hat. Doch dann können die Pferde selbst beim "Dampf ablassen" ihre Linie halten, ohne einen quer über den Platz zu ziehen. Aber was genau passiert, wenn das Pferd "in der Longe hängt"?
🤯 Mensch versucht gegen zu ziehen (kommt ins Hohlkreuz, Hüftgelenke lassen kaum Bewegung zu, Arm- und Schulternuskulatur wird überbeansprucht -> Verspannungen)
🤯 Pferd bewegt sich nicht mehr physiologisch und biomechanisch sinnvoll.
🤯 Pferdehals wird schief gezogen, Genick wird fest, Hals kann nicht mehr als Balancierstange genutzt werden.
🤯 Pferd spannt gesamte Bewegungsmuskulatur an, um sich zu helfen. -> Verspannungen
🤯 Mensch kämpft gegen Pferd, Pferd kämpft gegen Mensch -> keine feine Kommunikation möglich
🤯 Stress für alle Beteiligten
Und jetzt stellt euch mal vor, ihr seid körperlich eingeschränkt. Zum Beispiel durch eine Schwangerschaft, eine Arm-Operation oder andere Vorkomnisse. Zu all den körperlichen Nachteilen für Pferd und Mensch kommt also dann auch noch, dass du in diesem Fall gar nicht mehr in der Lage bist, überhaupt dein Pferd an der Longe zu bewegen und zu trainieren.
Lässt sich dein Pferd gut Longieren oder hast du noch Verbesserungspotential? Schreib's mir in die Kommentare! 😊
Einordnung:
Diese Aussage tätigte eine Trainerin mir gegenüber. Gemeint hat sie damit eine erwachsene Reitschülerin. Diese hatte erst im etwas höheren Alter wieder mit dem Reiten angefangen. Hatte inzwischen ein eigenes Pferd, welches durchgängig im Beritt bzw. Unterricht durch diese Trainerin mitbetreut wurde.
Was ich daran problematisch finde?
Wenn ich als Trainer eine Schülerin so derart aufgegeben habe, sollte ich das wenigstens auch offen kommunizieren. Gerade erwachsene Reitanfänger oder Wiedereinsteiger haben es fast immer schwerer, als jemand, der seit Kindesalter an reitet. Das sollte ich als Trainer in der Arbeit berücksichtigen. Je nach Pferd kann natürlich Beritt, auch über einen längeren Zeitraum, sehr hilfreich (oder auch notwendig) sein. Doch diese Schülerin hat sich ja Hilfe geholt. Das Pferd stand mehrere Jahre in Beritt. Sie ist quasi nie alleine geritten, sondern immer nur im Unterricht.
Diese Aussage ist in meinen Augen ein ziemliches Armutszeugnis der Trainerin. Wieso sollte sie sich überhaupt noch Mühe geben, wenn in ihren Augen doch eh Hopfen und Malz verloren ist? Wieso spricht sie es nicht offen an, sondern zieht dann der Schülerin weiterhin viel Geld aus der Tasche? Und verkauft ihr Jahre später einen Junghengst als Zweitpferd? Und wieso schafft sie es nicht, dass das aktuelle Niveau zumindest gehalten wird? Hilfe zur Selbsthilfe hat hier auf jeden Fall nicht geklappt.
Ich als Trainerin sehe mich in der Pflicht, meine Kunden bestmöglich zu unterstützen. Sollte das, aus welchen Gründen auch immer nicht möglich sein, muss ich es zumindest kommunizieren!
Wie seht ihr das? Ist irgendwann die Grenze erreicht, ab der manche Menschen nicht mehr besser werden können?
Ich habe manche Reiter monatlich im Unterricht, manche wöchentlich und manche sogar mehrfach pro Woche. Und alles kann für die entsprechende Situation genau richtig sein und hat auch nicht immer etwas mit dem Können des jeweiligen Reiters zu tun.
Wenn ich in den letzten Jahren aber was verinnerlicht habe, dann, dass Reitunterricht Hilfe zur Selbsthilfe sein sollte. Und das bedeutet eben auch, dass nicht viel Unterricht automatisch viel hilft.
Der Ansatz vieler Reitstunden basiert darauf, Reiter ständig zu korrigieren und sie nahezu durch alle Lektionen penibel durchzuführen. Am besten sagt der Trainer schon etwas, bevor der Fehler passiert. Aber was bringt es dir auf Dauer, wenn der Reitlehrer immer eingreift, jede Lösung vorgibt und jeden Fehler sofort korrigiert?
Kurzfristig fühlt man sich sicher und gut begleitet, aber langfristig fehlt genau das, was uns im Sattel wirklich weiterbringt: eigenständiges Denken, Handeln und Fühlen. Es ist also nicht nachhaltig.
Reiten bedeutet, eine Partnerschaft mit dem Pferd einzugehen - und das erfordert (Selbst-) Verantwortung und nicht Fremdbestimmung. Pferde brauchen Menschen, die verstehen, was sie tun, die Entscheidungen treffen und die vor allem die Sprache des Pferdes sprechen können. Diese Fähigkeiten lassen sich aber nur entwickeln, wenn man auch mal eigene Fehler machen darf, Zeit bekommt, Dinge auszuprobieren und zu verstehen und nicht in jeder Situation auf die Hand des Lehrers wartet.
Ein guter Reitlehrer zeigt Wege auf, gibt Impulse und Hilfestellungen - aber er lässt auch Raum, selbst Lösungen zu finden. Er ermutigt zur Selbstreflexion, anstatt nur zu dirigieren. Dann kannst du nachhaltig dein Reiten verbessern. Am Ende des Tages bist DU es, der mit deinem Pferd allein klarkommen muss - nicht der Lehrer an deiner Seite.
Ich bin absolute Befürworterin, dass die Reiter zwischen den Trainingseinheiten bei mir auch immer wieder zum selbstständigen Üben kommen.
⬇️ weiter in den Kommentaren
Heute gibt es wieder ein Vorher-Jetzt von eins meiner Kundenpferde. "Wilma" ist eine Friesenstute mit den typische Herausforderungen.
Sie ist das erste eigene Pferd ihrer Besitzerin. Diese hat sich damit selber eine ziemliche Aufgabe gestellt. Aber inzwischen klappt das meiste gut. Selbst galoppieren mit Reiter ist nun möglich. Die beiden sind auf einem tollen Weg!
So konnte ich mich auch etwas zurückziehen. Von Anfangs 2-3x pro Woche Beritt, sind wir nun bei 2-3x im Monat angekommen. Und genau so sollte Unterricht/Beritt laufen. Natürlich gibt es auch Pferde, die ich aus unterschiedlichen Gründen dauerhaft wöchentlich begleite (was mir auch viel Spaß bereitet). Doch ich weiß bei all meinen Kunden, dass sie im Zweifelsfall auch mal eine gewisse Zeit ohne mich auskommen. Wenn ich über Jahre hinweg mein Pferd nur durch dauerhaften Beritt/Unterricht gehändelt kriege, ist irgendwo ein Fehler in der Ausbildung und den gilt es zu finden und zu lösen.
Wie oft nehmt ihr Unterricht? Interessieren euch noch mehr Einblicke in die Arbeit mit Wilma?
#pferdetraining #propferd #blickschulungpferd #reitunterricht
Einordnung: Ich konnte miterleben, wie ein Bereiter ein Pferd sattelte. Das Pferd stand dabei senkrecht in der Luft. Wurde dafür noch mehr vom Bereiter angegangen. Die junge Besitzerin (sie hatte das Pferd erst kurz vorher gekauft), war mit diesem Anblick schlichtweg überfordert, sodass ihr die Tränen kamen. Daraufhin folgte das Zitat.
Was ich daran problematisch finde?
Das Pferd zeigte ein eindeutiges Abwehrverhalten und versuchte sich Gehör zu verschaffen. Nicht nur wurde das seitens des Bereiters ignoriert, sondern er nahm auch die Gefühle der Besitzerin nicht ernst. Ich verstehe bis heute nicht, was er mit dieser Aussage eigentlich bezwecken wollte. Vielleicht wollte er damit sein Handeln rechtfertigen? Vielleicht sollte das Steigen des Pferdes beim Satteln als etwas völlig normales abgetan werden, was nun mal sein kann und "wo man halt einfach mal durch muss". Für mich zeugt dieses Zitat von völliger Empathielosigkeit gegenüber dem Pferd UND gegenüber der Besitzerin. Ich kannte zu dem Zeitpunkt weder die Besitzerin, noch das Pferd. Doch taten mir beide einfach unfassbar leid. Durch Zufall hat es sich ergeben, dass die Besitzerin mit ihrem Pferd in den Stall zog, in dem auch meine Pferde standen. Und soll ich euch was sagen? Satteln ist absolut überhaupt kein Problem! :-)
Wie seht ihr das? Schreibt es gerne in die Kommentare!
#pferdeausbildung #propferd #Reitunterricht #Beritt
Einordnung: Ich konnte miterleben, wie ein Bereiter ein Pferd sattelte. Das Pferd stand dabei senkrecht in der Luft. Wurde dafür noch mehr vom Bereiter angegangen. Die junge Besitzerin (sie hatte das Pferd erst kurz vorher gekauft), war mit diesem Anblick schlichtweg überfordert, sodass ihr die Tränen kamen. Daraufhin folgte das Zitat.
Was ich daran problematisch finde?
Das Pferd zeigte ein eindeutiges Abwehrverhalten und versuchte sich Gehör zu verschaffen. Nicht nur wurde das seitens des Bereiters ignoriert, sondern er nahm auch die Gefühle der Besitzerin nicht ernst. Ich verstehe bis heute nicht, was er mit dieser Aussage eigentlich bezwecken wollte. Vielleicht wollte er damit sein Handeln rechtfertigen? Vielleicht sollte das Steigen des Pferdes beim Satteln als etwas völlig normales abgetan werden, was nun mal sein kann und "wo man halt einfach mal durch muss". Für mich zeugt dieses Zitat von völliger Empathielosigkeit gegenüber dem Pferd UND gegenüber der Besitzerin. Ich kannte zu dem Zeitpunkt weder die Besitzerin, noch das Pferd. Doch taten mir beide einfach unfassbar leid. Durch Zufall hat es sich ergeben, dass die Besitzerin mit ihrem Pferd in den Stall zog, in dem auch meine Pferde standen. Und soll ich euch was sagen? Satteln ist absolut überhaupt kein Problem! :-)
Wie seht ihr das? Schreibt es gerne in die Kommentare!
#pferdeausbildung #propferd #Reitunterricht #
Die beiden Videos zeigen Tanja (@tani_torte ) zusammen mit ihrer Reitbeteiligung Lotero. Beide bringen einige körperliche Herausforderungen mit. Doch beide machen eine wunderbare Entwicklung durch.
Tanja ist von mehreren Seiten geraten worden, das Pferd öfter zu reiten. Ich bin da tatsächlich andere Meinung. Lotero hatte schon vor dem Anreiten den Befund Kissing Spines. Er ist ein absoluter hypermobiler Typ und hat unglaublich Schwierigkeiten mit der Stabilität. Wenn er jetzt auch noch hauptsächlich geritten wird, kommt er in absolute Kompensationshaltungen. Tanja hat 2 Jahre fast ausschließlich vom Boden mit ihm gearbeitet, auch jetzt steht das Reiten immer noch im Hintergrund. Dennoch sieht man beim Reiten inzwischen deutliche Unterschiede.
💡 Der TAKT ist deutlich gleichmäßiger.
💡 Die TRITTLÄNGE hat sich verbessert.
💡 Der HALS ist nicht mehr so verspannt und die OBERLINIE fängt an zu arbeiten.
💡 Der ZUG ZUR HAND ist besser. Lotero verkriechen sich nicht mehr hinter die Senkrechte.
Natürlich sind wir noch weit weg von perfekt - das nennt sich Entwicklung. Uns geht es darum, Lotero nachhaltig ein neues Bewegungsgefühl zu vermitteln. Das dauert und das darf dauern. Wichtig ist, dass eine Entwicklung sichtbar ist und das ist sie. Tanja macht das super und hat sich selber in der Zeit auch enorm weiterentwickelt! 😊
Einordnung:
Ich bin zu einer Neukundin gefahren, die eine junge Stute mit sehr schwieriger Vorgeschichte hatte. Vor mir hat eine ganze Weile eine andere Trainerin mit ihr gearbeitet. Von ihr kam auch das Zitat. Das "Spinnen" bezog sich darauf, dass die Stute sich in einer Ecke des Platzes häufiger erschrocken hat.
Was ich daran problematisch finde?
Alles. Als mir die Besitzerin des Pferdes davon erzählte, blieben mir echt die Worte weg. Nicht nur, dass es unfassbar traurig ist, dem Pferd indirekt vorzuwerfen, es erschrecke sich ohne Grund. Sich auch noch zu wünschen, dass sich das Pferd in dem Moment verletzt, ist einfach nur abartig. Viel mehr kann ich auch jetzt nicht dazu sagen.
#pferdetraining #gutestrainingschütztdaspferd #propferd
Dein Pferd schlüpft im Schritt nur? Du möchtest einen schwungvollen und durch den gesamten Körper gehenden Bewegungsfluss? Dann versuche es doch mal damit:
💡Hör auf zu treiben.
- Wenn dein Pferd überhaupt nicht in der Lage ist, fleißiger zu gehen, kann es deine treibenden Hilfen nur ignorieren. Das frustriert eich beide gleichermaßen.
💡Mache die Vorhand beweglich.
- Nur, wenn die Strukturen der Vorhand lockerer werden, wird sich dein Pferd anders bewegen können.
💡Hol dienVorhand hoch.
- Dein Pferd muss lernen, sich nach oben zu drücken. Der Widerrist soll sich, genauso wie der gesamte Rumpf, anheben. Erst, wenn die Vorhand "Platz macht", kann die Hinterhand reel unter treten.
💡Gib deinem Pferd Zeit.
- Bewegungsmuster ändern sich nicht von jetzt auf gleich. Bei manchen Pferden geht es schneller, bei anderen dauert es länger. Genauso ist die Entwicklung nicht im gleichbleibendem Tempo. Alles braucht seine Zeit.
💡Beobachte genau.
- Blickschulung ist ein essentieller Bestandteil meines Trainings. Nur so lernst du, kleinste Veränderungen wahr zu nehmen und dein Pferd darin zu bestärken. Wenn du dir unsicher bist, bitte einem Therapeuten oder Trainer und Hilfe!
Am dieser Stelle nochmal meinen größten Respekt an @gestuet_am_wilisch , dass ihr euren Lehrpferden zum Ausgleich gutes Training zukommen lasst! Letztlich profitieren alle Beteiligten davon!
Der Wallach in dem Video geht übrigens beide Male sein selbstgewähltes Tempo! Was fällt euch besonders ins Auge?
Aufwärmen ist im Sport unabdingbar. Es verringert das Verletzungsrisiko deutlich. Der positive Einfluss auf körperliche Aspekte ist den meisten Sportlern bekannt. Doch das ist nicht die einzige Ebene eines guten Aufwärmens.
1. physische Ebene
-> geringere Durchblutung Haut, mehr Durchblutung Arbeitsmuskulatur
-> Erhöhung Herzschlag, dadurch bessere Entsorgung Stoffwechsel Abfallprodukte und bessere Sauerstoffversorgung aktiver Muskelmasse
-> Erhöhung Blutdruck für Optimierung der Versorgung beanspruchter Muskeln
-> schnelleres und tieferes Ein- und Ausatmen (mehr Sauerstoffaufnahme)
-> Verbesserung Zusammenwirken Nerven und Muskeln sowie Koordination und Reaktionsgeschwindigkeit
-> Erreichen optimale Körpertemperatur
-> vermehrte Produktion Gelenkflüßigkeit und erhöhte Elastizität der Bänder/Sehnen
-> lösen muskulärer Verspannungen
2. kognitive/emotionale Ebene
-> Verbesserung Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeiten
-> Steigerung Leistungsfähigkeit
-> lösen innerer Verspannungen und Verkrampfungen
-> Abbau von Stress und Nervosität
-> Erhöhung Motivation und Leistungsbereitschaft
3. soziale Ebene aus Pferdesicht
-> Kontaktaufnahme von Pferd und Mensch sowie ggf. Pferd und Pferd
-> Kommunikativer Austausch zwischen Reiter und Pferd
-> erste gemeinsame (kooperative) Übungen von Mensch und Tier
-> Förderung Zusammengehörigkeitsgefühl
Hast du zu einem dieser Punkte Fragen?